29.08.2024
Inflationsrate im August in Rheinland-Pfalz auf niedrigstem Stand seit April 2021
Bad Ems (red/boß) Die Inflation, die anhand der Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen wird, schwächte sich im August 2024 etwas ab. Berechnungen des Statistischen Landesamtes zufolge
lag der Verbraucherpreisindex um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021. Im Juli belief sich die Inflationsrate auf plus 2,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juli 2024 sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.
Veränderungen gegenüber August 2023 Die Preise für Nahrungsmittel waren im August 2024 um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Bei Speisefetten und Speiseölen fiel der Anstieg besonders hoch aus (plus 17,8 Prozent), was unter anderem auf starke Preiserhöhungen bei Olivenöl infolge von Ernteausfällen in Südeuropa zurückzuführen ist (plus 40,8 Prozent). Aber auch für Butter mussten die Konsumentinnen und Konsumenten wesentlich tiefer in die Tasche greifen (plus 26,2 Prozent). Nur Gemüse wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas günstiger (minus 0,2 Prozent; darunter Möhren: minus 17,0 Prozent).
Die Energiepreise wirkten im August 2024 weiterhin dämpfend auf die Teuerung: Im Vergleich zum Vorjahr verbilligte sich Energie um 4,3 Prozent. Merkliche Preisrückgänge gab es vor allem bei Mineralölprodukten (minus 8,0 Prozent). So wurde Heizöl (einschließlich Betriebskosten) um 10,3 Prozent und Kraftstoffe um 7,7 Prozent preiswerter angeboten als im Vorjahr. Das dürfte mit dem günstigen Rohöl und dem starken Euro im Vergleich zum Dollar zusammenhängen. Für feste Brennstoffe und für Strom mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 7,3 bzw. 5,3 Prozent weniger bezahlen als ein Jahr zuvor. Die Preise für Gas (einschließlich Betriebskosten) verringerten sich um 1,7 Prozent. Dagegen verteuerte sich Fernwärme binnen Jahresfrist um 35,8 Prozent.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im August leicht rückläufig. Sie lag bei plus 2,8 Prozent, nach plus 3,1 Prozent im Juli. Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres nur um 0,2 Prozent verteuerten, mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im August 2024 für Dienstleistungen 4,2 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.
In neun der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindexes war das Preisniveau im August 2024 höher als im Vorjahresmonat. Die höchsten Preissteigerungen waren bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zu beobachten (plus 7,5 Prozent). Dabei dürfte der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung im Gaststättenbereich eine Rolle spielen; für den Verzehr von Speisen in Gaststätten wird seit Januar 2024 wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigten sieben Prozent erhoben. Es folgte der Bereich „Andere Waren und Dienstleistungen“ mit einem Plus von 5,7 Prozent. Zu dieser Abteilung zählen unter anderem Körperpflege, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen und Versicherungen. Den stärksten Preisrückgang verzeichnete der Bereich „Post und Telekommunikation“ (minus 1,3 Prozent).
Veränderungen gegenüber Juli 2024 Im Vergleich zum Vormonat entwickelte sich der Verbraucherpreisindex rückläufig (minus 0,1 Prozent). Hierzu trugen drei der zwölf Abteilungen bei: Am stärksten nahmen die Preise für Waren und Dienstleistungen in der Abteilung „Verkehr“ ab (minus 1,0 Prozent). Das ist vor allem auf die Vergünstigung von Kraftstoffen (minus 3,4 Prozent gegenüber dem Vormonat) zurückzuführen. Für Waren und Dienstleistungen im Bereich „Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör“ mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im August 0,3 Prozent und in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ 0,2 Prozent weniger bezahlen als im Juli. In vier Abteilungen – „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“, „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“, „Gesundheit“ und „Andere Waren und Dienstleistungen“ – blieben die Preise im Durchschnitt konstant. Spürbare Preiszuwächse waren dagegen im August saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen zu verzeichnen (plus 0,8 Prozent). In den Abteilungen „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ sowie „Bildungswesen“ erhöhten sich die Preise binnen Monatsfrist um jeweils 0,5 Prozent.
Presse Statistisches Landesamt Bad Ems - Dr. Melanie Nofz |