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13.05.2024

Energie für Trinkwasserversorgung komplett aus selbstproduziertem Strom

Trier (pe) Die Trinkwasserversorgung zählt zu den größten Stromverbrauchern einer Kommune. In Trier benötigt sie aktuell rund 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr für die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung.

Zu dieser Infrastruktur zählen unter anderem 20 Hochbehälter, 470 Kilometer Leitungsnetz und mehr als 40 unterschiedliche Druckzonen. Statt die benötigte Energie am Markt einzukaufen erzeugen die Stadtwerke den kompletten Strom seit 2020 selbst. Beispielsweise nutzen zwei Turbinen im Wasserwerk Irsch die einströmende Fließkraft des Rohwassers und erzeugen so mehr als eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr.
Darüber hinaus haben die SWT Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude sowie auf einer Freifläche in der Nähe des Wasserwerks errichtet und drei weitere Pump-Turbinen im Trinkwassernetz installiert. Um den Verbrauch und die Erzeugung von Energie abzugleichen, nutzen die SWT das Speichervolumen der Hochbehälter. Sie wurden früher rein nach Wasserbedarf geführt, das heißt nachts befüllt und tagsüber gemäß dem Verbrauch der Stadt entleert. Heute laufen die Pumpen zur Befüllung immer dann, wenn Überschussstrom aus regionalen erneuerbaren Energien vorhanden ist. So wird die bestehende Infrastruktur ein zweites Mal genutzt – als dezentraler Energiespeicher.
Für die automatisierte Steuerung der komplexen Stellschrauben nutzen die Stadtwerke eine Künstliche Intelligenz (KI). Diese berücksichtigt neben den aktuellen Wasserständen unter anderem auch Erzeugungs- und Verbrauchsdaten sowie Wetterprognosen zur Abschätzung der anfallenden Stromerzeugung und des korrespondierenden Wasserverbrauchs.
Der von der KI erstellte „Fahrplan“ der Wasserversorgung wird kontinuierlich neu berechnet, den aktuellen Bedingungen angepasst und dem übergeordneten, führenden Prozessleitsystem vorgeschlagen. Inzwischen kann so mehr als 90 Prozent der selbst erzeugten Energie in Echtzeit genutzt werden.
Die Eigenerzeugung in Verbindung mit dem KI-gesteuerten Energiemanagement ist nach wie vor ein innovativer Ansatz mit deutschlandweitem Vorbildcharakter für die dezentrale, regionale Energiewende. Mit diesen Verbesserungen in Sachen Ökonomie und Ökologie halten die Stadtwerke die Trinkwassergebühren der Bürgerinnen und Bürger stabil und sparen im Vergleich zum bundesdeutschen Strommix mehr als 600 Tonnen CO2 c ein.

Presse Stadtverwaltung Trier