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11.06.2025

Aktualisiert: Das Motto "Glaube ist der Weg zur Hoffnung" begleitete die Fußwallfahrt nach Echternach - mit Fotos

Waxweiler/Echternach (red/boß) Das Pfingstfest stand in der Westeifel im Zeichen der großen Fußwallfahrt nach Echternach. Rund 70 Kilometer pilgerten die Gläubigen am Pfingstsonntag von Prüm ausgehend

in die luxemburgische Abteistadt. Abends trafen sie in Waxweiler ein. Der Ort gilt der Legende zufolge als Ursprung der Echternacher Springprozession.
Pfarrer Georg Josef Müller und die große Schar der Ministranten empfangen alljährlich die Pilger am Ortseingang von Waxweiler. Mit dem traditionellen Sprung geleiten die Springergruppen und der Musikverein „Lyra“ die Wallfahrer in die Pfarrkirche. Bereits seit vielen Jahren ist auch der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, mit dabei. Der Kardinal ist seit der Jahrtausendwende eng mit Waxweiler verbunden. Seinerzeit kam er oftmals als Aushilfspriester in der Urlaubsseelsorge von Bonn ins Prümtal.
In diesem Jahr war auch Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier beim Empfangskomitee. Nach dem Gebet der Brudermeister und der Begrüßung durch Pfarrer Müller sprach Peters zuerst zu den Gläubigen. Diese seien als „Pilger der Hoffnung“ getreu dem Motto des Heiligen Jahres der Erlösung unterwegs, das Papst Franziskus noch ausgerufen hat. Hoffnung könne man sich, so der Weihbischof, nicht selber nehmen, sondern sich ins Herz schenken lassen. Der Glaube sei der Weg, auch das Gebet, so Peters. Stationen dieses Weges seien das Aufbrechen, das Innehalten, das Weitergehen und das Ankommen. „Im Blick auf unser Leben ist dieses, als Ganzes genommen, ein Pilgerweg der Hoffnung, mit Jesus Christus in der Kraft seines Geistes an unserer Seite.“
Anschließend richtete Kardinal Hollerich ein persönliches Wort in seinem Viandener Heimatdialekt an die Pilger. Somit hatten die Eifler keine Schwierigkeit, die Predigt zu verstehen. Er zeigte auf, wie immens sich die Welt verändert, sich weiterentwickelt, auch mittels künstlicher Intelligenz. Aber es sei auch wichtig, dass Sachen bleiben. So wie den „Pilgergang von Prüm, Waxweiler, Bollendorf, Echternach“. Dies sei eine Tradition, die mit Leben erfüllt sei. Sie gebe Stabilität und Identität. Dahinter stehe ein Sinn, da habe man etwas davon, nämlich Zufriedenheit im Herzen, so der Kardinal.
Nach einem frühen Pilgeramt und anschließenden Frühstück - bereitet durch den in Waxweiler liebevoll Bottichenschmeerverein genannt - ging die Fußwallfahrt am Pfingstmontag weiter über Neuerburg, Mettendorf und Nusbaum bis nach Bollendorf, dem zweiten Etappenziel. An der Sauer entlang begleitete der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann die Gläubigen am Pfingstdienstag auf dem letzten Wegstück bis nach Echternacherbrück. Von dort führten der Vorstand des Willibrordus-Bauvereins sowie die beiden Oberhirten von Trier und Luxemburg die Prozession zur Pontifikalkonzelebration in die Echternacher Basilika. Im Anschluss begann die Prozession mit den Springergruppen aus Waxweiler an erster Stelle.

Michael Fischer


Die zahlreichen Fußpilger kommen am Pfingstsonntagabend in Waxweiler an.


 Segnung der Pilger und Springergruppen beim Gang in die Pfarrkirche.

Hintergrund:
Auf der zweiten Etappe der „Fußwallfahrt zur Echternacher Springprozession“ zum Grab des heiligen Willibrord nahm Prozessionsleiter Alois Engel (links) am frühen Pfingstmontag Ehrungen vor. Dies geschah am alten Prozessionskreuz von 1893 auf der Gemarkung Heilbach zwischen Krautscheid und Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Brudermeister Josef Steins (rechts) bekam die Willibrordusmedaille für seine über 50-jährige Teilnahme. Alle Kinder und Jugendlichen wurden ebenfalls mit einer Auszeichnung geehrt.

Pilgerempfang in Echternacherbrück an der Sauer
Am frühen Pfingstdienstag sind die Pilger der „Fußwallfahrt Prüm-Waxweiler zur Echternacher Springprozession“ im Etappenziel Echternacherbrück angekommen. Neben dem Vorstand des Willibrordus-Bauvereins aus Echternach waren unter vielen anderen zur Begrüßung gekommen (von rechts): Pfarrer Georg Josef Müller (Waxweiler), Weihbischof em. Franz Josef Gebert (Trier), Weihbischof Leo Wagener (Luxemburg), Pfarrer Monsignore Michael Becker (Irrel), Erzbischof Jean-Claude Kardinal Hollerich (Luxemburg) und Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier). In Prozession und mit dem Musikverein „Lyra“ Waxweiler wurden die zahlreichen Wallfahrer über die Sauerbrücke in die Echternacher Basilika geleitet.