21.09.2024
Kontrollen an den deutschen Landesgrenzen laufen auf vollen Touren
Berlin/Trier/Steinebrück (red/boß) Europa ohne Grenzen - das war einmal der Slogan der vergangenen Jahrzehnte. Wegen der Begrenzungen der irregulären Migration lässt das Bundes-Innenministerium seit dem 16.09.2024
vorübergehend Kontrollen der Bundespolizei an allen deutschen Landesgrenzen durchführen. Damit soll eine Zurückweisung illegal Einreisender an Ort und Stelle nach europäischem Recht möglich sein, was nach Angaben eines Kontrollbeamten auch immer wieder vorkommt. Aber auch manch anderer "Fisch" geht ins Netz der Sicherheitsbehörden. Die Maßnahme ist vorläufig auf sechs Monate begrenzt und betrifft damit auch die rheinland-pfälzischen Grenzübergänge zu Frankreich, Belgien und Luxemburg. Zurzeit ist an der A60 auf dem Parkplatz des ehemaligen deutschen Grenzübergangs Steinebrück eine Großkontrollstelle mit einem Aufgebot von zehn Beamtinnen und Beamten von der Bundespolizeiinspektion Prüm und überörtlichen Dienststellen eingerichtet. Sie nehmen den Verkehr aus Richtung Belgien stichprobenartig unter die Lupe. Ein eigens aufgestelltes Zelt bietet dem Einsatzteam Schutz auch bei schlechtem Wetter. Es soll in den Herbst- und Wintermonaten durch ein großes Zelt ersetzt werden, durch das die Autos durchfahren können. Es werden - wie angeordnet - nur ausländische oder verdächtige Fahrzeuge kontrolliert, sodass keine größeren Staus entstehen. Dennoch kommt aus verschiedenen politischen Kreisen - vor allem aus den Nachbarländern - sowie von Berufspendlern immer mal wieder Kritik auf. Die kontrollierten Fahrzeugführer zeigten allerdings weitgehend Verständnis für die Maßnahmen, da sie ja dem allgemeinen Schutz dienen. "Wer nichts zu verbergen hat", sagte ein Passant, "dem passiert ja auch nichts."
Das ehemalige Autobahnzollamt Steinebrück im Dornröschenschlaf
Wenn man bis in 80er oder 90er Jahres des vorigen Jahrhunderts zurückdenkt, waren dort am Grenzübergang das deutsche und das belgische Autobahnzollamt noch in "voller Blüte" und mit vielen Zollbeamten Tag und Nacht besetzt. Man traut seinen Augen nicht, wenn man heute sieht, dass das ehemalige deutsche Zollamt bereits gänzlich zugewachsen ist und die vielen Bemühungen der letzten Jahre, hier eine sinnvolle Nutzung ins Leben zu rufen, gescheitert sind.
Heinz-Günter Boßmann
Einreise-Kontrolle
Einsatzort mit Zelt
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