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28.04.2024

Das Wort zum Sonntag: Beten mit den Füßen

Beten mit den Füßen


Foto Michael Fischer: Ein gut besuchter Vortrag mit Prof. Schneider im Dechant-Faber-Haus

Waxweiler (mf/boß) Die Echternacher Springprozession und die Fußwallfahrt von Prüm über Waxweiler an den Pfingstfeiertagen dorthin spielt für die Eifeler Bevölkerung noch immer eine bedeutende Rolle.
Um dieses spezielle Glaubenszeugnis weiter zu vertiefen, hatte das Bildungswerk Waxweiler der Katholischen Erwachsenenbildung Westeifel zu einem Fachvortrag in das Dechant-Faber-Haus eingeladen, dem sich eine rege Diskussion anschloss. Rund 30 interessierte Zuhörer kamen zum Vortrag von Professor Bernhard Schneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Theologischen Fakultät Trier. Sein Thema: „Das Vergnügen der kleinen Leute zwischen Förderung und Verboten – Wallfahrten nach Echternach und anderen Orten im Erzbistum Trier“.
Ab dem 12. Jahrhundert wird in den Biografien des heiligen Willibrord, dessen Missionstätigkeit tief mit Echternach verbunden ist, von regelrechten Zuströmen von Pilgern zum Grab des Heiligen berichtet. Mit der Abtei rechtlich verbundene Gemeinden waren sogar zur Prozession mit Abgaben verpflichtet. Das Einzugsgebiet erstreckte sich weit in die Eifel hinein bis in den Raum Manderscheid mit einem Zentrum in der West- und Südwesteifel. Von einer springenden Prozession, deren genaue Hintergründe unklar bleiben, sprechen die Quellen erst 1497. Diese sei keine Echternacher Spezialität gewesen, sondern ein Import der Eifelpfarrei Waxweiler, der sich im Laufe der Zeit weitere Gruppen des Echternacher- und Prümer Raumes anschlossen. Weitgehend unerforschter sei dagegen die Prümer Springprozession, die am Freitag nach Christi Himmelfahrt stattgefunden hat. Entscheidend aber auch hier: das Springen praktizierten nur die Angehörigen der Pfarrei Waxweiler nebst einigen Einzelpersonen aus anderen Pfarreien.
Im 17. Jahrhundert hatten sich die Erzbischöfe zur Aufgabe erklärt, Wallfahrten, also die eigene Pfarrei verlassen, um zu einem wichtigen religiösen Zentrum zu kommen, unter strengere kirchliche Regeln zu stellen. Ein mögliches Freizeitverhalten wie Tanzen, Essen und Trinken sowie das Austauschen von Neuigkeiten beim Marsch in lockeren Gruppen oder das Anknüpfen von Bekanntschaften bis hin zu sexuellen Abenteuern sollte in jedem Fall verhindert werden. Kontrollen blieben jedoch weitgehend aus. Während unter Erzbischof und Kurfürst Clemens Wenzeslaus gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Prozessionen und Wallfahrten sogar gänzlich verboten wurden, wenn sie länger als einen Tag dauerten – eingestellt wurden sie jedoch nicht – erfuhren sie ab den 1840er Jahren eine neuerliche Wertschätzung, aber unter strikter klerikaler Kontrolle. Ein Symbol dafür war die von Bischof Wilhelm Arnoldi, der aus dem Eifelort Badem stammt, ausgerufene Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844.
Laut dem emeritierten Professor Andreas Heinz aus Auw an der Kyll wirkte die Wiederbelebung der Fußwallfahrt zum Willibrordusgrab durch die Pfarrei Waxweiler im Jahr 1860 wie ein Signal, dem die Prümer Teilnehmer unter der Führung von Johann Jakob Perrad ein Jahr später folgten. Bis heute organisieren die Brudermeister die gemeinsame Prozession in die luxemburgische Abteistadt und begleiten sie vorbetend. Sie ist eine ganz besondere Art religiöser Praxis, die trotz der immer säkularer werdenden Zeit ihren eigenen Charakter behält.

Michael Fischer / KEB Waxweiler


Erleuchtung


Leserfoto: Das Kirchenfenster in der Bütgenbacher Pfarrkirche weist auf Jesus und sein Leben hin

Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott trennte das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber nannte er Nacht.

Und es wurde Abend und wurde Morgen, der erste Tag...
1. Mose, 1


70. Georgsritt in Kallmuth


Archivfoto pp/Agentur ProfiPress: Die Besucher des Festgottesdienstes

Die legendäre Reiterprozession samt Freiluftmesse, Gemeinschaftsgefühl und viel Erbsensuppe lockt erfahrungsgemäß am 1. Mai über hundert Reiter samt Pferden und tausend Fußpilger nach Kallmuth, einem Ortsteil von Mechernich. Dann „geht“ der legendäre Kallmuther „St. Georgsritt“ am Mittwoch um 11.15 Uhr ab der Burg, Ortseingang von Scheven aus. Festprediger beim 70. Freiluftgottesdienst am Georgspütz ist der Aachener Diözesanbischof Dr. Helmut Dieser. Es werden für den großen Festtag am Georgspütz und auf der Festwiese vor Kallmuth am Ortsrand nach Scheven Zelte aufgebaut, Seile abgespannt, gesäubert und gemäht. Getränke und 350 Liter Erbsensuppe sowie jede Menge Kaffee und Kuchen werden für das Fest nach dem Georgsritt vorbereitet. Für die musikalische Messgestaltung wurde ein Projektchor zusammengestellt und die Jugend schmückt in der Vorwoche das Dorf.
Der Reiterheilige St. Georg wird aufgrund seines unbeugsamen Charakters gegenüber dem römischen Kaiser Diokletian, der die Christen unbarmherzig verfolgen ließ, seit der christlichen Frühzeit verehrt. In Kallmuth war St. Georg schon Patron der 1243 erstmals erwähnten Burgkapelle und wurde auch Schutzpatron der Pfarrkirche, als Kallmuth 1804 eine eigene Kirchengemeinde wurde.
Als Fußprozession fand die Wallfahrt nachweislich schon seit dem 17. Jahrhundert statt. Nach einer langen Unterbrechung durch die Weltkriege wurde der Georgsritt 1953 wiederbelebt – und findet in diesem Jahr zum 70. Mal statt. Bis zu 400 Reiter und Pferde nahmen schon daran teil, in den letzten Jahren seit der Pandemie deutlich weniger.

 
Der Sakramentswagen mit der Geistlichkeit zieht der Reiterschar auf dem Hinweg hinterher und auf dem Rückweg voran. An der Kallmuther Burg werden die vorbeiziehenden Reiter und Fußpilger mit der Monstranz gesegnet. Unser Bild zeigt das diesjährige Plakat. Repro: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

 

Agentur ProfiPress



Welt verändern

 

Foto INPUT-Medien: Auch auf hartem Grund kann etwas wachsen und gedeihen

 

Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten
viele kleine Dinge tun,
können das Gesicht der Welt verändern.
missio - Afrikanisches Sprichwort



Suchbewegung
 

 

Was bleibt, wenn das Außen sich auflöst
wenn das, was dich trägt nicht mehr trägt?


Suchend ziehst du deine Kreise

wirst rütteln an jedem, der Halt gab.
Und flehn.


Nicht jeder hält Stand.


Und Jahre vergehn

verloren gehen Menschen und Orte.

Kein Wort füllt die Leeere in dir.


Dann lässt du dich fallen.


Hinab sinkst du schwebend

und endlich - die Schwere wird leicht.

Die Tiefe des Brunnens erscheint dir unendlich

aus Leere wird Stille

das tönende Gestern verstummt.


Lebendiges Wasser durchtränkt deine Sinne

durch Poren geschleust dringt es ein

in den Leib

in dein Herz

und reinigt und nährt dich.


Zu Grunde gesunken

begreifst du die Reise.


Sei Mensch dir!

Steig nun auf
und leuchte!

 

Maria Hill

 

 

Die Skulptur “Suchbewegung” der Bildhauerin Maria Hill ist ein faszinierendes Kunstwerk, das auf einer Reise viele Menschen berührt hat. Sie ist erstmals im Jahr 2013 dem Ehepaar Hildegard und Pit Igelmund auf zwei Ausstellungen begegnet. Tief beeindruckt von dieser Skulptur beschlossen die beiden, sie zu erwerben und auf eine Reise zu schicken, damit viele Menschen ihr begegnen können.
Die Reise der Skulptur begann 2014 in der Kirche St. Michael in Köln. Von dort aus führte sie über das St. Josef Krankenhaus in Adenau zu den Kunsttagen Rhein-Erft in der Abtei Brauweiler, anschließend zum Paulushaus in Köln. Nun macht die “Suchbewegung” Station in der Kirche des historischen Burgfleckens Kronenburg.
Die Bildhauerin Maria Hill sagt über ihre Arbeit: “Im Zentrum meiner Arbeit steht der Mensch. Ich kenne niemanden, dessen Lebensweg nicht durch das Einwirken äußerer Ereignisse immer wieder neu ausgerichtet werden musste.” Die Skulptur und das Gedicht laden den Betrachter ein, sich auf die Suche zu machen. 


Die Sternsinger

 

Foto Michael Fischer: Ein Teil der Sternsinger feierte das sonntägliche Hochamt in der Pfarrkirche mit und übernahm die Fürbitten

 

Aus den Ortschaften der Pfarrei Waxweiler (Eifelkreis) St. Johannes der Täufer hatten sich 28 Kinder und Jugendliche bereiterklärt, bei der Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ mitzumachen.

 

Die Sternsinger brachten aus ihren gesammelten Gaben insgesamt über 2.100 Euro zusammen.
Die Organisatoren Marlies Pütz, Michael Fischer, Hedi Berg und Pfarrer Georg-Josef Müller dankten allen Sternsingern und deren Eltern für die tatkräftige Unterstützung sowie allen, die für die Kinder in Amazonien gespendet haben.


Die guten Vorsätze

 

Archiv INPUT-Medien: Gesund essen und trinken

 

Bekanntlich werden die guten Vorsätze insbesondere an Silvester für das neue Jahr geschmiedet: Weniger und gesünder essen, Bewegung und Sport treiben, Rauchen aufgeben, Alkoholkonsum drosseln, Stress reduzieren, und so weiter und so fort.

Aber leider sind die guten Vorsätze bereits nach wenigen Tagen vergessen; und der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert.. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und es geht alles weiter wie vorher. Wenn man sich etwas unbedingt vornimmt, übt man natürlich Zwang und Druck auf sich selber aus und das hat die Psyche nicht so gern. Also - man nimmt sich nichts vor, sondern macht es einfach.

Heinz-Günter Boßmann


Menschlichkeit


Archivfoto Menschen für Menschen: Karlheinz Böhm im Einsatz für die Menschlichkeit

"Es gibt keine erste, zweite oder dritte Welt. Wir alle leben auf ein und demselben Planeten, für den wir gemeinsam Verantwortung tragen."
Menschen für Menschen-Gründer Karlheinz Böhm

 

Karlheinz Böhm leitete die Stiftung Menschen für Menschen" Äthiopien bis zum Jahr 2011. Am 29.05.2014 verstarb der ehemalige Schauspieler (Sissi) im Alter von 86 Jahren.

 


Waldweihnacht an der Mariensäule

 


Archivfotos Michael Fischer: Stimmungsvolle Waldweihnacht an der Mariensäule in Waxweiler

 

Es gibt in den Familien und in der Öffentlichkeit verschiedene Wege, Weihnachten zu feiern. In der Region einzigartig ist die traditionelle Waldweihnacht am 28. Dezember um 17 Uhr an der Mariensäule hoch über der Prümtalgemeinde Waxweiler (Eifelkreis)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei die Möglichkeit, ein Stück auf dem Willibrordusweg durch den Wald zu wandern. An einigen Stationen werden weihnachtliche Texte verlesen. Die Kinder und die Jugendfeuerwehr geben mit Fackeln den romantischen Rahmen. 
Zum Abschluss wird Kinderpunsch und Glühwein gereicht.


Mahnwache für Frieden im Nahen Osten

 


Foto Heinz-Günter Boßmann: Friedens-Weihnachtskranz an der INPUT-Redaktionstür von der Prümer Initiative Frauenschuh

 

Zu einer Mahnwache für Frieden und Einhaltung des Völkerrechts im Nahen Osten ruft die Friedensgruppe Daun am Sonntag, 10. Dezember um 14 Uhr vor dem Dauner Friedensbrunnen neben dem Vulkanmuseum auf. Vor 75 Jahren wurde von der UN der 10. Dezember als  der Internationale Tag der Menschenrechte ausgerufen.

 

Mit der Mahnwache erinnert die Friedensgruppe unter anderem an die brutalen Angriffe der Hamas auf jüdische Siedlungen, bei denen über 1200 Zivilisten und Militärs ermordet und 250 als Geiseln nach Gaza entführt wurden. Nichts rechtfertige diese Gewalt. Das Massaker könne jedoch nicht als Rechtfertigung für weitere Kriegsverbrechen dienen, welche gerade in Gaza verübt werden. Die zivile Infrastruktur sei zerstört, den Menschen werde gezielt das Trinkwasser vorenthalten. Die massive Bombardierung habe schon über zehntausend Menschen das Leben gekostet.  Alle zehn Minuten sterbe im Gazastreifen ein Kind.  Alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen seien an völkerrechtliche Abkommen gebunden.

 

Friedensgruppe Daun


Advent


Foto Heinz-Günter Boßmann: Es werde Licht

 

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier -
und dann steht das Christkind vor der Tür


Herbergssuche


Foto Heinz-Günter Boßmann: Die Herbergssuche endete in einem Stall
 

Ich habe mich mein ganzes Leben lang gefragt, wie ich reagiert hätte, wenn eine mir unbekannte, schwangere Frau mit ihrem Mann geschellt und für die Geburt ihres Kindes um Herberge gebeten hätte. Ich bin mir nicht sicher. Einen Stall wie in Bethlehem hatte ich keinen und mein Gartenhäuschen wäre sicherlich auch ungeeignet gewesen. Vielleicht hätte ich um fremde Hilfe gebeten: im Krankenhaus, bei Sozialeinrichtungen wie Rotes Kreuz oder Caritas, beim Frauenhaus, bei der Telefonseelsorge oder in den vielen leeren Räumen der umliegenden Klöster.
Und diese Frage beschäftigt mich immer mehr im Zeitalter der Herbergssuche vieler Flüchtlinge.
Wie dem auch sei – bei Maria und Josef mit dem Jesuskind scheint ja alles gut gegangen zu sein. Und die vielen Krippen in den Kirchen, Wohnhäusern und auf Plätzen erinnern jedes Jahr zu Weihnachten an dieses freudige Ereignis: die Geburt Jesu.


Veränderung

 
Foto Klaus-Robert Braus: Schneegänse über dem Mehlental

Schneegänse oder Kraniche sind ein Symbol für Veränderungen. Wenn sie sich in ihrer Heimat infolge von Kälte und Schnee nicht mehr wohlfühlen, ziehen sie in den Süden in wärmere Gefilde.
So auch bei Menschen, wenn es ihnen am Arbeitsplatz, in ihrer Gemeinde, in der Nachbarschaft oder in der Familie "zu kalt ist". Dann kommt aufgrund des Leidensdruckes der oft schmerzhafte Weg der Veränderung. Man wechselt den Beruf oder den Arbeitsplatz, zieht an einen anderen Ort, wechselt die Nachbarschaft oder lässt sich gar scheiden.
Aber wo man auch hinkommt, auch da hat man wieder mit Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen zu tun. Übrigens, man nimmt sich ja auch selber mit.
Natürlich kann man auch seine Sichtweise ändern oder seine Erwartungen zurückschrauben, und es bleibt alles, wie es ist.

 

Betrachtung von Heinz-Günter Boßmann 



Totgesagte leben länger


Archiv INPUT-Medien: Hoffnungszeichen Abendrot

Kürzlich erzählte uns ein Leser, dass ein bekannter Mitmensch verstorben sei. Uns ergriff eine Trauer, da er immer sehr nett und hilfsbereit zu uns gewesen war. Im festen Glauben daran erzählten wir den Trauerfall

auch in unserem Bekanntenkreis weiter, denn wir wussten, dass er viele Freunde hatte.
Und dann die Überraschung! Wir standen kürzlich beim Einkaufen in einer Schlange an einer Ladentheke in der Eifel. Plötzlich schaute sich der Vordermann um und wir trauten unseren Augen nicht: Es war der Totgesagte – und quietschlebendig. Im letzten Moment verkniff ich mir den Ausruf: „Ich dachte, du wärst tot?“
Stattdessen kam es spontan zu einer überaus freundlichen Begrüßung und zu einem intensiven Gespräch über alte Zeiten, da wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten. 
Wir verspürten innerlich eine große Freude und er hat aufgrund unserer Worte und Mimik sicherlich gedacht: „Sind die aber freundlich zu mir.“
Fazit: Totgesagte leben länger



Willibrordusfest mit Kardinal Eijk

 

Foto Pfarrei Waxweiler/Erzbistum Utrecht: Willem Jacobus Kardinal Eijk

 

Jedes Jahr feiert die Pfarrei Waxweiler Anfang November das Willibrordusfest, oft mit prominenten Gästen. So war 2019 Kardinal Hollerich aus Luxemburg zu Gast. In diesem Jahr wird es der Erzbischof von Utrecht, Willem Jacobus Kardinal Eijk sein.

Anziehungspunkt für die Feierlichkeiten ist der heilige Willibrord, der die Benelux-Region und die Eifel verbindet. Er wird durch die Sage zum Ursprung der Echternacher Springprozession in Waxweiler besonders verehrt. So pilgern die Gläubigen bereits seit Jahrhunderten - ab 1861 zusammen mit den Prümer Teilnehmern - an Pfingsten zu Fuß in die luxemburgische Abteistadt Echternach. Das Ziel ist Willibrords Grab, das sich in der dortigen Basilika befindet. Geleitet werden die Pilger von den Brudermeistern, den Organisatoren und Vorbetern der großen Eifelprozession. Die Echternacher Springprozession steht seit dem 16. November 2010 auf der UNESCO-Liste der immateriellen Kulturgüter der Menschheit.
Unter dem Schutz des Heiligen stand auch das Dekanat St. Willibrord Westeifel (2004-2022), das in den neuen Pastoralen Räumen Prüm und Neuerburg aufgegangen ist. Es entstand seinerzeit durch den Zusammenschluss der Altdekanate Prüm, Waxweiler und Neuerburg, durch deren Hauptorte die Fußwallfahrt nach Echternach führt. Bereits das frühere Dekanat Waxweiler (1869-2004) hatte den heiligen Willibrord als Schutzpatron.
Willibrord wurde im Jahr 695 zum Erzbischof der Friesen ernannt. Er war der erste Bischof von Utrecht, weshalb es eine enge Verbindung zu diesem Bistum gibt. Folgerichtig also, dass der Erzbischof von Utrecht, Willem Jacobus Kardinal Eijk, zum Fest des Heiligen in die Eifel kommt. Die Bischöfe von Utrecht sind auch alljährlich zu Gast bei der Springprozession in Echternach.
Der Festgottesdienst findet am Sonntag, 5. November, um 11 Uhr, in der Pfarrkirche in Waxweiler statt.

Quelle Michael Fischer


Im Normalen das Besondere finden

  
Foto Michael Fischer / KEB Waxweiler: Pater Albert Seul bei seinem engagierten Vortrag

 

Waxweiler (mf) Im Rahmen seiner deutschlandweiten Leserreise hat Albert Seul Station in Waxweiler (Eifelkreis) gemacht. Der Dominikanerpater und Rektor der Wallfahrtskirche Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich) berichtete

über seine beruflichen Erfahrungen, die er in dem Buch „Jetzt erst recht! – Seelsorge in schwierigen Zeiten – Kirchenlust statt Kirchenfrust“ niedergeschrieben hat. Der Gastreferent begann seinen Vortrag zunächst damit, seinem Ärger mit der Kirche Luft zu machen: Reformunfähigkeit, vermeintliche Machtlosigkeit und erfundene Geschichte. Damit meine er „große Traditionen“, die erst im 19. Jahrhundert entstanden seien. Es lasse sich jedoch eine ungeahnte Vielfalt von Vorstellungen über Gott in den verschiedenen Zeiten der Kirche beim näheren Betrachten der Kirchengeschichte entdecken. In 2.000 Jahren habe die Kirche viele Gestalten besessen.
„Was macht mir Freude? – Was schenkt mir Zukunft?“, fragte sich der Theologe. Aus seiner eigenen Biografie gesprochen konnten die Zuhörer heraushören, mit welchem begeisternden Engagement Pater Albert innerhalb seiner Kirche lebt und wirkt. Er war Messdiener, Pfadfinder und in einer Studentengemeinde aktiv, um nur einige wenige frühe Beispiele zu nennen. Seit 2011 ist er Rektor der größten Wallfahrtskirche im Bistum Trier. Hier ist er Pfarrer und Seelsorger. Für ihn sei es wichtig, nicht nur zu schimpfen, sondern konstruktiv etwas dafür zu tun, um die Menschen in ihrem Glauben an Gott zu unterstützen.
Seine Intention ist die Feier der Eucharistie, Taufen, Hochzeiten und das seelsorgerische Gespräch. Er selbst sehe einer Aufhebung des Zölibats zwar positiv entgegen, glaube aber dadurch nicht an mehr Priester. Das sehe man an den anderen kirchlichen Berufen, bei denen es leider auch einen großen Personalmangel gebe. Für ihn mache der Zölibat sein Leben leichter, er habe viel mehr Zeit, seinen Beruf mit voller Hingabe auszuüben, so der Klausener Pater.
Er selbst probiere auch gerne neue Formen der Verkündigung des Glaubens aus. „Nicht nur auf der Kanzel stehen und auf die Leute warten, sondern als Pilger zu ihnen gehen.“ Es sei wichtig, lebensnah zu predigen und auch das Social Media dafür zu nutzen, um die Menschen in der heutigen Zeit zu erreichen. Mit einem Video habe Seul es mit Hilfe von Don Camillo, seinem Hauskater, zu bemerkenswerten 31.000 Auftritten geschafft.
"Nur wer im Spiel bleibt, kann die Kirche weiter mitgestalten!", ist eine seiner vielen Thesen. Pater Albert sieht sich als ein Instrument des Glaubens, in dem ein anderer wirke, nämlich der Heilige Geist. Es sei faszinierend, im Normalen das Besondere zu finden. Die Botschaft der Predigt oder des Gottesdienstes könne durch gut überlegte Gimmicks unterstützt werden: eine Palmprozession mit Tieren, Ostereiersuchen im Park, Motorrad- und Traktorenwallfahrt und auch für die Kleinsten Tiersegnungen, Kinderwallfahrten und Vieles mehr. All das stehe für eine moderne Volkskirche mit „Gaudi und Bekreuzigung“. Dies mache Mut für die Zukunft. Hinzu kommen neue Themen wie das Programm „Kultur in der Wallfahrtskirche“, die Begegnungen mit Personen des öffentlichen Lebens und die tiefgreifenden Gespräche danach. Pater Albert: „Es ist ein gutes Projekt, um Kirche als Erlebnisraum für alle zu öffnen.“
Michael Fischer


Eine kurze Geschichte der Marienfrömmigkeit


Archiv INPUT-Medien: Die Mariensäule bei Waxweiler aus dem Jahr 1948 zeugt von dem Glauben der Eifeler an die Hilfe der Gottesmutter


Im Museum in der wArtehalle in Welchenhausen ist derzeit eine Ausstellung mit dem schlichten Titel „MARIA“ zu sehen. Der Künstler Edgar Kessler hat beobachtet, dass Marienbilder und Statuen immer häufiger auf Flohmärkten auftauchen, oder auch als Deko-Objekte ohne religiösen Zusammenhang Verwendung finden. Diese Dinge stammen aus dem privaten Bereich und es darf vermutet werden, dass es viele davon noch nicht einmal auf den Flohmarkt schaffen. Je nach der persönlichen Einstellung kann man das als empörend betrachten oder nur als skurril.

Was beinhaltet der Marienkult eigentlich und wie ist er entstanden?

Für uns Heutige erstaunlich, kannte das frühe Christentum vierhundert Jahre lang keine Verehrung Marias.
Trotz des Verbots aller „heidnischen" Kulte durch den römischen Kaiser (391), hielt eine bedeutende Minderheit der Bevölkerung am alten Glauben fest. Es gab keine systematische Heidenverfolgung aber durchaus Exzesse auch mit Todesopfern. Tempel wurden zerstört oder in Kirchen umgewidmet. Im Jahre 415 hetzte ein aufgestachelter christlicher Mob die einflussreiche Philosophin Hypatia durch Alexandria und ermordete sie bestialisch. Die sechzigjährige wurde in einer Kirche so lange mit Scherben geschnitten bis sie verblutet war. Für die Täter folgenlos.

Zwei Religionen waren in dieser Zeit eine besonders starke Konkurrenz für das Christentum - in beiden spielten Frauen die Hauptrolle.

Die altägyptische Göttin Isis hatte ihren ermordeten Bruder Osiris wiederbelebt und seinen Sohn, den Gott Horus geboren. Diese Gottesmutter versprach ihren Gläubigen Hilfe und ein gutes Leben nach dem Tod.
Die jungfräuliche Artemis galt als Hüterin der Frauen und Kinder. Als Tochter des Zeus und Zwillingsschwester des Apollon entstammt sie der griechischen Religion. Sie wurde besonders in Ephesus verehrt. Die Gläubigen brachten so reiche Opfer, dass der prächtige Artemistempel zu den sieben Weltwundern der Antike gezählt wurde. Als Himmelkönigin wird sie oft mit einer Mondsichel gezeigt. Höhepunkt ihrer Verehrung war der Monat Mai. (Noch heute pilgern viele Menschen zu den Ruinen – allerdings als Touristen.)

Das Christentum konnte dagegen keine Frau aufbieten, schon gar keine Göttin.
Deshalb verlangte der Patriarch Kyrill von Alexandria, die Mutter Jesu als Gottesmutter zu verehren. Dem standen theologische Bedenken entgegen, wurde Jesus doch nach christlicher Lehre ausdrücklich als Mensch geboren.
Mit Intrigen, Verfahrenstricks, Verleumdungen und nicht zuletzt enormen Bestechungen setzte sich Kyrill 431 auf einer Synode - ausgerechnet in Ephesus - durch. Maria galt jetzt als Gottesgebärerin; alte Statuetten gleichen zum Verwechseln der Isis mit dem Horusknaben. Als Himmelskönigin wird Maria gern auf einer Mondsichel dargestellt, besonders verehrt im Monat Mai. Maria die Jungfrau, obwohl in der Bibel noch vier Brüder und einige Schwestern Jesu bezeugt sind.
Die Kritiker verstummten nicht. Und weil der Kaiser in Konstantinopel nicht an einer Kirchenspaltung interessiert war, wurde einige Jahre später ein Formelkompromiss vereinbart. Der Hauptgegner von Kyrill war da aber schon entmachtet und in ein Wüstenkloster verbannt worden.
Von der Bibel gedeckt sind alle Zuschreibungen nicht. Sie wurden als Dogmen verordnet.
Die Marienverehrung entstand in Konkurrenz zum und im Kampf gegen das „Heidentum".

Der Marienkult als neuzeitliche Massenbewegung wurde von den Jesuiten im Kampf gegen die Reformation (ab 1580) etabliert. Die Reformatoren betonten die alleinige Geltung der Bibel. Die Katholiken beharrten auf der Tradition. Marienkult und Wallfahrt galten als Nachweis katholischer Rechtgläubigkeit. Eine Mutter, mal arm im Stall, mal auf der Flucht, mal um den toten Sohn trauernd, das war den gläubigen Laien sicherlich verständlicher als theologische Streitereien.

Heute herrscht Religionsfreiheit. Das Christentum muss sich ohne Zwangsmittel der spirituellen Konkurrenz stellen. Es ist kein Makel mehr, keiner christlichen Kirche anzugehören. Viele Menschen suchen sich heute aus, was sie glauben wollen oder nicht, ob sie Regeln ihrer Kirche einhalten oder auch nicht.
Es gibt noch eine starke Marienverehrung, ganze Städte sind auch ökonomisch davon abhängig. Doch im privaten Bereich scheint diese Verehrung zu schwinden.

Eine Prognose ist wie immer ungewiss, besonders wenn sie die Zukunft betrifft.


Harald Deilmann, Düsseldorf



Es wird einem nichts geschenkt!?

Archiv INPUT-Medien: Spuren im Sand 

 

Gerade in Krisenzeiten mit Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimawandel, Naturkatastrophen, Energieverteuerung, Inflation oder bei privaten Schicksalsschlägen hört man immer wieder den Satz: „Das Leben ist hart – Es wird einem nichts geschenkt“.


Nun haben sich die Leserinnen und Leser der Internet-Tageszeitung input aktuell aufgemacht, und haben nach "Geschenken" (keine materiellen Dinge) in ihrem Leben gesucht.
Erst kürzlich sagte eine Mutter nach der Geburt ihres Kindes „Das ist ein Geschenk Gottes“.
Hier die Lebensgeschenke unserer Leserinnen und Leser:
- Intaktes Elternhaus
- Gute Schulbildung
- Freiheit
- Leben in einer Demokratie und einem Rechtsstaat
- Tolle Bildungschancen
- Schöner Beruf
- Gesundheit
- Eigene Kinder und Enkel
- Frieden
- Beziehung und Familie
- Der Glaube
- Schönes Wohnhaus
- Urlaubsreise
- Arbeitsplatz
- Freundinnen und Freunde
- Soziale Absicherung in Beruf und Gesellschaft
- Spendenfreudigkeit
- Anderen in Not helfen
- In der Not geholfen bekommen
- Gewonnene Prozesse
- Unabhängige Gerichtsbarkeit
- Mobilität
- Geheizte Wohnung
- Kreativität
- Tolerante Menschen
- Freundlichkeit
- Rücksichtnahme
- Den richtigen Partner/Partnerin gefunden zu haben
- Zeit
- Natur



Erntedankschmuck als Zeichen der Dankbarkeit


Foto Marlies Pütz: Erntedankschmuck am Altar der Pfarrkirche in Waxweiler

 


Foto Michael Fischer: Erntedankschmuck in der Pfarrkirche Lambertsberg

 

Zum ersten Sonntag im Oktober gestalten die Pfarreien Waxweiler und Lambertsberg alljährlich den Erntedankschmuck in ihren Pfarrkirchen. Die festlichen Gottesdienste werden als Dank für die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit gefeiert.


Pilger wallfahrteten in der Eifel zum heiligen Lambertus


Foto Pfarrgemeinde Lambertsberg: Die Pilger versammelten sich vor der Lambertsberger Kirche 

Die Pfarrei Lambertsberg feierte kürzlich das Fest des heiligen Lambertus. Nach dem Festhochamt folgte die traditionelle Prozession durch den Wallfahrtsort. Pfarrer Georg Josef Müller trug eine Reliquie, die Freiwillige Feuerwehr die hölzerne Büste des um 705 im belgischen Lüttich gestorbenen Bischofs und Märtyrers. Am Folgetag kamen auch viele auswärtige Wallfahrer zum Pilgeramt.



Archiv INPUT-Medien: Der Rettungsring - Man sollte immer den Kopf über Wasser halten

Lebensgefahr

Wird's besser, wird's schlechter? Seien wir ehrlich -
Leben ist immer lebensgefährlich.
Erich Kästner


 

Archiv INPUT-Medien: Man sollte sich immer helfen lassen

"Gott wird mir schon helfen"

Ein Mann war von seinem Boot in einen Fluss gefallen und befand sich in Lebensgefahr. Kam ein Feuerwehrmann angelaufen und wollte ihn retten. „Nein“, sagte der wild um sich schlagende Mann, „Gott wird mich schon retten“.
Dann kam die hinzugerufene Polizei und leitete Rettungsmaßnahmen ein. „Ihr braucht mir nicht zu helfen, Gott wird mich schon retten.“ Dasselbe geschah auch, als die DLRG eintraf. Schließlich ertrank der Mann und kam vor die Himmelspforte.
„Lieber Gott“, sagte er vorwurfsvoll, „ich habe dich in meinem Leben nie gesehen und keine Botschaft von dir bekommen. Auch jetzt hast du mich im Stich gelassen.“
Da sagte Gott zu ihm: „Ich habe dir zuerst einen Feuerwehrmann geschickt, und du hast abgelehnt, dann einen Polizist und letztendlich die DLRG. Wie oft sollte ich dir denn noch helfen und eine Botschaft senden…?!“
Fazit der Geschicht: Alle Menschen, die gut zu mir sind und mir helfen, verkörpern Gott, und alle, die einem etwas Böses wollen, das ist der Teufel."

Sami/bossi


 
Foto Michael Fischer: Die alten Kreuzwegstationen aus der Kapelle Lauperath

Patenschaft

Im Rahmen der geplanten Renovierung der Kultur-Kapelle in Lauperath (Eifelkreis), eine Filialkirche der Pfarrei Waxweiler, sollen nun auch die alten Kreuzwegstationen wieder restauriert werden. Eine Einwohnerin aus Lauperath vermutet, dass der 14-teilige Bilderzyklus zum im Jahr 1884 ausrangierten Inventar der Kirche in Beaumarais (Pfarrei Saarlouis) stammt.
Die Kreuzweg-Stationen wurden nach dem Abhängen in den 1990er Jahren vom damaligen Küster Friedrich Nickels gerettet und auf dem Dachboden der Kapelle gelagert. Die Pfarrei Waxweiler sucht nun Paten für die 14 Kreuzwegstationen. Sie sollen sachverständig gereinigt und retuschiert werden. Die Kosten belaufen sich auf 200 Euro pro Station.
Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sein Interesse beim Katholischen Pfarramt in Waxweiler (Telefon: 06554-313; Mail: kirche.waxweiler@t-online.de) anmelden und den Betrag auf das folgende Konto der Kirchengemeinde überweisen: DE70 5866 1901 0001 1014 60. Nach der Restaurierung erhalten die Paten eine Dankesurkunde mit Bild der von ihnen finanzierten Kreuzwegstation.
Quelle Michael Fischer



Archiv INPUT-Medien: Schlauchboot auf der Sauer

Freundschaft

Rudern zwei ein boot,
der eine kundig der sterne;
der andre kundig der stürme,
wird der eine führn durch die sterne,
wird der andre führn durch die stürme,
und am ende, ganz am ende
wird das meer in der Erinnerung blau sein

Reiner Kunze



Foto René Boßmann: Du bist mein Fels...

Bei dir

Bei dir
Ich bin immer bei dir
Du hältst mich fest
Meine Hand in deiner
Alles wirst du einst zu einem guten Ende führen
Was ist der Himmel ohne dich für mich?
Was soll ich auf Erden, wenn du nicht existierst?
Wird auch mein Leib abgebrochen
und stirbt mein Herz:
Du bist mein Fels, mein Gott,
Die Zukunft, die mich erwartet
Weit weg von dir kann ich nicht leben.

Huub Oosterhuis, niederländischer Theologe und Dichter

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