zurück 
14.07.2025

Unternehmensinsolvenzen in Luxemburg im 1. Halbjahr 2025 in Luxemburg.

Luxemburg (red/boß) Das Großherzogtum bleibt stabil, im Gegensatz zu den Nachbarländern, die deutliche Anstiege verzeichnen. Creditreform Luxembourg SA hat auf Basis einer Auswertung

der Abteilung Business Credit Scores & Analytics die Entwicklung der Firmenkonkurse in Luxemburg für das 1. Halbjahr 2025 analysiert und mit dem Vorjahr verglichen.
"Im 1. Halbjahr 2025 verzeichnet Luxemburg 595 Insolvenzen", berichet Juan Santiago, Authorized Manager von Creditreform Luxembourg SA. "Im Jahr 2025 erreichen unsere Nachbarländer einen historischen Höchststand bei den Unternehmensinsolvenzen. Deutschland beispielsweise verzeichnet einen Anstieg um 9,4% auf 11.900 Insolvenzen im 1. Halbjahr 2025."

Der Dienstleistungssektor hält wie üblich seinen traurigen ersten Platz mit 355 Insolvenzen, was einen Anstieg von 42 Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 bedeutet. Der Bausektor hält den Atem an mit 89 Konkursen im Jahr 2025 gegenüber 100 im Jahr 2024. Dieser Rückgang sollte als positiv bezeichnet werden, aber wenn man die Zahlen über mehrere Jahre in der Vergangenheit analysiert, ist die Zahl von 89 Konkursen immer noch als sehr hoch zu betrachten.
Zu den symbolträchtigen Großunternehmen, die Konkurs angemeldet haben, gehören Sichel SA, M-Energy sàrl sowie die Andreosso-Gruppe.

Geografische Verteilung nach Unternehmensalter und Bezirksgericht
Die Verteilung der Insolvenzen nach Alter hat sich im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2024 enorm verändert. Im Jahr 2025 gab es 147 Insolvenzen bei jungen Unternehmen, die weniger als fünf Jahre alt waren (254 im Jahr 2024), und 448 Insolvenzen bei älteren Unternehmen (318 im Jahr 2024). Diese aktuelle Verteilung entspricht dem langjährigen Durchschnitt in Luxemburg, d.h. 25% für junge Unternehmen unter 5 Jahren und 75% für ältere Unternehmen über 5 Jahren.
Die Verteilung der Insolvenzen nach Gerichtsbezirken beträgt 539 Insolvenzen in Luxemburg und 56 in Diekirch. 

Sektorielle Analyse
Die Unternehmen leiden unter Liquiditätsproblemen. In einigen Branchen zeichnet sich ein negativer Trend ab. In der Baubranche beispielsweise nehmen die unbezahlten Rechnungen stark zu. Seit 2018 wurde bei der Eintreibung von Forderungen ein Anstieg von Jahr zu Jahr festgestellt, mit Steigerungen von +16 % im Jahr 2019, +9 % im Jahr 2020, +41 % im Jahr 2023 und +52 % im Jahr 2024. Die Jahre 2021 und 2022 wurden aufgrund der Pandemie nicht berücksichtigt.

Rechtsformen der insolventen Unternehmen
Sàrl-s (vereinfachte Gesellschaften mit beschränkter Haftung) verzeichnen einen deutlichen Anstieg um 85,11% von 47 auf 87 Insolvenzen. Der Sektor "Dienstleistung" sticht stark hervor und nimmt mit 49 Konkursen den 1. Platz in der Verteilung der Rechtsform sàrl-s ein. 
Die Rechtsform SA zeigt einen Anstieg von +22%. Die sàrl (Gesellschaften mit beschränkter Haftung) verzeichnet jedoch einen Rückgang um -9,33% auf 340 Fälle im Jahr 2025 gegenüber 375 im Jahr 2024.

Ausblick für 2025
Die Gesamtzahl der Insolvenzen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 zeigt den luxemburgischen Durchschnitt, den wir seit langem feststellen. Die Unternehmen wurden jedoch von den jüngsten Krisen stark in Mitleidenschaft gezogen und haben keinen Einfluss auf internationale politische Entscheidungen. Höhere Zölle beispielsweise auf dem Weltmarkt hätten erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und würden die Gesamtzahl der Unternehmensinsolvenzen, deren Kapitalisierung ohnehin schon sehr gering ist, noch weiter erhöhen, stellt Juan Santiago fest.

Presse Creditreform