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16.09.2022

Aktualisiert: 1300Jahrfeier der Karolingerstadt Prüm am 17. Sepember 2022 in der Basilika - mit Fotogalerie

Prüm (boß) Viele Beinamen zieren die heute annähernd 6.000 Einwohner große Stadt Prüm in der Westeifel: Waldstadt, Abteistadt, Kulturstadt und zuletzt - und dies offiziell - Karolingerstadt. Am Samstag, 17. September 2022 um 16 Uhr,

werden die Feierlichkeiten anlässlich der 1300Jahrfeier in der Basilika eingeläutet.
Vorher gehen ab 10 Uhr kleine Mittelaltergruppen über den Hahnplatz.
Ein kleiner Auszug aus der herausragenden Geschichte Prüms aus der Einladung der Stadtverwaltung:
"Im Jahr 721 gründete Bertrada von Mürlenbach in Prüm ein Kloster, das 31 Jahre später durch König Pippin III. zum Hauskloster der Karolinger wurde. Nach dem Tod Pippins im Jahr 768 sorgte sein Sohn, Karl der Große, in gleicher Weise für Prüm, das nun seine Abtei geworden war. Mit dem Aufstieg der karolingischen Familie und der damit verbundenen Kaiserwürde begann eine über viele Jahrhunderte währende privilegierte und zentrale Bedeutung der Reichsabtei Prüm im Frankenreich. Mehrere Mitglieder der Kaiserfamilie wurden hier begraben, darunter im Jahr 855 Kaiser Lothar I. Seine Grabstätte ist heute noch rechts neben dem imposanten Hochaltar in der Basilika zu sehen. 
Bereits damals gehörte das reichsunmittelbare Prüm mit bis zu 300 Mönchen und einem stattlichen Besitz von mehr als 1000 Gutshöfen mit dazugehörigen Ländereien sowie Kirchen und Rechtsansprüchen zu den wohlhabendsten Abteien des Reiches. Im Prümer Urbar, dem Besitzverzeichnis aus dem Jahr 893, wurden diese in mehr als 300 Orten in der Eifel, an Ahr, Mosel und Rhein, in Belgien, Luxemburg, Frankreich und den Niederlanden beschrieben, die enge Verbindungen zur Abtei hatten. Verfasser war der berühmte mittelalterliche Geschichtsschreiber Abt Regino von Prüm.
Kaiser Heinrich II. verlieh 1016 Prüm das Markt- und Münzrecht. Die bürgerliche Ansiedlung entwickelte sich zum zentralen Ort für die weite Umgebung. In diesem günstigen Umfeld entstand die Stadt Prüm. Die Abtei wurde zu einem kulturellen Zentrum des Eifel-Ardennengebietes. Prüm wurde 1222 von Kaiser Friedrich II. zum Fürstentum mit Sitz und Stimme im Reichstag erhoben."
Im Jahr 1576 übernahm das Kurfürstentum Trier die Hoheit über die Abtei Prüm. Säkularisiert wurde das Kloster nach dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen im Herbst 1794.
Mit Spannung erwartet werden während der Eröffnungsveranstaltung am 17.09. die Ausgrabungsergebnisse anlässlich der jahrelang andauernden Sanierungsarbeiten vor der Basilika und dem ehemaligen Abteigebäude durch Dr. Lars Blöck und Sascha Schmitz.
Die Heimatforscherin Monika Rolef: "Wichtig ist, dass es seit der Gründung von Pippin im Jahr 752 ein adeliges Kloster wurde. So kam der Reichtum ins Kloster. Der Abt und die Mönche kamen sämtlich aus Adelsgeschlechtern und brachten somit ihr Erbe ein, bis zum Tode des letzten Abtes Christoph von Manderscheid."

Heinz-Günter Boßmann

Fotogalerie Archiv Nachrichtenagentur INPUT-Medien


Ein Werk mit historischem Hintergrund "Prüm und die Karolinger" von der Ehrenbürgerin Monika Rolef

  
Gemälde von Hermann Michels: Bertrada gründet 721 das Kloster Prüm  


Das Frankenkreuz bezeichnet den Standort der ersten Klosterkirche auf dem heutigen Friedhof


Statue von König Pippin auf dem Karolingerweg


Kaiser Karl der Große mit der Initiatorin des Karolingerweges Monika Rolef


Sandalen Christi, ein Geschenk König Pippins an das Kloster Prüm im Jahr 762


Statue von Kaiser Lothar I. am Karolingerweg


Grab von Lothar I in der Basilika


Abt Regino von Prüm schreibt das Prümer Urbar


Blick in den Karolingerweg


Das Wappen der gefürsteten Abtei Prüm

 
Die Abtsburg nach einer Zeichnung von Hermann Michels als Wandbild in der Redaktion der Nachrichtenagentur INPUT-Medien

 
Ausgrabungen anlässlich der Sanierung des Hahnplatzes gaben Einblicke in die frühe Klostergeschichte