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13.04.2023

Aktualisiert: Die schönsten Radtouren der Eifel - diesmal "Zur römischen Kaiserstadt Trier" von Rainer Nahrendorf - mit Fotoserie und Videos

Heute nimmt uns Rainer Nahrendorf mit auf eine Ganztagestour als leichte Rundtour mit Besichtigung Triers - Familientour -, auf Wunsch kann man ohne Besichtigungen auch eine Halbtagstour daraus machen.

Was wären die schönsten Radtouren durch die Eifel und das Verfolgen von Römerspuren ohne eine Fahrt dorthin, wo das römische Imperium nördlich der Alpen seine Pracht am eindrucksvollsten entfaltet hat? Die 27 km lange Rundtour von der Igeler Säule über die Römerbrücke zur Porta Nigra ist eine sehr leichte Familientour. Sie brauchen keine Warnweste, keine Karten, wenn Sie dem gut ausgeschildertem Radweg links und rechts der Mosel und auch in Trier den Schildern zur Porta Nigra folgen. Trotz des starken Verkehrs entlang der Mosel und in der Stadt müssen Sie nicht um ihre Sicherheit fürchten, denn die Überquerung der Straßen ist durch Ampeln gesichert. Es gibt entweder für Radler eigene Wege oder Wege, die Sie mit Fußgängern teilen müssen.
Sie fahren mit ihrem Auto nach Igel über die verkehrsreiche B 51 bis kurz vor Trier und biegen nach Trierweiler ab. So umfahren Sie den Stau vor Trier auf der B 51. Über Trierweiler folgen Sie ihrem Navi nach Igel und parken ihr Fahrzeug entweder auf dem Parkplatz direkt an der Igeler Säule oder auf dem nur 100 Meter entfernten Parkplatz, an dem die Busse wenden. Lassen Sie ihre Räder zunächst auf dem Träger und schauen sich die Igeler Säule an. Die ursprünglich bunt bemalte Pfeiler-Säule entstand wahrscheinlich im 3. Jahrhundert n. Chr.
Das Grabmal für einen reichen Tuchhändler aus rotem Sandstein ist ungefähr 23 m hoch und ist mit Reliefs geschmückt. Diese zeigen Szenen aus dem Alltags- und Berufsleben der Tuchhändler sowie aus der Mythologie.
Besser zu erkennen als an der Säule in Igel sind sie an der farbigen Rekonstruktion der Säule. Sie steht im Rheinischen Landesmuseum Trier. Dieses Museum mit seinen schönen Mosaiken, dem Grabmal des Weinschiffes und seinem großen römischen Goldschatz ist einen mehrstündigen Besuch wert. Einen Ständer für Fahrräder und Schließfächer zur Aufbewahrung von Pedelec-Akkus gib es in der Garderobe.
Steigen Sie die Treppen hinter dem Grabmal hoch. Dort steht eine Infotafel. Vom Hang mit seinen Rebstöcken erblicken Sie die Mosel, an deren Ufern Sie heute radeln werden. 
Wenn Sie die Räder abgeladen haben, fahren Sie hinter dem Wendeplatz der Busse links an die Mosel auf den Radweg nach Trier. Der Radweg ist asphaltiert und so breit, wie sonst kaum irgendwo an der Mosel. Die nun vor Ihnen liegende tischflache Strecke zählt nicht zu den schönsten Abschnitten des Moselradweges, aber dafür ist er auch nicht überfüllt. Sie fahren an dem Zufahrtdamm der im zweiten Weltkrieg zerstörten „Hindenburg-Brücke“ und dem Schloss Monaise vorbei. 2020 wird es restauriert.
Unspektakulär geht es weiter bis zur Römerbrücke kurz vor Trier. Die Steinbrücke, Teil des Weltkulturerbes, wurde in der Zeit zwischen 142 bis 150 nach Chr. erbaut. Es war nicht die erste Römerbrücke in Trier. Eine Brücke aus Holz existierte bereits 18 v. Chr. oder 17 v. Chr.  Die erste Steinbrücke wurde 45 n. Chr. ein wenig flussabwärts vom heutigen Standort der Römerbrücke errichtet. Genau beschrieben hat es Peter zum Kolk in seiner Abhandlung über „Die Römerstraße von Trier nach Neuss im Bereich von Rheinland.-Pfalz“. 2020 wird der Brückenkopf West umgestaltet. Radfahrer können aber sicher auf einem Radwegstreifen oder auf dem Bürgersteig über die Brücke fahren.
Rechts der Mosel geht es nun 1, 5 km weiter an dem „Alten Krahnen“, dem Turmdrehkran aus dem Jahre 1413, vorbei, bis in das ehemalige kleine Fischerdorf Zurlauben mit seinen Restaurants. Auf dem schmalen Radweg müssen Sie auf Wurzeln achten, die den Teerbelag oder die Steinpflasterung aufwölben. In Zurlauben starten die Rundfahrten und halten die Moselkreuzfahrtschiffe. Spätestens seit an dieser Stelle Ende August/ September die Kulturhafen-Veranstaltung stattfindet, hat Zurlauben Kultstatus. Ob Sie hier einkehren, liegt an ihrem weiteren Trier-Programm.
Wenn Sie sich wieder auf ihr Rad schwingen, müssen Sie nicht lange nach dem Weg zur Porta Nigra suchen. Gleich am Moselufer stehen die Schilder, die den Weg zur Porta Nigra weisen. Sie ist nur noch etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Der Radweg führt direkt zur Fahrradgarage an der Unterführung der Porta Nigra. Hier können Sie ihr Rad für eine Tagessgebühr von 2,50 Euro parken und sich in Ruhe die Stadt ansehen. Geöffnet ist die Fahrradgarage in der Regel bis Ende Oktober. Pech nur, dass sie Anfang Oktober 2020 wegen eines Krankheitsfalls bereits dicht war. Nirgendwo war ein Hinweis zu finden. Wer sicher gehen will, ob er wirklich dort sein Rad abstellen kann, sollte vorher anrufen (siehe QR-Code).
Sie werden von diesem am besten erhaltenen römischen Stadttor nördlich der Alpen so beeindruckt sein wie die vielen Touristen, die Ihnen hier entgegenströmen. Das 32 Meter hohe Tor, das ursprünglich nicht Porta Nigra, sondern vermutlich Marstor hieß, wurde 170 n. Chr. erbaut. Es war nur eines von vier mächtigen Stadttoren und sollte nicht nur Feinde abwehren, sondern den Beschauer durch seine Dimension und Pracht beeindrucken. Trier war zur Weltstadt im römischen Imperium geworden.
Wer sein Rad nicht sicher abstellen kann, wird aber kaum die Porta hinaufsteigen oder seinen Besuch der Stadt in der Fußgängerzone fortsetzen. Das könnten Sie zwar, weil Räder in der Fußgängerzone frei sind, aber das wäre im Touristengewimmel eine schlechte Idee. Sie müssten notgedrungen ihr Rad schieben und könnten weder die Palastaula, die Kaiserthermen noch den Dom besichtigen. Schauen Sie sich bitte das Video über die Trierer Sehenswürdigkeiten an.
Die Welterbe-Stadt Trier mit ihren Highlights ist, wenn Sie nicht zu weit entfernt wohnen, mehrere Besuche wert.

Zurück zu ihrem Fahrzeug fahren Sie nun auf dem Radweg rechts (von der Quelle) der Mosel, wieder an den Kränen, der Römerbrücke vorbei in Richtung Konz. Es geht immer an der Mosel entlang sowie links an Bahnschienen, bis Sie über den Radweg auf der Konzer Eisenbahnbrücke wieder an das andere Moselufer kommen. Bald haben Sie ihr Fahrzeug erreicht und können sich überlegen, ob Sie ihre Heimreise auf einem kleinen Umweg über das reizvolle Sauertal antreten wollen.

Rainer Nahrendorf

Fotogalerie

                 
Igeler Säule mit                 Igeler Säule               Schloss Monaise
Moselblick 

           
Römerbrücke                  Römerbrücke                  Turmdrehkran von 1413 

           
Zurlauben Restaurants    Erinnerung an                 Originalgebäude Zurlauben
                                     Fischerdorf

                         
                          Porta Nigra aus der Fußgängerzone gesehen

 
Links:


Rheinisches Landesmuseum Trier
http://www.landesmuseum-trier.de/de/home.html

Schloss Monaise
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Monaise

Die Römerstraße von Trier nach Neuss im Bereich von Rheinkand.Pfalz
http://roemerstrassen.com/article16.html

Römerbrücke Trier.Info
https://www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/roemerbruecke

Römerbrücke Zentrum der Antike
http://www.zentrum-der-antike.de/monumente/weitere-monumente/roemerbruecke.html

Porta  Nigra
https://www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/porta-nigra
https://mosel-zweinull.de/trier-porta-nigra-geschichte/
https://www.trierer-original.de/Uns-Trier/spektakulaere-Bauwerke/Porta-Nigra-51622.html

Fahrradgarage Porta Nigra
https://fahrradstation.bues-trier.de/fahrradgarage/

Konzer Eisenbahnbrücke über die Mosel
https://de.wikipedia.org/wiki/Konzer_Moselbr%C3%BCcke
 
Videos:

Volksfreund Römerbrücke
https://www.bing.com/videos/search?q=r%c3%b6merbr%c3%bccke+trier&&view=detail&mid=278587CC6503FE302407278587CC6503FE302407&&FORM=VDRVSR 1:03

Sehenswürdigkeiten Trier
Rhein-Eifel. TV 3:01

https://www.youtube.com/watch?v=3IMKXJ_9OA8