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04.01.2021

Landesdenkmalpflege hat drei Kulturgüter in Waxweiler als Zeugnisse vergangener Geschichte neu aufgenommen

Waxweiler (red/boß) Das Verzeichnis der Kulturdenkmäler stellt den gesamten Bestand des Landes Rheinland-Pfalz vor, an dessen Aktualisierung ständig gearbeitet wird. So sind in Waxweiler beispielsweise

die Katholische Pfarrkirche, der Ortskern sowie mehrere Häuser, Wegekreuze und der alte Grenzstein von 1610, der einst die Grenze zwischen dem Herzogtum Luxemburg und dem Kurfürstentum Trier bezeichnet haben soll, in der amtlichen Liste erfasst.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (Landesdenkmalpflege) in Mainz und die untere Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung in Bitburg haben nun drei weitere Denkmäler in der Prümtalgemeinde aufgenommen, so dass die Gesamtzahl auf 18 angewachsen ist.

Am 9. Mai 1948 wurde die Mariensäule vom damaligen Dechant Carl Schlüter nach einer großen Fußprozession eingesegnet. Das Werk entwarf der Trierer Bildhauer Anton Nagel. Einige Bürger von Waxweiler errichteten das Denkmal nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie bedankten sich dadurch bei der Muttergottes, dass ihr Heimatort weitgehend von Kriegsschäden verschont geblieben ist. Seitdem pilgert die Pfarrgemeinde alljährlich im Mai auf den Eichelsberg.

Der Kreuzigungsbildstock von 1709 und die Kreuzwegstationen von 1779 standen bereits zuvor unter Denkmalschutz, nicht aber das dazugehörige Heiligenhäuschen von 1774, welches ebenso Stationen vom Leidensweg Christ enthält. Die letzteren beiden hat der Hochgerichtsschöffe Paulus Hoss aus Waxweiler errichten lassen. Franziskanerpater Biermann aus Ulflingen segnete beide 1780 ein. Nun wurde die bauliche Gesamtanlage in der Pintesfelder Straße als Kreuzweg neu erfasst. Diesen geht die Pfarrgemeinde jedes Jahr in der Fastenzeit den steilen Berg hinauf.

Das Dechant-Faber-Kreuz an der Straße nach Mauel wurde zum 8. September 1960 vom Stiftungs-Kuratorium errichtet. Anlass war der 250-jährige Todestag von Dechant Gerhard Faber, der mit Testament von 1703 eine bedeutende Studienstiftung für die Zeit nach seinem Tod in Waxweiler geschaffen hat. Die Pfarrgemeinde pilgerte in großer Fußprozession in die „Mazelt“ zur feierlichen Einsegnung, die der damalige Dechant Michael Hammes vornahm.

Michael Fischer

Fotogalerie


Foto Michael Fischer: Das Heiligenhäuschen aus dem Jahr 1774

    
Fotos Rudolf Schwickerath/Pfarrarchiv Waxweiler: Bei der Einweihung des Gerhard-Faber-Kreuzes 1960: Dechant Michael Hammes (l.) - und Hildegard Irsch beim Aufsagen des Gedichtes "Sei heil'ges Kreuz gegrüßet, an dem mein Gott gebüßet für aller Menschen Schulden, aus Lieb und freiem Dulden..."


Foto Heinz-Günter Boßmann: Der alte Grenzstein auf dem Eichelsberg

    
Foto Sebastian Irsch: Klein-Venedig und Hack-Mühle


Foto Michael Fischer: Blick auf den Ortskern von Waxweiler mit Altenheim (r.) und Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (l.)