zurück 
02.06.2023

Deutlich mehr Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2023

Bad Ems (red/boß) Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Rheinland-Pfalz ist im ersten Quartal 2023 deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stellten in den ersten drei Monaten dieses Jahres

162 Unternehmen einen Insolvenzantrag – 16,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (139). Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag mit 773 um 2,8 Prozent über dem Niveau des ersten Quartals 2022.

Unternehmensinsolvenzen
Durch die beantragten Unternehmensinsolvenzen gerieten in den ersten drei Monaten dieses Jahres 612 Arbeitsplätze in Gefahr; das waren – trotz gestiegener Zahl der Unternehmensinsolvenzen – nur etwa halb so viele wie im ersten Quartal des Vorjahres. Das Gesamtvolumen der voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger lag mit 334 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als doppelt so hoch. Damit hatte jedes Unternehmen zum Zeitpunkt der Stellung des Insolvenzantrags durchschnittlich knapp 2,1 Millionen Euro Schulden.
Die meisten Insolvenzanträge stellten Unternehmen aus dem Baugewerbe (41 Anträge); die Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Es folgten die Wirtschaftsabschnitte „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ mit 23 sowie „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ mit 20 Fällen.
Die Insolvenzhäufigkeit, also die Zahl der Insolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen, lag in den kreisfreien Städten (1,4) höher als in den Landkreisen (1,0). Den mit 3,4 höchsten Wert verzeichnete die kreisfreie Stadt Ludwigshafen, den mit 0,3 niedrigsten der Landkreis Mainz-Bingen.

Verbraucherinsolvenzen
Im ersten Quartal 2023 führten 773 Verbraucherinsolvenzen zu voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger in Höhe von rund 36 Millionen Euro; das waren 5,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die meisten Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner verzeichnete in den ersten drei Monaten die kreisfreie Stadt Pirmasens mit 14,0; die wenigsten wies der Landkreis Mainz-Bingen mit 0,7 auf. Der Niveauunterschied zwischen kreisfreien Städten und Landkreisen ist bei den Verbraucherinsolvenzen stärker ausgeprägt als bei den Unternehmensinsolvenzen. In den kreisfreien Städten lag der Durchschnitt bei 2,9, in den Landkreisen bei 1,5.

Presse Statistisches Landesamt Bad Ems