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14.03.2023

Aktualisiert auf besonderen Wunsch: INPUT-Talk: 6 Fragen an den Eifelkreis-Landrat Andreas Kruppert

Bitburg/Sülm/Arzfeld (boß) Der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld (vom 1.5.2010 - 30.11.2021), Andreas Kruppert (CDU), aus Sülm ist nun seit dem 01.12.2021 - also ein gutes Jahr - Landrat des Eifelkreises.

Ein gegebener Anlass, um mit ihm im Rahmen der langjährigen Serie INPUT-Talk ein ausführliches Interview über berufliche und private Themen zu führen. 
 
Frage 1) input aktuell: Sie sind jetzt seit gut einem Jahr Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Sind Sie in Ihrer neuen Funktion bereits angekommen?

Andreas Kruppert: Durch die Vielzahl an Krisen und Problemstellungen kommt es mir vor, als sei dieses erste Jahr an mir vorbeigeflogen. Die Umstellung war für mich recht groß, aber nach über einem Jahr kann ich sagen, dass ich Stück für Stück mehr im neuen Amt ankomme.
 
Frage 2) Was ist der Unterschied in der Tagesarbeit eines Bürgermeisters einer verhältnismäßig kleinen Verbandsgemeinde und der Leitung eines großen Flächenkreises mit um die 100.000 Einwohnern?

A.K.: Die beiden Ämter sind schwer miteinander vergleichbar. Das liegt einerseits daran, dass die räumliche Zuständigkeit deutlich angewachsen ist. Der Kreis umfasst fünf Verbandsgemeinden und die Stadt Bitburg – das sind 234 selbstständige Gemeinden auf einer Fläche von mehr als 1.600 Quadratkilometern. Aber auch das Spektrum der Aufgaben ist deutlich größer geworden. Nicht unerheblich ist auch die Verantwortung für ca. 500 Kolleginnen und Kollegen; bei der Verbandsgemeinde waren es nur rund 70. Das alles war eine sehr große Umstellung – macht die Aufgabe aber auch unglaublich reizvoll.
 
Frage 3) Was waren in Ihrem ersten Amtsjahr die für Sie größten Herausforderungen?

A.K.: An Herausforderungen hat es in diesem ersten Jahr nicht gemangelt: die Corona-Pandemie aber vor allem auch der Ukraine-Konflikt mit all seinen Folgen. Wir mussten uns mit drohenden Energieengpässen beschäftigen und es galt, rund 1.500 Geflüchtete aus der Ukraine hier im Eifelkreis aufzunehmen. Das alles war sehr herausfordernd.
 
Frage 4) Welche Zukunftsherausforderungen bzw. –aufgaben stehen für Sie beim Eifelkreis auf der oberen Prioritätenliste?
 
A.K.: Die wichtigste Frage ist, wie wir unseren Kreis zukunftsfähig machen und die Attraktivität Stück für Stück steigern können, damit sich Jung und Alt hier wohlfühlen können. Der Eifelkreis ist im letzten Jahrzehnt spürbar gewachsen und muss dies auch weiter tun.
Ein zentraler Baustein hierbei sind die Themen ärztliche Versorgung, Digitalisierung und eine gute schulische Infrastruktur. Aber auch der Klimaschutz und insbesondere die Frage, wie können wir die bei uns erzeugte erneuerbare Energie effektiver nutzen, müssen auf der Prioritätenliste weit oben stehen.

Frage 5) Bleibt für Sie noch Zeit, Ihrem Hobby als Musiker bei den Dompiraten nachzukommen und erleben Sie als „singender Landrat“ eine andere Atmosphäre auf der Bühne oder im Saal?
 
A.K.: Die Zeit für mein Hobby nehme ich mir. Ich halte es auch für wichtig, dass man neben der Arbeit einen Ausgleich für sich hat. Auf der Bühne spielt es überhaupt keine Rolle, dass ich Landrat bin.
Ich kann bei Auftritten sehr gut abschalten und den Kopf frei kriegen.

Frage 6) Wie halten Sie persönlich sich fit, da Ihre Heimatgemeinde Sülm ja von der sportlichen Seite her bekannt ist?

A.K.: Ich gehe regelmäßig joggen und 1-2 Mal pro Woche zum Sport. Gerade weil man sehr viel sitzt ist es wichtig, einen Ausgleich für den Körper zu schaffen. Außerdem tut es auch unglaublich gut, sich an der frischen Luft aufzuhalten und zu bewegen. Dafür bietet unsere Heimat mit ihrer herrlichen Naturlandschaft ideale Voraussetzungen.

Das Interview führte Heinz-Günter Boßmann