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21.05.2024

Katastrophenschützer und Eifellicht packen an und helfen gemeinsam in Rheinland Pfalz und Saarland

Daun/Rehlingen (red/boß) Beunruhigende Nachrichten aus überfluteten Gebieten in Rheinland-Pfalz und im Saarland versetzten Feuerwehren, DRK und auch die freiwillig Helfenden von Eifellicht e.V. in der Vulkaneifel  am Pfingstwochenende in Alarmbereitschaft.

Starkregen verursachte anhaltende weitreichende Überflutungen. In Teilen der Region konnte die Alarmstufe zwar wieder herunter gesetzt werden, aber insbesondere im Saarland stieg das Wasser noch an – auch aus dem nahen Frankreich kamen weiterhin beunruhigende Wetterprognosen und keine Entwarnungen bis Mitte der Woche.
Eifellicht reagierte sofort auf Anfragen von privaten Flutbetroffenen und bot Betroffenen in der Kyll-Region, an der Mosel bis zum Niettal (Großgemeinde Rehlingen Siersburg) koordinierte Hilfen an. Vorsitzender H.P. Thiel startete über Netzwerke einen Sammelaufruf für bedarfsabgestimmte Hilfsmaterialien und trommelte die vereinseigene Helfer zusammen. Kurzfristig erfolgte eine Abstimmung über die Möglichkeiten eines Hilfstransportes mit dem Katastrophenschutz des Landkreis Vulkaneifel  BKI Markus Keppler und dem DRK Kreisbereitschaftsführer Timo Igelmund.
Binnen zwei Stunden wurden für Flutbetroffenen der saarländischen Großgemeinde Rehlingen-Siersburg zusätzlich benötigte 56 Trockengeräte, acht Stromerzeuger, Wassersauger, Kabeltrommeln, Schmutzwasserpumpen, Schläuche und Wasserabzieher von Üdersdorf über Niederehe, Dreis Brück bis Jünkerath und Gerolstein aus dem Katastrophenschutz organisiert.
Aus der DRK Kreisbereitschaft wurden im Gerolsteiner Standort des DRK OV Gerolstein ‚Fuchsbau‘ dort eingelagerte Trockenlüfter vom DRK-Ortsvereinsleiter Mario Friedrich zusätzlich zur Verfügung gestellt. Zusammen mit der Feuerwehr Birresborn hatte das DRK  bereits am Vortag einen Einsatz und mehr als 1.100 warme Mahlzeiten zur Versorgung von Flutbetroffenen und Fluthelfern im Katastrophengebiet geleistet,
In den frühen Morgenstunden am Pfingstmontag startete gemeinsam mit dem KatSch-LKW der Freiwilligen Feuerwehr Birresborn ein Eifellicht-Hilfstransport ins Niettalgebiet zwischen Dillingen und Frankreich. Dankbar wurden die dringend benötigten Gerätschaften entgegen genommen und konnten sofort eingesetzt werden.
Die Situation stellte sich dort so dar: Die Wetterlage muss weiter im Auge behalten werden. Der Fluss Niet ging bereits um 1,50 m zurück und hat viele Häuser unbewohnbar zurück gelassen. Strom musste abgestellt werden. Die Keller werden ausgepumpt und ausgeräumt. Trockengeräte werden sofort  aufgestellt und ermöglichen, dass die meisten Evakuierten in ihre Wohnungen hoffentlich im Laufe der nächsten Woche wieder zurückkehren können. Wetterwarnmeldungen für Dienstag und Mittwoch sind wieder eingegangen. Aufgeweichte Böden und Hänge müssen gesichtet werden. Alle hoffen, Schlimmeres vermeiden zu können. Verschiedene Gräben sind nicht mehr vorhanden. Sie müssen wiederhergestellt werden, damit das Wasser abfließen kann.

Große Verärgerung hat die Aktion von drei jungen Erwachsenen hervorgerufen. Maik Licher berichtet: „Hinzugekommen sind dann sogenannte Trittbrettfahrer. Am Samstag hatte unsere Feuerwehr einen Menschenrettungseinsatz, weil drei junge Erwachsene gemeint haben für einen youtube Kanal –Video mit einem Kanu auf der Niet fahren zu müssen. Mit zwei Hubschraubern, Feuerwehr, Wasserwacht aus Bayern, die in Dillingen stationiert waren, mussten wir eingreifen. Wenn die Rettungskräfte sowieso schon am Limit sind und dann noch so ein unverantwortliches Verhalten an den Tag gelegt wird, nur um Click-Zahlen zu erreichen, belastet dies on top!“ und er appelliert an alle:  „Dafür gibt es kein Verständnis! Lasst den Scheiß!“ Weiter berichtet er: „Es waren Pumpeinsätze vor Ort, die deshalb unterbrochen werden mussten. Jungs und Mädels waren nachts bis 3 – 4 Uhr ununterbrochen im Einsatz und unterstützten die Bevölkerung nach einer kurzen Nacht wieder. Alles musste dann stehen und liegen gelassen werden, um Personen retten, die sich vorsätzlich in Gefahr gebracht haben“.

Den Hilfstransport aus der Eifel, bezeichneten auch die Mitarbeiter des dortigen Bauhofs Kai Hilt, Volker Johannes, Jonas Huwig und David Koos, als Lichtblick in der Katastrophe. Der Rehlinger Bürgermeister Joshua Pawlak, die Beigeordneten  Maik Licher  und Patrik Salzgeber bedankten sich bei allen, die zum Gelingen des Hilfsgütertransportes aus der Vulkaneifel beigetragen haben. Alle sind zuversichtlich, dass die auf Kreisebene koordinierte Eifellicht-Aktion mit den Feuerwehren und dem DRK weiteren flutbetroffenen Menschen hilft, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind“, so H.P. Thiel
„Es ist wichtig, sich auf weitere Schadensereignisse, die auch unsere Region jederzeit treffen können, vorzubereiten“, ergänzt Eifellicht Vize-Vorsitzender Ewald Hoffmann. 
„Unverzüglich  wird Bestandsaufnahme im Eifellicht-Depot durchgeführt und der Bedarf ermittelt, um für die nächsten Direkthilfe-Einsätze ausgerüstet zu sein“.

Clara Zins-Grohé

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