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26.05.2023

Eifelkloster Himmerod steht vor einer neuen Zukunft

Himmerod (red/boß) Am 12. Oktober des vergangenen Jahres hat Bischof Dr. Stephan Ackermann die Umbaupläne für das ehemalige Konventgebäude der Abtei Himmerod zum zentralen Jugendhaus des Bistums Trier überraschend gestoppt,

weil die Kosten aus dem Ruder liefen. "Die Nachricht „Es wird kein Jugendhaus Himmerod geben“ hat uns kalt erwischt und ließ uns wieder auf „Start“ zurückgehen", so Prof. Reinhard Bohlen, Rektor der Abteikirche.
Nun hat sich kürzlich eine neue Perspektive für Himmerod aufgetan: Der Pforzheimer Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler, dessen Firmengruppe mehrere Brauereien und Hotels zwischen Konstanz und der Eifel betreibt, zeigt sich grundsätzlich daran interessiert, das Kloster Himmerod in Erbpacht zu übernehmen und es gemäß seinem Konzept „Zu Gast im Kloster“ zu betreiben.
Der erfolgreiche Diplom-Ingenieur hat in vergleichbarer Weise bereits 2014 das Kloster Steinfeld vom Orden der Salvatorianer übernommen und führt seit 2020 auch das aufgelöste Trappistenkloster Mariawald weiter. Sein Konzept für beide Klöster besteht darin, einladende Gästehäuser mit unterschiedlichem Standard professionell zu betreiben: „Die Menschen suchen heute solche Orte mit besonderer Geschichte und Ausstrahlung. Die Anlagen sind einfach ein Traum. Diese Klöster nicht zu erhalten, wäre eine Sünde“, sagt der gläubige Unternehmer. Dabei ist es sein ausdrücklicher Wunsch, die Klöster – wenn möglich – für Ordensleute zu erhalten; deshalb kauft er nicht, sondern übernimmt in Erbpacht. So hat er z.B. das Kloster Steinfeld nur unter der Bedingung aus der Insolvenz gerettet, dass die Salvatorianer vor Ort bleiben. Und inzwischen hat er zusätzlich Trappistinnen der Abtei Maria Frieden / Dahlem in Steinfeld angesiedelt. Dieses Nutzungskonzept würde nach der Überzeugung des Kloster Himmerod o.cist. e.V., der Eigentümer der gesamten Liegenschaft ist, hervorragend auch zu Himmerod passen.
Die Eingriffe in den Baubestand würden die Atmosphäre des Klosters weitestgehend bewahren. Abteikirche und Gnadenkapelle blieben in der Obhut des Bistums Trier, das auch die Seelsorge vor Ort garantiert. Der Wermutstropfen: Allein zur Sanierung - einschließlich der energetischen - des ehemaligen Konventgebäudes sind 10 – 15 Millionen Euro aufzubringen. Das übersteigt bei Weitem die Möglichkeiten des Trägervereins und auch des Bistums. Diese Summen aufzubringen wird nur mit Beteiligung der öffentlichen Hand möglich sein. "Daher sind schwierige Verhandlungen zu erwarten, denen wir alle nur besten Erfolg wünschen können", so Bohlen.

Rundbrief Kloster Himmerod