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07.07.2025

Poller-Absicherung für die Trierer Fußgängerzone

Trier (mic/boß) Nachdem am Samstagabend vier deutlich betrunkene Personen die Trierer Fußgängerzone von der Fleischstraße quer über den Hauptmarkt befahren haben, hat sich der Trierer Stadtvorstand

am Montag mit möglichen Konsequenzen befasst. Vertreter der Polizei waren im Stadtvorstand und haben die Abläufe des Geschehens geschildert, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde. Viele Augenzeugen der Durchfahrt waren laut Bericht der Polizei aber verunsichert und – aus den Erfahrungen der schrecklichen Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 heraus – auch verängstigt.
Der Stadtvorstand sieht sich deshalb grundsätzlich in seinem Vorgehen bestätigt, die Fußgängerzone mit einem Pollersystem abzusichern, um außerhalb der geregelten Zufahrtszeiten so wenig Verkehr wie möglich in der Fußgängerzone zuzulassen und den Bürgerinnen und Bürgern sowie den vielen tausend Besucherinnen und Besuchern ein möglichst sicheres und ungestörtes Einkaufen, Konsumieren und Verweilen in der Trierer City zu ermöglichen. Der Plan der Stadtverwaltung sah bisher vor, im ersten Schritt Domfreihof und Hauptmarkt mit Hochsicherheitspollern abzusichern, so dass zu den Hauptnutzungszeiten der Fußgängerzone keine komplette Durchfahrt – egal ob beabsichtigt oder aus Versehen - durch die Innenstadt-Straßen mehr möglich ist (der so genannte „innere Ring"). Geplant war ursprünglich auch eine Absicherung der gesamten Fußgängerzone mit einem äußeren Ring. Die Stadtratsmehrheit hat auf der jüngsten Sitzung Änderungen an diesem Konzept beschlossen, die nun mit der Verwaltung abgestimmt und von einem Sicherheitsbüro überprüft werden.

Der Sachstand beim inneren Ring mit Domfreihof und Hauptmarkt ist folgender: Der Domfreihof ist durch feste und versenkbare Hochsicherheitspoller gesichert, die außerhalb der Zufahrtszeiten der Fußgängerzone, also ab 11 Uhr, nur mit besonderer Berechtigung geöffnet werden können. Die dazugehörige Pollerlinie an der Meerkatz bereitet immer wieder technische Probleme, für die der Hersteller noch in der Gewährleistung ist. Durch die Pollerlinie Liebfrauen ist der Schutz des Domfreihofes aber gegeben.
Bei den für die Absicherung des Hauptmarktes notwendigen Pollerlinien in der Simeonstraße, der Fleischstraße und der Grabenstraße sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, derzeit laufen die Elektroarbeiten, um die versenkbaren Poller mit den Kontrollsystemen zu verbinden. Die Arbeiten an der Pollerlinie Dietrichstraße, bei denen das Verwaltungsgericht Trier kürzlich grünes Licht für das Vorgehen der Verwaltung gegeben hatte, haben begonnen. Die Zufahrt zum Stockplatz, von dem aus der Hauptmarkt ebenfalls befahrbar ist, soll mit einer weiteren Pollerlinie gesichert werden. Der Bau ist für Anfang 2026 geplant.
Um die komplette Absicherung des Hauptmarktes zu beschleunigen und die Durchfahrt durch die Fußgängerzone unmöglich zu machen, hat der Stadtvorstand heute folgendes beschlossen:

Die Pollerlinien Simeonstraße, Grabenstraße, Fleischstraße und Dietrichstraße gehen nach jetztigem Planungsstand ab dem 15. September 2025 in Betrieb. Um die Durchfahrt vom Stockplatz auf den Hauptmarkt zu verhindern, werden ab diesem Zeitpunkt Stockstraße und Jakobstraße mit temporären Durchfahrtssperren (ähnlich wie beim Altstadtfest) versehen, bis der Stockplatz 2026 abgesichert ist. Der Hauptmarkt ist ab Mitte September für Zulieferer und Anlieger von 6 bis 11 Uhr zu befahren oder anschließend nur mit den bestehenden Ausnahmegenehmigungen und einer Zufahrtsberechtigung per Chip.
Außerdem werden als Konsequenz aus der offenbar versehentlichen Einfahrt in die Fußgängerzone durch die Fleischstraße am Samstag die bestehenden Einfahrten beispielsweise in der Neustraße, die Simeonstraße, die Fleisch- und die Brotstraße umgehend mit temporären gestalterischen Maßnahmen so hergerichtet, dass über die bestehende Beschilderung hinaus besser deutlich wird, dass es sich hier um eine Fußgängerzone handelt.
Die Stadtverwaltung wird zügig damit beginnen, Anwohnerinnen und Anwohner und Gewerbetreibende, die eine Ausnahmegenehmigung zum Befahren der Fußgängerzone haben, darüber zu informieren, wie sie bis Mitte September Anträge für die Zugangschips stellen können.

Presse Stadtverwaltung Trier