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11.02.2023

Prümer Krankenhaus hat gute Karten für die Zukunft

Prüm/Köln (red/boß) Nachdem seit 2020 in Rheinland-Pfalz sieben sogenannte „kleine Krankenhäuser“ geschlossen wurden bzw. werden - zuletzt beispielsweise Adenau und Bad Ems - und in einigen Kliniken Abteilungen abgezogen wurden,

ging auch im Prümer Land die Angst um. Könnte auch hier beim St. Joseph-Krankenhaus in absehbarer Zeit eine Gesamtschließung oder der Abbau von Abteilungen oder Betten drohen, war die Frage? Dies wurde dadurch verstärkt, dass in der Nachbarstadt Gerolstein zum 1. April 2023 die Innere Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses geschlossen wird (input aktuell berichtete in der gestrigen Ausgabe), nachdem dort bereits Chirurgie und Geburtshilfe aufgegeben wurden.
Eine Nachfrage bei dem Träger Josefs-Gesellschaft gGmbH in Köln ergab für Prüm Entwarnung. „Wir können Ihnen mitteilen, dass das St. Joseph-Krankenhaus in Prüm nicht gefährdet ist“, so Pressesprecher Kaja Erdem. „Das Prümer Krankenhaus stellt sich ferner auch den Anforderungen, stärker in der ambulanten Versorgung tätig zu werden. Damit einher gehen Investitionen von rund 250.000 Euro, worüber wir in den kommenden Wochen noch näher informieren werden. Ebenso berichten wir demnächst über Entwicklungen in der bildgebenden Diagnostik.
Insofern können wir feststellen, dass die erwähnte, besorgniserregende Schließungsentwicklung auf den Krankenhausstandort Prüm nicht zutrifft. Und das ist gut für die Versorgung der Menschen in der Region. Wir verfolgen die Entwicklung der Krankenhäuser genau und lesen die Berichterstattungen regelmäßig. Darüber hinaus stehen wir mit einigen Einrichtungen auch im persönlichen Kontakt“, so Kaja Erdem abschließend.
Auch wurde kürzlich bekannt, dass die Klinik in Prüm mit über 300.000 Euro von einem bereitgestellten Topf aus Mainz profitiert.
Das Prümer Krankenhaus verfügt über die Fachabteilungen Innere Medizin, Unfallchirurgie, Orthopädie, Viszeralchirurgie, Geriatrie und Anästhesie. Darüber hinaus gibt es eine Röntgenabteilung, Schmerztherapie, Palliativmedizin, eine physikalische Therapie, HNO sowie eine Belegabteilung für Gynäkologie und Augenheilkunde.
Die einmalige Höhenlage des Hauses in waldreicher Umgebung am Stadtrand von Prüm wird nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen immer wieder zur Gesunderhaltung und Genesung hervorgehoben, und nicht umsonst sind solche Standorte für Sanatorien beliebt.
Die Geschäftsführung der Marienhaus-Klinik in Gerolstein begründete dieser Tage die Schließung ihrer Inneren Abteilung unter anderem damit, dass Gerolstein schon seit vielen Jahren einer starken und interdisziplinär ausgerichteten Konkurrenzsituation ausgesetzt sei, insbesondere durch die Einrichtungen von Mitbewerbern in Daun, Wittlich, Prüm und Bitburg, was im Endeffekt auch für den Standort Prüm spricht.
Zu der Josefs-Gesellschaft eGmbH gehören neben Prüm unter anderem Krankenhäuser in Köln, Bigge, Düren, Jülich und Linnich.

Heinz-Günter Boßmann


Das Prümer Krankenhaus aus Richtung Schneifel gesehen