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24.10.2025

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland weiter aus

Der erste Nachweis einer Asiatischen Hornisse erfolgte 2014 in Waghäusel (nördlich von Karlsruhe). In Baden-Württemberg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist sie bereits stark verbreitet.

Die Klimakrise mit ihren milderen Wintern begünstigt die Ausbreitung. Die Hornisse breitet sich laut Studien mit einer Geschwindigkeit von knapp 80 Kilometern pro Jahr aus, doch vor allem Verschleppungen etwa durch Transportwege können die Ausbreitungszeit stark verkürzen. So wurden schon Einzelfunde in Hamburg, Bremen und Berlin gemeldet. Zunächst konnte die weitere Ausbreitung dort aber verhindert werden.

Bisher besiedelt die Asiatische Hornisse erst rund ein Drittel des Bundesgebietes. Dennoch ist sie seit März 2025 offiziell eine etablierte Art. Das ist deswegen von praktischer Bedeutung, weil nun für Vespa velutina in Deutschland nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben zur Früherkennung und Verhinderung der Ausbreitung gelten. Stattdessen greifen Maßnahmen zum Management einer etablierten Art. Der größte Unterschied: Die Bekämpfungspflicht der Naturschutzbehörden fällt weg. Andererseits können die Kosten jetzt über den Naturschutz hinaus auf verschiedene Töpfe aufgeteilt werden.

Als Proteinquelle für ihre Nachkommen jagen alle Wespen andere Insekten oder Spinnen. Vespa velutina fängt, wie die Europäische Hornisse auch, viele Honigbienen, da diese sehr häufig sind, aber auch andere soziale Wespen, Fliegen, Wildbienen und weitere Insekten. Durch ihre hohe Individuenzahl stellt sie daher eine Gefahr für die heimischen Insektenarten und die Imkerei dar. Außerdem wurden in Frankreich und Spanien bereits Ernteverluste durch das Anknabbern von Früchten (vor allem Weintrauben) verzeichnet.

Die Asiatische Hornisse ist nicht aggressiver als die Europäische Hornisse. Sie greift Menschen auch nicht an, solange man sich dem Nest nicht zu sehr nähert. Vereinzelt gibt es jedoch Meldungen zu allergischen Reaktionen auf die Stiche.

Quelle NABU