28.09.2023
Kurzgeschichte: "Etwas auf die lange Bank schieben"
Sie gehört zu einer der bekanntesten Redewendungen: "Etwas auf die lange Bank schieben"... Es geht meistens um etwas Unangenehmes oder um etwas, wozu man keine Lust hat. Beispielsweise die Steuererklärung,
ein Arzttermin oder die Renovierung. Auch eine klärende Aussprache oder die Lösung eines unangenehmen Konfliktes wird schonmal verdrängt oder ausgesessen. Die Redewendung "Etwas auf die lange Bank schieben" stammt aus der Gerichtssprache und geht bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Damals gab es noch keine Aktenschränke, sondern die unerledigten Prozessakten wurden in einer langen, bankähnlichen Truhe aufbewahrt. Nun hat man am Ufer des Schalkenmehrener Maares eine Lösung gefunden: Man hat einen Baumstamm in zwei Hälften gespaltet und daraus eine rund 30 Meter lange Bank gebaut. Sie dient dem einen oder anderen zum Ausruhen während einer langen Maarwanderung. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass man aus Aberglauben etwas auf die besagte Bank legt in der Hoffnung, dass es sich von selbst erledigt. Zum Beispiel die unerledigte Prozessakte. Und siehe da, die Zurückweisung durch das Gericht ließ nicht lange auf sich warten. |