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10.04.2025

Gemeinsamer Kooperationsvertrag zum Hochwasserschutz an der „Kyll“ unterzeichnet

Kordel/Euskirchen/Dahlem (red/boß) In dieser Woche wurde im rheinland-pfälzischen Kordel direkt an der „Kyll“ die gemeinsame Kooperationsvereinbarung zum Hochwasserschutz unterzeichnet. Die anwesende

rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder sagte dabei ihre Unterstützung zu: „Wir können nicht beeinflussen, wann und wo Niederschlagsereignisse zu extremen Überflutungen führen, zumal derartige Extremwetterereignisse durch den Klimawandel immer häufiger auftreten werden. Daher müssen wir gemeinsam unsere Kräfte bündeln, um ähnlich verheerende Auswirkungen wie 2021 bei zukünftigen Hochwassern zu vermeiden. An langen Flüssen und in großen Einzugsgebieten müssen sich die Anrainer zusammenschließen, um eine durchgehende Vorsorge zu erhalten: Denn Wasser macht nicht an Verwaltungsgrenzen Halt. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Erstellung eines gemeinsamen Aktionsplans machen sich die Landkreise und Verbandsgemeinden entlang der „Kyll“ auf den Weg, eine derartige Vorsorge zu realisieren“.

Der Landkreis Trier-Saarburg hat die Koordination des gemeinsamen Projektes übernommen. Fachlich unterstützt wird das Projekt durch das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz sowie durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Das Land Rheinland-Pfalz hat für die Erstellung des gemeinsamen Aktionsplans eine Förderung von 90% der Kosten in Aussicht gestellt.
Mit in der Partnerschaft sind neben dem Kreis Trier-Saarburg auch der Kreis Euskirchen, der Vulkaneifelkreis, der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Stadt Trier sowie der Zweckverband Kronenburger See. Gemeinsam mit einem Fachbüro soll der „Aktionsplan Kyll zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung“ entstehen, der Maßnahmen zur Hochwasservorsorge identifiziert.

Für den Zweckverband Kronenburger See unterzeichnete Dahlems Bürgermeister Jan Lembach als Verbandsvorsteher die Vereinbarung. Die Kreisverwaltung Euskirchen vertrat der Allgemeiner Vertreter des Landrats Achim Blindert. Auch für diese beiden Kooperationspartner aus dem Kreis Euskirchen ist die Kooperationsvereinbarung eine wichtige Initiative.
Der grenzüberschreitende Kronenburger See trägt als Hochwasserschutzbauwerk seit den 1970er Jahren vor allem auf den ersten Fließkilometern der „Kyll“ zum Hochwasserschutz im Kreis Euskirchen und im Landkreis Vulkaneifel bei.
Diese wichtige Hochwasserschutzfunktion gilt es für die Zukunft den veränderten Rahmenbedingungen von Niederschlagsereignissen anzupassen.
Dazu wird der jetzt mit der Kooperationsvereinbarung gestartete „Aktionsplan zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung sowie für überörtliche Hochwasserschutzmaßnahmen an der Kyll“ einen wichtigen Beitrag leisten.

Hintergrund:
In der Flutkatastrophe 2021 kam es auch entlang des 128 km langen Gewässers „Kyll“ zu verheerenden Überschwemmungen, Schäden und Zerstörungen. Der Kronenburger Stausee konnte wenige Kilometern nach der Kyll-Quelle bei Losheimergraben die Wassermassen noch für einige Zeit zurückhalten. Weiter flussabwärts in Rheinland-Pfalz gab durch hohe Niederschläge und viele Zuflüsse bisher nie gekannte Hochwasserstände mit erheblichen Beschädigungen an Gebäuden, Brücken und der Infrastruktur in den Städten und Dörfern an der „Kyll“.
In den ersten Jahren nach der Hochwasserkatastrophe standen vor allem die Schadensbeseitigung im Wiederaufbau und erste lokale Hochwasserschutzmaßnahmen im Vordergrund.
Die damaligen Ereignisse haben eindrucksvoll gezeigt, dass der Hochwasserschutz einer überörtlichen Gesamtbetrachtung bedarf, welche das gesamte Einzugsgebiet von der Quelle in Nordrhein-Westfalen bis zur Mündung in die Mosel in Rheinland-Pfalz umfasst. Gemeinsames Ziel ist daher eine Kooperation der Landkreise entlang der „Kyll“ in Rheinland-Pfalz sowie mit dem Zweckverband Kronenburger See und mit dem Kreis Euskirchen für einen Aktionsplan zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Damit kann und soll die bisherige Zusammenarbeit der Gewässeranlieger noch einmal erheblich intensiviert werden.

Presse Gemeinde Dahlem

 

Foto Nordeifel Tourismus: Der Kronenburger See im Süden des Kreises Euskirchen und im Landkreis Vulkaneifel ist das größte Hochwasserschutzbauwerk im Verlauf der 128 km langen Kyll.


Kyllquelle im Weinkeller des Gasthauses Schröder in Losheimer Graben


Kyllhochwasser in Bitburg-Erdorf 2021