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19.05.2024

Fußwallfahrt zur Echternacher Springprozession geht am Pfingstsonntag auf Strecke

Echternach/Prüm-Waxweiler (red/boß) Am Pfingstsonntag um 12.55 Uhr starten in der Prümer Basilika wieder nach alter Tradition die Pilger von Prüm-Waxweiler zur Fußwallfahrt in Richtung Echternacher Springprozession.

Wer an Pfingsten auf der Landstraße von Echternach in Richtung Waxweiler und Prüm fährt, wird unversehens auf eine Pilgerschar treffen, die - mit wehenden Kirchenbannern voran - in zwei langen Reihen entlang der Straße marschiert. Lautes Beten hallt durch die Wälder und Felder, wird unterbrochen und setzt wieder ein. Wallfahrer aus der Region Prüm und Waxweiler sind es, die sich seit Hunderten von Jahren alljährlich zu Pfingsten in die alte luxemburgische Abteistadt Echternach begeben, um dort an einem einzigartigen Ereignis teilzunehmen: an der Procession Dansante, der berühmten Echternacher Springprozession zu Ehren des heiligen Willibrord.
Die Brudermeister erwarten ab Prüm wieder viele Pilger, von denen manche nur wegen dieses Ereignisses in die Eifel kommen.
Nach einer kurzen Andacht in der Salvator-Basilika um 12:55 Uhr werden die Pilger vom Musikverein Prüm durch die Stadt begleitet. Die Pilger marschieren dann weiter in Richtung Pronsfeld-Lünebach und werden jeweils von den ansässigen Musikvereinen durch die Dörfer geleitet.
Die Pilger kommen am Pfingstsonntag, 19. Mai, gegen 19 Uhr, am Ortseingang von Waxweiler an. Dort werden sie von dem Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Kardinal Hollerich und Pfarrer Georg Josef Müller empfangen. Nach dem Geleit in die Pfarrkirche richtet der Kardinal in der Segensandacht ein persönliches Wort in seinem Viandener Heimatdialekt an die Pilger.
Am Pfingstmontag, 20. Mai, findet um 6 Uhr das Pilgeramt statt. Um 6.30 Uhr ist ein Pilgerfrühstück im Dechant Faber Haus bereitet und um 7 Uhr geht die Prozession ab der Pfarrkirche weiter über Neuerburg in Richtung Bollendorf. Am Abend wird dort das letzte Quartier bezogen.
Am Pfingstdienstag wird um 5:50 Uhr in Bollendorf aufgebrochen, um gegen 7:30 Uhr an der Brücke am Grenzübergang nach Echternach zu sein. Hier wird die Prozession von einer Abordnung des Echternacher Willibrordus Bauvereins empfangen und in die Basilika von Echternach geleitet, wo um 8 Uhr das Pontifikalamt beginnt.
Start der eltberühmten Springprozession ist dann um 09.30 Uhr an der Abtei.
Das Besondere an der Prozession ist, dass sie erlaubt, den ganzen Körper in das Gebet mit einzubeziehen: das Springen, begleitet von einer unaufhörlich wiederholten Polkamelodie, ist einmaliger Ausdruck der christlichen Freude.

Von Pfingstmontag auf Pfingstdienstag findet auch jedes Jahr die Nachtwallfahrt „Route Echternach“ statt. In dieser Nacht machen sich aus zahlreichen Orten junge Menschen aus Deutschland und Luxemburg auf den Weg. Das Ziel  ihres Weges ist die Echternacher Springprozession, die schon seit vielen Jahren auch hier bei uns bekannt ist. Eine Route führt zum Beispiel in 10 Kilometern aus der Nähe von Irrel nach Echternach. Verschiedene Impulse gestalten diesen Weg durch die Nacht.
Für Schüler ist eine Schulbefreiung für Dienstag möglich. Eingeladen sind alle Interessierten und Jugendliche ab 14 Jahre.

Die Echternacher Springprozession wurde übrigens am 16. November 2010 auf die Unesco-Liste der immateriellen Kulturgüter der Menschheit aufgenommen.

Die Rückfahrt in die Eifel ist ab 13:30 Uhr von Echternacherbrück. Wer mit dem Bus nach Prüm oder Waxweiler zurück fahren möchte, muss sich vorher anmelden.

Unter www.springprozession.com sind weitere Informationen zu erhalten.