30.10.2025
Weiterer Zwischenbericht zur Missbrauchstudie im Bistum Trier vorgelegt
Trier (red/boß) Wissenschaftler der Universität Trier haben für die Zeit von 1946 bis 2021 in einer Studie 246 Beschuldigte identifiziert, die sich im Bistum Trier sexualisierter Gewalt schuldig gemacht haben. Mindestens 734 Personen
waren innerhalb der katholischen Kirche als Opfer davon betroffen. Jetzt wurde dazu ein weiterer Zwischenbericht veröffentlicht, bereits der dritte zu sexuellem Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Bistum. Er widmet sich der Amtszeit von Bischof Reinhard Marx von 2001 bis 2008 – seitdem ist er Erzbischof von München und Freising – und der des bis heute amtierenden Bischofs Stephan Ackermann in der Zeit zwischen 2009 und 2021. Für diese Zeit wurden 37 Beschuldigte (21 unter Marx, 16 unter Ackermann) und mindestens 59 Betroffene (35 unter Marx, 24 unter Ackermann) ermittelt.
Lena Haase und Lutz Raphael, die Autoren der Studie, ziehen ein Fazit: "Das Ende unseres Berichtszeitraums (2021) fällt mitten in die Phase der Kurskorrekturen und der Umgestaltung von Verfahren und Institutionen, die für die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen im Bistum Trier zuständig waren bzw. heute noch sind. Angesichts dieser Neuorientierung fällt es auch für die zeithistorische Beobachtung etwas leichter, trotz der großen zeitlichen Nähe einige der strukturellen Probleme und Besonderheiten zu identifizieren, die vor allem bis 2019/2020 die Aufarbeitung im Bistum Trier gekennzeichnet haben."
Hier der Link zum heutigen Bericht:
https://aufarbeitung.uni-trier.de/wp-content/uploads/2025/10/haase_raphael_zwischenbericht_marx_ackermann_2025.pdf |