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02.10.2022

Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands

Dass wir uns in Deutschland nicht erst am Beginn einer gewaltigen Wirtschaftskrise befinden, sondern auf einer sich immer schneller drehenden Abwärtsspirale aus nie dagewesener Geldentwertung von nahezu 10 % (Tendenz steigend),

horrenden Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie ohnmächtig sitzen, dass dürfte auch dem letzten klar geworden sein, wenn er etwa einkaufen geht, tankt und seine Strom- oder Gas- bzw. Heizölrechnung bezahlen muss.  Kein Wunder, dass die Zahl der privaten Haushalte, die in die Insolvenz abrutschen, dramatisch zunimmt. Im Bereich der Privatwirtschaft sieht es nicht besser aus. Deutschland war einmal ein Synonym für stabile wirtschaftliche Verhältnisse in Europa und der Welt, getragen von einer breiten mittelständischen Unternehmensschicht, weltmarktführender Automobil-, Maschinenbau- und chemischer Industriebetriebe. Die allermeisten Wirtschaftsinstitute erwarten eine tiefgreifende Rezession mit Insolvenzwellen und dem dramatischen Verlust von Arbeitsplätzen. Sie sehen  gar Tendenzen der Deindustrialisierung in unserem Land.
Und wie sieht die Politik der Ampelkoalition auf diesem Hintergrund aus? Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine musste sie sich rasch von dem hehren Motto „Mehr Fortschritt wagen“ verabschieden und eine Strategie entwickeln. Gewiss, der Koalition aus SPD/Grünen und FDP ist nicht in Gänze anzulasten, dass sie das nicht hinbekommen hat. Die Altlasten der Ära Merkel (Austrocknung der Bundeswehr, Abschaffung der Wehrpflicht, Ausstieg aus Kernenergie, Steinkohle und Braunkohle usw.) waren zu übermächtig, wenngleich man sagen muss, dass auch die jetzigen Regierungsparteien seinerzeit dafür gestimmt haben. Aber konstatieren kann man durchaus eine für unser Land gefährliche Mischung aus ideologischer Verblendung gepaart mit Inkompetenz und einer gewissen Abgehobenheit. Mit dem verantwortungslosen Anwerfen der Gelddruckmaschine in Form von sogenannten „Sondervermögen“ und „Preisdeckeln“ werden kurzfristig Defizite in beinahe allen Politikbereichen kaschiert und damit die Inflation zusätzlich befeuert. Kein Bürger versteht, dass man angesichts der gewaltigen Energiekrise nicht alles unternimmt, um eine ausreichende und verlässliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaftsbetriebe zu gewährleisten. Da folgt man lieber den Phantastereien der Grünen in Richtung eines vermeintlichen Energiewunders aus Windkraft und Sonne und diskutiert wochenlang über Sinn und Zweck von Atomkraft. Da ist der „liberale“ Finanzminister, der beinahe für jeden Ausgabenquatsch zu haben ist und ebenfalls dem angeblichen Zeitgeist hinterherhechelt und die Wirtschaft somit ähnlich wie sein „kongenialer Partner“ im Wirtschaftsministerium an die Wand fährt. Da drohen weitere gesellschaftliche Eruptionen durch ein völlig ungerechtes Bürgergeld, das die arbeitende Bevölkerung regelrecht diskriminiert und da ist die immer noch vorhandene und neuerdings wieder stark zunehmende Asylproblematik, die auf Dauer unser ohnehin großmaschiges soziales Netz überdehnen wird.
Es ist stark zu bezweifeln, dass diese Regierung die Dinge auch nur halbwegs in den Griff bekommen wird und somit das ohnehin fragile demokratische Gemeinwesen vor linken und rechten Extremen bewahren kann.

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