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23.08.2022

Briefe an die INPUT-Redaktion - mehr siehe Rubrik Leserbriefe

Die sogenannte "Stimme des Volkes" kann in vielen gesellschaftlichen Fragen eine wichtige Orientierung nicht nur für Politiker sein. Die regionale Internet-Tageszeitung input aktuell wird an dieser Stelle

Briefe an die Redaktion zu Gegenwartsthemen - losgelöst vom jeweiligen Artikel - kompakt und übersichtlich veröffentlichen. Die Meinung der Autoren spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.

01.08.2022: Leserbrief von Wolfgang Bannach zum Thema "Alles wird teurer, und wir?"
Alle reden vom teuren Gas, auch Strom wird teurer, der Sprit demnächst bestimmt auch wieder. Die Politiker immer nur bla,bla,bla und immer nur Verzögerungstaktik. Immer nur Gas, und was ist mit den Ölpreisen? Darüber redet keiner, der Ölpreis steigt und fällt täglich, im Moment mehr rauf als runter. Wir haben 1800 Liter bestellt, für nur 1,25 Euro plus Mehrwertsteuer, das wird auch teuer. Da hilft uns auch keiner. Bald geht's in die Rente und dann? Der Arbeiter nach 45 Jahren Arbeit ist der Dumme, aber die, welche nicht arbeiten wollen, aber können, die bekommen das Geld nur so nachgeschmissen. Und schaut man die Nachrichten: ,Hallo, kein Reporter stellt mal die richtigen Fragen, welche dem kleinen Mann auf der Seele liegen. Ich hätte Fragen, da würde jeder Politiker rot anlaufen, und niemals antworten, erst recht nicht vor einer Kamera.

03.07.2022: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zur Bundespolitik
Es ist schon eine desaströse Bilanz, die die rot-grün-gelben Ampelweibchen und -männchen unserer Bundesregierung angesichts der unseren Wohlstand und unseren sozialen Zusammenhalt existenziell-bedrohenden Themenkomplexe wie Pandemie, Energiekrise, Inflation, Eurokrise, Ukraine-Krieg, Migration, weltweite Wirtschafts- und Handelskrise usw. zu verantworten haben. Die von einem Bundeskanzler-Sprechautomaten angeführte und nach dem äußerst fragwürdigen Kriterium des Gender- und Parteienproporzes zusammengewürfelte Chaostruppe hinterlässt bereits jetzt -  nach wenigen Monaten ihrer Amtszeit - einen verheerenden Eindruck und man fragt sich unwillkürlich: Wie lange hält diese Regierung eigentlich noch durch?  Haben die eigentlich einen Plan, der wenigstens ansatzweise als tragfähig bezeichnet werden kann und den legitimen Interessen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Bürger dient? Da verunsichert ein gesundheitspolitisches Rumpelstilzchen die Bevölkerung mit seinen angeblichen Experten aus dem RKI und stößt laufend Unkenrufe aus, wie sich die Corona-Lage im kommenden Herbst und Winter wohl zum Schlechten entwickeln wird; da verkorkst der zuständige Klimaminister die vollmundig angepriesene Energiewende zunehmend und ist zum Erstaunen seiner grünen Klientel sogar bereit, die von ihm ansonsten verteufelten Kohlekraftwerke wieder zu aktivieren und zur gleichen Zeit die CO2-freien Atomkraftwerke aber nicht wieder ans Netz gehen zu lassen; da werden in aller Hast wenig durchdachte Entlastungspakete wie das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt geschnürt; da wird mit dem Segen des zuständigen Oberliberalen die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse durch die Bildung von sog. Sondervermögen umgangen und den nachfolgenden Generationen weiter schier unüberwindliche Schuldenhürden aufgerichtet; da wird von Seiten der Bundesregierung wenig getan, um die sich abzeichnende europäische Schuldenunion zu verhindern und somit die Zukunft des Euro zunehmend aufs Spiel zu setzen; da muss der Bundeskanzler und seine wohl krasseste Fehlbesetzung  aller Zeiten im Verteidigungsministerium im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg von den westlichen Verbündeten zu Zusagen von Waffenlieferungen erst gedrängt werden; da sind die Maßnahmen bezüglich der weitgehend in den medialen Hintergrund gerückten Migrationskrise nach wie vor völlig unzureichend, um den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht weiter zu gefährden; und da fehlt eine Vorstellung davon, wie die wirtschaftspolitische Rolle unseres Landes in einer sich dramatisch verändernden Welt aussehen soll. Lediglich in Teilen der Gesellschaftspolitik, da die ist die politische Gestaltungskraft der SPD/Grüne/FDP-Koalition eindrucksvoll und lässt zukünftig viel Zukunftgerichtetes  erahnen. Demnächst können wir alle unsere geschlechtliche Identität selbst definieren und amtlich eintragen lassen, vielleicht nach Ablauf von 12 Monaten aber diese Definition auch wieder ändern. Die Quotenregelungen werden ausgedehnt und der weitere Umbau zu einer identitären Republik vorangetrieben. Haben wir das so gewollt?

16.06.2022: Karl Hüppeler zum Thema Biotonne/Biotüte: Falsche Wahl? - Richtige Entscheidung?
"Der Bürgerentscheid zur Wahl zwischen Biotonne und Biotüte entpuppte sich nicht als Abstimmung zwischen zwei unterschiedlichen Entsorgungssystemen, sondern lediglich als Wahl zwischen teuer oder billiger. Wer zahlt schon in Zeiten von explosionsartig gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten noch einmal freiwillig 28 % on top für seine Müllentsorgung. Zumal weitere Gebührenerhöhungen fürs nächste Jahr schon amtlich sind. Auch der Umweltschutz, erhöhter CO₂ Ausstoß, musste sich da hinten anstellen. Lenkungszuschläge aus dem Hause A.R.T. sind uns ja hinreichend bekannt, haben abermals ihr Ziel erreicht. Die Bürger haben mit dieser Entscheidung nur eine weitere Ausplünderung ihrer bereits klammen Haushaltskassen verhindert. Die jetzt allseits politisch bejubelte basisdemokratische Entscheidung konnte sich jedenfalls im wahren Bürgerwillen nicht wiederfinden. Was bleibt ist eine fragwürdige Entscheidung, verprellte Bürger, eine um 100.000 € erleichterte Kreiskasse und zum Nachsitzen gezwungene Ehrenamtler."

14.06.2022: input-aktuell-Leserin zu dem Thema "Wer hat den schönsten Naturgarten?"
"Es ist ja löblich, Ihre Leseraktion "Wer hat den schönsten Naturgarten" und vor einiger Zeit über die Wildblumenwiesen. Als wir unser Haus kauften, hatten wir das Konzept des Vorbesitzers mit Naturgarten und Blühstreifen weitergeführt. Das hatte zur Folge, dass wir sehr vielen Diskriminierungen  und Beleidigungen ausgesetzt waren: "Sie haben den ungepflegtesten Garten der ganzen Gemeinde und bei Ihnen sieht es aus wie bei Hempels unter'm Sofa." Die Schwierigkeiten der Naturgärtner sind ja auch in dem Artikel "Naturgärten - Wir tun was für Bienen" beschrieben. Im Gegensatz zu Waschbetonplatten, Teerfolie, Schotter und Kies bleiben wir aber unserer Linie treu."

13.06.2022: Leserbrief von Karl Hüppeler zum Bürgerentscheid Biotonne im Vulkaneifelkreis
"Es ist gekommen, wie es kommen musste. Kreisverwaltung, Kreistag und der Zweckverband A.R.T. haben ihr erwartetes Ergebnis eingefahren. Die Mehrheit der Bürger hat sich gegen eine viel zu teure Biotonne und für das wesentlich preiswertere Übel der Biotüte entschieden. Dieser Bürgerentscheid war von vornherein eine Farce. Es war eine Abstimmung gegen eine erneut heftige Gebührenerhöhung, die die Rückkehr der Biotonne mit sich gebracht hätte.
Herzlichen Glückwunsch zu einem programmierten Erfolg. Die Biotonne hatte leider durch die verordnete Gebührenkeule keine Chance. Ob dazu der Einsatz von annähernd 100.000 € und der Einsatz vieler Ehrenamtler vonnöten war, wage ich zu bezweifeln. Man hätte sich Chancengleichheit gewünscht, für ein reelles Ergebnis. Es war eine Schande für eine direkte demokratische Entscheidung, ein Missbrauch eines Bürgerentscheids.
Letztendlich haben die Selbstkompostierer den Ausschlag gegeben, denn wer lässt sich schon freiwillig weitere hohe Strafgebühren aufbrummen, wenn man das mit einem Kreuzchen verhindern kann, benötigt man ja weder Tüte noch Tonne.
Eigentlich wäre dieses Ergebnis zwingender Anlass, sich endgültig vom ZV A.R.T. zu trennen. Politisch gibt es dazu bedauerlicherweise keine Mehrheit im Kreistag. Also ginge es nur wieder aus der Zivilgesellschaft heraus, mit einem erneuten Bürgerbegehren für einen Austritt. Die Chancen für ein erfolgreiches Bürgerbegehren, einem 2. Anlauf, stehen dabei nicht schlecht. Wir haben jetzt eine amtliche Rechtseinschätzung, was beim 1. Anlauf für unzulässig erklärt wurde, aber auch Angaben dazu, wie die Zulässigkeit erreichbar gewesen wäre.
Aber selbst dann wird der Kreistag seiner Nibelungentreue zum ZV A.R.T. nicht abschwören. Da verbleibt lediglich der Gang vor das Verwaltungsgericht, um einen möglichen Sinneswandel einzuleiten. Der Weg dazu wäre frei, schon bei Erreichen des Quorums.
Unter gewissen Umständen wäre ich bereit, für den 2. Anlauf. Dazu bedarf es jedoch einer breiten Unterstützung bereits im Vorfeld. Es wird nicht ohne einen zusätzlichen Abdruck des Bürgerbegehrens in einer Tages- oder Wochenzeitung gehen. Da dieser Abdruck nicht gerade preiswert ist, ginge das nur über Sponsoren. Die fleißigen Helfer beim Unterschriften sammeln brauchen diesmal dringend Unterstützung. Leider verhindert der Gesetzgeber weiterhin eine digitale Unterzeichnung. Man kann sich denken, warum.
Ein auch noch so guter Kompromissvorschlag des Kreistags würde keinen weiteren Klageverzicht mehr auslösen. Der anfangs von mir begrüßte Bürgerentscheid beim letzten Bürgerbegehren entpuppte sich im Laufe der folgenden Wochen als Mogelpackung. Da war bedauerlicherweise die 4 Wochenfrist zur Klage abgelaufen. Dieses Szenario würde sich nicht wiederholen, versprochen.

01.04.2022: Offener Brief von der Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand, an Peter Soliman, Geschäftsführer Privates Gymnasium Nonnenwerth gGmbH
"In den vergangenen Monaten haben Sie immer wieder auch in der Öffentlichkeit betont, dass Sie bereit sind, mit neuen Trägern eine Lösung für den Fortbestand des Privaten Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth zu finden. Gleichwohl kann ich bis heute nicht erkennen, dass Sie Ihren Beitrag hierzu leisten. Nur Sie haben es derzeit in der Hand, mit der Beantragung einer Duldung über das laufende Schuljahr hinaus den Schulbetrieb im Klostergebäude sicherzustellen. Der Kreis Ahrweiler hat stets deutlich gemacht, dass er zu einer Verlängerung der teilweisen Nutzung des Klostergebäudes für den Schulbetrieb über den bestehenden Duldungszeitraum hinaus unter Beibehaltung der aktuellen Maßnahmen ausdrücklich bereit ist. Diese Voraussetzungen zu erfüllen, ist Ihnen ohne Weiteres möglich.
Ich fordere Sie daher auf, so schnell wie möglich einen Antrag auf Duldung für das Schuljahr 2022/2023 unter Vorlage der entsprechenden Unterlagen bei der Kreisverwaltung Ahrweiler zu stellen. Mit einer Duldungsverlängerung würden Sie die Zeit gewinnen, die für eine dauerhafte Sicherung des Schulstandorts notwendig ist.
Weiterhin fordere ich Sie dazu auf, einem von dem Verein „Rettet Nonnenwerth e.V.“ beauftragten Brandschutzsachverständigen Zugang zum Gebäude zu gewähren, damit dieser die notwendige Grundlage für ein eigenes Brandschutzkonzept für den zukünftigen Schulbetrieb erhält. Es ist aus meiner Sicht unabdingbare Voraussetzung für die Übernahme der Schule durch einen anderen Träger, dass dieser die bestehenden Brandschutzmängel am Klostergebäude selbst bewerten und die erforderlichen Schlussfolgerungen daraus ziehen kann. Es ist nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund Sie das Betreten des Klostergebäudes zu diesem Zweck bis heute nicht gestatten.
Im Interesse aller Schülerinnen und Schüler und der gesamten Schulgemeinschaft, appelliere ich eindringlich an Sie, diese notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Fortbetrieb der Schule zu ermöglichen."

22.03.2022: Zuschrift von Karl Hüppeler zum Thema "Bürgerbegehrens wegen Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel in der Ortsgemeinde Esch"
"Am Freitag, dem 25.03.2022 starten wir in der Ortsgemeinde Esch ein Bürgerbegehren wegen Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel. Die Bürger der Ortsgemeinde Esch werden dazu befragt, ob sie bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel die für sie gewohnte Lichtfarbe orange (1900/2200 Kelvin) behalten wollen oder einer neuen warmweißen Lichtfarbe (3000 Kelvin) den Vorzug geben.
Die Straßenbeleuchtungen in den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Gerolstein werden seit dem Jahr 2021 auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. Wir von "direkte-demokratie-vulkaneifel" stimmen dem generellen Umstieg auf sparsamere Leuchtmittel zu, für uns ist jedoch nicht nachzuvollziehen, warum man sich für eine grellere, hellere Beleuchtung und gegen das gemütliche orange Licht der alten Natrium-Dampf-Hochdrucklampen entschieden hat. Diese Lichtfarbe ist auch mit LED-Lampen zu erreichen.
Die Vorteile einer orangen Lichtfarbe, insektenfreundliches und umweltschonendes Licht, erhöhte Sehfähigkeit des menschlichen Auges, mehr Verkehrssicherheit durch mehr Lichtfarben-Kontraste, kaum noch Lichtverschmutzung werden bei dem helleren Licht nicht vollumfänglich erfüllt, ist ein Rückschritt zulasten einer besseren Umweltverträglichkeit.
In der Ortsgemeinde Esch, dort ist erst ein Teil der Laternen umgerüstet worden, konnten wir einen weiteren Austausch der alten Leuchtmittel stoppen. Die Escher Bürger haben nun über das Bürgerbegehren die Wahl zu entscheiden, mit welcher Lichtfarbe ihre Ortsgemeinde zukünftig beleuchtet wird."

19.03.2022: Die Prümer Historikerin Monika Rolef zur geplanten Fällung der alten Eiche
Welcher Prümer kennt sie nicht, die" jahrhundertalte Eiche,"im Prümer Wenzelbachgebiet - Flurname "auf der Acht" -gelegen. Jeder, der sie sieht und betrachtet, erfreut sich an diesem einzigartigen, knorrigen Baum mit kräftigem Stamm
und seiner ausladenden Krone.
Dieser Baum, der beide Weltkriege überlebt hat und schon ein Wahrzeichen ist, dem sollte kein Haar gekrümmt werden.
So lange sie gesund ist, wollen wir uns alle an dieser wunderschönen Eiche erfreuen können.

19.03.2022: Adolf Krohn aus Waxweiler zu "Ukrainekrieg - Klimaneutralität - Energieabhängigkeit"
Klimaneutralität und der Abbau der Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland lässt sich in der EU zusammen erreichen, wenn sie sich entschließt, Sonne und Wind in der Sahelzone professionell für die eigene Energieversorgung Europas zu nutzen. Dort gibt es genügend Solarenergie, um den Energiebedarf der gesamten Erde 26 x zu erzeugen. Die Sonne liefert die Energie nach Annahmen der Physiker noch über 4 Milliarden Jahre. 5% der Fläche in der Sahelzone sind für die Energieversorgung der EU völlig hinreichend. Die Technik ist bereits erfunden und auch in Afrika in kleinem Umfang in Betrieb. Die EU kann den Krieg Russlands gegen die Ukraine beeinflussen, indem weniger Rohstoffe bezogen werden. Ob weitere militärische Aktionen der seit Jahren beobachteten hybriden Kriegsführung Russlands gegen Nachbarn durch Geldmangel verhindert werden können, hängt von dem erreichten Standard der Klimaneutralität Europas ab. Ohne die Finanzierung des Krieges durch Exporterlöse wird es für Russland schwierig sein, die benachbarten Länder anzugreifen und den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung auf dem jetzigen Niveau zu halten.
Die Klimaneutralität der EU und zusätzliche Unabhängigkeit von Energieimporten aus Russland ist dauerhaft zu erreichen, wenn der Strom für Europa weit überwiegend in Nordafrika mit Solar- und Windparks erzeugt wird. Den militärischen Schutz technischer Anlagen hat Marokko erfolgreich vorgeführt. Je nach Ausbaustand können ohne Erdgas und dem noch nicht angebotenen Wasserstoff aus Nordafrika mit dem günstig solar produzierten Strom aus Nordafrika auch Wohnhäuser mit Strom beheizt werden. Die Leitungssysteme sind in der Regel vorhanden. Erdgas, Flüssiggas und Heizöl kann auch 2050 noch eine geringe Rolle bei der Beheizung der Wohnungen spielen. Diese Energierohstoffe sollten jedoch den industriellen Prozessen vorbehalten bleiben. 
Große Solar- und Windparks sind in einigen Ländern in Afrika für den regionalen Bedarf bereits realisiert. Es ist also nichts Neues zu erfinden. Für die Versorgung von Europa müssen diese Anlagen einige hundertmal größer realisiert werden und der Strom über HGÜ-Leitungen durchs Mittelmeer in das europäische Verbundnetz eingespeist werden.  
Der Solarpark Ben Ban in Ägypten, gebaut von IB Vogt GmbH Berlin, finanziert zu 85% von der Bayrischen Landensbank in München, Leistung mit 1,4 Gigawatt, damit etwas mehr als der größte je in Deutschland gebaute Kernreaktor ist seit 2019 in Betrieb.  Die gemessene mittlere Leistung ist 1,465 Gigawatt. Der Solarpark Bhadla in Indien ist mit einer Leistung von 2,245 Gigawatt noch größer und erzeugt dort den Solarstrom für 0,03 € je Kilowattstunde bei einem Spitzenpreis in anderen indischen Anlagen von 0,05 € je KWh. Die  Investitionskosten bei  einer Leistung von 2,245 Gigawatt in Indien betrugen 1,13 Milliarden €, bei der Fertigstellung im September 2018. In Nordafrika lassen sich mit 500 Milliarden € EU-Geld wahrscheinlich Solarstromkapazitäten errichten, die einer Leistung von 150 bis 200 Kernkraftwerken entsprechen würde. Dies zu Preisen, die auch in Indien realisiert worden sind.
Nach meinem Eindruck in den letzten Wochen ist von den handelnden Politikern ohne qualifizierten öffentlichen Druck nicht viel zu erwarten. Sie leben und denken in den jeweils eigenen Parteiblasen. Sinngemäß gilt dies auch für die zahlreichen, mit öffentlichen Geldern finanzierten Institutionen, die sich umfangreich zur Klimaneutralität äußern, aber nicht viel Substanz beitragen. Auch viele Wissenschaftler bemühen sich darum, nirgendwo anzuecken, um so die weitere Finanzierung ihrer politisch beeinflussten Budgets nicht zu gefährden.
Mit Verbreitung dieser Informationen unter anderem im Internet ist es möglich, aus diesen Blasen zumindest teilweise die Luft rauszulassen. Der Erhalt unseres Planeten ist es wert. Einen anderen haben wir noch nicht. Die Entfernung zum nächsten vermuteten Exoplaneten beträgt ca. 4,5 Lichtjahre. Für die Erdbewohner ist er unerreichbar, weil das Beamen noch nicht erfunden ist.
Solar- und Windparks in Nordafrika auf vielleicht 5 % der vorhandenen und dafür geeigneten Flächen von nicht unter 5000 Quadratkilometer jährlich zu realisieren, ist für die EU mit einem Anfangskapital von 500 Milliarden € leicht, vermutlich ohne Zinsen zu finanzieren. Mit dem erzeugten Strom können die Kredite in vermutlich 10 Jahren nach Gewinn und Risiko getilgt werden. Die HGÜ-Leitungen, um die Strommengen durchs Mittelmeer ins europäische Verbundnetz einzuspeisen sind nicht nur erfunden, sondern bereits umfangreich mit Längen bis zu 580 Km in Europa im Einsatz, um norwegischen Strom nach Holland, Deutschland und England zu liefern. Das Pipeline-System zur Lieferung von Wasserstoff nach Europa, der mit günstigem Solar- und Windenergiestrom in Nordafrika erzeugt wurde, ist bereits vorhanden. Auch der militärische Schutz gegen terroristische Angriffe ist bei Airbus-München entwickelt worden und schützt unter anderem die Grenzen von Saudi-Arabien sehr effektiv gegen terroristische Angriffe. Die Klimaneutralität einschließlich der Unabhängigkeit von Energielieferungen aus Russland kann für Europa und Teilen von Afrika 2035 ohne wesentliche Änderung unserer Lebensgewohnheiten geschafft sein.
Europa hat das finanzielle und industrielle Potenzial, um dieses Ziel zu erreichen. Europa und Teile von Afrika wären energetisch unabhängig, langfristig und hinreichend mit konkurrenzfähigem Strom und Wasserstoff und vor allem auch klimaneutral versorgt. Für die Industrie in Europa ist es zusätzlich ein sich selbst tragendes Konjunkturprogramm und ein gutes Geschäft, wenn es politisch angestoßen wird. Es entsteht bei qualifizierten völkerrechtlich verbindlichen Nutzungsvereinbarungen auch keine neue Abhängigkeit. Die EU hat leistungsfähige Investoren, wenn die für den Bau zu nutzenden Flächen in Nordafrika völkerrechtlich gesichert sind. Eine gesicherte Stromversorgung in Nordafrika könnte dazu führen, dass sich der ganze Kontinent entwickelt.
Sichere und preiswerte Energie, gewonnen in Solar- und Windparks in Nordafrika, inklusiv des militärischen Schutzes, in Partnerschaft mit ausgewählten nordafrikanischen Ländern realisiert, sind vergleichbar effektiv, wie die Anlagen in der Nordsee. Diese sind aber deutlich wirtschaftlicher und jederzeit ausbaubar, um den steigenden Bedarf der nächsten 100 Jahre und mehr abzudecken. Mauretanien hat zwischen Mali und Marokko 300.000 Quadratkilometer sehr dünn besiedeltes Land, welches für Solar- und Windparks, einschließlich militärischer Sicherung der Anlagen gegen einsickernde Terroristen aus Mali oder Nigeria geeignet ist. Wegen der Gesamtfläche von über 1 Million Quadratkilometer Mauretaniens sollte es verhandelbar sein, dass Mauretanien der EU bis ca. 300.000 Quadratkilometer derzeit nicht genutzter Wüstengebiete völkerrechtlich verbindlich dauerhaft zur Nutzung überträgt.  
Dass es militärisch funktioniert, technische Anlagen zu schützen, hat das Königreich Marokko bewiesen und die Terroristen der „Frente Polisario“ sehr effektiv nach Algerien, in die dortigen Flüchtlingslager vertrieben.
Die für eine schnelle Realisierung hinderliche, bequeme und langsame öffentliche Verwaltung und die bei Großprojekten in Deutschland immer bundesweit anreisenden Berufsdemonstranten, scheiden in Nordafrika schon wegen der großen Hitze aus, wenn man es so mit dem staatlichen Partner vereinbart. Schatten gebende Bäume, wie im Hambacher Forst, und Medien, die von den Waldbesetzungen berichten, gibt es in der Wüste eher nicht.  Berufsdemonstranten, die grundsätzlich gegen alles sind, lassen sich in Deutschland deutlich schwieriger neutralisieren, als Terroristen in Nordafrika.   
Setzt sich der in den letzten zehn Jahren gemessene Eisverlust auf der Nordhalbkugel inklusiv Grönland noch 30 bis 40 Jahre fort, kann der Meeresspiegel um ca. 7 Meter angestiegen sein. Bremen ist schon bei vier Meter Anstieg eine Insel in der Nordsee, ca. 60 Kilometer von der neuen Nordseeküste entfernt. Die Seehäfen von Hamburg bis Antwerpen einschließlich London sind mit weiten Teilen des Umlandes schon bei zwei Meter Meeresspiegelanstieg, vielleicht schon in 15 bis 20 Jahren durch Überschwemmungen außer Funktion. Schwere sich wiederholende Sturmfluten können den Hafenbetrieb an der Nordseeküste schon früher beenden.
Auch Italien wird nachdenklich werden, wenn in Venedig die unteren beiden Etagen der Häuser einschließlich des Markusplatzes zu einem Revier für Taucher werden. Die vielen Inselstaaten, die man in einigen Jahrzehnten nur noch in alten Atlanten findet, werden international weniger auffallen. Sie sind mit weiten Landstrichen an den Küsten einfach verschwunden. Anders in den Niederlanden, dort werden 60% des Staatsgebietes, trotz anerkannt hoher Wasserbaukunst verloren sein. Und das sind in den Niederlanden die wirtschaftlich hoch entwickelten Landesteile, die sich dann die Nordsee geholt hat. Auch England wird die Hauptstadt London verlegen müssen, weil die in der Themse neu errichteten Schutzmaßnahmen nicht mehr wirken.
Europa mit Afrika kann es als Vorbild schaffen. Die weltweite Klimakatastrophe lässt sich nur dann verhindern, wenn andere Regionen dem Vorbild folgen. Es ist schon sehr spät, aber vielleicht noch nicht zu spät!  https://klimaneutralität.eu

18.03.2022: Joachim Schröder aus Pronsfeld äußert sich zu dem Artikel "Eine uralte Eiche soll gefällt werden"
Ich bin kein Prümer Bürger. Aber - ich bin entsetzt über die Absicht, diesen alten Zeugen, der der gesamten Flur den Namen gab, umzusäbeln. Brutaler geht es kaum! Dieser Baum erzählt von früher, spendet Leben, Lichtspiele, Schatten, Vogelnahrung, Freude für Mensch und jedwede Kreatur.
Lasst ihn bitte leben! Bittruf aus Pronsfeld.

15.03.2022: Brief von B. Schminnes zum Thema "Deutschland ohne Mehl und Öl"
Geht man heute einkaufen, sollte kein Mehl und Öl auf dem Einkaufszettel stehen, weil man danach vergeblich sucht. Der ganze Mehl- und Ölvorrat wird alles in die Ukraine kutschiert. Ich habe absolut nichts gegen die Hilfsbereitschaft, aber das wir dadurch ganz auf diese Lebensmittel verzichten müssen, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Auch hier in Deutschland gibt es Familien die hungern müssen, erst Recht weil die Preise enorm gestiegen sind. Erst war Corona Schuld am Preisanstieg, jetzt ist es der Krieg. Geringverdiener können sich viele Lebensmittel nicht mehr leisten, viele Kinder müssen in unserem Land hungern und es werden täglich mehr. Wie bereits geschrieben, habe ich nichts gegen die Hilfsbereitschaft, aber wo bleibt die Hilfsbereitschaft für unsere Kinder, die in Armut leben? Und nun bekommen wir nicht einmal mehr Mehl zu kaufen. Müssen wir jetzt alle unser letztes Hemd hergeben? Wir werden von unserer Regierung in unserem eigenen Land im Stich gelassen und da wundern sich alle über die Ausländerfeindlichkeit. Das Leben macht hier in Deutschland keinen Spaß mehr. Die Regierung schmeisst das Geld zum Fenster raus und wir kleinen Bürger müssen dafür bezahlen. Welche Zukunft haben denn unsere Kinder noch? Wir können unseren Kindern jetzt nicht einmal einen Geburtstagskuchen backen, da es ja kein Mehl mehr gibt und wenn unsere Regierung so weitermacht und uns weiterhin ausnimmt wie die Weihnachtsgans, dann können sich eh viele nicht einmal das Mehl leisten. Also warum nicht direkt alles verschenken? Wir brauchen es ja eh nicht, da wir es bald nicht mehr bezahlen können. Wir sind doch nur noch das zahlende Volk, da interessiert es unsere Regierung doch nicht, dass unsere Bevölkerung immer mehr in die Armut rutscht, nur weil viele den Hals einfach nicht voll bekommen.
In meinen Augen hat die Regierung versagt.

14.03.2022: Vorschlag R. Liewenberger  in der Gretchen-Frage zum Thema "Welche Möglichkeiten gibt es, den Russlandkrieg in der Ukraine zu beenden?"
Das Hauptproblem scheint mir die laufende Erweiterung der Nato-Einflusssphäre im Osten zu sein, obwohl man Russland seit ca. 30 Jahren immer wieder versicherte, mündlich aber auch schriftlich, genau dies nicht zu tun!
Wen wundert es da, daß auch für Russland nach 30 Jahren irgendwann 'rote Linien' überschritten sind!? Erinnern wir uns an die Kuba-Krise: Russische Raketen auf Kuba, 1800 km von Washington entfernt, und Kennedy hätte einen atomaren Weltkrieg in Kauf genommen, wenn Chruschtschow letztlich nicht nachgegeben hätte und seine Raketen wieder abzog! Und dass eventuelle Nato-Raketen in der Ukraine, 750 km von Moskau entfernt, für Russland ebenso inakzeptabel sind, müsste wohl jeder verstehen! 
Ich denke, der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden, sind internationale Verträge zwischen 'dem Westen' und Russland, die ganz klar festlegen, dass die Ukraine niemals Nato-Land wird, sondern - zumindest militärisch - einen Neutralitätsstatus erhält, wie etwa Finnland, Österreich oder die Schweiz. Aber dass die überwiegend russischsprachigen östlichen Gebiete der Ukraine, wie Donezk und Luhansk, sowie die Krim und ein Landkorridor dorthin, zukünftig nicht mehr zur Ukraine gehören, wird der Westen wohl akzeptieren müssen. Die USA hätten hier wohl von 'vital interests' gesprochen und jeder hätte es akzeptiert (oder, besser gesagt, akzeptieren müssen).
Sehr aufschlussreich in diesem Zusammenhang: Mearsheimer's 2015 video 'Why is Ukraine the West's fault?' https://www.youtube.com/watch?v=JrMiSQAGOS4
Last not least: Das Gesagte sollte keineswegs als Rechtfertigung eines brutalen Krieges missverstanden werden, sondern lediglich aufzeigen, weshalb es irgendwann dazu kommen musste.

11.03.2022: Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ erklärt zum Krieg in der Ukraine
Seit Beginn des von der russischen Regierung ausgelösten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Schreckensvision eines Atomkrieges in Europa wieder in die Köpfe der Menschen zurückgekehrt. Dass ein Krieg in Europa wieder möglich ist und geführt wird, hat unsere Vorstellungskräfte gesprengt. Die russische Staatsführung muss diesen Krieg sofort beenden und ihre Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges, den unter elenden Bedingungen ausharrenden Eingeschlossenen und den Flüchtenden. Unsere Solidarität gilt auch allen Menschen in Russland, die trotz massiver Repressionen auf die Straßen gehen und gegen den Krieg demonstrieren. Deutschland muss Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern von beiden Seiten Asyl anbieten.
Ein direktes militärisches Eingreifen der NATO in diesen Krieg würde die Eskalationsspirale noch weiter erhöhen. In letzter Konsequenz könnte es zu einem Atomkrieg mit verheerenden Folgen für den gesamten Planeten bis hin zur Auslöschung der Menschheit führen. Ein solches Szenario entspringt der vermeintlichen Logik der nuklearen Abschreckungsdoktrin, die sich damit als völlig absurd und irrational erweist, da die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen nicht berechenbar sind.
Die Atomwaffen in Büchel – ebenso wie die amerikanischen Militärbasen in Deutschland wie Ramstein und  EUCOM – stehen auf der Zielliste der russischen Atomstrategie ganz oben. Ebenso die Stationierungsorte von US-Atombomben im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in den Niederlanden, in Belgien und Italien. So erweist sich die „nukleare Teilhabe“ als nukleare Geiselhaft der europäischen Bevölkerung.
Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ verfolgt seit Jahren das Ziel, dass Deutschland die in Widerspruch zum Nichtverbreitungsvertrag stationierten US-Atombomben aus Büchel abzieht, die nukleare Teilhabe in der NATO beendet und weiterer nuklearer Aufrüstung entgegentritt. Die Bundesregierung muss den Atomwaffenverbotsvertrag der UNO unterzeichnen, der im Januar 2021 völkerrechtlich wirksam in Kraft getreten ist.
Wir sehen uns durch die aktuelle Entwicklung des Krieges in der Ukraine darin bestätigt, dass Atomwaffen niemals zu einer Deeskalation einer kriegerischen Situation beitragen können. Im Gegenteil, sie haben das Potential, einen vollständigen Vernichtungskrieg in Gang zu setzen. Auch Fehleinschätzungen und Fehlwahrnehmungen in Krisensituationen und Überreaktionen können aktuell einen Atomkrieg auslösen. Deshalb erneuern wir unsere Forderung nach sofortigem Abzug der Atombomben aus Deutschland und dem Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag. Nur eine Welt ohne Atomwaffen wird eine sicherere Welt.
Wir rufen alle politisch Verantwortlichen dazu auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen einzusetzen. Die Kriegsbeteiligten müssen von ihren Maximalforderungen zurücktreten, damit eine friedliche Lösung gefunden werden kann. Weitere Waffen in das Kriegsgebiet zu senden, hat einen gegenteiligen Effekt. Dieser Krieg ist von der russischen Staatsführung begonnen worden, nicht von der russischen Gesellschaft. Es gilt, alle Kontakte zur zivilen Gesellschaft Russlands aufrechtzuerhalten bzw. zu intensivieren. Städtepartnerschaften sollten weitergeführt werden. Viele „Bürgermeister*innen für den Frieden“ (Mayors for Peace) nehmen eine bedeutende Rolle wahr, indem sie zu Frieden aufrufen und an den Rathäusern die Friedensflaggen hissen.
Wir halten es für unverantwortlich, diesen Krieg zu massiven Aufrüstungsmaßnahmen für die Bundeswehr zu missbrauchen. Das von Kanzler Scholz angekündigte 100-Milliardenpaket für eine Aufrüstung der Bundeswehr und eine Erhöhung des jährlichen Verteidigungshaushalts auf „mehr als 2%“ des BIP (dies wären jährlich mehr als 70 Milliarden Euro) lehnen wir ab. Wie nebenbei von Scholz angekündigt, soll das „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro auch dazu dienen, die geplanten neuen Atombomber für Büchel – vermutlich die F-35 aus den USA – und das neue mit Frankreich entwickelte nuklearwaffenfähige Kampfflugzeugsystem „Future Combat Air System“ (FCAS) zu finanzieren. Somit soll neue atomare Aufrüstung angesichts dieses Krieges vorgenommen werden, statt auf Abrüstung und vertragliche Friedensordnungen hinzuorientieren.
Dass das neue Milliardenpaket als „Sondervermögen“ auch noch ins Grundgesetz geschrieben werden soll, spricht den Intentionen des als Friedensverfassung gedachten Grundgesetzes Hohn. Wir werden alles dafür tun, dass die notwendige 2/3-Parlamentsmehrheit dafür nicht zustande kommt. In der SPD wird bereits Widerspruch hörbar. Wir rufen schon heute alle Mitglieder des Bundestages dazu auf, sich nicht reflexartig dem neuen Aufrüstungswahn zu ergeben, sondern sich für Abrüstung, Frieden und eine nach diesem Krieg neu aufzubauende europäische Friedensordnung gemeinsamer Sicherheit einzusetzen.
Dr. Hildegard Slabik-Münter und Martin Singe

01.03.2022: Leserbrief von Tim Steen aus Gerolstein zum Thema "Blaues Granulat im Kyllarm"
Wie ich letzte Woche Dienstag feststellen musste, schwimmt in dem Kyllarm am Radweg nach Birresborn, der auch hinter das Klärschlammbecken der Lissinger Kläranlage reicht, immer noch eine größere Menge des Granulats im Wasser. Auch im Uferbereich liegt dort noch sehr viel Granulat.
Bereits Anfang August hatte ich den Gerolsteiner Brunnen auf das Granulat in dem Kyllarm aufmerksam gemacht, und vermutet, dass es "zu größten Teil jetzt noch mit nicht allzu großem Aufwand abgefischt werden" kann. Der Gerolsteiner Brunnen hat damals dann auch die Kreisverwaltung über meine Mail informiert. Offensichtlich ist aber von niemanden etwas unternommen worden, um das Granulat aus dem Kyllarm zu entfernen.
Vor eine Woche habe Bilder sowohl dem Gerolsteiner Brunnen als auch der Kreisverwaltung zu Verfügung gestellt. Von der Kreisverwaltung liegt mir bisher keine Reaktion vor. Der Gerolsteiner Brunnen hat mich lediglich zu einem Gespräch am kommenden Donnerstag eingeladen. Irgendeine Aussage, sich dem Problem annehmen zu wollen, kam aber bisher nicht.
An vielen Stellen an der Kyll ist das Granulat jetzt nach dem (normalen) Regen der letzten Wochen deutlich sichtbar. Dies gilt auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Quellen des Gerolsteiner Brunnen z.B.
auf der Zufahrt zur Quelle neben der Gerolsteiner Eselsbrücke. Auch liegt hinter der Quelle am Kyllradweg zwischen Sarabodisbrücke und Rasbach noch eine größere Menge Müll u.a. auch eine Mülltonne.
Mir ist schon klar, dass eine komplette Entfernung des Granulats aus der Umwelt kaum möglich ist. Sich aber so wenig darum zu kümmern, dass es selbst in der unmittelbaren Nachbarschaft ignoriert wird, passt nicht zu einem Unternehmen, dass ein Naturprodukt erfolgreich vermarktet. Gerade jetzt lässt sich vermutlich ein großer Teil des Granulats noch entfernen, bevor demnächst im wahrsten Sinne des Wortes Gras drüber wächst.

01.03.2022: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zum Thema "Die Ampelkoalition und die politische Lage"
Die Bundesrepublik Deutschland ist in den langen Jahren der Merkel-Ära ein Staat geworden, der durch die sträfliche Vernachlässigung der Bundeswehr kein verlässlicher Partner in der EU und in der Nato mehr ist und z. B. dem widerlichen Diktator aus Russland nichts entgegenzusetzen hat; sie ist ein Staat, der ganze Bereiche seiner Wirtschaft durch das Verfolgen einer kopflosen Energiewende ruiniert und seinen Bürgern weltweit die höchsten Energiekosten zumutet, Deutschland hat die dringend notwendige Aufgabe der Infrastrukturverbesserung sträflich vernachlässigt, Deutschland ächzt unter einer immer mehr sich aufblähenden Bürokratie,  Deutschland hat eine wie auch immer geartete Digitalisierungsoffensive verschlafen, Deutschland hat im Rahmen der „Willkommenskultur“ seine Grenzen für illegale Einwanderung geöffnet, die unsere ohnehin äußerst strapazierten Sozialsysteme in den Kollaps treiben wird, Deutschland hat keine wirksamen Versuche unternommen, den föderalen Unsinn von 16 Bundesländern mit 16 unterschiedlichen Schulsystemen zu beenden und durch ein modernes Wahlrecht die monströs-teuren Parlamente in Bund und Ländern zu verkleinern; in Deutschland ist in den zurückliegenden Legislaturperioden, an denen auch die FDP, aber größtenteils die CDU und die SPD maßgeblich beteiligt waren, das Vertrauen bzw. Zutrauen in die politische Klasse unseres Landes dramatisch geschwunden.
Wenn man das programmatische und personelle Tableau der Ampel näher betrachtet, entsteht auf diesem Hintergrund ein nicht gerade hoffnungsvolles Zutrauen. Was die Programmatik betrifft, dürften sich die angesprochenen Punkte durch den Eintritt der Grünen in die Regierung nicht positiv verändern, sondern im Gegenteil weiter verschlechtern. Die in weiten Teilen als durchaus hysterisch zu bezeichnende Fixierung auf den Klimawandel verhindert eine gesamtgesellschaftlich-notwendige Diskussion, bei der die andersdenkenden Gesprächspartner nicht von vorneherein diskreditiert und als dem rechten politischen Spektrum zugeordnet werden dürfen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage der Asylgewährung, bei der den Andersdenkenden beim geringsten Gegenargument rassistische Motive unterstellt werden. Im Übrigen wird verwiesen auf Deutschland als ein äußerst wohlhabendes Land, die prosperierende deutsche Volkswirtschaft und die Leistungsbereitschaft seiner Bürger. Es ist unerheblich, ob Deutschland sich in der weiteren Verfolgung gerade dieser beiden Ziele in Europa und der übrigen Welt beinahe völlig isoliert hat und keineswegs nennenswerte Nachahmer und Sympathisanten findet. Die nationalen Interessen spielen keine Rolle mehr. Als Beispiel soll in diesem Zusammenhang nur an die Berufung der bisherigen Chefin von Greenpeace zur Staatssekretärin im Auswärtigen Amt erinnert werden. Jennifer Morgans Aufgabe wird darin bestehen, die nationalen deutschen Anliegen dem globalen Klimaschutz unterzuordnen. Ein beispielloser Vorgang in der Geschichte unseres Landes, in der einer Lobbyistin der unmittelbare Zugang zum deutschen Regierungshandeln geöffnet wird.
Was das personelle Angebot der Ampel betrifft, so darf nicht allzu viel Gutes erwartet werden. Um nur ein paar herauszugreifen: Da haben wir einen völlig uncharismatischen Sprechautomaten als Bundeskanzler, eine nassforsche Quoten-Außenministerin, die von einer feministischen Außenpolitik faselt und deren Glaubwürdigkeit durch den phantasievollen Umgang mit ihrem Lebenslauf schwer gelitten hat, einen über den Wert des Geldes fabulierenden Klima- und notabene Wirtschaftsminister, eine Verteidigungsministerin, deren Ahnungslosigkeit über das ihr zugeordnete Ressort atemberaubend ist, einen wenig überzeugenden Finanzministerdarsteller, eine Familienministerin, deren Hauptanliegen es zu sein scheint, die traditionelle Familie zu entwerten und stattdessen sog. Verantwortungsgemeinschaften zu favorisieren und den „Genderquatsch“ auf neue Höhen treiben will . Auch hier – bei der Aufzählung der ministeriellen Fehlbesetzungen - ist die Darstellung nicht vollständig.
Was allerdings auffällt, ist die Tatsache, dass bei der Zusammensetzung des Kabinetts in weiten Teilen Quoten- und Proporzverteilung im Vordergrund standen und keineswegs die fachliche Eignung. Ein trauriger Trend, der sich in der Besetzung unseres politischen Spitzenpersonals in den letzten Jahrzehnten immer mehr abgezeichnet hat. Es zählt kaum noch berufliche Erfahrung, die scheint geradezu unerheblich zu sein. Wie ist es ansonsten zu erklären, dass im Bundestag neben vielen jungen Parteisoldaten, die durch unser merkwürdiges Wahlsystem über Landeslisten einen Sitz ergattern konnten, z.B. der Generalsekretär der SPD und die beiden neuen Vorsitzenden der Grünen sitzen, die über keinen Berufs- oder Studienabschluss verfügen.
Wir sollten auch angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine und der unmittelbaren Gefahr für unser Gemeinwohl darüber nachdenken, wie gewisse gravierende Fehlentwicklungen korrigiert werden  können.

23.02.2022: Offener Brief an Landrätin Julia Gieseking zum Bürgerentscheid Biotonne von Karl Hüppeler
Ich bitte Sie, im Zusammenwirken mit dem ZV A.R.T. eine akzeptable Lösung/Nachbesserung für die Eigenkompostierer in den Entwurf für die haushaltsnahe Biotonne einzubringen. Es kann und darf nicht zugelassen werden das diese Verbraucher nun erneut wieder eindeutig benachteiligt werden. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz lässt da durchaus auch eine Freistellung zu, andere Städte und Gemeinden praktizieren das ja auch. Der ZV A.R.T. geht da leider wieder den einfachsten Weg, dass, was er am besten kann, Gebührenerhöhungen, dazu eine Tonne, die niemand braucht. Eine 60 Liter Alibi-Tonne sollte nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Bitte greifen Sie den Vorschlag von Verbandsvorsteher Gregor Eibes auf. Er hat diesbezüglich bereits erklärt, gegen einen formlosen Freistellungsantrag diese Verbraucher aus der Verpflichtung einer haushaltsnahen Biotonne herauszunehmen. Voraussetzung sind ein Flächennachweis für die Ausbringung des erzeugten Kompostes.
In einer freien und demokratischen Gesellschaft sollte jede Art von Zwang, der sich gegen die Bürger richtet, vermieden werden, so auch der Anschlusszwang zur Biotonne. Gesetzeskonformität ist, wie beschrieben, auch anders zu erreichen. Trotz Vergärung sollte die Biotonne eine "Vollwerttonne" bleiben, es macht wenig Sinn die Bürger für jeden Rasen-und Pflanzenrückschnitt zu einer meist weit entfernten Grünschnitt-Sammelstelle zu schicken. Vielmehr wird sich durch die Biotonne so manch unnötige Fahrt dorthin erübrigen. Zusammen mit den entfallenden Fahrten zum Biocontainer wird so endlich mehr Klimafreundlichkeit durch weniger CO2 Ausstoß erreicht werden.
Sie geben stets vor sich für die Biotonne einzusetzen. Der Verzicht von 40% Wählerstimmen der Eigenkompostierer beim Bürgerentscheid spricht jedoch eine andere Sprache. Oder denken Sie, diese Verbrauchergruppe, die bereits im Bringsystem die Restmülltonne subventioniert, wird nun bei noch zusätzlich 34 € Aufpreis für die Biotonne votieren, die sie nicht brauchen? Da wird es kein einziges Kreuzchen für die Biotonne geben, man stärkt damit nur die Interessen des A.R.T., der natürlich alles daran setzt, sein Bringsystem beizubehalten. Überwiegend die ca. 2000 Nutzer der freiwilligen, total überteuerten Luxus-Biotonne werden für die haushaltsnahe Biotonne stimmen, gibt es doch um die 50 € Reuegeld zurück.
Der angestrebte Sonderweg der Vulkaneifel in der Bioabfallentsorgung hat den Zweckverband unter erheblichen Druck gesetzt, man befürchtet weitere Nachahmer, die den Verband sprengen könnten. Dieses Szenario gilt es mit allen nur erdenklichen Mitteln zu verhindern. Das geht natürlich erneut über sehr hohe zusätzliche Gebührensätze für die Biotonne, die ihre Abschreckung beim Votum für die Biotonne entfalten sollen, und auch werden. Für viele Bürger sind diese Zusatzgebühren nicht zu stemmen, zumal die Lebenshaltungskosten, allen voran Strom, Gas und Öl, nahezu explodiert sind. Von den exorbitanten Gebührensteigerungen der Jahre 2019/20 (bis zu 180%) ganz zu schweigen.
Wenn beispielsweise Herr Jenssen (SPD) von "nur geringen" Mehrkosten spricht kann ich das aus seiner Sicht nachvollziehen, aber nicht jeder spielt auch in seiner Gehaltsliga. Wie entrückt kann man nur sein, für viele Menschen sind gerade einmal soeben 28% on Top doch sehr viel Geld. Es ist sowieso nicht nachzuvollziehen, warum Kreis und Politik sich einem Zweitvermarkter, der Subunternehmer für die Müllentsorgung anheuert, so an den Hals wirft. Ist man selbst nicht in der Lage, Verträge mit REMONDIS und WEIG auszuhandeln? Ist es der Verwaltung egal, wie Bürger immer wieder durch Gebührenerhöhungen zur Ader gelassen werden? Das vielleicht auch nur aus Bequemlichkeit, da eine Rückkehr zur Eigenentsorgung einen zusätzlich zu hohen Verwaltungsaufwand darstellt? Dabei sollte es eigentlich Aufgabe und Verpflichtung der Verwaltung sein, den Bürgern bestmögliche Gebühren- und Steuersätze anzubieten.
Meine Heimatstadt Bergheim - gleiche Einwohnerzahl wie unser Vulkaneifelkreis - zeigt seit nunmehr 30 Jahren, wie eine bürgerfreundliche Bioabfallentsorgung bei wöchentlichen Leerungen ohne Quersubventionierung zu 0 € möglich ist. Eine schlanke Betriebsstruktur der Stadtwerke, eine gute Vermarktungsstrategie des Bioabfalls machen das möglich. Da bedarf es keiner zusätzlichen 600.000 € der Bürger für eine Biotonne um einen aufgeblähten Moloch wie den ZV A.R.T. am Leben zu erhalten.
Entlastungen dieser Art, wie auch beispielsweise Erstattungen für Altpapier, bei der A.R.T. doch leider undenkbar. Nimmt man die jährliche Auslosung der unterschiedlichen Gebührensätze für die Verbandsmitglieder hinzu, bestehen eigentlich weiterhin starke Zweifel ob dieser Entsorger für die Bürger noch zumutbar ist. Verleitet das "keine Gewinne machen zu dürfen" nicht ständig dazu die Ausgaben und damit den Moloch ZV A.R.T. immer weiter aufzublähen, ohne das jemand Einhalt gebietet oder kann? Das laufende Gebührenerhöhungen auf der Einnahmenseite das stets ausgleichen müssen? All das ist nur möglich, weil man sich nicht dem freien Markt stellen muss?
Ein Bürgerbegehren unter diesen Voraussetzungen gerät so unwillkürlich zur Farce, ist eigentlich nur noch reine staatlich legitimierte Geldverschwendung. Wenn Ihnen doch so vieles an der Rückkehr der Biotonne liegt, dann schaffen Sie bitte zumindest neutrale Entscheidungsmöglichkeiten, um eine Wahlbeteiligung für alle Bürger lukrativ zu machen. Eine Wahl zwischen Pest (nochmalige drastische Gebührenerhöhungen für die Biotonne), und Cholera (unhygienische und ausgrenzende Biocontainer), dass ist einer direkten demokratischen Entscheidung unwürdig, vom Gesetzgeber so auch sicher nicht gewollt. Aber solange Verwaltung und Politik sich letztendlich vom ZV A.R.T. weiter an der Nase herumführen lassen, wird es keine Lösung zur Zufriedenheit der Bürger geben können. Man könnte fast denken dass es so gewollt ist.
Wir werden nach den Sommerferien zeigen, dass es auch anders geht und werden unser Bürgerbegehren zur Gelben Tonne starten. Auch da werden wir von Verwaltung und Politik massiv behindert, stoßen auf Ablehnung, obwohl die Bürger da möglicherweise eine Änderung möchten. Beim Nachgang des dem Bürgerbegehren folgenden Bürgerentscheids  bekommen die Bürger dann die Wahl 1:1 zwischen 2 Systemen, Gelber Sack oder Gelbe Tonne. Da werden Zusatzgebühren kein System benachteiligen, auch werden keine Bürger bewusst ausgeschlossen, wie beim Ratsreferendum zum Bioabfall. Nach der Durchführung wissen wir dann, was die Bürger wirklich gewollt haben.
Zurück zum anstehenden Bürgerentscheid. Bis zum Jahre 2019 waren die Eigenkompostierer ganz von Gebühren für Bioabfall befreit. Heute, im Jahr 2022, zahlen sie 34 € für Bioabfall, ab dem Jahr 2024 sind es dann schon 68 €, eine nochmalige Erhöhung um 100%. Gegenleistung? Nichts. Als Solidaritätszuschlag der Eigenkompostierer gedacht, ist das leider nur noch als reine Abzocke zu bezeichnen. Das lässt sich weder schön reden, noch rechnen. Um des lieben Friedens willen wären wir ja auch zu einem Kompromiss bereit, um die Kuh vom Eis zu holen. In Frage käme da, wie durchaus üblich, nur ein akzeptabler Gebührennachlass.
Bleibt festzuhalten: Sollte keine zufriedenstellende Lösung für die Eigenkompostierer angeboten werden, schließen wir im Zusammenhang erwähnter Gründe ein erneutes Bürgerbegehren für einen Austritt des Vulkaneifelkreises aus dem ZV A.R.T. nicht aus. Die ADD und der Justiziar des Kreises haben uns ja genau beschrieben was rechtlich zulässig ist, und was nicht. Wir würden uns dann zu 100 % an dem 10 seitigen Schriftsatz des Herrn Benz orientieren, so könnten wir ein rechtlich zulässiges Bürgerbegehren vorlegen. Dafür besten Dank an Herrn Benz für diese präzise Anleitung. Wir hoffen jedenfalls dass das Verwaltungsgericht den Ausführungen des Herrn Benz, die Zulässigkeit betreffend, dann nicht widersprechen wird. Das Bürgerbegehren zur 120 Liter Biotonne dagegen entfällt, da unsere Forderung auf Nachbesserung erfüllt wurde.
Alle Welt redet von Umweltschutz, Plastikmüllvermeidung usw.. Was machen Kreisverwaltung und A.R.T.? Sie wollen Tausende Alibi-Tonnen produzieren lassen, die kein Mensch braucht. Das ist skandalös, völlig daneben. Die Kreisverwaltung können die Bürger nicht abwählen, den A.R.T. dagegen schon.
Die Entscheidung des Kreistags zum Ratsreferendum wurde seinerzeit von mir ausdrücklich begrüßt, habe deswegen bewusst auf eine mögliche Klageerhebung wegen der Unzulässigkeit unseres Bürgerbegehrens verzichtet. Dieser Verzicht war mit der Hoffnung auf eine faire Entscheidung zwischen Biocontainer und Biotonne verbunden. Diese Hoffnung wurde leider nachträglich durch die hohe Gebührenfestsetzung und die erneute Abstrafung der Eigenkompostierer jäh zunichte gemacht. Ich wiederhole mich nur ungern, eine Befriedung in der Bioabfallentsorgung wird es nur geben, wenn man alle Bürger mitnimmt, faire Bedingungen/Gebührensätze anbietet.
Bitte ergreifen Sie diese einmalige Gelegenheit. Wir haben uns wirklich  a l l e  schon viel zu lange mit dieser Angelegenheit herumgequält. Ich sehe das nun als aller letzte Möglichkeit, wenn auch mit Ach und Krach, mit dem ZV A.R.T. doch noch etwas "zusammenzuschustern".
Selbst in Verbindung mit der kleinsten, als Biotonne völlig ungeeigneten 60 Liter Alibi-Tonne kostet die Entsorgung zusammen mit 80 Liter Restmüll noch sagenhafte 155 €. Eine gebrauchsfähige, vollwertige 120 Liter Biotonne ist um 75% teurer (55 € zu 96.50 €) als im Jahr 2019, für den ZV A.R.T. wohl doch nur eine moderate Gebührensteigerung. Kommunen die selbst entsorgen, bieten das zuweilen auch kostenfrei an. Das ist ohne weitere Worte selbsterklärend. Eine Biomüll-Gebühr-Plus gibt es nirgendwo, nur beim ZV A.R.T..
Damit wir uns richtig verstehen. Ich setze mich bereits seit langer Zeit mit voller Vehemenz für die Biotonne ein, habe da auch sicherlich mit der Unterstützung der Bürger einiges erreichen können. Das wird auch bis zu einem guten Ende so bleiben, dafür kämpfe ich weiter. Befürchte nur, dass viel zu hohe Gebührensätze und die Behandlung der Eigenkompostierer da alle Bemühungen um die Biotonne zunichte machen, beim Ratsreferendum uns die unbeliebten Biocontainer erhalten bleiben. Leider haben alle in der Verantwortung stehende Entscheider eine ihnen verbleibende lange Zeitspanne nicht genutzt, um ein vernünftiges Konzept zu entwickeln.

10.02.2022: Leserbrief von Marie-Anne Raithel aus Würselen zum Thema "Ohne Navi und Handy"
Während ich wieder in der schönen Südeifel eine Auszeit nehme, um einige Artikel zu schreiben, habe ich eine freundliche Einladung zu einem Austauschtreffen mit einem sehr geschätzten Kollegen in Prüm erhalten. Seit einigen Jahren stehen wir in einer guten Verbindung, wenn es darum geht, Familien mit ihren Kindern auch in diesen besonderen Zeiten zu unterstützen. 
Gut ausgestattet mit Adresse und Handynummer mache ich mich auf den Weg. Es ist schon ein liebes Ritual von mir, die Basilika in Prüm zu besuchen, Kerzlein für die Lieben zuhause anzuzünden und auf der Terrasse vor der Basilika einen Kaffee zu trinken. An diesem Sonnentag bei 13 Grad sind das echte Genussmomente. Als ich die Adresse meines Kollegen in Prüm eingeben will, streikt mein Handy, eine Datenverbindung ist nicht möglich. „So viel Technik und jetzt das“, sagt eine Stimme in mir. Auf dem Parkplatz eines Discounters stehe ich nun und vertraue dort auf Kunden mit guten Ortskenntnissen. Eine Mutter, die gerade ihre Einkäufe zusammen mit ihrer Tochter verpackt, bietet mir gleich ihre Unterstützung an und sagt ganz lebenspraktisch: „Im Erklären bin ich nicht so gut, aber fahren Sie doch einfach hinterher, dann werden wir schon dem Ziel näherkommen.“ Gesagt, getan! Innerhalb weniger Minuten lotst mich die Prümerin durch kleine Straßen bis an mein Ziel. Ein herzliches Lachen auf beiden Seiten ist unsere gemeinsame Verabschiedung und die Freude darüber, dass die Ortung auch ohne Handy oder NAVI so gut funktioniert hat. In einer hochdigitalisierten und eingetakteten Zeit - ein echtes WOW-Erlebnis. 
Ein freudiges und wertschätzendes Treffen unter Kollegen bleibt mir in guter Erinnerung. Im HIER und JETZT noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an die engagierte und freundliche, mir unbekannte Prümerin.

25.01.2022: Leserbrief zur Wahl in der Verbandsgemeinde Bitburger Land von Ludwig und Margarete Kewes aus Eßlingen
Bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburger Land hat die unabhängige Kandidatin die Hälfte der Stimmen erhalten. Die andere Hälfte teilen sich die Vertreter der beiden Parteien CDU und SPD, die bisher den Bürgermeister und den Ersten Beigeordneten stellten. Das ist zum einen das Resultat der Querelen führender Vertreter dieser Parteien, zum anderen aber auch der Ausdruck der Hoffnung, dass eine fachlich versierte Frau das Vertrauen in eine funktionierende Verwaltung und eine zukunfts- und gemeindeorientierte Politik wieder herstellen kann. Die einzige Chance für Herrn Barthel, in der nun angekündigten Stichwahl zu gewinnen, besteht in einer geringen Wahlbeteiligung, denn er kann nur mit einem geringen Anteil bisheriger SPD-Wähler rechnen. Der Sinn einer demokratischen Wahl ist es aber nicht, auf einem solchen Wege einen Posten zu ergattern. Und das angesprochene, so wichtige Vertrauen der Bevölkerung und der Gemeinderäte erlangt man auf diesem Wege sicher nicht. In vielen Kommunen wird es immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich in den Räten ihrer Dörfer engagieren. Die über 400 Ratsmitglieder im Bitburger Land freuen sich bereits jetzt, für die Stichwahl einen sinnfreien Tag in den Wahllokalen zu verbringen. Aber noch ist ja Zeit genug, den Wahlsieg von Frau Fischer anzuerkennen, die Kandidatur zurückzuziehen und damit auf eine Stichwahl zu verzichten.

18.01.2022: Stellungnahme der SPD-Stadtratsfraktion Gerolstein zur Hausarztsituation und dem offenen Brief der CDU
Die SPD-Stadtratsfraktion hat ebenfalls mit großer Betroffenheit die Schließung der hausärztlichen Praxis in Gerolstein zur Kenntnis nehmen müssen. Sie geht davon aus, dass intensiv versucht wurde, eine Nachfolge für die Praxis zu finden, aber sie akzeptiert nicht, dass die betroffenen Patient:innen nunmehr  kurzfristig selbst einen „Ersatz-Hausarzt“ finden müssen. Das ist  – wie die CDU in ihrem Offenen Brief  richtig schreibt -  eine „dramatische“ Situation, da viele bei ihrer Anfrage von anderen Hausarztpraxen abgewiesen werden. Auch für die angefragten Praxen bedeutet das zusätzliche Belastung und noch mehr Stress für die Mitarbeiter:innen. Die SPD hält das für einen unhaltbaren  Zustand und sieht für alle Betroffenen eine üble und unakzeptable Situation! Selbstverständlich fordert auch die SPD so wie die CDU, „unverzüglich die medizinische Versorgung sicherzustellen“, und das ist gesetzlicher Auftrag der kassenärztlichen Vereinigung.
Offizielle Stellen in Gerolstein sind nicht untätig geblieben: Nach der offiziellen Information über die Schließung der oben genannten Praxis (14. 1. 2022) haben sowohl Stadtbürgermeister Uwe Schneider als auch VG-Bürgermeister Hans-Peter Böffgen ihre „Hebel“  in Bewegung gesetzt. Die Kreisverwaltung hilft bei der Suche nach einer Lösung. Bei einem Telefongespräch mit der SPD-Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt erfuhr die Fraktionsvorsitzende im Gerolsteiner Stadtrat Evi Linnerth, dass diese sich bereits an die zuständige kassenärztliche Vereinigung sowie an das Gesundheitsministerium gewandt habe. Inzwischen sind verschiedene Gesprächsrunden angesetzt, um gemeinsam zu erarbeiten, wie zunächst das momentane Problem gelöst werden kann. Diese gemeinsame Vorgehensweise – nicht parteipolitische Alleingänge - sei die einzige, die Erfolg verspreche, und das wünscht sich die SPD-Fraktion für das weitere Vorgehen.
Leider steht diese Schließung einer Hausarztpraxis in dem schwierigen Zusammenhang, dass für die nächsten Jahre mit weiteren Versorgungsengpässen gerechnet werden muss. Die SPD sieht das mit großer Sorge und fordert, mittelfristig zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten. Diese müssen in der Region gemeinsam  mit allen Zuständigen entwickelt werden. Sie erinnert daran, dass  im Stadtrat ihre Forderung nach Gesprächen für die Errichtung eines hausärztlichen oder medizinischen Versorgungszentrums (HVZ oder MVZ) vom gesamten Stadtrat unterstützt wurde. Die SPD hofft, dass über die Ergebnisse dieser Bemühungen bald  berichtet werden kann.

16.01.2022 - Auszug aus offenem Brief des CDU-Stadtverbandes Gerolstein zur hausärztlichen Versorgung
Mit großer Bestürzung haben die Stadt Gerolstein, das Umland und ihre Einwohnerinnen und Einwohner jetzt erfahren, dass eine seit Jahrzehnten etablierte allgemeinmedizinische Hausarztpraxis bereits zum 31.03.2022 ihre Arbeit einstellen wird. Diese folgenschwere Nachricht trifft die Patientinnen und Patienten mitten in der aktuellen Corona-Pandemie besonders hart. Die hausärztliche Versorgung in Gerolstein und Umland gestaltet sich immer dramatischer. Inzwischen ist es für die Gerolsteiner Bürger nahezu unmöglich geworden, ortsnah einen Hausarzt zu finden, der sie als Patient oder als Patientin aufnimmt. Alle Hausarztpraxen signalisieren, dass sie bereits jetzt schon an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Viele Patienten werden mit ihren Anfragen nach hausärztlicher Versorgung abgewiesen. Besonders immobile, ältere, pflegebedürftige und beeinträchtige Menschen sind nicht in der Lage, auf Arztpraxen in anderen Orten auszuweichen. Da absehbar ist, dass viele der ortsansässigen Allgemeinmediziner in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, wird sich das Problem noch verschärfen. Die Angelegenheit ist hochbrisant. Die CDU Gerolstein ist schon seit längerem in großer Sorge um die medizinische Versorgung in Gerolstein und hat bereits mehrfach auf den drohenden medizinischen Notstand hingewiesen.
Aufgrund dieser ärztlichen Notlage fordern wir, unverzüglich die medizinische Versorgung sicherzustellen, sofortige Bereitstellung der erforderlichen Mittel für die Beauftragung eines Personalanwerbers (Headhunter) für die Besetzung der freiwerdenden Hausarztpraxis, die Prüfung der Möglichkeit, ein HVZ (hausärztliches Versorgungszentrum) in Gerolstein, gemeinsam mit den noch praktizierenden Ärzten und Ärztinnen, aufzubauen, mit den Krankenhausträgern dahingehend zu klären, ein solches HVZ gemeinsam mit den Hausärzten aufzubauen, eine frühzeitige Nachfolgeplanung unter Zuhilfenahme aller hier aufgeführten Akteure sowie Klarheit schaffen, wer diese Prozesse verantwortlich koordiniert, zielgerichtet vorantreibt und wo die Fäden zusammenlaufen.
Gotthard LENZEN, CDU-Stadtverband Gerolstein und Winfried WÜLFERATH, Fraktionssprecher CDU-Stadtratsfraktion 

26.10.2021: Leserbrief von Joachim Schröder zum alten Herbstbrauch der  „Trouliechter"
"In vielen Regionen unserer Heimat schnitzten die Kinder im Herbst Laternen aus Rüben und punkteten damit am Martinsfest. Nach dem Motto: Wer hat die größte, die originellste? Aber das ist alles längst Geschichte. Ich selbst kann mich gut erinnern: Vor dem Martinstag wurden bei uns in der Westeifel früher Rüben (mundartlich „Rummeln“)  ausgehöhlt, um diese dann am Martinsabend im „Fackelzug“ mitzuführen. Natürlich mit einer brennenden Kerze im „Bauch“. Diese Rüben waren uns Kindern als „Trouliechter“ bekannt. Dieser moselfränkische Begriff war in der Westeifel und in Luxemburg angesiedelt. Der Brauch ähnelt dem Ursprung des irischen Halloween - Brauches.
Während ich selbst immer der Auffassung war, dass sich dieser Terminus „ von sich trauen“, „etwas riskieren“ herleitet, ist die Forschung heute anderer Meinung. Vermutlich leitet sich „Trouliecht“ von „Truglicht“ ab. Der Begriff aus der Sagenwelt bezeichnet Lichter, die über Mooren aufleuchteten und Wanderer in die Irre führen sollten. Das Wort Trouliecht wird ebenfalls im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm aufgeführt. Als Erklärung wird eine Ableitung vom altdeutschen Wort „Truglicht“ angeführt, was wiederum für das Irr- oder Truglicht steht.
Meine Meinung über die Definition rekrutiert daher, dass in vielen Quellen von Lichtern die Rede ist, die die Menschen früher zum Zwecke der Wegführung in den Feldern und Pfaden aufstellten. Sie dienten als Markierungen, etwa bei dem nächtlichen Gang zur Christmette oder zur Messe am Lichtmesstag. Dazu gehörte viel Mut – man denke nur an die Winterdämonen und Schneestürme – dennoch traute man sich. „Irrlichter“ waren es somit nicht, ganz im Gegenteil – es waren Wegführungen.
Der Brauch ist um das Fest Allerheiligen und am Martinstag angesiedelt und hat seinen Ursprung darin, die während der Sommermonate vom Weidevieh von den Wiesen mit in den Stall gebrachten bösen Geister zu vertreiben. Das Trouliecht wurde in den Gassen, der Türschwelle oder auf Fensterbänken aufgestellt.

18.10.2021: Leserbrief vom Eifelquerbahn e.V. - Jens Wießner - zum Freischnitt der Strecke durch die Deutsche Bahn
"Vor mehr als 125 Jahre wurde die Region rund um Daun und Ulmen durch den Bau der Eifelquerbahn ans Bahnnetz angebunden. Dem Gelände geschuldet, wurde der knapp 70 Kilometer lange Abschnitt der Eifelquerbahn zwischen Mayen und Gerolstein sehr kurvenreich angelegt. Ähnlich „kurvenreich“ sind auch die jüngsten Entwicklungen rund um die Eifelquerbahn.
Seit der verheerenden Flutkatastrophe vom 14./15. Juli stellt die Eifelquerbahn auf lange Sicht die einzig existierende Verbindung der Region an das Schienennetz der Deutschen Bahn (DB) dar. Wurden entsprechende Überlegungen zur Nutzung der Eifelquerbahn anfangs noch von Vertretern des DB-Konzerns zurückgewiesen, erklärte man nur wenige Wochen später gegenüber dem Eifelquerbahn Verein, genau dies nun zu prüfen. Zu den weiteren Plänen wolle man sich allerdings erste Ende Oktober äußern, so die Pressestelle der DB, nachdem der Eifelquerbahn Verein am 22. September über den unmittelbar bevorstehenden Beginn der Arbeiten zum Freischnitt der Strecke berichtete.
Auch wenn es bisher keine offizielle Bestätigung von Seiten der DB gibt, laufen bereits seit gut drei Wochen die Arbeiten zum Freischnitt der Eifelquerbahn. Im Auftrag der DB Fahrwegdienste GmbH, einer Tochterfirma der DB Netz AG, wird der gut 50 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Kaisersesch und Gerolstein aktuell freigeschnitten. Mit überwiegend leichtem Gerät wurden von Kaisersesch aus in Richtung Westen bisher gut zweieinhalb Kilometer wieder befahrbar gemacht.
Wo bisher dichter Bewuchs und umgestürzte Bäume ein Durchkommen verhinderten, sieht die Strecke nun wieder so aus, als ob hier jeden Moment ein Zug kommen könnte. Dass bisher erst ein kleines Stück der Strecke freigeschnitten wurde, liegt aber weniger am starken Bewuchs, als vielmehr an der Tatsache, dass bisher eher mit leichtem Gerät an maximal 1-2 Tagen in der Woche an der Strecke gearbeitet wurde. Hier wurde zwar sauber und sorgfältig vorgegangen, aber wenn man weiter in diesem Tempo arbeitet, erreicht man Gerolstein frühestens im September 2022.
Um schneller voranzukommen, befindet daher seit kurzem auch schweres Gerät im Einsatz. Über das bisherige Ergebnis ist man Seitens des Eifelquerbahn Vereins allerdings entsetzt. Hier wird jetzt ein vollkommen ungeeignetes Fahrzeug eingesetzt, um die Strecke freizuschneiden. Anstatt eines für den Einsatz im Gleisbereich ausgelegten 2-Wege-Baggers, verwendet man einen Raupenbagger, welcher bereits zahlreiche Schäden verursacht hat. Bereits vor zwei Wochen hatten Vereinsmitglieder die durch den Einsatz eines Raupenfahrzeugs verursachten Schäden dokumentiert. Anschließend hatte der Verein den Leiter Vertrieb im zuständigen Regionalbereich Mitte der DB Netz AG, Herrn Harald Hartmann, sowie Vertreter der DB Regio als auch der Vulkan-Eifel-Bahn über die dokumentierten Schäden in Kenntnis gesetzt.
Als wir von Vereinsseite vor mittlerweile zwei Jahren die DB Netz AG um eine Erlaubnis zum behutsamen Streckenfreischnitt in Handarbeit angefragt haben, wurde diese Anfrage durch das Vorstandsmitglied Jens Bergmann mit Verweis auf die ausschließliche Vergabe solcher Arbeiten an „präqualifizierte Unternehmen“ abgewiesen. Das bisherige Ergebnis lässt hieran doch erheblich zweifeln. Dabei haben wir den zuständigen Stellen der DB Netz AG bereits vor einigen Wochen ein uns vorliegendes Angebot eines qualifizierten Unternehmens zum Streckenfreischnitt mit Hilfe eines 2-Wege-Fahrzeugs übermittelt.“

11.10.2021 - Leserbrief zur Bundestagswahl und der Zusammensetzung des Parlamentes von Horst Becker aus Arzfeld
"Wie ist es möglich, dass im Wahlgesetz unseres Landes 598 Abgeordnete festgelegt sind, die Zahl der zu versorgenden Volksvertreter aber auf sage und schreibe 735 (+ 137) angeschwollen ist? Wie kann es sein, dass die Partei "Die Linke" mit 39 Sitzen im Bundestag vertreten ist, obwohl sie die 5 %-Hürde nicht übersprungen hat? Wie kann es sein, dass eine Splittergruppe wie der Südschleswigsche Wählerverband einen Sitz zugesprochen bekommt?
Bei der Beantwortung dieser Fragen stößt man unweigerlich auf unser Wahlrecht, das anachronistischer und absurder gar nicht vorstellbar ist und deswegen zurecht vor dem Bundesverfassungsgericht mit noch durchaus offenem Ergebnis verhandelt werden wird. Das äußerst komplizierte System von sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandaten ist für den jetzigen Bundestag, einem der größten und teuersten Parlamente der Welt, grundlegend.
Von den 735 Parlamentariern, die sich am 26. Oktober zu der konstituierenden Sitzung treffen, sind lediglich 299 direkt gewählt. Sie haben sich in ihren jeweiligen Wahlkreisen durch ihre Persönlichkeit und durch ihr politisches Profil gegenüber den Mitbewerbern durchgesetzt. Sie sind somit die von den Stimmberechtigten wahrhaft ausgewählten Volksvertreter, die über ein nachzuvollziehendes Mandat verfügen. Die überwältigende Mehrheit aber - 436 - sind über die Landeslisten ins Parlament hineingerutscht. Wenn man so will, sind sie der Beifang im politischen Schleppnetz. Überwiegend begründet sich deren Position als Mitglied des Bundestages über die zwanghafte und abstruse Beachtung von irgendwelchen Quoten oder innerparteilichen Proporzvorgaben. Sie sind also nicht unmittelbar gewählt und stehen in allenfalls lockeren Beziehungen zum Wahlvolk, und sind allein ihrer jeweiligen Parteiführung verantwortlich. Auf diesem Hintergrund dürfte die baldige Bildung einer tragfähigen und dauerhaften, für unser Land verantwortungsvollen Regierung äußerst unwahrscheinlich sein.
Bei der Bundestagswahl am 26. September haben die Deutschen das bekommen, was sie wohl offensichtlich verdienen. Die Zusammensetzung des Bundestages ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, das sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass das Leistungsprinzip  - wie in der Schule und in beinahe allen anderen Bereichen unserer Gesellschaft zu beobachten - auch im wichtigsten Parlament keine besonders große Rolle spielt. "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", sagt Hermann Hesse in einem seiner berühmtesten Gedichte. Was aber, wenn dieser Zauber ein fauler Zauber ist?"

25.09.2021: Leserbrief von Sofia Camargo & Thomas EJ Klasen zum A1-Ausbau in einem Zeitungsbericht mit angegebenen Baukosten von 500 Millionen Euro
"Die offizielle website von NRW & RLP zum A1-Bauwunsch zwischen Blankenheim und Kelberg weist mit Stand 2014 Baukosten von 572 mio. € aus. Ganz unabhängig davon, dass sich Baukostenkalkulationen von öffentlichen Baumaßnahmen bei der Bauausführung regelmäßig als viel zu geringgeschätzt erweisen - beispielhaft stiegen die Kosten des Hochmoselübergangs von kalkulierten 330 mio. € auf tatsächliche 480 mio. € - kommt ein ganz anderer Preistreiber in Betracht: die enorme Kostenerhöhung zur Erstellung von Brücken-Bauwerken. Deren Baupreise haben sich, ganz offiziell, in den letzten 5 Jahren, also seit 2016, verdoppelt, also um 100%.
Die Bauplanung A1 sieht für die 25km lange Strecke zwischen Blankenheim und Kelberg 45 Bauwerke von bis 100m Höhe in einer Gesamtlänge von 4,5 km vor. Grob geschätzt entfallen rund 2/3 der Gesamtbaukosten auf die Erstellung dieser Bauwerke. Somit rund 380 mio. €. Hat sich dieser Kostenposten von 2014 zu heute mindestens verdoppelt, so ergeben sich 760 mio. € Kosten zur Erstellung der Bauwerke. Hinzu kommen die Kosten des Autobahnbaus von 20 km durch freie Eifelnatur von, 2014 kalkulierten, ca. 190 mio. €. In der Summe ergibt sich somit heute eine Kostenkalkulation von mindestens 950 mio. €.  Würde die Baukostensteigerung beim reinen Autobahn-Straßenbau von 2014 zu heute noch eingepreist, eine Erhöhung von geschätzten Baukosten zu tatsächlichen Baukosten um die 30% hinzu berechnet, die Kostensteigerungen durch Hochwasserschutz einberechnet, so ist, Stand 2021, der A1 Bau für weniger als 1.300 Millionen Euro nicht zu erzielen.
Da das eigentliche Bauen in weiter Ferne liegt, wohl nie stattfindet, bleibt der Vulkaneifel und Ahr erspart, zubetoniert zu werden, erspart, Transitland von internationalem LKW-Tourismus zu werden und erspart, von prognostiziert 30.000 Fahrzeugen tagtäglich überrollt zu werden.
Würden hingegen die 572 mio. Kosten der Altkalkulation an der Bau- und Autolobby vorbei in die Vulkaneifel in nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, in aufzubauende Forschung, in einen modernen ÖPV und eine Güterbahn investiert werden, dann wäre der Region geholfen und viele neue, qualifizierte Arbeitsplätze entstünden vor Ort."

23.09.2921: Leserbrief von B.Sch. (Name und Wohnort der Redaktion bekannt) zur Soforthilfe für Flutopfer
"Wie mir aus persönlichen Kreisen bekannt ist, wurden Anträge auf Soforthilfe für Flutopfer gestellt, obwohl diese Personen nicht davon betroffen waren und diese Personen haben sogar die Soforthilfe erhalten. Ich finde diese Vorgehensweise sehr dreist. Außerdem müsste geprüft werden, ob der Ort bzw. die Straße vom Hochwasser betroffen war. Ich weiß von einem Fall, wo jemand einen Antrag gestellt hat, der wohnt nicht einmal in der Nähe eines Flusses und wohnt im 7. Stockwerk. Ich frage mich, wie solche Menschen Flutopfergeld erhalten können?"

22.09.2021: Leserbrief des Eifelquerbahn-Vereins zur möglichen Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn
"Nach der Anfang September erfolgten Prüfung der Kyll-Brücke bei Pelm durch die DB Netz AG und den Rangierarbeiten unter Beteiligung der Vulkan-Eifel-Bahn in der vergangenen Woche im Bahnhof Gerolstein, kündigen sich nun weitere Aktivitäten an. Wie mehrere Quellen aus dem Umfeld des Deutsche Bahn (DB) Konzerns übereinstimmend berichten, stehen die Arbeiten zum Freischnitt der Eifelquerbahn unmittelbar bevor. Eine offizielle Bestätigung der DB-Pressestelle sowie des zuständigen Bereichs Mitte der DB Netz auf eine entsprechende Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins stehe aktuell allerdings noch aus, so Jens Wießner, Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins.
Deutlich schneller reagierte dagegen die DB Regio AG. So standen die im Auftrag der DB Regio durchgeführten Rangierarbeiten in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit den Modernisierungsmaßnahmen im Bahnhof Gerolstein. Um diese nicht zu behindern, wurden die beiden am Bahnsteig gestrandeten Fahrzeuge in der letzten Woche erfolgreich in den Abstellbereich des Bahnhofs rangiert, wie die DB Regio auf Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins mitteilte.
Dabei wird die momentan ruhende Modernisierungsmaßnahme von den aktuellen Entwicklungen gerade eingeholt. So fordert nun auch der Rat der Verbandsgemeinde Gerolstein in einer einstimmig verabschiedeten Resolution eine bessere Anbindung der Region ans Schienennetz. Hierzu gehören die Reaktivierung der Eifelquerbahn im regulären Betrieb, der zweigleisige Ausbau der Eifelstrecke sowie deren Elektrifizierung. Und genau hier liegt das Problem, denn die Höhe der aktuell in Bau befindliche Fußgängerüberführung reicht nicht für eine spätere Elektrifizierung aus, wie DB Station&Service bereits im Februar dieses Jahres gegenüber dem Eifelquerbahn-Verein bestätigte. Hier gilt es nun zu prüfen, wie die Baumaßnahmen am besten an die neuen Anforderungen angepasst werden können.
Aber auch die Planungen zur schrittweisen Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke gilt es erneut zu prüfen, zeichnet sich doch nun die Möglichkeit ab, unter Nutzung der Eifelquerbahn den Abschnitt Gerolstein – Nettersheim deutlich früher wieder in Betrieb zu nehmen.
„Der überwiegende Teil der Pendler nutzt die Eifelstrecke für Fahrten in Richtung Köln. Zöge man nun die Arbeiten im 39 Kilometer langen Abschnitt Gerolstein – Nettersheim vor, so könnte bereits im Frühjahr 2022 ein Großteil der Strecke in Richtung Köln wieder befahrbar sein. Hiervon würden sowohl Berufspendler als auch Schüler durch deutlich kürzere Fahrzeiten gegenüber dem Schienenersatzverkehr (SEV) profitieren“, so Valentin Michels, stellvertretender Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins.
Unabhängig davon wird die Region noch bis weit ins Jahr 2023 hinein nur eingeschränkt aus Richtung Köln/Bonn erreichbar sein, ein Problem, welches vor allem den Tourismussektor trifft. „Mit Blick auf die kommende Saison brauchen wir gute Lösungen, wie wir Rad- und Wandertouristen, auch ohne Auto, in die Region bekommen. Eine reaktivierte Eifelquerbahn könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten“, ist Wießner überzeugt.
Sein Vorschlag: „Wir müssen Land, Deutsche Bahn, den Zweckverband SPNV-Nord, Kommunen und mögliche Partner an einen Tisch bringen, um gemeinsam ein kurzfristig umsetzbares Konzept zu erarbeiten. Hier sehen wir insbesondere das Land in der Verantwortung, die Kommunen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.“

24.08.2021: Leserbrief von Marie-Anne Raithel, Psychotherapeutin aus Würselen, zu einer Hochwasseraktion mit den Handpuppen HERZWESEN
"Nachdem wir gestern Abend aus Bitburg-Prüm zurückgekehrt sind, möchte ich kurz von den Erfahrungen berichten. Auf den Artikel in Prüm aktuell bin ich gleich von mehreren lieben Menschen aus Plütscheid angesprochen worden. Sie kennen alle meinen kleinen weißen Corsa mit den bunten Figuren drauf und haben auch konkret nachgefragt. Eine Dame brachte gleich einen ganzen Korb mit frisch geerntetem Gemüse aus ihrem Garten. Es waren wirklich tolle Begegnungen mit Menschen, die oftmals ganz spontan auf der Bank mit uns vor dem Feriendomizil, aber auch auf den Wanderungen ins Gespräch gekommen sind.
Aber auch die Einzelhändler und Gastwirte waren sehr dankbar, dass wir wieder da sind und Tourismus möglich ist. Der Geschäftsinhaber der Kunstecke in Bitburg bedankte sich persönlich, dass wir den regionalen Fachhandel in diesen Zeiten unterstützen. "Immerzu regional statt Internet ist da unsere Devise!" Schön war es auch zu erleben, wie die Geschäftsinhaber selbst für die Flutgeschädigten sammeln. Ob ich Gewürze auf dem Markt vor der Basilka in Prüm oder in Bitburg Kunstkarten gekauft habe, stets ging auch ein Betrag an geschädigte Familien in der Umgebung. Zusammen mit unserer Gastgeberin sind wir am Sonntag dann noch entlang der Prüm gewandert und haben auch noch Auswirkungen der Katastrophe sehen können. Das hat uns schon sehr betroffen gemacht. Umso mehr freue ich mich über die mittlerweile sehr große Resonanz auf die Initiative "Handpuppen als Seelentröster" . In den 4 Wochen haben sich ohne mein Zutun Kitas gemeldet. Auch hier in der StädteRegion Aachen, wo eine Gemeinde bis vor ein paar Tagen vom Netz gewesen ist, gibt es jetzt wieder Kontakt. Auch wenn leider einige KiTas nun in anderen Orten untergebracht werden mussten, machen sich die HERZWESEN nächste Woche dorthin auf den Weg, um gleich vor Ort Kinderherzen zu erfreuen.
Zurzeit sind meine Aktionen auf Stolberg gerichtet, der Ort ist in Teilen leider noch immer so stark betroffen, dass oftmals lange Anfahrten und Umwege notwendig sind, um  KiTas, die in Notunterkünften untergebracht sind, zu erreichen. Das ist wirklich schlimm. Aber alle KiTaleiterinnen sind so dankbar, dass sie auch wieder etwas Persönliches für die Kinder erhalten."

23.08.2021: Leserbrief von Klaus Finken zum Bürgerbegehren „Vorsicht Kostenfalle, raus aus der A.R.T.“
Bereits am 13.04.2021 reichte die Bürgerinitiative „Mehr Bürgerwille“ das Bürgerbegehren „Vorsicht Kostenfalle – raus aus der A.R.T.“ beim Landkreis Vulkaneifel ein. Nach einer Überprüfung der Listen stellte die Verwaltung fest, dass 3.649 gültige Unterschriften vorlagen und damit das erforderliche Quorum (erforderliche Anzahl) erreicht war. Es handelte sich ja hier bereits um das zweite Bürgerbegehren der Bürgerinitiative zum Müllentsorgungskonzept des Landkreises Vulkaneifel. Bei diesem ersten Begehren hatten über 11.000 Unterschriften vorgelegen.
Jetzt beim zweiten Anlauf wurde wiederum die ADD um die Beurteilung der rechtlichen Zulassung gebeten. Bereits das Anschreiben der Kreisverwaltung an die ADD erweckt den Anschein, dass der Kreisverwaltung am Verbleib in der A.R.T. sehr gelegen ist. Schon in der letzten Kreistagssitzung bestätigte Landrätin Julia Gieseking auf Frage des CDU-Mitglieds Josef Vitoris, dass sie nicht aus der A.R.T. austreten wolle.
Im Anschreiben an die ADD weist Robert Benz von der Kreisverwaltung Daun die ADD direkt auf evtl. Punkte hin, die zu einer Unzulässigkeitserklärung führen könnten. Man nimmt hier eindeutig eine einseitige Haltung ein, anstatt die ADD als unabhängige Behörde entscheiden zu lassen. Man bittet förmlich darum: „Gebt die Empfehlung zur Ablehnung!“
Die ADD stellt dann auch Mängel in der Bestimmtheit der Fragestellung fest und sieht die Mindestanforderungen an die Begründung nicht erfüllt, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Die ADD begründet die Unzulässigkeit in der irreführenden Begründung durch die Titulierung des Begehrens „Vorsicht Kostenfalle“. Man sieht hier eine Irreführung, dass der Austritt aus der A.R.T eine vermeintlich „bürgerfreundlichere“ Änderung der Tarife und Abfallmodalitäten veranlassen könnte.
Die Kreisverwaltung wird nun dem Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 4.10.2021 vorschlagen, für die rechtliche Unzulässigkeit zu stimmen. Der Kreistag muss sich nicht an die Empfehlung der ADD und der Kreisverwaltung halten. Er kann auch ein Begehren in die Wege leiten. Aber das hat die Vergangenheit gezeigt, die Fraktionen des Kreistags - CDU, Bündnis 90/Grüne und Freie Wähler - sind nicht bereit, im Mindesten auf die Wünsche der Bevölkerung einzugehen. Zumindest sollte man das Thema nochmals anfassen, die Bürger wirklich mit ins Boot nehmen und von unabhängigen Beratern begleiten lassen.
Inwieweit die Politik bereit ist, auf die Begehren der Wähler einzugehen, wird sich bei der nächsten Kreistagssitzung zeigen. Auch ohne die rechtliche Voraussetzung eines Bürgerbegehrens eine freiwillige Bürgerbefragung zuzulassen und zu initiieren würde von wähler- und bürgerfreundlichem Verhalten zeugen. Hier wäre die Chance, einmal eine eindeutige Meinung zu hören. Wer Rückgrat hat, stellt eigene Entscheidungen in Frage und korrigiert diese, wenn nötig.
Es ist schon sehr traurig, dass man auf der einen Seite die Möglichkeiten des Bürgerbegehrens einrichtet, aber dermaßen rechtliche Hürden einbaut, dass ein Bürger diese gar nicht überblicken kann. Der Bürger wird im Vorhinein gezwungen, sich Rechtsbeistand zu holen und Kosten auf sich zu nehmen. Das schreckt ab! Will man das? Mit dem Bürgerbegehren, dem Bürgerentscheid wollte der Gesetzgeber dem Bürger auf leichte, einfache Weise die Möglichkeit geben, seine demokratischen Rechte auszuüben. Dann heißt das doch, im Zweifel für den Angeklagten!  Es muss doch ausreichen, wenn die Absicht klar zu erkennen ist. Wenn bei der Durchführung eines Begehrens alle Eventualitäten beachtet werden müssen, was ein jeder Einzelne unter Umständen Interpretieren kann oder will, dann ist dieses demokratische Werkzeug sinnlos.  Man sollte doch mit gesundem Menschenverstand die Sache beurteilen. In der Bürgerbefragung besteht die Möglichkeit, die Frage und die Vor- und Nachteile eindeutig und rechtssicher zu formulieren.
Als Beispiel: Die Stellungnahme der ADD: „Vorsicht Kostenfalle“ suggeriert den Eindruck, dass einzig durch den Austritt aus dem A.R.T. eine vermeintlich „bürgerfreundlichere“ Änderung der Tarife und Abfallmodalitäten veranlasst werden könnte. Das ist nicht nachvollziehbar, was hier in die Aussage interpretiert wird.  „Vorsicht Kostenfalle“ sagt ganz neutral betrachtet aus, dass die Müllentsorgung eine Kostenfalle sein kann und durch den Austritt aus der A.R.T. eine neue Bewertung erfolgen kann, oder erfolgen soll.
In der freien Wirtschaft ist es allgemein üblich, Verträge zu kündigen und dann nochmals in Verhandlungen mit dem alten Partner und neuen Partnern zu treten. Ein neuer Partner wird sich nicht auf Verhandlungen und Preisangaben einlassen, solange ein alter Vertrag besteht.
Ein Absurdum bei der Müllentsorgung ist doch der Sperrmüll. Dreimal jährlich kann man den Sperrmüll kostenlos abholen lassen. Bringt man dagegen den Müll zur Deponie, fallen horrende Kosten an, obwohl bei der kostenlosen Abholung hohe Lohn- und Fahrzeugkosten entstehen. Es gibt genug Beispiele dafür, dass die Müllentsorgung weitaus preisgünstiger durchgeführt werden kann.
In unserem Nachbarland Belgien wird der Restmüll in 60 Ltr. Plastiksäcken einmal wöchentlich abgeholt. Ein Sack muss mit 2,50 € bezahlt werden. Bringt man den Sperrmüll zur Umladestation, ist die Entsorgung kostenlos. Lässt man ihn abholen, zahlt man 25 Euro.
Auch in anderen Landkreisen sind die Müllentsorgungskosten erheblich günstiger und kundenfreundlicher. Seltsam! Nur bei der A.R.T. geht es nicht günstiger und servicefreundlicher.
Das Abstimmverhalten der Fraktionen am 4.10.21 lässt sich jetzt schon erahnen. Das Begehren wird abgeschmettert und man wartet darauf, dass Gras über die Sache wächst und der unmündige Bürger endlich Ruhe gibt. Einen Kompromiss oder die Durchleuchtung der Müllentsorgung durch Unabhängige wird wohl auch nichts werden.
Aber eins steht fest, der Bürger wird weiter aufmucken gegen das derzeitige Konzept. Wenn bis 2025 die Beiträge aller Kreise harmonisiert werden müssen und die Müllgebühren in einigen Kreisen um 30 – 35 % steigen, wird die Zahl der Gegner noch größer. Erste unzufriedene Stimmen gibt es jetzt schon aus anderen Kreisen.

15.08.2021: Leserbrief zur bevorstehenden Bundestagswahl von Horst Becker aus Arzfeld
Am 26. September wählen wir den 20. Deutschen Bundestag seit 1949. Wie viele Abgeordnete es am Ende sein werden, das hängt ab von undurchschaubaren rechnerischen Modellen, die mit Begriffen wie Überhang- und Ausgleichsmandaten jonglieren und dem Wahlvolk suggerieren, man habe alles getan, um das Parlament nicht noch größer werden zu lassen.
Denn bereits jetzt leisten wir uns – gemessen an der Bevölkerungszahl – weltweit die zweitgrößte Volksvertretung mit 709 Sitzen. Übertroffen werden wir nur noch von der Volksrepublik China, die es auf 2897 Abgeordnete bringt, liegen aber im Ranking vor so illustren Ländern wie Indonesien (692) und Nordkorea (687), die uns auf dem 3. und 4. Platz folgen. Eigentlich sieht das entsprechende Gesetz für die Bundesrepublik lediglich 598 Mandate vor und das Verfassungsgericht hatte die Parlamentarier aufgefordert, die bestehende Praxis der weiteren Aufblähung nicht nur auf Grund der enormen Kostenbelastung für den Steuerzahler , sondern auch wegen der zusehends schwindenden Effizienz abzuschaffen. Kurz vor Ende der laufenden Legislaturperiode einigte sich die sog. Große Koalition aus CDU/CSU und SPD auf eine Minireform, die aber nach Ansicht vieler Beobachter ein weiteres Anwachsen der Mitgliederzahlen zu einem „XXL-Parlament“ nicht verhindert. Betrübliche Zahlen von 800, 850, ja sogar bis zu 1000 Parlamentariern können je nach Rechenmodell und Wahlverhalten der Stimmberechtigten durchaus realistisch sein.
Ausschlaggebend für diese Horrorszenarien sind neben dem oben angedeuteten komplizierten Wahlrecht, das Verschwinden der sog. Volksparteien, die in der bisherigen Geschichte unseres Landes eine große Rolle gespielt haben. Der laufende Wahlkampf bestätigt die Befürchtungen der meisten politisch Interessierten, dass das personelle Angebot der Parteien und deren programmatische Ausrichtung größtenteils ganz und gar nicht überzeugend ist und die zukünftig auf uns zukommenden massiven Probleme wie Migration und der aus den Fugen geratene Sozialhaushalt, die Stabilisierung des Euro, das Verhältnis zur EU, zur USA, zu China und zu Russland z.B. zu wenig oder überhaupt nicht thematisiert werden. Klimapolitik ist wichtig, aber diese Dinge sind es auch, und werden zukünftig die Menschen in unserem Land mehr beschäftigen als es uns allen lieb sein kann.
Auf diesem Hintergrund ist die Verkleinerung unserer Volksvertretung ein Gebot der Stunde, denn nicht die Quantität ist entscheidend. Zu befürchten steht aber, dass je größer ein Parlament ist, die Widerstände ihrer Mitglieder wachsen, sich zu verringern, also sich abzuschaffen, sehr groß sein dürften. 

17.07.2021: Leserbrief von Gabriele Nadimi aus Stadtkyll zur Stromversorgung
"Ich möchte meinen Dank an alle Elektro- und Fernmeldetechniker aussprechen, die in unermüdlichem Einsatz dafür gesorgt haben, dass in die Privathäuser wieder Strom fließt und man wieder anrufen kann. Ich wohne zwar in Stadtkyll auf dem Berg und mein Haus wurde nicht überschwemmt, aber unten Im Ort sieht es schlimm aus. Nach 20 Stunden war wieder der Strom da. Dafür bin ich sehr dankbar, zumal, wenn ich die anderen Bilder aus der Umgebung sehe."

17.07.2021: Joachim Schröder zur Welle der Hilfsbereitschaft nach der Unwetterkatastrophe
"Eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes hat vor drei Tagen die westliche Eifel erfasst. Hochwasser, wie man es bisher nicht kannte. Die Bilder sprechen mehr als tausend Worte. Schon am Morgen danach setzte eine große Welle der Hilfsbereitschaft ein, die am heutigen Samstag ihren (vorläufigen) Höhepunkt erreichte. Hunderte von LKW's, Traktoren, Kränen, Groß-und Kleingeräten rollten durch das Prümtal, tausende Helfer waren von Waxweiller bis Prüm - und weit darüber hinaus - im Einsatz. Überall packten Frauen und Männer tatkräftig zu. Der Anteil der Jugendlichen und Kinder war bemerkenswert groß. Ob auf den Friedhöfen, in den Straßen, in Fabriken, Privathäusern, ob auf Sportplätzen, den zahlreichen Campingplätzen oder im Hof des Nachbarn - selten (oder noch nie) hat man einen solchen Akt der Solidarität erlebt. Neben den vielen tausend Menschen gilt die Anerkennung natürlich auch den zahllosen Institutionen wie etwa THW oder DRK. Großartig! Herzlichen Dank! Wir brauchen Sie alle noch viele Tage und Wochen! Diese Wunden verheilen nicht so schnell."

22.06.2021: Leserbrief zur Aktion der Gartenakademie Rheinland-Pfalz „Nach dem „Mähfreien Mai“ geht es weiter in den „Blühenden Juni“
Liebe input-Redaktion, ich möchte mich zunächst bedanken für Ihre Leserinitiative „Wer hat die schönste Wildblumenwiese..." vom vergangenen Jahr und den Fotowettbewerb 2021 „Tiere in der Natur“ bei input aktuell sowie die verschiedensten Artikel umweltbewusster Organisationen über das Anlegen von Naturgärten zum Schutze des Klimas und der Insekten.
Ich bin den vielen Empfehlungen mit dem Anlegen eines Kräuter- und Wildblumengartens auf meinem Grundstück gefolgt und musste leider einige negative Beobachtungen machen und Anfeindungen erleben. So haben beispielsweise öffentliche Stellen die Straßenränder und Gräben sowie Grünanlagen immer wieder abgemäht und mein Nachbar hat mich lautstark unter anderem mit den Worten „ich sei ein Faulenzer und sei zu faul zum Bücken“ vor anderen Leuten beleidigt. Ich bin fest davon überzeugt, dass endlich ein Umdenken bei der Bewirtschaftung der Gärten, von Parks und Anlagen sowie in der Land- und Forstwirtschaft einsetzen muss, um die Natur, die Insekten und das Klima zu retten.
(Name der Einsenderin ist der Redaktion bekannt – wegen eines laufenden Verfahrens aber nicht veröffentlicht)

25.05.2021: Leserbrief von Dorothée Hansen zum Thema „Das Prümer Land braucht wieder einen Augenarzt vor Ort“
Seit meiner jüngsten Kindheit bin ich Brillenträgerin, Prümerin mit Leib und Seele noch dazu. Dies motiviert mich zum Schreiben dieses Leserbriefs. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich zum ersten Mal von Dr. med. Paul Dieter Nathrath, „dem Augenarzt, der aus einer Großstadt kam, um sich in der Kleinstadt Prüm niederzulassen“ hörte. Damals war ich noch ein Kind. Das ist jetzt 48 Jahre her, also knapp 5 Jahrzehnte. Seitdem gab es IMMER einen Augenarzt in Prüm, bis letztes Jahr auch sein Nachfolger, Dr. med. Josef Dietrich, in den wohlverdienten Ruhestand ging. Ebenfalls erinnere ich mich daran, dass Dr. Dietrich seine Praxis sogar länger weitergeführt hat, als er es ursprünglich vorhatte, in der Hoffnung, doch noch einen Nachfolger zu finden.
Im Februar 2021 sah ich in SWR Aktuell Rheinland-Pfalz den Bericht „Fachärztemangel auf dem Land: Wie Prüm nach einem Augenarzt sucht.“ In dem Bericht wurde erläutert, dass es in und um Prüm an Augenärzten fehle, die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV, verantwortlich für die ambulante medizinische Versorgung der Kassenpatienten) für den Eifelkreis Bitburg-Prüm dreieinhalb freie Stellen für Augenärzte verzeichnet, die Situation sich zuspitze und Patienten wohl bald bis zu 80 Kilometer fahren müssten, um zum Augenarzt zu kommen. Gleichzeitig wurde das Pilotprojekt „Telemedizin“ als mögliche Lösung vorgestellt: ein innovatives, zukunftsweisendes und für junge Augenärzte sicher attraktives Kooperationsangebot des Trierer Professors für Augenheilkunde und ärztlichen Direktors der Augenklinik am Petrisberg, Dr. Martin Wenzel mit dem Prümer Krankenhaus, welches Räumlichkeiten, Belegbetten und Pflegekräfte für weitere mögliche Kollegen des Augenarztes anbietet. Dr. Wenzel behandelt und operiert bereits alle zwei Wochen Patienten im Krankenhaus Prüm.
Laut Sprecher der KV müssten die ländlichen Gemeinden „Anreize für junge Mediziner bieten“… Genau das tut Prüm aus meiner Sicht ja dank dieses Kooperationsangebots. Welch Geschenk für Prüm und die Region!
Aus dem Bericht ging hervor, dass Überlegungen zu einem Pilotprojekt „Telemedizin“ für Augenärzte auch für die KV "Neuland" seien und man daher dazu noch nichts sagen könne. Man sei aber offen gegenüber allen innovativen Modellen, um die medizinische Versorgung auf dem Land zu sichern.
Mit der Offenheit der KV scheint es leider nicht weit her zu sein, denn seit April argumentiert diese nun, dass in Speicher und Bitburg Augenärzte in „erreichbarer Nähe“ vorhanden wären. Damit ignoriert sie jedoch die seit 2019 geltende Vorschrift des Bundesgesundheits-ministeriums, dass Bürger im Umkreis von einer halben Stunde Fahrtzeit innerhalb von vier Wochen einen Facharzttermin bekommen sollen. Für viele Bürger der Verbandsgemeinde Prüm würde dies Fahrtzeiten von teils über einer Stunde bedeuten. Alle, die nicht selbst Auto fahren (Kinder wie Senioren) wären dabei auf die Unterstützung eines Familienangehörigen oder Bekannten angewiesen, wobei diese sich hierzu oftmals sogar Urlaub nehmen müssten. Hinzu käme die Strapaze der Fahrt und in Städten oftmals lange Fußwege vom Parkhaus zur Praxis, die sich evtl. in einem Haus ohne Aufzug befindet… Dies bedeutet sowohl für Kinder als auch alte Menschen völlig unnötige, oftmals unüberwindbare Anstrengungen und Stress für alle Beteiligten. Mal ganz abgesehen von unzähligen Autofahrten, die dem Klimawandel auch nicht gerade dienlich sind. Eine Augenarztpraxis im Krankenhaus Prüm hingegen wäre aus allen Gemeinden der VG Prüm auf kurzem oder zumindest kürzerem Weg zu erreichen. Hier kann man Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, zum Aussteigen bis vors Haus fahren, der Eingang ist ebenerdig, im Haus auf jeden Fall ein Aufzug vorhanden.
Auf Initiative des 1. Beigeordneten der VG Prüm Johannes Kuhl wurde am 19.04.2021 eine online-Unterschriftenaktion eingerichtet, um dem Ziel „Sicherung der wohnortnahen augenärztlichen Versorgung im Prümer Land“ gegenüber der KV und dem Gesundheitsministerium in Mainz Nachdruck zu verleihen.
Ich befürworte die Aktion und habe unterschrieben. Mir ist schleierhaft, warum bei einer Einwohnerzahl von über 5.500 Menschen in der Stadt Prüm und über 23.000 Menschen in der VG Prüm (Stand 2019 laut Wikipedia) sich bis vor wenigen Tagen erst 920 Menschen aus der Region betroffen fühlten. Es braucht mindestens 1.200 Unterschriften.
Ich kenne niemanden, der nicht früher oder später einen Augenarzt braucht!
Daher liegt mir die Aktion für das gesundheitliche Gemeinwohl der Menschen in und um Prüm sehr am Herzen.
So engagiere ich mich nun auch persönlich – natürlich zusammen mit den vielen anderen Unterstützern- für diese Sache.
Das Prümer Land braucht wieder einen Augenarzt vor Ort!
Wenn auch Sie das so sehen, unterstützen Sie die Aktion, indem Sie:
- Die online-Petition unterschreiben: https://www.openpetition.de/petition/online/augenarzt-fuers-pruemer-land Auf Wunsch können Sie dies „nicht öffentlich“, d.h. ohne Ihre Namensveröffentlichung und kommentarlos tun,
- Wenn Sie keinen Zugriff aufs Internet haben, können Sie Ihre Unterschrift auch in Papierform erteilen. Entsprechende Formulare können Sie sich bei Bedarf von Internet-gewandten Verwandten oder Bekannten ausdrucken lassen.
- Ihren Verwandten und Bekannten davon erzählen und Sie bitten, ebenfalls teilzunehmen.
Die Unterschriftenaktion läuft nur noch bis 30.05.2021! Bitte nehmen Sie JETZT an der Aktion teil.

09.05.2021: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zur Ära Angela Merkel
"Am 26. September endet mit der Bundestagswahl die Ära von Angela Merkel, der ersten Frau im Bundeskanzleramt. Ihre Bilanz mit den verschiedenen Koalitionen aus in großen Teilen überforderten Apparatschiks ist durchaus als kontrovers zu bewerten. Dabei muss man einen  Bogen spannen von der Finanzkrise 2008 über die Eurokrise 2010 über die Energiewende 2011 über die Abschaffung der Wehrpflicht im gleichen Jahr, die Flüchtlingskrise 2015 bis zur unglückseligen Corona-Pandemie, um nur die wichtigsten herauszugreifen. Überwog anfänglich die Anerkennung und die Konstatierung einer „ruhigen Hand“ angesichts dieser großen Herausforderungen, verstärkte sich spätestens seit der überhasteten Energiewende und vor allem seit der verhängnisvollen Flüchtlingspolitik der Eindruck einer hektischen, teils orientierungslosen Politikerin, für die nicht immer nur das Schicksal des deutschen Volkes im Vordergrund stand, sondern ihr eigener bloßer Machterhalt.
Dabei entkernte sie das Programm ihrer CDU bis zur völligen Beliebigkeit und räumte alle potentiellen Konkurrenten aus dem konservativen Lager beiseite. Der solcherart sozialdemokratisierte Merkel-Wahlverein marginalisierte quasi als Kollateralschaden eben die ehemals stolze SPD und ergrünte zusehends. Bei ihrem Marsch in Richtung linkes Lager ermöglichte sie auf der rechten Flanke des politischen Spektrums das Erstarken der AfD. Die überlange Merkel-Regierungszeit ist machtpolitisch betrachtet ein Erfolgsschlager, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft aber ein Desaster. Das Land ist gespalten und die Bürger sehen sich von der politischen Klasse nur noch unzureichend regiert. In der momentanen Corona-Krise ist dieses Versagen allzu deutlich geworden und viele haben den Eindruck, dass wir nach dem Abebben der Covid-Fallzahlen nahtlos in das nächste Desaster, nämlich das einer überhasteten Klimapolitik hineinschlittern bzw. bereits darin verfangen sind.
Wer auch immer die Wahl im September gewinnen wird, hat auf dem von mir geschilderten Hintergrund eine nur schwer zu lösende Aufgabe vor sich. Ob es angesichts dieser Perspektive ausreichen wird, eine völlig unerfahrene nassforsche Vertreterin der Grünen zu wählen, muss jeder für sich entscheiden, aber auch verantworten."


18.04.2021: INPUT-Leser Anne und Hermann-Josef Plum aus Mirbach zum Impfzentrum Hillesheim

In den vergangenen Tagen wurden meine Frau und ich geimpft. Es ist uns ein Herzensanliegen, dem gesamten Team des Impfzentrums in Hillesheim ein dickes Lob auszusprechen. Die Art, mit der wir empfangen und behandelt wurden, war äußerst beispielhaft. Freundlich, zuvorkommend, kompetent trotz spürbarer Erschöpfung, nach einem sehr langen Tag, gegen 20:30 Uhr.

14.04.2021: Leserbrief von Katja Tempel zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Cochem in Sachen Atombombenprotest in Büchel
Heute vormittag hat ein Angeklagter aus Hamburg vor dem Amtsgericht Cochem einen engagierten Prozess gegen Atomwaffen geführt. Das Gericht verurteilte ihn zu 30 Tagessätze ersatzweise 30 Haft. Der Bewegungsarbeiter kündigte an, Berufung einlegen zu wollen. Vor dem Gericht protestierten Friedensaktivist*innen gegen die Nukleare Teilhabe. Auf Bannern forderten sie : „Atomwaffen auf die Anklagebank“
In der Verhandlung unter dem vorsitzenden Richter Fleckenstein argumentierte Holger Isabelle Jänicke, dass seine eigene Würde und die Würde der Menschen im möglichen Zielgebiet eines atomaren Angriffs verletzt seien: „Die Atomare Abschreckung ist an sich schon verbrecherisch. Sie beruht darauf, dass Hunderttausende von Menschen mit dem Tode bedroht werden, für den Fall, dass ihre Regierung eine falsche Entscheidung trifft. Aber wir sind diejenigen, die diese Entscheidung nicht überleben werden. Wir sind in der gleichen Situation, wie die Geisel eines Entführers. Die Geisel hat keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Erpressten, trägt aber die volle, möglicherweise auch tödliche Last dieser Entscheidung. Die Geisel ist das Objekt der Entscheidungen anderer. Kern der Würde des Menschen ist aber, als Subjekt mit eigenen Vorstellung wahrgenommen und ernst genommen zu werden.“
Zur Begründung seiner Aktion auf dem Fliegerhorst Büchel erklärte Jänicke: „Unsere Aktion war ein notwendiges Handeln gegen schweres Unrecht. Es war das mildeste Mittel, das zwar die Gefahr nicht für alle Zeit beseitigt hat, aber ein Mittel, dass die Rechtsverletzung für den Zeitraum einer Stunde verringert hat und es ist ein Mittel, das wiederholt und entschlossen angewendet den Unrechtszustand auf Dauer beseitigen kann. Wer einen Eimer Wasser auf einen Großbrand wirft, löscht zwar den Brand nicht, aber er animiert andere, es ihm gleich zu tun und gemeinsam werden sie den Brand löschen!“ 
Für couragiertes Handeln gegen gültige Rechtsnorm gäbe es ein Beispiel in der deutschen Geschichte:  „Als in Berlin die jüdischen Männer arischer Frauen in der Rosenstraße interniert wurden, versammelten sich ihre Ehefrauen vor dem Gebäude und forderten ihre Männer zurück. Sie harrten vier Tage aus bis ihre Männer frei kamen. Sie haben die Shoah nicht verhindert, aber sie haben gezeigt, was Zivilcourage auszurichten vermag. Mehr davon hätte die Geschichte verändern können!“
Jänickes eindrucksvolles und persönliches Schlusswort begann mit einem Bekenntnis: „Ich bekenne mich schuldig, an der Aufrüstung und am Verbrechen der Atomaren Abschreckung mitverdient zu haben!“ Damit bezog er sich auf seine eigene Biographie mit einem Vater, der als Entwickler für Waffen bei den Mauser-Werken (jetzt Heckler & Koch) in Oberndorf arbeitete und die Familie damit ernährte.
Gemeinsam mit sechzehn weiteren Friedensaktivist*innen aus ganz Deutschland hatte Jänicke am 30.4.2019 eine Einzäunung des Bundeswehr-Geländes zerschnitten und das Militärgelände betreten. Mit Bannern und Plakaten wurden so die morgendlichen Starts der Tornados verhindert.

14.04.2021: Leserbrief von Adolf Krohn aus Waxweiler zum Thema "Karolingerstadt Prüm nun Forschungs- und Entwicklungsstandort mit Weltgeltung?"
Kurzberichte in den Örtlichen Medien zu dem in Prüm bei Grohman - jetzt Tesla - seit 2015 entwickelten und in 2019 patentierten Impfstoffdrucker führten in der Region Bitburg-Prüm zu einem nur  verschwindend geringen Bekanntheitsgrad. Völlig anders hingegen war die Berichterstattung in internationalen oder wissenschaftlichen Medien, wie z.B. die "Neue Zürcher Zeitung" oder "Spektrum der Wissenschaft".  In einigen dieser international gelesenen Medien wurde zwar auch Prüm, aber nur beiläufig erwähnt. Hier ist die Stadt Prüm gefordert, die im Rahmen ihres Stadtmarketings die Bedeutung der Entwicklung aus Prüm spätestens dann darlegen sollte, wenn in 2022 und den folgenden Jahren die dann wohl produzierenden drei Impfstoffdrucker aus Prüm,  in Tübingen einen entscheidenden Einfluss auf die Impfstoffproduktion haben.  Wenn es sich so entwickelt, wie ich es nach meiner eigenen Deutung unter Einbeziehung der Diskussion in den wissenschaftlichen Medien in den nächsten Jahren erwarte, kann der Bekanntheitsgrad der Stadt Prüm auch international durch unterschiedliche Aktivitäten zunehmen. Das ist jedoch kein Selbstläufer, sondern erfordert immer neue Aktionen bis zum Einbau in touristische Prospekte.  So könnte auch für international Interessierte  z.B. die Zusammenarbeit von Grohman - TESLA mit der TH Aachen erläutert werden. Gegebenenfalls könnte eine Straße nach Herrn Grohmann benannt werden. Auch ein Ehrenbürger Grohman könnte als Multiplikator wirken. Größere Beachtung würde es für Prüm bringen, wenn die Stadt Herrn Grohmann für den Nobelpreis oder - etwas kleiner - ihn beim Bundespräsidenten für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen würde. Es gibt unter Marketinggesichtspunkten in den nächsten Jahren genügend Möglichkeiten, die Stadt Prüm bekannt zu machen. Sie ist bereits Namensgeberin einer Prümer Straße in Florida, die dort in die Krefelder Straße einbiegt. Natürlich führen Werbeaktivitäten nur dann zum Erfolg, wenn die Impfstoffdrucker aus Prüm die Erwartungen erfüllen, und diese auch international eingesetzt werden. Hier geht es im übrigen nicht nur um Corona, sondern auch um andere Krankheiten, die mit speziellen, teilweise gedruckten Impfstoffen, erfolgreich bekämpft werden können. Für das Marketing der Stadt Prüm also eine Aufgabe, die sich über mehr als zehn Jahre erstrecken kann. Wenn man dann zu dem Ergebnis kommt, dass die Zeit der Karolinger gestern war und nun ein weltweit einmaliges Produkt, wie der Impfstoffdrucker aus Prüm, internationale Beachtung findet, sollte man genügend freie Gewerbegrundstücke für Investoren im Angebot haben. An der Autobahnabfahrt Waxweiler wurden nach meinem Kenntnisstand lediglich auf dem Gebiet der VG Arzfeld (Ortsgemeinde Plütscheid) Investoren durch den Bau von Solarzellen bewusst ausgeschlossen, weil die Ortsgemeinde Arzfeld aus allgemein bekannten eigensüchtigen Motiven ein interkommunales Gewerbegebiet am Ortsrand von Arzfeld präferierte, welches wegen fehlendem Autobahnanschluss allenfalls für eine Schafskäserei mit umliegenden Weideland geeignet war und deshalb scheiterte. Im Ergebnis wurden letztendlich Solarzellen mit Autobahnanschluss in Plütscheid und in Feuerscheid installiert.  Dass man mit Gewerbegrundstücken an Autobahnabfahrten auch anders umgehen kann, zeigt die Stadt Wittlich mit den dort in den letzten 20 Jahren entstandenen über 20.000 Arbeitsplätzen.

11.04.2021: Leserbrief der Interessengemeinschaft für den Erhalt der Biotonne in der Vulkaneifel zum Abschlussbericht zur „Biotüte“ des ART Trier
Die Interessengemeinschaft (IG) für den Erhalt der Biotonne in der Vulkaneifel übt massive Kritik am vorliegendem Abschlussbericht zur wissenschaftlichen Untersuchung des Biotütenbringsystems „Modell Trier Plus“. Laut Aussage der Sprecher Ingrid Wesseler aus Daun und Stephan Müllers aus Altrich findet unter kommunaler Führung ein Greenwashing für ein diskriminierendes und umweltfeindliches System statt. Die Aufsichtsbehörde und das Umweltministerium werden aufgefordert, diesem Alibisystem zügig ein Ende zu bereiten und die flächendeckende Einführung der Biotonne zu verlangen.
Die Erstellung dieses Gutachtens war eine Vorgabe aus dem Vergleich zwischen der SGD-Nord und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (ART) zur Umsetzung der Getrennterfassungspflicht von Bioabfällen.
Im Focus des Gutachtens steht das Fazit des Witzenhausen-Institutes, das dem System „Biotüte“ als Bringsystem die Gleichwertigkeit zur Biotonne als Holsystem attestiert.
Die IG bemängelt die eklatante Fehleinschätzung des Gutachters bei wesentlichen Gesichtspunkten.
Ein elementarer Kritikpunkt ist die fehlende und vom Gesetzgeber geforderte flächendeckende Erfassung. Ebenso bestätigt sich, dass das System ein Erfassungssystem für Autofahrer ist. Der Gutachter selbst kommt zu dem Ergebnis, dass 90 % der Mengen mittels PKW transportiert werden müssen. Demnach summiert sich die Fahrleistung für den Individualverkehr auf mindestens 12 Mio. km pro Jahr für lediglich 10.000 t Biomüll. Dieser Zustand ist in Zeiten der Klimaveränderungen und Forderung nach Mobilitätswende aus Sicht der IG inakzeptabel.
Die Art und Weise wie der Zweckverband das Thema der nicht vorhandenen Barrierefreiheit behandelt, ist ein Affront gegen alle Menschen mit Beeinträchtigung. Es ist beschämend, wenn hier lapidar die Lösung in der Reduzierung der Einfüllöffnung von 1,37 m auf 1,23 m um 14 cm am Container gesehen wird.
Ein Drittel des Gutachtens beschäftigt sich mit der selbstdiagnostizierten guten Qualität des Bioabfalls mit einem Fremdstoffanteil von lediglich 2,6 %. Der tatsächliche Fremdstoffgehalt liegt jedoch nach eigenen Recherchen der IG deutlich höher. Das System gibt nachweislich aufgrund der Anonymität massive Anreize für widerrechtliche Nutzungen und illegale Ablagerungen.
Ein objektiver Vergleich mit dem System „Biotonne“, wie z.B. mit den 30 Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz, die mit großem Erfolg dieses System ihren Bürgern teils seit Jahrzehnten anbieten, findet überhaupt nicht statt. Aspekte wie Bürgerfreundlichkeit, Komfort bei der Abholung und die tatsächliche Leistungsfähigkeit finden keinerlei Beachtung. Wirtschaftliche Kriterien, wie die Finanzierung des Systems durch die Gemeinden, die kostenfrei Standplätze zur Verfügung stellen sollen, oder die Transportfahrten der Verbraucher mit dem PKW, werden großzügig ignoriert. Das tierseuchen-hygienischen Gefahrenpotential aus diesen Futterstellen wird großzügig außer Acht gelassen.
Stattdessen wird ein „Erfolgsmodell“ propagiert, was jedoch in allen Belangen versagt hat. Das Gutachten ist weder als wissenschaftlich noch als repräsentativ anzusehen und gleicht eher einem Gefälligkeitsgutachten.

20.03.2021: Leserbrief von Adolf Krohn, Groß Kreutz, zurzeit Waxweiler zum Corona-Impfstoffdrucker von Curevac aus Tübingen
"Allgemein sehr wenig beachtet begann die Fa. Grohmann aus Prüm in 2015 mit Überlegungen, einen Drucker für die Herstellung von Impfstoffen zu realisieren. Was in 2015 im Hinblick auf Lassa-Fieber und  Ebola angedacht wurde, steht zwischenzeitlich als fertiger Impfstoffdrucker in Tübingen bei CUREVAC, um zukünftig Impfstoffe gegen Corona zu drucken. Die Entwicklungen wurden unter TESLA zusammen mit CUREVAC fortgeführt und in 2019 gemeinsam zum Patent angemeldet. Der Produktionsbeginn mit dem fertigen Drucker ist für Mai 2021 geplant und zwei weitere Drucker werden in Tübingen bei CUREVAC bereits aufgebaut.
Zur Weltsensation werden diese Impfstoffdrucker, wenn es - wie angedacht - funktioniert, überall auf der Welt auch ohne industrielle Infrastruktur unterschiedliche Impfstoffe zu drucken, um direkt und unmittelbar im Nahbereich auf Ausbrüche - aber auch auf Mutanten z.B. von Corona - durch Anpassungen schnell reagieren zu können.
Prüm sollte aufpassen, dass nach der großen historischen geschichtlichen Bedeutung der Prümer unter den Karolingern auch etwas von dem weltweiten Ruhm durch die maßgeblich in Prüm entwickelten Impfstoffdrucker hängen bleibt."

07.03.2021: Leserbrief von Werner Ludgen aus Olzheim zur neuen Taskforce „Testlogistik“ mit Andreas Scheuer und Jens Spahn
Unglaublich: Andy Scheuer und Logistik: Warum lassen wir uns das gefallen???? Dass wir Deutsche – was Politik angeht – ein ziemlich geduldiges Völkchen sind (im Vergleich zu anderen Nationen), erfahren wir zur Zeit wieder in einer extremen Form. Die neu gebildete Taskforce „Testlogistik“ soll von zwei „erfahrenen“ – so die Begründung bei der letzten Ministerkonferenz – Politikern geleitet werden: von Herrn Jens Spahn und vom lieben Andy Scheuer aus Bayern!  Wie bescheuert muss man sein, um auf eine solche Idee zu kommen und die beiden mit Logistik in Verbindung zu bringen! Beim Bundesgesundheitsminister fehlt mir schon das Verständnis nach all den nicht gehaltenen Versprechungen, die wir bisher noch geduldig ertragen haben, aber beim Andy aus Bayern geht mir der Hut hoch!  Was muss man in unserem Land noch alles falsch machen, damit man endlich gefeuert wird oder den Mut aufbringt und selbst „Servus“ sagt? Dass katastrophales Versagen auf der ganzen Linie in seinem Amt zu einer Beförderung führt, hat schon etwas sehr Befremdliches! Leider versagt in dieser Angelegenheit auch unsere Kanzlerin, die diese Besetzung nicht unterbindet, anscheinend sogar noch unterstützt. Warum lassen wir uns das gefallen? Wenn Udo Jürgens seinen kritischen Song „Lieb Vaterland magst ruhig sein“ heute singen würde, dann würde er bestimmt seinen Text ändern: „Lieb Vaterland, sollst laut mal werden…“ Noch beim Schreiben könnte ich wütend werden über so eine politische Aktion!!!!!

27.02.2021: Joachim Schröder aus Pronsfeld zum Thema "Wahlkampf mit der Pandemie"
Unüberhörbar, unübersehbar - alles wird von der Pandemie beherrscht. Sie verdient unsere volle Aufmerksamkeit - natürlich zurecht. Unüberhörbar sind auch die Stellungnahmen einiger Politiker, die ohne Wahlkampfzeiten so nie stattgefunden hätten. Da erlaubt sich Frau Dreyer gleich zweimal innerhalb einer Woche davon zu sprechen, dass "die Leute kaputt sind", zuletzt, dass "sie restlos gestresst sind". Was sollen diese Äußerungen? Die Menschen vor Ort wissen es besser als eine Ministerpräsidentin, die in Mainz im vornehmen Ambiente ihre Presseanfragen beantwortet. Ja, es ist Wahlkampf! Leider zu Corona-Zeiten. Man sollte die Sorge der Menschen vor Populismus stellen, Frau Dreyer! Sie hätten sich besser beide Aussagen gespart. Diese Strategie ist durchschaubar und naiv. Ich werbe für Vorsicht und Geduld.

16.02.2021: Leserbriefe von zwei Spaziergängern zu der Meldung der Polizei Mayen „Polizei löst Menschenansammlung auf Eisfläche bei Thür auf“ und „Hochbetrieb am Nohner Wasserfall Dreimühlen“
"Zu den Fotos „Wasserfall Dreimühlen“ möchte ich noch bemerken, dass ich mit meinem Enkelchen am Fastnachtssonntag dorthin fahren wollte. Die Straßenränder auf beiden Seiten 1,5 Kilometer zugeparkt. Parkplätze voll und auf dem Wanderweg eine endlose Prozession wie Fronleichnam. Und das Ganze natürlich ohne Maske. Kontrollen unserer Ordnungshüter „Null‘“. Wir sind dann zum Totenmaar bei Schalkenmehren weitergefahren. Hier auch viele Spaziergänger, aber mit Abstand und – soweit man das beurteilen konnte – waren es Familien.
Wenn bezüglich Kontrollen bei den sogenannten Tourismusattraktionen nichts gemacht wird, werden wir Corona so schnell nicht los." 
Ein weiterer Spaziergänger zu den Wasserfällen: „…aaaaaber sehr grenzwertig. Nach meiner Schätzung waren von 13 bis 14 Uhr ca. 1.000 Menschen unterwegs. Nur ganz wenige mit Mundschutz. Unverantwortlich. Fast ausnahmslos kamen die Besucher aus NRW. Keine Werbung in Coronazeiten für das Naturschauspiel, leider."
Verfasser der Redaktion persönlich bekannt.

14.02.2021: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zum Thema Corona-Politik
Zur Einordnung des Folgenden: Ich bin 73 Jahre alt und gehöre (noch) – unabhängig von meinen Vorerkrankungen - laut dem Bundesministerium für Gesundheit zu der Risikogruppe II mit dem wenig beruhigenden Prädikat: „Hohe Priorität“, was die Impfreihenfolge gegen das Covid-Virus betrifft. Ich will aber an dieser Stelle nicht in wachsenden Chor derjenigen einfallen, die die schändliche und kolossale Fehlleistung der politischen Entscheidungsträger und der von ihnen zu verantwortenden Bürokratien in EU, Bund und Ländern anprangern, so schlafmützig und inkompetent gewesen zu sein, ausreichende Mengen von Impfstoff zu besorgen, so dass eine rasche Immunisierung der Bevölkerung erreicht werden kann. Ich will stattdessen an dieser Stelle noch einmal deutlich zu machen versuchen, wie wenig zielführend und manchesmal geradezu widersinnig in großen Teilen die bisherige Strategie der Pandemie-Bekämpfung gewesen ist und (leider) immer noch ist. Ich halte das Corona-Virus keineswegs für ungefährlich. Aber sind sog. harte Lockdowns über viele Monate hinweg mit dem Schließen von Kitas und Schulen, von Hotels und Restaurants, von dem In-die-Pleite-treiben ganzer Wirtschaftszweige und dem Anhäufen von gewaltigen, nicht mehr abzutragenden Schuldenbergen noch verhältnismäßig angesichts eines Virus, das in erster Linie eine Gefahr für alte Menschen ist? Die bis heute (14.2.2021) seit einem Jahr an das Robert-Koch-Institut gemeldeten 64 960 Todesfälle Menschen sind zum großen Teil nicht an Corona gestorben, sondern sie sind auf das Virus positiv getestet worden. Ein positiver Test sagt nichts über die tatsächliche Todesursache aus, noch nicht einmal über eine tatsächliche Covid-19-Erkrankung. Laut Statistischem Bundesamt sterben täglich in Deutschland ca. 2700 Menschen, jährlich also 985 500; davon viele an Krebs, Herzkreislauf- und anderen Erkrankungen. Immer wieder wurde von Seiten der Politik die Gefahr einer Überlastung unserer Krankenhäuser, also der Intensivstationen beschworen. Laut Intensiv-Register des RKI sind wir davon glücklicherweise sehr weit entfernt. Vor dem aktuellen Lockdown war der mehr als fragwürdig festgelegte Inzidenzwert von 50 das fetischistische Maß aller Dinge, jetzt hören wir von 35. Dann könne man über Lockerungen nachdenken, doch halt: Da sind ja die Mutationen und schon reden wir über Lockdown an Ostern und sehr wahrscheinlich lange darüber hinaus. Und das alles verordnet von einem Küchenkabinett, bestehend aus Kanzlerin und Ministerpräsidenten, das mit wohlfeiler Unterstützung der Parlamentarier, die quasi Arbeitsverweigerung betreiben und den Wählerauftrag, sich am politischen Willensbildungsprozess zu beteiligen und für die Bevölkerung dazu sein, auch in diesem Punkt gröblichst missachten. Allerdings mehren sich die Anzeichen, angesichts der bevorstehenden Wahlen in den Ländern und im Bund, dass dieser fatale Dornröschenschlaf ein Ende findet. Abgesehen von den beiden extremen Parteien im Bundestag (Linke und AfD) war bisher ein Festhalten an dem einmal eingeschlagenen Weg der beschriebenen Pandemie-Bekämpfung zu verzeichnen. Das dürfte sich aber in den nächsten Wochen ändern, wenn es darum geht parteipolitisches Kapital aus diesem Elend zu ziehen. Ob es dann zu einer unverzichtbaren Richtungsänderung kommen wird oder um ein sattsam bekanntes Gezänk, weil man sein Gesicht nicht verlieren will, ist mehr als fraglich.



10.02.2021: Leserbrief von Walburga Rink aus Plütscheid zum Thema "Selbstlob der Landesregierung Rheinland-Pfalz"
Diese Selbstbeweihräucherung und das überhebliche Eigenlob der Regierungsparteien tun mir in der Seele weh und ich frage mich verwundert, ob ich was verpasst habe oder in welchem Wolkenkuckucksheim unsere gewählten und alimentierten Volksvertreter eigentlich leben. Wenn man bedenkt welche „Leistungen“ in den letzten 30 Jahren in Rheinland-Pfalz erbracht wurden, dürfen wir fast überall die rote Ampel als Schlusslicht tragen. Sei es in der Digitalisierung, der Bildungs- und Wirtschaftspolitik, der Gesundheitspolitik und medizinischen Versorgung sowie der Verkehrs- und Infrastruktur. Der Investitionsstau beträgt mittlerweile weit über 1 Milliarde €! Die Kommunen und Familien lässt man im Regen stehen und die Durchschnitts-Renten sind die niedrigsten in ganz Deutschland, sogar noch weit hinter den so oft kritisierten ostdeutschen Renten. Die touristische Eifel wird mit Windrädern und Solarparks - sogar in Wäldern - voll gepflastert, damit die Städte und das feine Umland mit „grünem Öko-Strom“ versorgt werden können. Hauptsache, wir zahlen einen horrenden Preis für den Kohleausstieg und beziehen dann aber Atomstrom aus dem Ausland. Wir leisten uns u.a. eine Landtagssanierung für fast 100 Millionen Euro sowie Millionen Subventionen für den Flugplatz Hahn und den Nürburgring. Die Liste der Steuerverschwendung ließe sich noch beliebig fortsetzen. Von den Beförderungspraktiken nach Gutsherrenmanier und ohne Unrechtsbewusstsein mal ganz zu schweigen. Auch mit der aktuellen Corona-Politik nach dem Gießkannenprinzip hat sich die Landesregierung keine Ruhmeslorbeeren verdient. Ist das Malu Dreyers „weiter so“ Politikstrategie? Dann gute Nacht Rheinland-Pfalz.

08.02.2021 – Hans Peter Meyer aus Bad Ems zur Schließung des St. Josef-Krankenhauses Adenau
"Profit vor Menschlichkeit" ist die unselige Devise bei den bundesweit rasant zunehmenden, höchst verhängnisvollen Krankenhausschließungen, so auch in meiner alten Heimat Adenau.


Transparente (Foto) wurden mitgeführt bei der Demonstration für den dringend notwendigen Erhalt des St. Josef-Krankenhauses in Adenau am 16.11.2019, die die dramatische Entwicklung in der Johanniterstadt am Nürburgring unmissverständlich umschrieben haben. Das alles soll die inzwischen offenbar resignierende Bevölkerung aus ihrer Lethargie wecken und zum aktiven (friedlichen) Widerstand animieren. Die verantwortlichen politischen Mandatsträger und Parteien vor Ort verhalten sich äußerst zurückhaltend und sind in ein merkwürdiges Schweigen versunken. Da war zwischendurch von vertraulichen Gesprächen bei der Landesregierung in Mainz und der Betreibergesellschaft Marienhaus GmbH in Waldbreitbach die Rede. Was ist dabei herausgekommen, was ist und war dabei so vertraulich, was darf und soll die schmerzlich betroffene Bevölkerung nicht wissen? Hat der Kreis Ahrweiler das Krankenhaus schon längst abgeschrieben, wenngleich am 5.11.2020 die zuständige Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Internet gepostet hat, "der (Krankenhaus-) Standort Adenau IST unverzichtbar. Der dortige Träger führt das Krankenhaus. Sofern er die Trägerschaft abgibt, MUSS der Landkreis die Trägerschaft übernehmen oder ein neuer Träger muss gefunden werden."
Was geschieht, respektive was ist geschehen? Wo bleiben die dringenden Antworten und notwendigen Lösungen? Dieses verhängnisvolle Problem totzuschweigen oder auf die Vergesslichkeit der schmerzlich betroffenen Bevölkerung zu vertrauen oder besser gesagt zu spekulieren, wäre zutiefst verächtlich und darf keinesfalls die letzte krude Lösung sein. Nur noch die örtliche Bürgerinitiative Gesundheitsversorgung Adenauer Land e.V. kämpft redlich und unermüdlich für einen Fortbestand des Krankenhauses mit Grund- und Regelversorgung. Wo sind die 14.000 hoffnungsvollen Unterschriften geblieben, die Frau Bätzing-Lichtenthäler in Mainz übergeben wurden? Bei Marienhaus in Waldbreitbach wird der fatale Kahlschlag der Krankenhausschließungen auch in der Corona-Krise bis zum bitteren Ende ungebremst fortgesetzt.
Da werden auch von den Nachfolgern des von destruktiven Sanierungsideen getriebenen einstigen Generalbevollmächtigten rücksichtslos endgültige Fakten geschaffen und die Landesregierung sieht tatenlos zu. Im Gegenteil, es gibt noch höchst dubiose staatliche Sicherstellungszuschläge, um den dauerhaften Fortbestand des Krankenhauses zu gewährleisten, danach erfolgt die etappenweise Schließung des Hauses durch die Trägergesellschaft. Das hat schon die Relevanz von sträflicher staatlicher Geldverschwendung. Das ist für einen gesunden Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar. Da bleibt nicht mehr viel Zeit, um dem verhängnisvollen Treiben ein Ende zu setzen. Es wurde schon genug verbrannte Erde hinterlassen. Es schaudert einen, solche unsozialen destruktiven Machenschaften erleben zu müssen. Es wurde genug Schaden angerichtet. Verhängnisvolle Tatsache ist insbesondere, dass unser Gesundheitswesen sich mehr und mehr zu einer Gesundheitsindustrie entwickelt, bei der die Erwirtschaftung von Erlösen der zentrale Antrieb ist. Die Krankenversorgung erfolgt nach dem Vorbild industrieller Produktion und verliert dabei den kranken Menschen nahezu völlig aus dem Blick. Das ökonomische Denken ist so vorherrschend, dass es inzwischen schon höchst gefahrenvoll ist, Patient zu werden und zu sein. Ein Krankenhaus kann nicht gemanagt werden wie eine Autowerkstatt und Menschen können nicht in verwerflicher Weise zu wirtschaftlichen Zahlen degradiert werden. Das Land Rheinland-Pfalz hat die festgelegte Aufgabe, die bedarfsgerechte flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhäusern sicherzustellen. Diese dringend notwendige, vorgeschriebene soziale Daseinsvorsorge des Staates ist nahezu komplett verloren gegangen.
Wenn sich nicht bald ein wirksamer (friedlicher) Widerstand in der Bevölkerung organisiert, sieht es düster aus für die Zukunft im bundesdeutschen Gesundheitswesen. Mit dem renommierten Literaten Bertolt Brecht kann ich immer nur sagen: "...Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der (eigenen) Mehrheit..."

09.01.2021: Klaus Finken aus Birgel zur Müllentsorgung im Landkreis Vulkaneifel
"Nachdem das Müllproblem mit der A.R.T. sehr hohe Wellen geschlagen und man einen faulen Kompromiss mit der Wiedereinführung der „Braunen Tonne“ gefunden hatte, nimmt das Desaster seinen Fortgang. Das dies bei einer zusätzlichen Gebühr von 112, -- € für die Abfuhr der „Braunen Tonne“ keinen großen Andrang fand, war zu erwarten und wohl auch so gewollt. Wenn man ein Angebot nicht wirklich ernst meint, regelt man das über einen überhöhten Preis. Es ist schon merkwürdig, vor der A.R.T. konnte Remondis die Müllentsorgung für ungefähr den halben Preis regeln. Nun fährt Remondis für die A.R.T. den Müll ab. Die Abrechnung läuft über die A.R.T. und vermutlich mit einem schönen Preisaufschlag. Remondis wird die Dienstleistung der A.R.T nicht für die Hälfte angeboten haben.
Nun stellt sich heraus, dass der Entsorgungsvertrag eine super Freibriefklausel enthält. Bei Schnee wird nicht abgefahren. Ersatzabfuhr gibt es nicht. Dafür sollen Bürger die überteuerten offiziellen Müllsäcke benutzen. Tolles Geschäftsgebaren. In der freien Wirtschaft würde solch ein Vertrag und Umgang mit dem Kunden unverzüglich gekündigt. Nichterfüllung zieht normal eine Ersatzleistung mit sich. Nur bei der tollen A.R.T. nicht!
In mindestens 8 Gemeinden wurden die Tonnen in der letzten Woche gar nicht oder nur teilweise entleert. Grund: Schneefall, nicht befahrbare Straßen. Komisch, alle anderen Dienstleister, Busse, und Öllieferanten konnten die Gemeinden und betroffene Straßen anfahren. Nur die A.R.T. nicht. Ich schlage vor, dass auf den Straßen die weißen Markierungen ab sofort gelb überpinselt werden. Nicht, dass noch jemand die weißen Striche als Schnee interpretiert. Jetzt holt man noch schnell die alten braunen Tonnen ab und schafft damit Fakten. Die erneute komplette Einführung der Tonne wird dann natürlich mit dem Argument abgeschmettert werden: „Die Beschaffung von neuen braunen Tonnen ist zu teuer!“
Wie kommen wir Vulkaneifler nun aus dem Dilemma raus? Eine Möglichkeit gibt es, damit wenigsten nochmals vernünftig über die Müllentsorgung diskutiert und eine nachvollziehbare Kostenkalkulation möglich wird. Zunächst müsste der Landkreis Vulkaneifel aus dem Vertrag aussteigen, sprich kündigen. Dann gäbe es die Möglichkeit der erneuten Kalkulation und vor allen Dingen eine offene Information der Bevölkerung. Vor der A.R.T. hatten wir ein sehr gutes funktionierendes kreiseigenes System!
Die Initiative „Mehr Bürgerwille“ sammelt momentan Unterschriften für den Austritt aus der A.R.T. Die Teilnahme an dieser Aktion würde bei Erfolg zumindest die Möglichkeit einer neuen und fairen Müllentsorgungsdebatte eröffnen. Die Verträge sollten von Spezialisten und nicht selbst ernannten Entsorgungspäpsten ausgehandelt werden. Nur weil man einer bestimmten Partei angehört und aus politischen Gründen in Gremien abgeordnet wird, ist man kein Spezialist für ein bestimmtes Fachgebiet. Diese Leute müssen sich auf Aussagen von den Entsorgungspäpsten verlassen, ohne die Fachkenntnis zur Überprüfung zu haben.
Liebe Bürger, überdenkt was ihr tut und vergesst das Dilemma nicht bei der nächsten Wahl.

06.01.2021: Zu der Invasion in die Schneegebiete der Nordeifel schreiben der Landrat des Kreises Euskirchen, die Bürgermeister*innen der Eifelkommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Mechernich, Nettersheim, Kall und Schleiden, die Nordeifel Tourismus GmbH:
"Der Besucherandrang hat unsere Wintersportgebiete in der Gemeinde Hellenthal, aber auch zahlreiche andere Orte in den Kommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Kall, Mechernich, Nettersheim und Schleiden mit entsprechender Schneelage am vergangenen Wochenende an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht. Aus diesem Anlass haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister am heutigen Tag gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Euskirchen, der Kreispolizeibehörde und der Nordeifel Tourismus über die Situation beraten und einen eindringlichen Appell formuliert:
Touristisches Reisen ist bundesweit untersagt, der strikte Lockdown wurde am gestrigen Tag verlängert. Bundes- und Landesregierung haben an die Menschen appelliert, Ausflüge zu vermeiden. Dennoch kamen in den letzten Tagen so viele Tagesausflügler in die Eifel wie schon lange nicht mehr.
Wir teilen die Sehnsucht nach Bewegung draußen in der Natur, vor allem im Schnee. Die Realität ist jedoch, dass es in der aktuellen pandemischen Lage schlichtweg keine Angebote in der Nordeifel für die vielen Besucherinnen und Besucher gibt. Die Skigebiete sind nicht zugänglich, die Lifte laufen nicht, die Rodelhänge sind gesperrt, ebenso die meisten Parkplätze. Auf den Waldwegen besteht eine extrem erhöhte Schneebruchgefahr, die lebensgefährlich ist.
Überall in der Nordeifel/Kreis Euskirchen gilt: Gastronomische Betriebe sind geschlossen, es gibt keine Toiletten, keine Wickelräume für Babys und Kleinkinder, keine Möglichkeit zur Einkehr, keinen Ort zum Aufwärmen. Hinzu kommen lange Staus auf der Autobahn und eine insgesamt schwierige Verkehrslage. Unter Freizeitvergnügen und Schneespaß verstehen wir etwas anderes.
Die Devise lautet daher: Stay@home! in diesen Zeiten der Pandemie und des strikten Lockdowns.
Die Menschen sind aufgefordert, Spaziergänge und frische Luft am eigenen Wohnort zu suchen. Wir freuen uns gemeinsam auf eine Zeit, in der unsere touristischen Angebote der Nordeifel wieder unbeschwert genutzt und erlebt werden können!"

Aus den Leserbriefen von 2020

29.12.2020: Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelm vom rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium zur Schließung der Chirurgie am St. Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein
Die Entscheidung des Krankenhausträgers Marienhaus Kliniken GmbH wurde dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium mit Schreiben vom 21. Dezember 2020 mitgeteilt. Ich bedauere diesen nicht zuletzt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offensichtlich überraschenden Schritt, der allein in der Verantwortung des Krankenhausträgers liegt. Vorwürfe von Vertretern des Stadtrats der Stadt Gerolstein, dass man sich von Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler belogen fühle, weise ich auf das Schärfste zurück. Richtig ist, dass im vergangenen Sommer dem Gesundheitsministerium tatsächlich noch keine Pläne über Änderungen der Fachabteilungsstruktur bekannt gemacht worden waren. Noch im September war dem Gesundheitsministerium auf Nachfrage infolge von in der Region geäußerten Zweifeln an der Zukunft des Krankenhauses von Seiten der Klinik mitgeteilt worden, dass alle dort vorgehaltenen medizinischen Abteilungen unter Einhaltung des Facharztstandards fortgeführt werden. Erst im November haben wir vom Krankenhausträger anlässlich eines Gesprächs zu einem anderen Krankenhausstandort von möglichen Problemen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des chirurgischen Chefarztes erfahren. Offensichtlich hat man seitens des Krankenhausträgers keinen Ersatz gefunden sowie weitere Personalabgänge zu verzeichnen gehabt und sich zur Einstellung des stationären chirurgischen Angebots entschlossen.
Die Fortführung eines ambulanten chirurgischen Angebots mit der Durchführung auch von ambulanten Operationen ist zu begrüßen, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Region um Gerolstein mit der Schließung der stationären Chirurgie einen Verlust erleidet. Gleichwohl möchte ich darauf hinweisen, dass insbesondere mit den chirurgischen Abteilungen der Krankenhäuser in Daun, Bitburg und Prüm auch die stationäre chirurgische Versorgung in der Region sichergestellt bleibt. Speziell die Chirurgie am Krankenhaus Maria Hilf in Daun – im gleichen Landkreis wie Gerolstein – dürfte durch die Entwicklungen eine Stärkung erfahren.

29.12.2020: Walburga Rink aus Plütscheid zur Betreuung eines "Weihnachtslämmchens" in Pellingen:
Das nenne ich doch eine wirklich wunderschöne Weihnachtsmeldung. Danke an den Auslieferungsfahrer, der ständig unter enormen Stress seine Pakte ausliefert und sich trotzdem die Zeit genommen hat, diesem neugeborenen Lamm zu helfen. Und ebenfalls danke an die Polizisten, die in dieser Zeit genauso ihren Dienst unter ständigem Stress verrichten und sich ebenfalls in rührender Weise um dieses Tierbaby gekümmert haben. Solche Hilfen sind in unserer gleichgültigen Gesellschaft leider nicht mehr selbstverständlich.

27.12.2020: Presseerklärung der Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen zur Schließung der Chirurgischen Abteilung im St. Elisabeth Krankenhaus Gerolstein
Die Schließung kommt nicht überraschend! Es zeugt nicht gerade von einer wohlwollenden Haltung vom Träger des Krankenhauses in Gerolstein, drei Tage vor Heiligabend die Mitarbeiter*innen, Bürger*innen und die Region über die Schließung der chirurgischen Abteilung zum Ende des Jahres zu informieren. Das gleiche Vorgehen, nur von einem anderen Träger, wurde bei der Schließung der Geburtshilfe in Daun praktiziert. Sich jetzt über die Entscheidung des Trägers zu empören ist jedoch teilweise Augenwischerei. Die Zeichen des letzten Jahres deuteten genau auf die Schließung der Abteilung hin. Die Gründe liegen eindeutig in einer falschen Gesundheitspolitik aus den 1990er Jahren, wie sie von Bund und Ländern zu verantworten ist. Damals wurde von Horst Seehofer die Privatisierung unseres Gesundheitswesens auf den Weg gebracht. Während der Regierung Schröder wurden von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt weitere Verschärfungen eingeführt. Ein gravierendes Problem ist dabei die Fallzahlenberechnung.
Heute ist die Schließung einzelner Abteilungen und ganzer Krankenhäuser eine rein materielle, betriebswirtschaftliche Entscheidung, bei der die Versorgung des Menschen nachranging ist. Hier muss die Empörung ansetzen und es muss endlich auf Landes- und Bundesebene, beide mit SPD-Regierungsbeteiligung, für eine Reform des Gesundheitswesens zum Wohl der Menschen gekämpft werden.
In naher Zukunft müssen diese Fragen beantwortet werden: Hat die Innere Abteilung im St. Elisabeth Krankenhaus noch eine Zukunft oder wird diese in ein paar Monaten ebenfalls geschlossen, weil der Chefarzt in den Ruhestand wechselt und kein Nachfolger in Sicht ist? Steht womöglich der Standort des Dauner Krankenhaus zur Disposition? Was werden Landespolitik und Landkreis unternehmen, um weitere Schließungen in den nächsten Jahren zu verhindern?

19.12.2020: Offener Brief von Inge und Dieter Wernet aus St. Vith an Bundesgesundheitsminister Spahn
Sehr geehrter Herr Spahn, die Medien verkündeten es: „Das Bundesgesundheitsministerium teilt mit, dass ab dem 16.12.2020 für 60-Jährige und ältere und durch Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen von den Apotheken jeweils 3 FFP-2 Masken kostenlos ausgegeben werden …“ Klasse – gute Idee – die Regierung tut wirklich etwas. Das ist die spontane Reaktion der Betroffenen. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Wir, 69 und 78, vorbelastet durch Diabetes II und Blasenkrebs, sind deutsche Staatsbürger, bei der TK versichert und wohnen in Grenznähe in Ostbelgien. Somit gehören wir zweifellos zu den Begünstigten. Die uns nächstliegende Apotheke in Deutschland ist in Bleialf. Am selbigen Tag um 10:30 Uhr erfuhren wir dort, dass die letzten Masken gerade ausgegeben worden seien. Am Freitag dem 18.12.2020 wären sie sicherlich wieder verfügbar. Eine Vorbestellung könne man leider nicht machen. Ein Anruf am Freitagmorgen ergab, die Masken seien noch nicht da, vielleicht nächste Woche, vielleicht zwischen den Feiertagen – man wisse es nicht. Es folgten unsererseits Anrufe bei zwei Apotheken in Prüm und scheiterten an der unisono lautenden Aussage: „Wir geben Masken nur an unsere Kunden ab“.
Das ist schlichtweg skandalös und kann nicht im Sinne des Gesundheitsministeriums sein. Die Masken wären angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes sicherlich hilfreich gewesen. Hier zeigt sich erneut, dass wieder einmal gut gemeinte Absichten der Regierung in der Praxis wirkungslos verpuffen und im Sand verlaufen.

07.12.2020: Leserbriefes von Ortsbürgermeister Ewald Hansen aus Reuth zur Landratswahl im Vulkaneifelkreis
Womit wohl kaum einer gerechnet hatte, ist bei der Landratswahl des Vulkaneifelkreises eingetreten: Eine zuvor weitgehend unbekannte Bewerberin Julia Gieseking hat dem ebenfalls zur Wahl angetretenen Amtsinhaber Heinz-Peter Thiel trotz Amtsinnerhaberbonus eine deftige Niederlage bereitet, obwohl Landrat Thiel in seiner Amtszeit einiges im Vulkaneifelkreis bewirkt hat. Neben hohen, notwendigen Investitionen in die kreiseigenen Schulen und einigen anderen Dingen ist besonders das bisherige Management der Coronapandemie, die er zusammen mit den Mitarbeitern seiner Verwaltung erfolgreich bewältigt hat, zu erwähnen.
Drei Dinge haben aber aus meiner Sicht aber zu der Wahlniederlage geführt. Da ist einmal sein Wortbruch bei der Fusion der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Dort hatte er im Kreise der Ortsbürgermeister mehrfach versichert, dass er den Wechsel der Ortsgemeinden der Oberen Kyll mit eindeutigem Wechselwillen nach Prüm unterstützen würde. Doch bei der Anhörung des Fusionsgesetzes mit Prüm im Innenausschuss des Landtages drohte er plötzlich mit Verfassungsklage gegen dieses und brachte damit das Gesetz zum Kippen. Dieser Wortbruch blieb im Gedächtnis der Wähler und ist ihm jetzt auf die Füße gefallen. Nur wenig später wurde dann die von ihm präferierte die Dreierfusion Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll mit starker Rückendeckung der regionalen Landtagsabgeordneten auf den Weg gebracht.
Was ihn sicherlich viele Wählerstimmen gekostet hat, war auch die unsägliche Biomüllaffäre der A.R.T. hauptsächlich im Vulkaneifelkreis. Hier hätte sein Veto als Landrat in der Verbandsversammlung und in den Kreisgremien wahrscheinlich diese wenig sinnvolle (starker Bring-Autoverkehr zu den Contaiern usw.) und für die Haushalte teure Regelung verhindern können.
Wie schon bei der Bürgermeisterwahl in der VG Gerolstein in 2018 gab es auch im Kreis die unterstützende Koalition aus CDU, FWG und B90/Grüne. Was sich in Gerolstein als Flop für den CDU- Kandidaten erwiesen hatte, wiederholte sich jetzt auf Kreisebene und hat meines Erachtens sicherlich viele Protestwählerstimmen gekostet. Zahlreiche Wähler finden eine derartige Verbindung vor Wahlen nicht besonders gut.
Es bleibt jetzt für die neue Landrätin nur zu hoffen, dass sich die Koalition nicht als schlechter Wahlverlierer zeigt, wie anderen Ortes oft festgestellt werden muss, sondern sachlich und konstruktiv zum Wohle der Bewohner unseres Vulkaneifelkreises mit Frau Gieseking zusammenarbeitet. In den unteren kommunalen Gremien muss die Arbeit für Bürgerinnen und Bürger und nicht das Parteibuch im Vordergrund stehen.

19.11.2020: Arla Foods Stellungnahme zum Forderungspapier der MILCHDIALOG Initiative:
"Wir haben volles Verständnis dafür, dass Landwirte aufgrund der steigenden Produktionskosten sowie der steigenden Forderungen nach einer ökologisch nachhaltigeren Produktion und mehr Tierwohl unter zunehmendem Druck stehen. Als Molkereigenossenschaft, die zu 100 Prozent im Besitz von Landwirten ist, ist es unsere Aufgabe, den höchstmöglichen Wert für die Milch unserer Landwirte zu schaffen, und als solche haben wir ein gemeinsames Interesse an der Erhöhung des Milchpreises.
Wir haben deshalb auch Verständnis für die Forderung, selbst für das vorgeschlagene Niveau, sehen den vorgeschlagenen Zeitrahmen aber als unrealistisch an. Fakt ist, dass der Milchpreis am Markt verdient werden muss. Eine kurzfristige Erhöhung des Milchpreises um 15 Eurocent kann am Milchmarkt aktuell nicht erzielt werden und würde Arla Foods zusätzliche Kosten in Höhe von 2,1 Mrd. EUR jährlich verursachen. Dies würde die Zukunft unserer Genossenschaft und damit die mittel- und langfristige Perspektive, allen unseren Landwirten einen wettbewerbsfähigen Milchpreis zu bieten, gefährden. In Anerkennung der schwierigen finanziellen Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe und basierend auf der guten Geschäftsleistung von Arla in 2020, wurde Anfang Oktober über eine Erhöhung der diesjährigen Nachzahlung an Arla Mitglieder diskutiert und es wurde vereinbart, einen entsprechenden Vorschlag innerhalb Arlas genossenschaftlicher Demokratie zur Abstimmung vorzulegen.
Um sicherzustellen, dass wir als Genossenschaft einen wettbewerbsfähigen Milchpreis zahlen können, arbeiten wir jeden Tag daran, die Milch unserer Landwirte bestmöglich zu vermarkten und gleichzeitig unsere Kosten niedrig zu halten.
Mit der Einführung des dreijährigen Transformations- und Kosteneinsparungsprogramms „Calcium“ im Jahr 2018 haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unsere Kosten um mehr als 400 Millionen EUR zu reduzieren. Von den Einsparungen sollen 300 Millionen EUR über den Milchpreis direkt den Genossenschaftsmitgliedern zukommen, der Restbetrag von mindestens 100 Millionen EUR soll in das Unternehmenswachstum reinvestiert werden. Derzeit liegen wir mit unserem Transformationsprogramm im Plan und haben im Jahr 2020 100 Millionen EUR eingespart, was fast 1 Eurocent direkt zum Milchpreis hinzufügt.
Darüber hinaus bauen wir gemeinsam mit unseren Landwirten starke Marken auf (z.B. Arla Buko®, Arla Kærgården®), investieren in Produktinnovationen (z.B. Arla® Skyr, Arla Bio (Hauch von)) und haben mit unserem Klima-Check und dem Qualitätsprogramm Arlagården® zwei starke Initiativen, mit denen wir intensiv an der Verbesserung der Klimabilanz und dem Tierwohl auf unseren Mitgliedsbetrieben arbeiten.
Wir sind aber nur eine von vielen Molkereien auf dem deutschen Markt, und unser Marktanteil liegt noch immer auf einem relativ niedrigen Niveau. Wir wollen vorangehen, aber Lösungen für den gesamten Markt können nur gemeinsam erreicht werden. Wir befürworten deshalb eine noch stärkere Zusammenarbeit mit den Molkereien auf dem deutschen Markt. Die Veröffentlichung der Milchsektor-Strategie 2030 Anfang 2020 war ein guter Anstoß. Jetzt gilt es, sie zusammen zum Leben zu bringen.
Wir erklären uns bereit, im Rahmen der rechtlichen Vorgaben, Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit mit anderen Molkereien auf dem deutschen Markt auszuloten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Molkereien und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Eigentümer, der Milcherzeuger, zu verbessern.
Gemeinsam müssen wir mit den übrigen Akteuren auf dem deutschen Milchmarkt an Lösungen arbeiten, um von einem Markt, der sich hauptsächlich über den Preis definiert, zu einem Markt zu gelangen, der sich auf Qualität und Wertschöpfung für die Kategorie Milch konzentriert.
Die derzeitige Organisation des deutschen Milchmarktes mit halbjährlichen Ausschreibungsrunden erschwert eine langfristig nachhaltige Entwicklung. Längerfristige Verträge mit einer Laufzeit von 3-5 Jahren würden die Entwicklung nachhaltigerer Konzepte erheblich erleichtern. Darüber hinaus sollten wir, anstatt nur über den Preis zu sprechen, ein Gespräch darüber führen, wie wir effizienter zusammenarbeiten können. Beispielsweise zeigen unabhängige Studien Kosteneinsparungspotenziale von 3-5 % in der Versorgungskette durch verbesserte Zusammenarbeit. Gerne würden wir diese Gespräche schnellstmöglich aufnehmen.
Wir erkennen die Tatsache an, dass jeder Betrieb, jede Landwirtin und Landwirt, jedes Stück Land anders ist und dass Landwirte ihre Betriebe auf unterschiedliche Weise organisieren und führen. Wir wissen, dass es Gemeinsamkeiten auf den landwirtschaftlichen Betrieben gibt, aber um zu verstehen, wie die wirtschaftliche Situation auf dem einzelnen Betrieb verbessert werden kann, sollte eine gezielte individuelle Beratung angeboten werden. Diese werden wir zum einen über unser eigenes Klima-Check-Programm anbieten. Zum anderen werden wir den Dialog mit politischen Akteuren und öffentlichen Institutionen suchen, um die Möglichkeiten des Erhalts von Fördermitteln für eine wirtschaftliche Beratung zu erörtern.
Es gibt keinen Königsweg, jedoch muss die Milchindustrie umweltfreundlicher, aber auch wirtschaftlich und sozial nachhaltiger werden. Wir haben uns verpflichtet, gemeinsam mit unseren Landwirten intensiv daran zu arbeiten, um dies zu verwirklichen, und wir fordern die anderen Akteure auf dem Milchmarkt, insbesondere den Einzelhandel, aber auch die Verbraucher und politische Entscheidungsträger auf, diesen Weg mit uns zu gehen. Wir bleiben bereit für einen offenen und konstruktiven Dialog, um gemeinsam nachhaltige und bessere Lösungen zu finden.

16.11.2020: Leserbrief von Dietmar Johnen aus Kalenborn-Scheuern (Grüne) zur Landratswahl im Kreis Vulkaneifel
Am 29. November haben die Vulkaneifelerinnen und Vulkaneifeler die Aufgabe, eine ganz wichtige Weiche zustellen. Nämlich ob es den Landkreis weiter geben soll oder ob er auf Grund der von der Landesregierung geplanten zweiten Stufe der Kommunalreform aufgelöst wird. Die SPD-Kandidatin Julia Gieseking ist seit kurzem Mitglied ihrer Partei und kommunalpolitisch aktiv. Sie stellt in Facebook-Postings in Aussicht, dass sie sich für den Erhalt des Kreises engagieren werde. Sie verweist auf Digitalisierung und die Interkommunale Zusammenarbeit, statt einer Neuordnung der Kreisgrenzen. Weiß sie genau, wovon sie spricht?
Die Landesregierung und hier vor allem das SPD-geführte Innenministerium lassen in ihren Veröffentlichungen keinen Zweifel daran, dass die Interkommunale Zusammenarbeit und Digitalisierung gestärkt werden sollen. Aber sie erscheinen der Landesregierung laut einem Gutachten, auf das sie sich beruft, nicht als Ersatz der geplanten Kreisfusionen geeignet. Interkommunale Zusammenarbeit und Digitalisierung dienen, wie viele wahrnehmen und befürchten, im Gegenteil zur Vorbereitung dieser Fusionen.
Daher brauchen wir für unseren Kreis Vulkaneifel eine Person im Landratsamt, die sich klar und frei von derartigen Vorhaben absetzen kann. Wir brauchen eine Person im Landratsamt, die bewiesen hat, dass sie den Erhalt des Kreises über eine andere Parteidisziplin setzt. Es geht nicht darum, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Ein Herz und eine Haltung, so das Haupt-Wahlargument für die SPD-Kandidatin, bringt aber jeder Mensch mit. Wichtig ist hingegen, ob eine klare Haltung und Erfahrung zum Wohl und zum Erhalt der Menschen im Landkreis Vulkaneifel beitragen. In diesem Landkreis stehen wir auf Platz 2 von 401 Landkreisen in ganz Deutschland, betreffend das nach Abzug der fixen Lebenshaltungskosten bleibende Einkommen. Diese im Vergleich zu allen anderen deutschen Landkreisen hohe Lebensqualität war ein hartes Stück Arbeit, das in den vergangenen Jahren erreicht wurde. Es bleibt weiterhin viel zu tun wie zum Beispiel Krisenmanagement in der Pandemie, weitere Durchsetzung des Beschlusses zum Erhalt der Eifelvulkane oder Stärkung der Vulkaneifel im Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte.
All das ist unabhängig von Parteiinteressen oder Geschlechterfragen. Ausschlaggebend für den Erfolg sind Fachkompetenz und die Fähigkeit, der Vulkaneifel eine selbstbewusste Stimme zu geben. Darum trete ich für Landrat Heinz-Peter Thiel und für eine Kontinuität des erfolgreich eingeschlagenen Weges ein."

14.11.2020: Leserbrief von Petra Schmidt aus Pelm zur Landratswahl im Kreis Vulkaneifel:
In der Vulkaneifel kann nicht jede und jeder machen, was er will und ein Landrat schon gar nicht. Er muss politische Entscheidungen umsetzen - auch wenn dadurch die Biotüte kommt. Die Sache war doch schon lange klar: „Rote“, „Freie“ und „Schwarze“ haben gemeinsam für die Stadt Trier und vier Landkreise 2017 einstimmig ein eigenes einheitliches Müllsystem beschlossen und beim Müllzweckverband A.R.T. bestellt.
Dann, als alle Verträge schon unterwegs waren, sollte final nach der Kommunalwahl 2019 bei jedem Kreistag und im Stadtrat das „Okay“ mit einer Abfallsatzung beschlossen werden. Hier ist alleine die SPD-Fraktion im Kreistag Vulkaneifel ausgestiegen, hat auf das schlechte Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger gesetzt und ‚Politik  gemacht‘. Man kann aber nicht einfach so tun, dass man mit einer Unterschriftenaktion einfach mal demokratisch gefasste Beschlüsse für ungültig erklären und zum „alten Biotonnen-System“ zurückkehren kann.
Das vorherige Biotonnensystem ist durch eine neue Gesetzeslage auch nicht mehr erlaubt. Deshalb wurde ein neues System erforderlich.
Klar ist auch: Unterschriftenlisten sind ein Ausdruck einer Meinung und gehören in die Diskussion. Aber selbst wenn sie die Landräte oder den Oberbürgermeister von Trier überzeugen würden – was sie nicht tun – dürften diese die Beschlussfassungen der Gremien nicht einfach kippen.
Daher gehen die vereinzelten Vorwürfe gegen unseren Landrat Thiel, der bis dato einen ordentlichen Job besonders bei meinem Herzensthema „Jugendsozialarbeit, Kinder- und Jugendhilfe“ gemacht hat, er sei verantwortlich für das Gezerre im Pro und Contra um die Biotonne, völlig fehl. Egal ob Landrat oder Landrätin, ein Landratsmensch muss die politischen Entscheidungen seiner Gremien umsetzen und fertig.
Es geht mir in den Diskussionen und Auseinandersetzungen immer mehr die Sachorientierung verloren. Ich finde, wir brauchen einen Landrat, der sich an Recht und Gesetz hält und nicht zum Spielball parteipolitischer Taktik wird.

08.11.2020: Leserbrief von Hubert Tautges aus Winterspelt zum Thema "Doppeltes Dilemma auf der A 60"
Was sich seit mehreren Monaten auf der Baustelle der A 60 zwischen den Anschlussstellen Prüm und Winterspelt abspielt, ist ein nicht zu überbietendes Dilemma. Ein mehrfach über Wochen andauernder Stillstand der Bauarbeiten. Eine einzelne Fräse, die sich mühsam Tag für Tag an einem fast 20 km langen Teilstück der Ausbesserungsstrecke abmüht. Das sind nur einige der Unverschämtheiten, die den Anrainerdörfern zugemutet werden, über die sich während der kompletten Bauphase teilweise die ein- und beidseitige Umleitung des Autobahnverkehrs quält. Und das Beste zum Schluss: Anstatt eine Engstelle an der Talbrücke Ihren zu Beginn der Bauzeit auszuräumen, wird dies bis zum Ende der Bauzeit herausgeschoben. Alleine durch diese Maßnahme hätte man die Umleitungsstrecke deutlich entlasten können.
Da mutet der Hinweis in einer Ausgabe des TV vor einiger Zeit wie blanker Hohn, nämlich, dass die mit den Arbeiten an der A 60 betraute Firma nahe Kaschenbach ein über 2 km langes Teilstück einer Bundesstraße in nur sieben Wochen komplett erneuert hat – ein Schelm der Böses dabei denkt. Waren es möglicherweise doch die Wochen, in denen die Arbeiten an der A 60 - Strecke nahezu komplett ruhten.
Indes quält sich der Umleitungsverkehr weiter durch die teilweise engen Dörfer. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen teilweise PKW- und LKW-Fahrer durch die Orte, wenn es sein muss auch über Bürgersteige. Die Warnfigur eines StreetBuddy in Winterspelt ist den LKW schon zum Opfer gefallen - ein Glück, dass hier kein Kind stand.
Aber Kinder und insbesondere ältere Menschen trauen sich ohnehin wegen des erheblichen Verkehrsaufkommens schon nicht mehr auf die Straße. Und auch die Lärmemissionen, die durch den starken Tag- und Nachtverkehr auf der jetzt schon maroden L 16 verursacht werden, sind enorm und verursachen bei den betroffenen Bürgern erhebliche gesundheitliche Schäden. Das, was den Bürgern hier zugemutet wird, ist mehr als eine Unverschämtheit - das ist Körperverletzung und das mit vollem Vorsatz der zuständigen Stellen.
Schaut man einige Kilometer weiter nach Westen, führt eine vierspurige Autobahn ab Belgien in das europäische Verkehrsnetz - und das Teilstück der A60 bis nach Prüm?
Hier wurden Wald, Wiesen und unberührte Natur geopfert, um jetzt seit 30 Jahren als Baustellenbrache vor sich hin zu siechen. Dieser Zustand ist vergleichbar mit dem Kauf eines neuen Autos, an dem der Käufer wegen fehlenden finanziellen Mitteln die Räder nicht montieren und es vor sich her rosten lässt. Schlimmer noch, auf der Teilstrecke der A 60 müssen jährlich erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet werden, damit aus der Brache keine Ökofläche wird, die dann nie mehr bebaut werden dürfte.
An dieser A 60 Strecke haben Politik und Autobahnamt gründlich versagt. Müsste man für dieses Vorgehen eine Schulnote vergeben, gäbe es eine glatte 6.
Und was bleibt nach dem Ende der Umleitungsstrecke? Auf der einen Seite eine vollkommen desolate L 16, die erneuert werden muss, und letztlich die Anlieger, die noch zu gemeindlichen Ausbaubeiträgen für kaputt gefahrene Bürgersteige zur Kasse gebeten werden. Auf der anderen Seite Politiker, die sich hinter Argumenten des Rechnungshofes verstecken, die A 60 könne wegen zu geringem Verkehrsaufkommen nicht ausgebaut werden und die jeden politischen Entscheidungswillen verloren haben.
Na Hauptsache die Diäten fließen, und das am Besten vierspurig.

11.10.2020: Thomas Schuster zum Leserbrief von Horst Becker in Sachen Corona (siehe unten):
Aufhören Becker, aufhören! Der Lockdown mag vielleicht wirtschaftliche Folgen erzeugt haben, zeigte jedoch die gewünschte Wirkung im Vergleich zu anderen Staaten. Und viele Menschen wurden kreativ und entwickelten erfolgreich alternative Geschäftsmodelle. Aktuell kann man gut erkennen, dass Eigenverantwortung und Rücksichtnahme vieler Mitbürger nicht vorhanden sind. Wenn die Einhaltung der AHA-Regeln schon als Eingriff in unsere Grundrechte verstanden werden, dann ist die Grenze zu Verschwörungstheorien ganz nahe, viel zu nahe. Dazu gehört auch, dass die ermittelten Fallzahlen des RKI als kolportiert, also als unzutreffend bezeichnet werden. Denn die sind seriös und erinnern uns täglich an die bestehende Gefahr. Leider ist die Dunkelziffer noch viel höher, weil nur unzureichend getestet werden kann. Die Gesundheit dem Wohlstand und dem persönlichen Spaß zu opfern, das ist krank! Und sowohl die Krankheitsverläufe, als auch die Folgewirkungen kann man nicht in allen Fällen als harmlos bezeichnen! Die weltweit am Covid19-Virus verstorbenen Patienten haben Sie in ihren etwas merkwürdigen Ausführungen komplett vergessen. Das Covid19-Virus ist wesentlich aggressiver und gefährlicher, als alle bisher bekannten Influenza-Viren.

11.10.2020: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zum Thema Corona
Jeden Tag werden den Bürgern im Zusammenhang mit dem Corona-Virus - wie aus olympischen Medaillenspiegeln bekannt - rekordverdächtige Infiziertenzahlen präsentiert, weltweit und regional. Leider aber werden diese Infektionszahlen nicht in Relation zu den tatsächlichen Krankheitsverläufen oder gar Todesfällen gesetzt und sind daher geeignet, in verantwortungsloser Weise eine panische Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen.
Covid-19 ist nicht der Nachfolger mittelalterlicher Seuchen wie der Pest oder schlimmer als die Spanische Grippe zu Anfang des 20.Jahrhunderts, aber selbstredend auch nicht eine eher milde Form der Grippe. Es mag für manchen befremdlich, vielleicht auch zynisch erscheinen, aber die realistische Einschätzung der Gefährlichkeit einer Virus-Erkrankung ergibt sich aus der Einordnung ihrer Mortalität bzw. schwerer Krankheitsverläufe und ihrer gesundheitlichen Folgeschäden. Glücklicherweise klagen die allermeisten Covid-19-Infizierten nur über leichte Symptome, glücklicherweise müssen nur sehr wenige intensiv-medizinisch behandelt werden und - noch einmal - glücklicherweise ein verschwindend geringer Prozentsatz verstirbt an den Folgen.
Nicht zuletzt auf diesem Hintergrund hat sich der politische Beschluss, das Corona-Virus durch rigorose Maßnahmen wie etwa einen wirtschaftlichen und sozialen Lockdown zum Verschwinden zu bringen, in der Realität als überaus naiv erwiesen und ist krachend gescheitert. Wenn das Virus nämlich nicht ganz ausgerottet wird, und es durch private Partys, Großhochzeiten, Reiserückkehrer, Migrationsbewegungen usw. verbreitet wird, wird es immer wieder neue Ausbrüche geben und alle vorhergehenden Maßnahmen gegen Ansteckung und Erkrankung waren umsonst. Mit anderen Worten: Ein erneuter Lockdown müsste her.
Aber die Kosten für eine solche Maßnahme – das dürfte sich mittlerweile bei allen politischen Entscheidungsträgern herumgesprochen haben – würde die Volkswirtschaft zerstören; die Folgen wären verheerend, insbesondere für das Gesundheitssystem und für unser aller Lebenserwartung.
Anstatt nun wie das Kaninchen vor der Schlange gebannt auf die kolportierten Zahlen des Robert-Koch-Instituts zu starren und daraus irgendwelche Fallzahlen zu konstruieren, deren Sinnhaftigkeit und Willkürlichkeit in der Bevölkerung zunehmend mit Kopfschütteln und Misstrauen quittiert wird, sollte man sobald als möglich in eine Kommunikation mit den Menschen eintreten. Es geht darum, Wege aufzuzeigen, wie es sinnvoll gelingen kann, bis zur Erreichung einer wie immer gearteten Immunität, mit dem Virus zu leben – wie mit allen anderen Influenza-Viren auch.

10.10.2020: Leserbrief von Thomas Schuster aus Pronsfeld zur Entwicklung der Corona-Fallzahlen
Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Ich nicht, aber vor den aktuellen Covid19-Infektionszahlen im Eifelkreis Bitburg-Prüm, ganz besonders im nahen Prüm. Die zweite Welle, die alle mit gesundem Menschenverstand voraus gesagt haben, ist angekommen. Die Gründe sind vielfältig und mit Verantwortungsgefühl und Intelligenz nicht zu erklären. Armes Deutschland. Ja, auch hier auf dem Land gibt es keine heile Welt mehr. Der Egoismus besiegt den Verstand. Aber das habe ich als Schulleiter bei Elterngesprächen in den letzten Jahren immer öfter feststellen müssen. Wer glaubt, dass er im Ernstfall die gleiche medizinische Hilfe, wie der noch amtierende USA-Präsident erhalten wird, ist mehr als naiv. Außerdem sind die Verlaufs-Auswirkungen und vor allem die Folgewirkungen noch  immer ein ungelöstes Rätsel. Sie fallen bei jedem Betroffenen anders aus. Fest steht jedoch, dass dieses Virus aggressiver und unberechenbarer ist, als seine Vorgänger. Na dann, gute Besserung.

10.08.2020: Bernd Kruse (IG Westeifelbahn) und Jens Wießner (Eifelquerbahn e.V.) zur Entwidmung der Westeifelbahn Gerolstein - Prüm
"Das endgültige "Aus" der Westeifelbahn von Gerolstein nach Prüm steht unmittelbar bevor, zumindest dann, wenn der Bescheid zur Freistellung von Bahnbetriebszwecken Rechtskraft erlangen sollte. Nun ruht der Verkehr auf der Strecke bereits seit vielen Jahren und auch die Eigentümerkommunen, die Stadt Gerolstein und die Verbandsgemeinde Prüm drängen schon seit längerem darauf, die Strecke von Bahnbetriebszwecken freizustellen und durch einen Radweg zu ersetzen. Was also spricht gegen die Entscheidung der Aufsichtsbehörde? In erster Linie die Anforderungen des Allgemeinen Eisenbahn Gesetzes (AEG), welches entsprechend hohe Hürden für eine im Volksmund ‚Entwidmung‘ genannte Freistellung von Bahnbetriebszwecken aufstellt. Konkret fordert das Gesetz die Feststellung, dass „langfristig eine Nutzung der Infrastruktur im Rahmen der Zweckbestimmung nicht mehr zu erwarten ist". Die Bahn ist das Verkehrsmittel der Zukunft und spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutzkonzept der Bundesregierung. Das klare Ziel ist es, die Bahn wieder zurück in die Fläche zu bringen und damit die Anbindung des ländlichen Raumes deutlich zu verbessern. Diese Pläne stehen im klaren Widerspruch zu den Anforderungen, die das AEG an eine Entwidmung stellt. Häufig wird als Begründung für die Entwidmung angeführt, dass auf der Strecke seit Jahrzehnten kein Schienenpersonennahverkehr mehr angeboten wird. Dass dies kein Ausschlusskriterium ist, zeigt exemplarisch die Reaktivierung der Bentheimer Bahn, welche im letzten Jahr nach über 40 Jahren im SPNV erfolgreich reaktiviert wurde. Wie bei allen Reaktivierungsvorhaben der letzten Jahre liegen auch hier die Fahrgastzahlen weit über den von den Gutachtern prognostizierten Zahlen. Auch die Finanzierung einer möglichen Reaktivierung ist heutzutage deutlich einfacher als noch vor einigen Jahren. So fördert das Land Rheinland-Pfalz touristische Reaktivierung von Bahnstrecken mit bis zu 85 Prozent der Gesamtkosten. Eine Reaktivierung im regulären SPNV würde durch den Bund sogar mit bis zu 90 Prozent gefördert, so dass Land und Kommunen zusammen nur noch 10 Prozent der Reaktivierungskosten aufbringen müssen. Der Erhalt der Bahnstrecke bedeutet auch keineswegs das Aus für die Radwegepläne der Kommunen. Die Westeifelbahn wurde im Jahr 1907/08 zweigleisig ausgebaut, somit steht ausreichend Platz für die Bahn als auch den Radweg zur Verfügung. Dass dieses Konzept sehr gut funktioniert, zeigt das Zusammenspiel von Bahn und Radweg am Beispiel des Kyllradweges entlang der Eifelstrecke von Trier nach Köln. Im Übrigen gilt weiterhin der im Koalitionsvertrag der rheinland-pfälzischen Landesregierung festgeschriebene Grundsatz „Trassensicherung vor Entwidmung“, wogegen der aktuelle Freistellungsbescheid eindeutig verstößt. Und auch wenn es manchmal gerne so dargestellt wird, ein Radweg ist keine Trassensicherung.
Daher fordern wir die Rücknahme des Freistellungsbescheides und die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für eine kombinierte Nutzung der Trasse durch Bahn und Radweg unter den aktuellen Bedingungen, denn dies wäre ein echter Mehrwert für die Region."

03.08.2020: Thomas Schuster aus Pronsfeld zu den Wolfsvorkommen und der Corona-Pandemie:
Ach ja, der böse, böse Wolf... Das Coronavirus SARS-CoV-2 sollte uns wesentlich mehr Angst einjagen. Denn dann würde man sich als ehemaliger Lehrer und aktueller Opa (Risikogruppe) doch viel mehr Sorgen und Gedanken machen.
1. Warum werden Kinder diesem äußerst aggressivem Virus ohne Bedenken beim KiTa- und Schulanfang ausgesetzt? Denn selbst wenn, und dies ist mittlerweile belegt, sich Personen, egal welchen Alters, infizieren und mit viel Glück „genesen“, dann kommen noch lange nicht alle so einfach ohne Folgeschäden davon.
2. KiTa-Kinder und auch die meisten Grundschulkinder sind kaum in der Lage, sich an die Hygiene-Maßnahmen zu halten.
3. Zudem können infizierte Kinder und Jugendliche ihr gesamtes privates Umfeld anstecken, ohne sich dessen bewusst zu sein. Da helfen auch keine nachträglichen Verfolgungen der Infektionsketten mehr. Das sagt uns schon der gesunde Menschenverstand. Leider ist dieser in Deutschland offensichtlich auf dem Rückzug.
Warum setzt man Kinder dieser Gefahr aus? Sind es wirklich die fehlenden sozialen Kontakte, die angeblich so wichtig sind? Das wird doch schon seit Monaten im privaten Bereich von vielen Eltern ohne Mund-/Nasenschutz „nachgeholt“. So zumindest meine Beobachtungen auf vielen Spielplätzen in der Umgebung. Es könnte natürlich auch sein, dass die meisten Eltern mit der täglichen Anwesenheit ihrer Kinder überfordert sind und die Landesregierung wieder einmal dem Elternwillen nachgibt.
Mein Tipp an alle, die die Gefahr nicht erkennen können, weil ihnen der intellektuelle Zugang zur Gefahr der Pandemie fehlt: Einfach mal das Internet für sinnvolles Surfen auf seriösen Seiten nutzen. Sich z.B. über die „Spanische Grippe“ informieren. Oder über Folgeschäden bei sogenannten Genesenen nach einer Covid19-Infektion.
Fakt ist: Dieses Virus ist wesentlich aggressiver und tödlicher, als alle bisher bekannten SARS-Viren! Und ein Nach-Corona-Zeitalter wird es so schnell und schon gar nicht wie „vorher“ geben. Seien wir froh, dass wir hier auf dem Land ausreichend Möglichkeiten haben, uns distanziert und trotzdem mobil zu verhalten.

02.08.2020: Leserbrief von Joachim Schröder aus Pronsfeld zu Wolfsvorkommen in der Eifel
Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Leserbrief schreiben soll, aber letztlich berief ich mich auf meine ureigene Meinungsfreiheit und tue diese auch kund. Dass es Kritik geben wird, ist bewusst mit einkalkuliert.
Vorab: Jedes Tier auf dieser Welt hat sein Lebensrecht! Auch der Wolf. Nochmals: jedes Tier - selbst die Schnake, die mich täglich ärgert.  Viel zu lange mussten sich Menschen in der Vergangenheit bei uns -  in diesem Falle spreche ich von Bauern in der Eifel -  vor Wölfen schützen. Jahrhunderte lang wurden die Ernährer der Familien, also die Nutztiere, von Wolfsrudeln grausam heimgesucht und die Existenz der Menschen brutal gefährdet oder gar vernichtet. Das Klischee vom Wolf, der sogar den Mond "anheult", möchte ich hier nicht bemühen. Aber dass er als "Werwolf" (symbolisch) und gefürchtetes Raubtier stets eine Gefahr darstellte, ist unbestritten. Die Literatur kann hierzu viel hergeben.
Zur Gegenwart: Nach den Meldungen der letzten Tage ist das Tier also nun unmittelbar vor unserer Stalltür angekommen. Ich wünsche keinem Landwirt, dass er seine Tiere verliert. Zu dem materiellen Schaden käme im Nachzug sofort auch der menschliche "Schaden", also der Umgang mit der Folge, der wütend macht. Warum brauchen wir diesen Wolf erneut hier zuhause - bewusst angesiedelt?
Und die Zukunft? Ich will mir nicht ausmalen, was noch geschehen könnte. Aber in der Folge meiner Wut kreiere ich einige Beispiele - hoffentlich mögen diese Fälle nie eintreten. Erst fällt der Wolf in das Gehege des Eifelzoos in Lünebach ein und macht sich hier über Lamas, Ziegen und Enten her. Abgesehen von dem endlosen Leid der Tiere würde das einen weiteren schweren Rückschlag für den Zoo bedeuten, der gerade mal wieder "auf die Beine kommt". 
Weiter ließe sich spekulieren: Auf dem Eichelberg in X oder dem Tonnenberg in Y spaziert eine KITA-Gruppe mit Betreuerinnen und denkt an nichts anderes als an eine schöne Natur mit all ihren Sommerangeboten und Verlockungen.
Oder eine Joggerin macht gerade im A- Tal  ihre Entspannungsübungen im Wald bei P.
Ich mag mir das alles nicht vorstellen. Weiß auch nichts. Eines weiß ich aber: Wenn das erste Kind ein Opfer des Raubtieres wird, ist der Aufschrei nicht mehr aufzuhalten. Dann hat auch die Politik versagt.

31.07.2020: Offener Brief von Hubert Tautges aus Winterspelt zur A60 Winterspelt-Prüm - Ausbau als Autobahn unverzüglich
Vollsperrung der A 60 seit drei Wochen und keine Arbeiten/Arbeiter auf dem Teilstück Weißenhof – Prüm zu sehen. Verkehrschaos durch sehr hohes Verkehrsaufkommen in den von unzähligen Umleitungen betroffenen Dörfern, veranlassen mich erneut, auf die katastrophalen Zustände der Straßen in unserer Region hinzuweisen und den Finger in die Wunde zu legen. Ein Flickenteppich an halbfertigen Teilstücken, die aber sehr stark befahren sind, zieht sich durch die Eifel. Ein Irrsinn ist, dass bei solchen Reparaturmaßnahmen oder Unfällen auf der A 60 zwischen Winterspelt und Prüm - aber auch auf der B 51 zwischen Olzheim und der A 60 - der Verkehr über die Dörfer umgeleitet wird und sich dann, besonders durch den starken Schwerlastverkehr, die Verkehrsteilnehmer wochenlang im Schneckentempo über die oft sehr maroden und engen Landstraßen bewegen müssen. Die betroffene Bevölkerung ist entsprechend wütend und ich fürchte, dass bei den kommenden Wahlen die Quittung erteilt wird.
Würden die A 60 als Autobahn und B 51 autobahnähnlich ausgebaut, könnte im Bedarfsfall der Verkehr auf diesen Trassen umgeleitet werden und die Folgekosten von Umleitungen für die Reparatur der Kreis-, Landes- und Bundesstraßen würden eingespart und die Bevölkerung in den betroffenen Dörfern von den Belästigungen und Gefahren durch das hohe Verkehrsaufkommen verschont. In den meisten Regionen in Deutschland, außer in der Eifel, sind selbst Bundesstraßen autobahnähnlich ausgebaut.
Die von uns gewählten Politiker in Berlin und Mainz sind aufgerufen, sich für einen bedarfsgerechten Ausbau der Eifelstraßen einzusetzen, die dem stark gestiegenen Verkehrsaufkommen, und hier besonders dem Schwerlastverkehr, gerecht werden. Deutschland liegt im europaweiten Vergleich 20 Jahre hinter den erforderlichen Straßen-Baumaßnahmen zurück – gleiches gilt für die Bahntrassen.
Die hohen Geschwindigkeiten, die allzu oft auf den “langen Geraden“ der A60 und B51, insbesondere Bitburg-Trier, gefahren werden, haben bei Unfällen im Begegnungsverkehr besonders schlimme Folgen, da ja die schützenden Mittelleitplanken fehlen. Fatal ist auch, dass viele Fahrer, die von der Autobahn aus Belgien oder der A 60 aus Richtung Bitburg kommen, oft im Kopf nicht "umschalten", dass man plötzlich auf einer “Eifeler Landstraße“ im Schneckentempo fahren soll.
Die Ersthelfer von DRK, Feuerwehr und Polizei müssen immer wieder die Toten und Schwerverletzten bergen und brauchen lange, um das Erlebte zu verarbeiten.
Menschen, die bisher dort bei Verkehrsunfällen gestorben sind, könnten noch leben. Schwerverletzte, die  lebenslang unter den Folgen leiden müssen, könnten noch als gesunde Menschen am täglichen Leben teilnehmen, hätte man die A 60 komplett als Autobahn fertiggestellt. Das gleiche gilt für die B51 von Stadtkyll - Olzheim - Prüm zur A 60 und die B51 zwischen Bitburg und Trier.
Lösung und Forderung: Vierspuriger Ausbau der A60 Winterspelt – Prüm, zumal seit der Eröffnung des Hochmoselüberganges der Verkehr nochmal zugenommen hat. Lückenschluss der A1 und bedarfsgerechter Ausbau der B 51 in der Eifel.
Nicht das angeblich zu geringe Verkehrsaufkommen bewerten, sondern die viel zu hohe Zahl der Toten und Verletzten.

22.07.2020: Leserbrief von Artur Völker zum Artikel: "Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Gerolstein - Prüm kann gebaut werden" vom 20.07.2020
Ich halte es für ein falsches Signal, dass vorhandene Infrastruktur abgebaut wird. Es gibt zur Zeit viel Geld vom Bund für eine Reaktivierung von Bahnstrecken.

14.06.2020: Leserbrief von Walburga Rink aus Plütscheid zum Artikel "Seniorin aus Trier wird Opfer von falschen Polizeibeamten" vom 12.6.2020
"Immer wieder wird in den Medien vor Betrügern gewarnt, die speziell Senioren mit allen möglichen Tricks um ihr Erspartes bringen. Umso unverständlicher ist es, dass eine 86-jährige Dame bei der Bank einen fünfstelligen Geldbetrag in bar!! abholen kann, ohne dass die Mitarbeiter hellhörig werden? Natürlich kann jeder mit seinem Geld tun und lassen was er will, aber aufgrund der bekannten Betrugsarten wäre es doch wohl auch im Sinne der Bank gewesen, ihre Kundin entsprechend zu informieren und damit zu sensibilisieren. Mit ein wenig mehr Achtsamkeit gäbe es vielleicht ein Opfer weniger."

10.06.2020: Leserbrief von Zita Koschnik aus Weinsfeld zum Thema "Die schönsten Wildblumen- und Naturwiesen"
"Ich war begeistert von der Aktion "Dufte Bienen" bei input aktuell. Im vergangenen Jahr wurde bei uns im Ort ein Feldweg geteert, Bäume mussten gefällt werden und die Wegseiten wurden aufgebaggert. Da es unschön aussah und auch ein Stück gewachsene Natur dem zum Opfer fallen musste, beschloss ich bereits im vergangenen Jahr, dort jede Menge Wildblumen auszusäen. Das habe ich auch im Frühjahr dieses Jahr wiederholt und es war ein wunderschöner langer Blühstreifen entstanden, bewundert und bestaunt von den meisten Einwohnern hier.
Auf der anderen Seite dieses Blühstreifens fließt ein Bächlein, was gerne als "Biotop" bezeichnet wird. Dort wird allerdings ständig Rasenschnitt (vermischt mit div. Abfall) und Baumschnitt hingefahren. Außer vielen Brennnesseln wächst leider nichts mehr, da alles darunter erstickt. Nun wollte ich mit einiger nachbarschaftlicher Hilfe dieses Biotop wieder zum Leben erwecken und aufräumen, was uns jedoch mit der Begründung "Nistzeit" untersagt wurde.
Nun musste ich gestern leider feststellen, dass die Hälfte meines Blühstreifens rücksichtslos abgemäht wurde, obwohl die Hauptblüte erst noch kommt. Nicht nur mein Blühstreifen, nein, alle Ränder aller FELDWEGE hier wurden gemäht, alle Mohnblumen, Kornblumen, Margariten usw. - die Nahrung all unsrer Bienen - alles weg. Wäre es die Hauptstraße und würde es der Verkehrssicherheit dienen, hätte ich Verständnis. Aber die Feldwege hier... - .ich bin sprachlos. Gerade jetzt, warum nicht nach der Blütezeit? Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr mich das betrübt.
Zudem wurde uns das Aufräumen untersagt, aber in direkter Nachbarschaft dürfen Bäume sinnlos gefällt werden in der Brutzeit, auch das stößt bei mir auf Unverständnis. Bereits im vergangenen Jahr habe ich mit unserem Ortsvorsteher über dieses sinnlose Mähen diskutiert, konnte jedoch nichts bewirken.
Ich hoffe sehr, dass ich bei Ihnen nicht auf taube Ohren stoße und sie sich weiterhin für den Erhalt der Wildblumen und blühenden Wegränder einsetzen...mit meiner Hilfe :-)

09.06.2020: Leserbrief von Michael Fischer, Vorsitzender des „Pfarreienrat Direkt“ der Pfarreiengemeinschaft Schönecken-Waxweiler, zu den Einwendungen des Vatikans zur Bistumsreform
Die Wurzeln müssen bleiben, damit sich das Leben weiterentwickeln kann. Die Einwendungen der römischen Dikasterien gegen die geplante Strukturreform des Bistums Trier mögen zwar für einige frustrierend, für die große Zahl der Gläubigen aber ein hoffnungsvoller Segen sein. Rom scheint erkannt zu haben, dass deutlich nachgebessert werden muss. Es ist verhängnisvoll, die teils Jahrtausende alten 887 Pfarreien aufzulösen und den Menschen vor Ort ihre kirchliche Identität und Wurzeln zu nehmen. Viel mehr Sinn als die utopisch zusammengeschnittenen und wenigen „Pfarreien der Zukunft“ macht es, die bis zum Jahr 2004 bestandenen und gewachsenen 75 Dekanate in Pfarreiengemeinschaften umzuwandeln. Dann hätte man eine akzeptierte Reform mit bistumseigenen Grenzen, in denen sich das kirchliche Leben sehr gut weiterentwickeln könnte.

06.05.2020: Leserbrief von Thomas Schuster aus Pronsfeld zu COVID-19
"Aus der Geschichte lernen – Ist das so schwer? Vor gut 100 Jahren gab es bereits schon einmal eine Pandemie mit unglaublichen Auswirkungen auf die ganze Welt. Die sogenannte Spanische Grippe wütete von 1918 bis 1920 in 3 Wellen. Die Auswirkungen auf das soziale Leben, die Wirtschaft und das Gesundheitswesen waren praktisch die gleichen wie heute, teilweise sogar schlimmer. Im bekanntesten Internet-Lexikon finden sich dazu neben den Details auch sehr interessante Fotos.
Nun waren viele Länder wegen des 1. Weltkrieges ohnehin schon arg „gebeutelt“, aber alle kamen wieder auf die Beine. Und das aktuelle Corona-Virus ist wesentlich gefährlicher! Warum lernen wir nicht aus der Geschichte? Warum sind uns finanzielle und persönliche Interessen wichtiger als Gesundheit und Menschenleben? Hier werden die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft deutlich. Für Curt Goetz war die „Mikrobe der menschlichen Dummheit die Ursache von Neid, Hass und Krieg“. Und daran hat sich bis heute leider nichts geändert."

05.05.2020: Leser Manfred Dahmen aus Schlossheck zu dem weltweiten Coronavirus
Täglich fliegen uns Massen an Zahlen in Sachen Corona-Virus um die Ohren. Was mich manchmal  an  den Opferzahlen stört, ist der mangelnde Vergleich; ich denke zum Beispiel  an die Opferzahl, pro Einwohner gemessen. Dies fehlt bei den Meldungen. Ich habe mir die Mühe gemacht und den Stand per  04.05.2020 – 22 Uhr – mal berechnet. Erschreckend  hoch ist die Zahl  im Nachbarland Belgien.   Eventuell interessant für Sie uns Ihre Leser. 
 
                           Einwohner- Mio    Opfer absolut      Opfer pro 100.000  Einwohner
 
Belgien                   11,4                           7924                    69
Spain                      45,6                        25.264                    55
Italy                        60                          29.079                    48
UK                           67                          28.809                    43
Frankreich                66                          24.900                    42
Türkei                      82                            3.461                    42
Nederland                17                             5.082                    30
Irland                        4,77                        1.319                    28
Schweden                 10,23                       2.769                    27
Schweiz                    8,57                        1.784                     21
USA                       335                           68.387                    20
Polen                       38                               698                     18
Luxemburg                 0,64                            96                     15
Deutschland              83                            6.918                      8
Österreich                   8,9                            600                      7
Dänemark                   6,8                            493                      7
Finland                       5,7                            240                      4
Norwegen                   5,4                            214                      4
 
Quelle : johns–hopkins-university, die Opfer pro 100.000 Einwohner wurden von mir berechnet


04.05.2020: Zusammenfassende Fragen zur Schmierinfektion von input aktuell-Leserinnen und -Lesern
"Wir konnten bei Ihnen nachlesen, dass aufgrund einer möglichen Coronavirus-Übertragung durch Schmierinfektion die vorübergehende Schließung frei zugänglicher Bücherschränke vom Amtsarzt des Eifelkreises Bitburg-Prüm empfohlen wurde. Außerdem schreibt die Zentralbücherei Prüm zur heutigen Wiedereröffnung: „Um ein Infektionsrisiko auszuschließen, werden zurückgegebene Medien 72 Stunden zwischengelagert und können anschließend erst wieder entliehen werden“.
Nun machen wir uns Gedanken beim Reinholen der Post, der Zeitungen, Prospekte, Pakete und Bringdienstlieferungen. Zudem haben wir auch von einem Bekannten gehört, dass Tannenzapfen von einer Risikoperson auf ein Nachbargrundstück geworfen wurden.


Frage: Vielleicht können Sie oder einer Ihrer Leser dazu etwas Verbindliches sagen, da wir im Internet diesbezüglich nur widersprüchliche Angaben gefunden haben?"



27.04.2020: Leserbrief von Helmut und Rosi Azorn zur Corona-Berichterstattung bei input aktuell

Hallo an die Redaktion von input aktuell! Vielen Dank für die gute Informationsarbeit in der jetzigen Zeit. Ihr seit schnell,präzise und aktuell. Es macht Spass euere Seite zu öffnen. Das muss mal gesagt werden !!
mfg  - Helmut u. Rosi Azorn

19.04.2020: Leserbrief von "Eifel zu Pferd e.V." - Bärbel Guckuk aus Reipeldingen
Der Pferdetourismus in Deutschland ist in akuter Existenznot. Gemäß einer deutschlandweiten Befragung würden 75% aller Reiterhöfe mit Feriengästen längere Schließzeiten deutlich über den April hinaus nicht überstehen. Die Eifel als eine der beliebtesten Destinationen leidet besonders unter dem Corona-Virus. Zahllose kleine und mittelständische Betriebe fürchten um ihre Existenz, wenn touristisches Reisen und Übernachtungen auch über den 3. Mai hinaus verboten bleiben. Die Corona-Krise trifft die pferdetouristischen Betriebe und alle diejenigen, die Kinderreitferien oder Klassenreisen, Familienurlaub auf dem Reiterhof, Wanderritte, Ferienkurse rund ums Pferd oder Reitaufenthalte für Menschen mit Handicap anbieten, extrem hart.

19.04.2020: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zum Thema Corona-Krise
"Nachdem nun einige quälend lange Wochen der einschneidendsten Beschränkungen bürgerlicher Freiheit, die wir in der Bundesrepublik Deutschland bisher je erlebt haben, und der de facto Stilllegung des wirtschaftlichen Betriebs ins Land gegangen sind, stellt sich für mich die Frage, ob die ganzen Maßnahmen (noch) in einem vernünftigen Verhältnis zur Bekämpfung bzw. Eindämmung des Corona-Virus stehen.
Am 18. März diesen Jahres warnten die Experten des Robert-Koch-Instituts vor einem Szenario mit Millionen von Corona-Virus-Infektionen, weil sie damit rechneten, dass sich 60 bis 70 % der Bevölkerung mit dem Virus infizieren könnten. Für Deutschland hätte dies bedeutet, dass etwa 50-58 Millionen Menschen betroffen gewesen wären mit prognostizierten Todesfällen von ca. 300 000. Hinzu kamen die in den Medien spektakulär-aufbereiteten Bilder aus China und Italien, Spanien, Großbritannien und den USA. Spätestens jetzt bekamen es die zuständigen Politiker mit der Angst zu tun, und sie entschlossen sich, die mittlerweile sprichwörtlich gewordene „Bazooka“ auszupacken und eine Massenquarantäne, engl. „Lockdown,“ zu verhängen.
Vom überwiegenden Teil der Bevölkerung wurde dieser Lockdown bisher unterstützt oder bereitwillig befolgt, zumindest aber akzeptiert. Nicht zuletzt anhand der tatsächlichen Infiziertenzahlen und Sterbefälle im Zusammenhang mit Covid-19 mehren sich jedoch die Anzeichen, dass diese Akzeptanz schwindet.
Bei einer Gesamtbevölkerungszahl von ca. 83 Millionen machen sich die von der Johns-Hopkins-Universität veröffentlichten aktuellen Zahlen der Sterbefälle, die mit dem Corona-Virus in Zusammenhang gebracht werden, glücklicherweise sehr bescheiden aus. Mit Stand vom 19. April 2020 sind es in Deutschland 4.538 Personen, das entspricht einem Prozentsatz von 0,005 %. In anderen Ländern ist zwar die Todesrate der Infizierten bedingt durch deren marodes bzw. kaputtgespartes Gesundheitssystem höher als bei uns, die Zahlen bezogen auf die Bevölkerungszahl sehen aber ähnlich aus: Italien 0,039 %, Spanien 0,044 %, Frankreich 0,029 %, Belgien 0,05 %, Luxemburg 0,012 %, USA 0,012 %.
Wenngleich nicht immer gesagt werden kann, ob die Menschen „an“ oder „mit“ dem Virus gestorben sind, ergibt sich ein relativ klares Bild, was die Hauptrisikogruppe der durch den Virus schwer krank gewordenen oder daran gestorbenen Personen betrifft. In den weitaus meisten Fällen handelt es sich um ältere Menschen ab 70 Jahre mit sogenannten Vorerkrankungen. Diese Erkenntnis macht die Sinnhaftigkeit eines allgemeinen Lockdown zumindest fragwürdig. Es drängt sich die Frage auf, ob es nicht effektiver ist, die genannten Quarantänemaßnahmen mit großer Sorgfalt auf eben diese Risikogruppe und die mit ihnen in Kontakt befindlichen Personen (Ärzte, Pflegepersonal etc.) zu konzentrieren und bei dem restlichen Teil der Bevölkerung - unter Beachtung von Händewaschen und Abstandhalten, wie die Experten es 2018 bei der ungewöhnlich hohen Zahl von 25.100 ! Grippetoten lapidar empfahlen - den Lockdown schnellstmöglich aufzuheben.
Dieser Schritt ist im Sinne von Millionen Eltern dringend erforderlich, die nicht wissen, wie sie neben der Betreuung ihrer Kita- oder Schulkinder noch arbeiten sollen; er ist dringend erforderlich, um den drohenden Bankrott ganzer Wirtschaftszweige zu verhindern; er ist dringend erforderlich, um in deren Gefolge inflationäre Entwicklungen zu bremsen, die die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten zur Folge haben werden.
Stattdessen aber wird es aufgrund der nunmehr doch avisierten, gleichwohl umstrittenen und umweltbelastenden Maskenpflicht vor den Sommerferien im Kita- und Schulbereich keine wesentlichen Veränderungen geben und stattdessen gibt es einen wahren Flickenteppich von z.T. undurchschaubaren branchenbezogenen Verbots- und Ausnahmeregelungen in den einzelnen Bundesländern.
Der volkswirtschaftliche Niedergang unseres Landes ist so nicht aufzuhalten, und am Ende werden wir alle wesentlich ärmer geworden sein.
Auf diesem Hintergrund ist es mehr als verwunderlich, dass es über den nationalen Rahmen hinaus kein Konzept der Europäischen Union gibt, weder was die momentane Pandemie-Politik betrifft, geschweige denn konzeptionelle Überlegungen für die Zeit nach Corona. Sang und klanglos lässt man es zu, dass alle Staaten ihre Grenzen dichtmachen und bisher hochgelobte Errungenschaften wie Freizügigkeit von Personen und Waren achtlos beiseite geschoben werden.
Zum Schluss noch eine Bemerkung zu der von den Politikern und den Medien immer wieder bejubelten und geradezu zwanghaft beschworenen Solidarität im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie der besonderen Wertschätzung (durch öffentlichen Applaus etwa) der im medizinischen Bereich und in der Pflege von Kranken und Alten beschäftigten Personen. Es steht zu befürchten, dass nach der Beendigung der Krise schnell wieder in Vergessenheit gerät, welchen Stellenwert diese Berufe haben und welche gesteigerte finanzielle Entlohnung ihnen eigentlich zusteht."

12.04.2020: Leserbrief von Brudermeister Ernst Meyer zur Absage der Springprozession in Echternach:
"Ihr Satz, dass auch die Fußwallfahrt nach Echternach ausfällt, stimmt so nicht. Die Springprozession in Echternach an Pfingstdienstag ist abgesagt. Das heißt erst mal nicht, dass dann auch die Fußwallfahrt nicht stattfindet. Die Brudermeisterversammlung, die das beschließt, findet erst im Mai 2020 statt. Normalerweise ist diese Versammlung im März, um die Fußwallfahrt vorzubereiten. Aufgrund der Corona Pandemie ist diese Versammlung in den Mai verschoben worden. Dann wollen wir aufgrund der tatsächlichen Situation und den zulässigen Rahmenbedingungen durch die Landesregierung entscheiden, ob die Fußwallfahrt stattfindet oder nicht. Die Fußwallfahrt und die Springprozession in Echternach gehören zwar zusammen, jedoch ist unsere Gruppe jetzt nicht so groß, dass wir keine Möglichkeit sehen, diese durchführen zu können. Daher bitten wir um Korrektur ihres Artikels, dass die Fußwallfahrt ebenfalls ausfällt."

09.04.2020: Ich würde mich freuen, wenn Sie dazu bereit wären, ihre namhaften Kanäle zu nutzen, um diese wirklich wichtige Botschaft zu verbreiten (Name und Ort der Redaktion bekannt)

"Liebes Input-Team,
ich war eben in einem Verbrauchermarkt im Raum Prüm einkaufen. Unsere Landrat Joachim Streit ermutigt erfreulicherweise fleißig die Bürger, Behelfsmasken beim Einkaufen zu tragen. Leider tragen immer noch die wenigsten Leute Mundschutz. Betrachtet man sich die Menschen, die einen tragen, fällt einem sofort ins Auge, dass kaum jemand den hygienischen Umgang mit Mundschutz/ Behelfsmasken oder Handschuhen kennt. Hier wird sich mit Gummihandschuhen seitlich beim Sprechen ständig in die Maske gefahren, um diese beim Sprechen nicht direkt auf dem Gesicht zu tragen. Dort wird die Maske nur über dem Mund getragen und die Nase bleibt ganz frei. Menschen fassen sich mit den Handschuhen ständig ins Gesicht.
Ob diese Menschen wissen, dass die Behelfsmaske bei Durchfeuchtung durch Husten, Niesen oder langes Tragen zu wechseln ist, ist sehr ungewiss. Des Weiteren muss die Stoffmaske ausgekocht werden.
Handschuhe sind niemals komplett dicht und schützen auch eher die Umwelt als den Träger selbst. Deshalb gilt auch, nachdem die Handschuhe ausgezogen  wurden: Hände gründlich waschen oder desinfizieren.
Sehr häufig habe ich auch beobachtet, dass Mitmenschen versuchen, Desinfektionsgel zu kaufen. Dieses wirkt nicht gegen Corona Viren! Zudem gehen immer noch Familien-  bestehend aus z.B. Vater, Mutter, drei Kindern - zusammen einkaufen.
Um uns in Zukunft, vor allem auch bei der Lockerung von den derzeitigen Maßnahmen bestmöglich zu schützen, wäre es meiner Meinung nach daher ganz besonders wichtig dasd die Menschen richtig über den hygienischen Umgang beim Einkaufen aufgeklärt werden. Und sich nicht durch falsches Verwenden von Masken, Handschuhen oder Desinfektionsgelen in falscher Sicherheit wiegen.
Vielleicht können Sie dazu einen Artikel veröffentlichen. Oder besser sogar eine Seite der Zeitung einer Art Flyer zu widmen, den man sich gegebenenfalls ausdrucken kann, um es sich immer wieder in Erinnerung zu rufen. Vielleicht ist es auch möglich, eine Art Video über die nötigen hygienischen Maßnahmen zu verbreiten.
Toll wäre natürlich wenn man eventuell in Absprache mit Herrn Streit vielleicht Schulungen zu diesem Thema anbieten könnte. Entweder direkt in den Lebensmittelläden vor Ort (natürlich mit Sicherheitsabstand) oder in einer online Form.
Wir sitzen alle im gleichen Boot, wir sind alle dafür verantwortlich, dasd jeder die Chance erhält, gesund zu bleiben. Ich habe schon vereinzelt versucht, Mitmenschen einige dieser Regeln zu erklären. Ich glaube, man nimmt mich nicht ernst. Ich habe keinen bekannten Namen oder ähnliches. Ich bin bloß eine Gesundheits- und Krankenpflegerin, derzeit in Elternzeit. Aber mir ist es wirklich ein großes Anliegen!

30.03.2020: Leserbrief von Axel Mutzberg aus Prüm zum Thema Corona - Abstand halten
"Heute 15.50 Uhr vor einem Prümer Einkaufsmarkt: Zwei Polizisten stehen mit zwei vermutlich Südländern - also vier Personen auf 1,5 Quadratmetern - ohne Mund-Nasen-Maske und Handschuhe bei einer Personen- und Fahrzeugkontrolle zusammen. Corona ist dort noch nicht angekommen."

22.03.2020: Leserbrief von Birgit Schminnes zum Thema Hamsterkäufe
"Die momentane Situation ist für alle eine sehr schwere Zeit. Aber es gibt Menschen, die Hamstereinkäufe tätigen, um bei Ebay schnelles Geld zu machen. Rentner, die kaum Gelegenheit haben einkaufen zu gehen, stehen vor leeren Regalen. Die Tafeln, worauf arme Menschen oder Familien mit Kindern angewiesen sind, müssen schließen, weil die Ware ausgeht und das alles nur wegen der Hamsterkäufer. Manche sind an Dreistigkeit nicht zu überbieten und verkaufen Toilettenpaier, Nudeln etc. für Wucherpreise.
Sowas müsste verboten sein. Es wäre genug für alle da, niemand müsste vor leeren Regalen stehen, wenn die Hamsterkäufer nicht so egoistisch wären und mal an die armen Leute denken würden. Solche Menschen müssten mit einer empindlichen Geldstrafe bestraft werden. Ich bin fassungslos, dass die Notlage vieler Menschen aus reiner Geldgier ausgenutzt wird.
Gerade zu so einer schweren Zeit sollte man zusammenhalten, sich gegenseitig helfen und Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen, anstatt ihnen die lebenswichtige Nahrung aus Profitgier nicht zu gönnen."

22.03.2020: Leserbrief von Klaus-Robert Braus aus Gondenbrett (Eifelkreis Bitburg-Prüm) zum Thema Biomüll
"Unseren vor längerer Zeit gestarteten Versuch der Eigenkompostierung des Biomülls haben wir eingestellt, nachdem der Kompost regelmäßig von Fuchs, Dachs und Marder nicht nur gestürmt, sondern auch auf dem Grundstück verteilt wurde. Wir wollten nicht Anziehungspunkt für diese Tiere sein.
Die Einführung der Biotüte im Eifelkreis haben wir zunächst kritisch beobachtet, insbesondere weil die negativen Töne aus dem Nachbarkreis sehr laut waren. Wir haben uns dann doch entschlossen, den anfallenden Biomüll getrennt zu sammeln.
Nun ist es an der Zeit, auch einmal ein positives Zwischenfazit zu ziehen. Die getrennte Erfassung in einem eigenen „Mülleimer“ ist unproblematisch. Hierzu benutzen wir nicht die viel gescholtene Papiertüte der ART, sondern haben den Eimer mit einem kompostierbaren Bio-Abfallbeutel ausgekleidet, der keine Nässe durchlässt. Erst wenn dieser Beutel gefüllt ist, wird er zu Transportzwecken in die Papiertüte gesteckt, die ich mir unter den Arm klemme und per Pedes zu der Sammeltonne bringe. Diese Tonne steht unten im Dorf beim Gemeindehaus zusammen mit den Glascontainern.
Seitdem hat die Aussage „Bring doch mal den Müll runter“ eine ganz andere Bedeutung für mich, zumal ich nicht den kürzesten Weg zur Sammelstelle (rd. 500 Meter) nehme, sondern über einen kleinen Umweg durch unsere schöne Landschaft des Mehlentales dieses Ziel aufsuche. Das macht dann für Hin- und Rückweg rund 3 km mit einigen Höhenmetern, was neben der separaten Erfassung des Biomülls auch andere positive Nebenwirkungen hat, insbesondere wenn eine weitere Wanderschleife, z.B. zu den Bibern im mittleren Mehlenbachtal oder zu anderen landschaftlich reizvollen Gebieten des Mehlentales, eingebaut wird.
Daher meine Bitte: Seht doch nicht alles gleich so negativ, auch wenn der Imperativ „Bring doch mal den Müll runter!“ wirklich nicht positiv besetzt ist."

18.03.2020: Offener Brief und Strafanzeige von Karl Hüppeler, Pressesprecher "Mehr Bürgerwille", wegen Volksverhetzung gegen Herrn Dietmar Johnen, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag der Vulkaneifel
Im Artikel "Die Stimmung bei den Grünen in der Vulkaneifel ist (wieder) vergiftet", Ausgabe des Trierischen Volksfreund vom 11.03.2020, macht Herr Dietmar Johnen seine Grünen-Mitglieder und den Landesvorstand darauf aufmerksam, dass sich unter den Biotonnen-Befürwortern (www.mehr-buergerwille.de) seiner Ansicht nach "Faschisten, völkische und nationalistische Gruppen sowie AfD-Mitglieder", tummeln. Da das nicht der Fall ist, erstatte ich Strafanzeige gegen Herrn Dietmar Johnen wegen Volksverhetzung. 

13.03.2020: Dr. Hildegard Slabik-Münter von der LINKEN zum Thema "Nachhaltige Abfallbehandlung im Vulkaneifelkreis"
In der Gerolsteiner Veranstaltung bezeichneten sich die Verantwortlichen des A.R.T. lediglich als Dienstleister der Landkreise und offenbarte damit ihre Unkenntnis der aktuellen Gesetzeslage. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz gibt eine sinnvolle Anleitung, wie Abfall zu behandeln ist: Vermeiden-Wiederverwenden-Recyclen-Verbrennen-Vergraben. Das neu eingeführte Ident-System der Mülltonnen mag man noch als versuchten, letztlich aber untauglichen Beitrag zu Müllvermeidung ansehen. Mertesdorf widerspricht mit dem so genannten Trockenstabilatverfahren dem Grundgedanken einer Kreislaufwirtschaft, weil es letztlich auf die Verbrennung alles Verbrennbaren setzt. Man vergleiche die vielfältigen Bemühungen anderer Entsorgungsträger, die Hilfestellungen zum Vermeiden von Abfällen bieten. Der A.R.T verkleinert die Sammelbehälter und erhöht drastisch die Abfallgebühren. Von sinnvollem Vermeiden keine Spur.
Prof.Wiemer spricht vom Separieren der Abfallströme. Sein Verfahren – eben das Trockenstabilatverfahren - macht das Gegenteil. Es kann nicht anders, denn die gemischten Abfälle werden vor der Trennung zerkleinert und nur das herausgenommen, was allemal nicht brennt.  Angeblich wird ein Ersatzbrennstoff z.B. für die Zementdrehofen hergestellt. Der Trierer Abfall landet hingegen mit einer Zuzahlung weit über 170 € je Gewichtstonne in Verbrennungsanlagen. Dabei entstehen neben Schadstoffen wie dem klimaschädlichen CO2 etwa 30% Asche und Granulat, die teuer deponiert werden müssen.
Der Kostenfalle Mertesdorf kann der A.R.T nur entkommen, wenn die Abfallströme getrennt erfasst und getrennt behandelt werden:
- Aus dem Restmüll alle wertvollen Ressourcen herausziehen,
- den Biomüll in einer Vergärungsanlage zur Gasgewinnung nutzen und die Reste als Grundstoff für Dünger nehmen.
- Grüngut häckseln und als Mulchmaterial bzw. Hackschnitzel verkaufen.
- viele leicht erreichbare Wertstoffhöfe nehmen Gebrauchtgeräte etc. auf und führen sie dem deutschen Recycling-Markt zu.
Müllexport auch als Export von Gebrauchtgeräten wird verboten bzw. streng kontrolliert. Hier sind  die Landes- und noch mehr die Bundesgesetzgebung gefragt.  
Der A.R.T. sollte sich nicht als passiver Dienstleister sondern als aktiver Gestalter einer nachhaltigen, d.h. ökonomisch tragfähigen, ökologisch verantwortbaren und sozial orientierten Abfallbehandlung verstehen. Das geht nur mit einer gesetzeskonformen Erfassung und geänderten Behandlungstechnik in Mertesdorf.

13.03.2020: Leserbrief von Karl-W. Koch, Vorsitzenden der Grünen des Ortsverbandes Mehren, zum Thema "Was kostet die Biotonne wirklich?"
Die geplante Bürger-Befragung soll gemäß Antrag von CDU, FWG und Bündnis 90/Die Grünen "inhaltlich umfassend, leicht verständlich, transparent (insbesondere bzgl. der Kostenberechnung) und nachvollziehbar" sein. Bei Prüfung der Sitzungsvorlage für die Kreistagssitzung im Vulkaneifelkreis kommen wir zum Ergebnis, dass diese Qualitätskriterien in keinster Weise erfüllt werden.
Die Kostenermittlung für die Variante Biotonne übersteigt dabei bei Weitem Berechnungen der DUH (Deutsche Umwelthilfe) und Erfahrungswerte aus Vergleichsregionen (z.B. Kreis Kusel), die im Bereich von 1,2 Mio. € bis 1,6 Mio. € pro Jahr anzusetzen wären.
So ermittelt der A.R.T. einen Gesamtkostenaufwand für die Wiedereinführung je nach Variante von 2,5 Mio. € bis 2,9 Mio. € pro Jahr bzw. ca. 105 € pro Biotonne. Gegenzurechnen sind dabei die 15 €, welche für die Biotüte in der Kalkulation aus dem Vorjahr bereits enthalten waren. Nach DUH und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft ergibt sich eine Gesamtaufwendung von ca. 50 bis 65 € für die Biotonne. Gemäß Kalkulation der A.R.T. ist etwa das Doppelte erforderlich! Zum Vergleich: In der früheren Gebührensatzung von 2019 kostete die Biotonne je nach Haushaltsgröße zwischen ca. 38 € und 72 €.
Dagegen würden die Bürger*innen beim Tüten-System noch stärker zur Kasse gebeten, weil Zeitaufwand und Kosten für den Transport zum Biocontainer zu ihren Lasten gehen.
Auf der Veranstaltung vom 9.3. in Gerolstein wurde seitens der A.R.T. ausgeführt, dass die Kosten für die Biotüte mit 0,4 Mio. € viel zu gering kalkuliert worden waren und tatsächlich etwa mit dem ca. dreifachen Wert (statt 15 € nun 45 € Kosten pro Haushalt) zu rechnen sei. Damit lägen Biotüte und Biotonne etwa auf gleichem Niveau. Somit besteht der Verdacht, dass bewusst die Aufwendungen der Biotonne überteuert berechnet werden, um eine abschreckende Wirkung zu erreichen. Gleichzeitig soll von der erheblichen Kostensteigerung des Biotütensystems abgelenkt werden.
Mit dem Beschlussvorschlag werden zudem wichtige Kriterien, wie z.B. Behälterausstattung, Leerungsrhythmus oder Eigenkompostierung final festgelegt. Die vorher nötige transparente Diskussion bezüglich unterschiedlicher Varianten soll vollständig unterbleiben.
Wir sprechen uns daher für die schnellstmögliche Einführung der Biotonne ohne Bürgerbefragung aus.



28.02.2020: Leserbrief von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Landkreis Vulkaneifel zum Thema Biomüll
Auf der Sitzung der Kreismitgliederversammlung von Bündnis90/DIE GRÜNEN am 26.2. in Steinborn wurden jeweils mit großer Mehrheit nachfolgende Beschlüsse gefasst. Die Beschlüsse wurden von dem von der vorherigen Kreismitgliederversammlung eingesetzten Arbeitskreis zum Thema „Abfallwirtschaft in der Vulkaneifel“ erarbeitet.
Der KV Vulkaneifel B90/Grüne spricht sich aus:
1. für die schnellstmögliche Einführung der Biotonne im Kreis Vulkaneifel als Holsystem
2. für eine angemessene Kostenreduzierung bei Eigenkompostierung. Dazu muss die Eigenkompostierung auf Nachfrage nachgewiesen werden. Vorgeschlagen wird eine verursachergerechte Kostenreduzierung mindestens jedoch um 50% des Biotonnen-Kostenanteils.
3. Die Kreismitgliederversammlung empfiehlt der Kreistagsfraktion, diese Punkte inhaltlich in die Kreistagssitzung einzubringen.
Der Kreisverband Vulkaneifel B90/Die Grünen spricht sich für eine regionale, stoffliche und energetische Verwertung der erfassten Biomasse aus. Der Kreistag wird aufgefordert, die Verwaltung zu beauftragen, mögliche Potentiale und Verfahrenstechniken zu prüfen, zu bewerten und den Gremien Beschlussvorschläge zu unterbreiten. Dabei ist die Humus-Produktion zu befürworten und soweit möglichst CO2-Neutralität oder CO2-Minderung anzustreben. 
Zudem wurde ein weiterer Beschluss, ebenfalls mit deutlicher Mehrheit, gefasst, welcher die geplante Bürgerbefragung ablehnt. Als Gründe für die Ablehnung werden unter anderem die erkennbare Ablehnung der Biotüte in der Bevölkerung und die daher unnötigen Kosten der Befragung für den Kreishaushalt – die eingespart werden können - genannt.
Für den Arbeitskreis: Eckard Wiendl, Wolfgang Neis, Karl-W. Koch


09.02.2020: Leserbrief von Horst Becker aus Arzfeld zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen:
"Ein Gedankenspiel vorne weg: Stellen wir uns einen Augenblick mal vor, die AfD-Fraktion im thüringischen Landtag hätte spaßeshalber Bodo Ramelow ins Amt des Ministerpräsidenten gewählt, anstelle des FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich. Würde man dann auch die hysterischen Schreie der allermeisten Politik- und Medienvertreter in unserem Land vernehmen: „Dammbruch!“ „Tabubruch!“  „unverzeihlicher Fehler!“ oder gar „Skandal!“ und „schwerer Schaden für die Demokratie!“ ? Würde man dann auch allenthalben ultimative Rücktrittsforderungen erheben und sofortige Neuwahlen als den Stein der Weisen erachten? Wie gesagt: Ein Gedankenspiel.
Was tatsächlich in Erfurt passiert ist, hat verschiedene Facetten, die sich u.a. aus der besonderen Lage der ostdeutschen Länder erklären lassen und darüber hinaus ein bezeichnendes Licht auf die politische Landschaft der sich dem Ende neigenden Merkel-Ära wirft.
In Ostdeutschland ist die Erinnerung an die DDR-Diktatur und die Rolle der SED, der Vorgängerpartei der Partei „Die Linke“, überwiegend noch sehr präsent und eine Zusammenarbeit mit ehemaligen Vertretern und aktuellen Sympathisanten des einstigen Stasi-Spitzel-Unrechtsstaates für die bürgerlichen Parteien CDU und FDP ausgeschlossen bzw. nur sehr schwer zu vertreten. Grüne und SPD sind da aus programmatisch-affinen Gründen weniger empfindlich. In den westlichen Bundesländern ist der Stellenwert der gehäuteten SED/PDS/Die Linke ein völlig anderer, weil die meisten Anhänger des linken Spektrums (SPD und Grüne) im Sinne einer üblen Geschichtsverklärung der DDR-Vergangenheit den vermeintlich „demokratischen Sozialismus“ bereitwillig in ihre Arme aufgenommen und dadurch hoffähig gemacht haben. Die überwiegend desaströsen Bilanzen dieser Verbindungen, wie sie zum Beispiel in Berlin zu besichtigen sind, seien hier nur am Rande erwähnt.
Seit dem Beginn der Kanzlerschaft Angela Merkels im Jahre 2005 hat sich bis heute aus der ehemals bürgerlich-konservativen CDU Adenauers und Kohls zunehmend eine reine Merkel-Machterhaltungstruppe entwickelt, die viele originär-konservative Positionen dem vermeintlichen Zeitgeist schuldend (z.B. in der Familienpolitik, der Energie- und Umweltpolitik, dem Bereich der Inneren Sicherheit, der Verteidigungspolitik) abgeschüttelt oder vernachlässigt hat. Besonders fatal ist in diesem Zusammenhang die in weiten Teilen bis heute anhaltende illegale Migrationspolitik zu nennen, die im September 2015 einsetzte, die die deutsche Gesellschaft extremst polarisiert und sie - trotz besten Willens und ehrenamtlichem Eifer der Menschen - in ihrer Bewältigung überfordert.
Alle diese Aspekte und zuvorderst diese katastrophale Asylpolitik sind es, die die Menschen auf der Suche nach konservativen Orientierungspunkten (ob vermeintlich oder nicht) der sich der zunehmend nationalistisch und reaktionär gebärdenden Rechtspartei der AfD zuführen. Und das nicht nur im Osten mit durchschnittlich ca. 20 % und mehr Stimmenanteilen, sondern auch im Westen mit ca. 12 % in allen Landtagen und mit 12,6 Prozent im Bundestag.
Man muss kein Prophet oder Politikwissenschaftler sein, um das Anwachsen der AfD in den deutschen Parlamenten aus diesen genannten Gründen zu erklären. Anstatt aber nun sich mit den Vertretern der AfD im parlamentarischen Diskurs auseinanderzusetzen und vielleicht bestimmte Dinge zu revidieren, um verlorene Wähler zurückzugewinnen, verfolgt man lieber eine geradezu kindische Politik der Ausgrenzung, die den so Stigmatisierten immer mehr Wähler zutreibt. Ein beredtes Beispiel ist hier die Posse um die Besetzung des Bundestagsvizepräsidenten.
Man kann zu der AfD stehen, wie man will, und es gibt gute Gründe, sie besonders wegen des rassistisch-völkischen Flügels nicht zu wählen, aber eines ist festzuhalten: Die Partei ist wie die CDU/CSU, die SPD, die Grünen, die FDP und die Linke durch demokratische Wahl in die jeweiligen Parlamente gekommen und solange sie vom Bundesverfassungsgericht nicht verboten wird, ist sie eine demokratische Partei, wenn viele das auch nicht wahrhaben wollen, und man kann nicht Millionen von Wählern, die dieser Partei ihre Stimme gegeben haben, weiterhin ignorieren.
Gewiss erfordert die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner mehr als das stereotype Beschwören des Antifaschismus, des Kampfes gegen Rechts, des Haltung-Zeigens und des Blumenstrauß-vor-die-Füße-Werfens. Hier ist intellektuelles Vermögen gefragt, das eine effektive, auf klugen Argumenten beruhende politische Auseinandersetzung möglich macht.
Leider geht aber gerade diese Fähigkeit im derzeitigen politischen Diskurs immer mehr unter zugunsten einer Politik der moralischen Überhöhung, die den vermeintlichen oder tatsächlichen politischen Gegner, auch den andersdenkenden Mitbürger, verächtlich macht und ihn schnell in eine bestimmte, meist rechte Ecke bugsiert.
Zum Schluss – und damit komme ich wieder zur Ministerpräsidentenwahl in Erfurt am 5. Februar zurück – ist die Frage durchaus angebracht, ob es klug war, als Vorsitzender einer Mini-Fraktion, die mit Ach und Krach (mit 5,006%) in den Landtag gerutscht ist, überhaupt das Amt des Ministerpräsidenten anzustreben."

02.02.2020: Offener Brief der Interessengemeinschaft „Für den Erhalt der Biotonne in der Vulkaneifel“ an ADD-Präsident Thomas Linnertz 
Sehr geehrter Herr Linnertz, mit den Schreiben vom 10.12.2019 und 28.12.2019 haben wir Sie über Erfahrungen und Prüfungsnotwendigkeiten bzgl. der Umsetzung des „Trierer Modell Plus“ innerhalb des Abfallwirtschaftskonzept des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Trier (ZV A.R.T.) informiert. Mit Schreiben vom 13.01.2020 haben Sie uns nach Prüfung des Sachverhaltes die entsprechende Zuständigkeitsregelung erläutert und u.a. auf die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord als obere Abfallbehörde verwiesen. Insofern können wir bzgl. der Sachverhaltsdarstellung auf den bisherigen Schriftverkehr verweisen.Unsere Interessengemeinschaft setzt sich aktuell für den Erhalt der Biotonne im Vulkaneifelkreis ein. Somit sind hier zunächst „nur“ die Ortsgemeinden und Städte des Kreises des Vulkaneifelkreises betroffen. Somit könnte eine Zuständigkeit der u.a. Sachverhaltsdarstellung bei der unteren Kommunalaufsicht zugordnet werden. Jedoch sehen wir aufgrund der Vereinheitlichung der Systeme eine Betroffenheit von sämtlichen Gemeinden und Städten innerhalb des Zweckverbandes (ca. 500) in vier Landkreisen und einer kreisfreien Stadt. Da somit offensichtlich eine übergeordnete Betroffenheit vorliegt, sehen wir eine Zuständigkeit und Prüfungsnotwendigkeit bei Ihnen als obere Kommunalaufsicht. Aus diesem Grunde bitten wir Sie mit dieser Anfrage erneut um Unterstützung und um eine kommunalaufsichtliche Überprüfung des folgenden Sachverhaltes:
Das bekannte System „Trierer Modell Plus“ des ZV A.R.T. zur Getrennterfassung biologisch abbaubarer Abfälle aus Privathaushalte im Sinne des §11 KrWG basiert hinsichtlich der Umsetzung darauf, dass Ortsgemeinden und Städte kommunale Flächen zur Verfügung stellen, auf denen der ZV A.R.T. Sammelcontainer aufstellen kann. Das System ist im Vulkaneifelkreis seit dem 01.01.2020 und in den übrigen Verbandsmitgliedern bereits seit dem 01.01.2018 in Betrieb.
Die Leistungen der Ortsgemeinden und Städte lassen sich zwischenzeitlich aufgrund der vorliegenden umfangreichen Erfahrungen wie folgt zusammenfassen:
- Bereitstellung und Herrichtung von Standplätzen
- Unterhaltung der Standplätze insbesondere Beseitigung von wiederrechtlichen Ablagerungen
- Koordination und Betreuung der Aufstellung, Reklamationsbearbeitung
- Bearbeitung von Bürgeranliegen
- Meldung von Überfüllungen an den Systembetreiber
- Örtliche Abfallberatung
- Verwaltung, Lagerung, Verteilung von Biotüten (Verbandsgemeinden)
Dem genannten Leistungspaket ist nach unseren Informationen keine Vertragsvereinbarung zwischen den jeweiligen Gemeinden und Städten und dem ZV A.R.T. hinterlegt. Ebenso fehlen rechtsverbindliche Vereinbarungen hinsichtlich Winterdienst, Vandalismus, Diebstahl oder Missbrauch der Einrichtung. Die Gemeinden erhalten für diese Leistungen keine Aufwandsentschädigung von Seitens des ZV A.R.T., somit werden diese Leistungen kostenfrei erbracht. Ebenso ist festzuhalten, dass im Vorfeld der Beschlussfassung zur Einrichtung des „Trierer Modell Plus“ die Gemeinden nicht beteiligt wurden. Erst im Nachgang, d.h. nach der satzungsrechtlichen Umsetzung auf Verbandsebene, wurden die Ortsgemeinden und Städte aufgefordert entsprechende Standorte zu melden und gebeten das System zu unterstützen. Aus diesem Grunde sehen wir hier einen Verstoß sowohl gegen die kommunalrechtlichen Belange der Gemeindefinanzierung als auch gegen die Finanzierungsverpflichtung hoheitlicher Aufgaben auf Grundlage des kommunalen Abgabegesetzes (KAG).
Die Zuständigkeit zur Getrennterfassung von biologisch abbaubaren Abfällen ergibt sich aus den Vorgaben des KrWG in Verbindung mit dem LKrWG. In der Region Trier, u.a. dem Vulkaneifelkreis, wurde die Zuständigkeit auf den ZV A.R.T. übertragen. Die Gemeinde- und Verbandsgemeindeverwaltungen sind zwar gemäß §4 Abs. 5 des LKrWG aufgefordert die Landkreise bzw. den ZV A.R.T. bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zur Abfallentsorgung zu unterstützen, woraus sich jedoch zum einen keine Verpflichtung und zum anderen keine kostenfreie Leistungserbringung ableiten lässt. Neben dem genannten Abfallrecht ist auf Landesebene weiterhin das kommunale Abgabegesetz (KAG), welches die Grundlagen über die Erhebung von Benutzungsgebühren für die Einrichtungen der Abfallwirtschaft regelt, heranzuziehen. Demnach soll der Aufwand der Abfallwirtschaft vollständig über Gebühren gedeckt werden (Kostendeckungsgebot).
Der ZV A.R.T. vertritt den Ortsgemeinden und Städten gegenüber den Standpunkt, dass diese bereits eine Aufwandsentschädigung von 1,15 € je Einwohner und Jahr für die Unterhaltung von sogenannten „Wertstoffinseln“ erhalten und damit der zusätzliche Aufwand abgegolten sein sollte. Unter „Wertstoffinsel“ wird hier die Kumulierung unterschiedlicher Sammelsysteme im Bringsystem an einem Standort verstanden, wie Altglas-, Altkleider und Bioabfallcontainer. Diese Standorte finden sich in jeder Gemeinde. Die Anzahl orientiert sich an der Einwohnerzahl. Die Verbindung dieser Zahlung mit der tatsächlichen Leistungserbringung der Gemeinde im Zusammenhang mit dem „Trierer Modell Plus“ ist jedoch nach unserer Auffassung eine Falschdarstellung. Dieses Geld, der oben genannte Pauschalbetrag, wird auch als "Nebenentgelt" bezeichnet und ist rechtlich über die Verpackungsverordnung und einer individuellen Abstimmungsvereinbarung zwischen den Dualen Systemen und dem jeweiligen örE, in unserem Fall mit dem ZV A.R.T., verankert.
Die Nebenentgelte sind Kosten, die die Dualen Systeme den örE zahlen müssen. Laut Verpackungsverordnung müssen die Dualen Systeme sicherstellen, dass die Verpackungen der Bürger wieder eingesammelt werden. Dies geschieht neben der gelben Tonnen- oder Sacksammlung auch in großen Behältern an Containerstellplätzen, an denen in unserer Region meist Glas gesammelt wird. Für die Miete dieser Plätze, das Sauberhalten der Standorte und für den Abdruck der Abholdaten im Abfallkalender überweisen die Dualen Systeme dem ZV A.R.T. die Nebenentgelte, der Zweckverband ist wiederum verpflichtet ein Großteil davon an die Ortsgemeinden und Städte, d.h. an die Platzbetreiber, abzuführen, der Rest verbleibt bei der ART z.B. für Öffentlichkeitsarbeit. Das Geld stammt somit nicht aus dem Gebührenhaushalt, sondern aus der Lizenzierung der Verkaufsverpackungen und wird somit durch den Verbraucher beim Wareneinkauf finanziert.
Die Gemeinden im Verbandsgebiet erhalten über die Nebenentgelte der dualen Systeme ca. 530.000 EW x 1,15 €/EWa = 609.500 €/a bzw. im Vulkaneifelkreis ca. 70.000 ,-€ pro Jahr.
Der tatsächliche und zusätzliche Aufwand der Städte und Gemeinden für die Unterstützung des Biotütensystems wird aufgrund der deutlich größeren Anzahl an Standorten, des höheren Abfallaufkommens und problematischeren Art und Beschaffenheit des Abfalls (schnell verderblicher Bioabfall) erheblich über dem Kostenansatz der Glascontainervergütung einzustufen sein. Nach unserer Einschätzung erbringen die Ortsgemeinden und Städte „freiwillige Leistungen“ mit einem geldwerten Vorteil für den ZV A.R.T. in einer Größenordnung von über 1 Mio. € bezogen auf den Gesamtzweckverband bzw. auf über 100.000,- € bezogen auf den Vulkaneifelkreis.
Eine Tatsache mit maßgeblicher Kostenrelevanz im Rahmen der Gesamtwirtschaftlichkeitsbetrachtung der Systemwahl, die der ART jedoch sehr großzügig vernachlässigt bzw. ignoriert. Als Praxisbeispiel können hier z.B. die Erfahrungen der Stadt Gerolstein herangeführt werden.
Der Stadtbürgermeister Herr Scheider hat dazu in der öffentlichen Sitzung des Kreisausschusses am 27.01.2020 im Vulkaneifelkreis ausgeführt, dass nach seiner Bilanzierung der tatsächliche Aufwand der Stadt für die o.g. Systemunterstützung mit einem Betrag von ca. 30.000,- €/a bzw. mit einer NAK von 0,5 gleichzusetzen ist, dies ohne den eigenen ehrenamtlichen Zeitaufwand zu berücksichtigen.
Fazit:
Die Dienstleistungen der Ortsgemeinden und Städte im Rahmen der Umsetzung des „Trierer Modell Plus“ im „Auftrag“ des ZV A.R.T. stellt weder eine Pflichtaufgabe im eigenen Wirkungskreis noch eine Pflichtaufgabe nach Weisung (Weisungsaufgabe) dar.
Es ist eine freiwillige Leistung, die hinsichtlich der Zuständigkeit, der Finanzierung und Verpflichtung nach unserer Auffassung unzulässig ist und somit dringend eine kommunalrechtliche Überprüfung erfordert.
Viele Gemeinden und Städte in der Region verfügen über einen unausgeglichenen und überschuldeten Haushalt. In vielen Bereichen sind diese seitens der Kommunalaufsicht angehalten, Einnahmequellen, wie z.B. die Erhöhung von Steuersätzen, und Ausgaben, wie z.B. freiwillige Leistungen zur Vereinsförderung, auszuschöpfen bzw. zu streichen.
Somit ergeben sich folgende Fragen:
- Besteht eine Vergütungsverpflichtung seitens des ZV A.R.T. gegenüber den Kommunen?
- Besteht ein Vergütungsanspruch seitens der Ortsgemeinden und Städte für die freiwillige Übernahme gebührenfinanzierter Pflichtaufgaben eines örE?
- Für den Fall, dass der ZV A.R.T. einen Vergütungsanspruch verweigert, müsste in diesem Fall eine Gemeinde oder Stadt im Falle eines unausgeglichenen Haushaltes die Ausführung dieser freiwilligen Leistung zwangsweise verweigern, da auch im Tagesgeschäft stillschweigend erbrachte Personal- und Sachleistung nachteilig auf den Gesamthaushalt wirken?
In diesem Zusammenhang erlauben wir Sie darüber zu informieren, dass der Kreistag in der kommenden Sitzung am 16.03.2020 über die Zukunft der Biotüte und Biotonne im Vulkaneifelkreis entscheiden wird.
Eine Variante könnte die Umsetzung eines Beschlusses zur Durchführung einer Bürgerbefragung zur Konsequenz haben. Sollte der Kreistag sich mehrheitlich für diese Option entscheiden, sollen im Anschluss alle Wahlberechtigten des Kreises über die Wiedereinführung der Biotonne als Holsystem oder über die Beibehaltung der Biotüte als Bringsystem entscheiden.
Somit kann die Situation eintreten, dass ca. 50.000 Wahlberechtigte zur Wahl aufgefordert werden, um u.a. über ein System (hier die Biotüte) abzustimmen, das aus unterschiedlichen Gründen möglicherweise als nicht rechtskonform zu werten ist.
Zusätzlich werden die Kosten einer Bürgerbefragung seitens der Kreisverwaltung Daun mit 30.000 bis 50.000,- € kalkuliert.
Da zur Abwägung der Vor- und Nachteile die Gesamtwirtschaftlichkeit und die Gebührenrelevanz von entscheidender Bedeutung sind und somit auch der o.g. Sachverhalt erheblich gebührenwirksam und somit von entsprechender Bedeutung ist, bitten wir Sie um kurzfristige Überprüfung des Sachverhaltes und Abstimmung mit den im Prüfungsverfahren beteiligten Stellen.
Sollten Sie dazu weitere Hintergrundinformationen benötigen, stehen wir für Rückfragen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und bitte Sie höflich um Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen Ingrid Wesseler Stephan Müllers

27.01.2020: Thomas Bell von der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Euskirchen zu den rechtsextremen Drohungen gegen Fraktionsmitglied Franz Josef Mörsch jr.
"Wir sind betroffen über die rechtsextremen Drohungen und Einschüchterungsversuche gegenüber unserem Fraktionsmitglied Franz Josef Mörsch jr. Schon 2015 hatte Franz Josef einen Brief mit der eigenen Todesanzeige bekommen. Jetzt folgte eine Sprachnachricht über den Messengerdienst Whatsapp aus der offensichtlich rechtsextremen Ecke, in der der Sprecher mit künstlich verzerrter Stimme über ein neues deutsches Reich und Groß-Germania fantasiert und wieder Beleidigungen und Drohungen ausstößt: „Franz Josef Mörsch, du linke rote dreckige Zecke“ /„Wir werden politischen Gegnern ein für alle Mal den Garaus machen“ / „Ihr werdet ersaufen im eigenen Blut.“ Es ist nicht der erste Fall, in dem von Rechtsextremen versucht wird, Politikerinnen und Politiker durch solche Aktionen einzuschüchtern. Aber es zeigt auch noch einmal deutlich, dass es dabei nicht nur um prominente Akteure auf der Bundesebene geht, sondern gerade auch die Kommunalpolitik betroffen ist, wie das zuletzt im Fall des Kamp-Lintforter Bürgermeisters diskutiert wurde, der gestern Thema in einer Aktuellen Stunde im Landtag war. Waffenscheine für Kommunalpolitiker sind dabei offensichtlich keine Lösung – aber genauso wenig dürfen wir den rechten Gruppierungen gerade in den ländlichen Regionen, wo linke und antifaschistische Strukturen ohnehin häufig schwächer aufgestellt sind als in den Großstädten, einfach so das Feld überlassen. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und uns in unserer Politik weiterhin konsequent gegen Reichsbürger, Neonazis und Rechtsextreme im Kreis Euskirchen stellen. Franz Josef Mörsch hat den Fall inzwischen bei der Polizei zur Anzeige gebracht."

08.01.2020: Leserbrief von Klaus Finken aus Birgel zur Biomüll-Debatte im Vulkaneifelkreis:
"Die Parteien ziehen beim Biomüll den Kopf aus der Schlinge. Nachdem die Bürgerinitiative „Mehr Bürgerwille“ eine Unterschriftenaktion erfolgreich abgeschlossen hat, wird es zum Bürgerentscheid kommen, sofern der Kreistag seinen derzeitigen Beschluss nicht ändert.
Es ist wie im Märchen! Zuerst stimmt man im Kreistag fast komplett für die Abschaffung der Biotonne und nun, wo die Bürger in die Offensive gehen, sind alle Parteien der Meinung, dass der Bürger gefragt werden soll. Man rudert allseits jetzt schneller zurück, als man jemals vorwärts gerudert ist. Rette sich wer kann. Ausnahmslos jede Partei lobt jetzt die Unterschriftensammlung. Fehlt noch, dass eine der Parteien auf die Idee kommt die Unterschriftensammlung wäre von ihr initiiert worden.
Die von uns gewählten Vertreter kommen jetzt auf den Gedanken, mal die Meinung des Volkes – ihrer Wähler-  zu hören. Entscheidungen werden heutzutage nicht mehr zum Wohle der Bürger, sondern nach Vorgabe von einzelnen Personen getroffen.
Wenn man jetzt die Meinungen der Fraktionssprecher im Kreistag hört, ist es rätselhaft, wie die Beschlüsse bisher zustande kamen. Wenn alle mal den Mumm hätten, in den Sitzungen ihre Meinung frei und offen in Gremien kundzutun und danach zu ihrer Meinung zu stehen, würde es nicht zu Beschlüssen kommen, die später mit Volkswillen gekippt werden.
Der nun anstehende Bürgerentscheid wird für den Landrat und den Kreistag für drei Jahre bindend. Aber seltsamerweise sprechen jetzt alle über Bürgerbefragung. Eine Befragung ist etwas anderes. An deren Ergebnis ist keiner gebunden; es ist nur eine Meinung. Warum nennen der Landrat und die Parteien das Kind nicht beim Namen? Es wird ein Bürgerentscheid sein und an den ist man gebunden.
Die neueste Aussage des Landrats, dass der Erhalt der Biotonne eine Preiserhöhung von 90 Euro jährlich für alle Bürger bedeutet. Da frage ich mich, woher diese Werte so plötzlich kommen und warum hat man diese Zahlen nicht früher schon veröffentlicht? Ist das jetzt wieder eine Volksverdummung, um das Ergebnis der sogenannten Befragung im Voraus zu steuern?
Insgesamt gesehen wird uns allen an Hand des Biomüllskandals gezeigt, dass unsere gewählten Vertreter in den Gremien entweder nicht vollständig informiert sind oder den Bürgerwillen völlig ignorieren, oder ob Sie obrigkeitshörig bzw. verwaltungshörig sind.
Wir Bürger sollten uns das jetzige Bürgerbegehren zu Herzen nehmen und dieses Instrument viel öfter anwenden, um uns Gehör zu verschaffen.

07.01.2020: Karl Hüppeler aus Esch, Pressesprecher "Mehr Bürgerwille", zur aktuellen Biomüll-Debatte
"Mit Erstaunen stelle ich nun den Sinneswandel bei den Kreistagsparteien der Vulkaneifel fest. Darunter auch Marco Weber von der FDP und Nils Böffgen von der Fraktion SPD/UWG, die ja am 02.09.2019 den Antrag eingebracht hatten "Biotonne IV/15 erhalten, zusammen mit der Fraktion Die Linke. Unser Bürgerbegehren "Rettet die Biotonne" stützt sich ja genau auf diesen Antrag. Wir haben die Herren Marco Weber und Nils Böffgen angeschrieben, unser Bürgerbegehren zu unterstützen. Leider bekamen wir keine Antwort. Scheint mir ein Problem der Politik im Vulkankreis zu sein.
Also zuerst Rolle vorwärts. Antrag vom 02.09.2019 im Kreistag. Dann Rolle rückwärts. Man ignoriert meine Bitte zwecks Unterstützung des Bürgerbegehrens "Rettet die Biotonne". Nun am 06.01.2020 wieder Rolle vorwärts. Man sonnt sich jetzt im Erfolg des Bürgerbegehrens "Rettet die Biotonne". Man verweisst sogar darauf, dass 11.000 Unterschriften der Bürgerinnen und Bürger nicht zu übergehen seien und stellt nun Forderungen auf, die wir im großen und ganzen auch unterstützen können und werden.
Aber zur Kernfrage: Werte Herren Weber und Böffgen, was haben Sie in der Zwischenzeit vom 02.09.2019 bis zum 05.01.2020 unternommen? Ich wage mal zu behaupten gar nichts. Es wäre nicht schlecht wenn sie mir das Gegenteil beweisen würden.
Dann springt heute auch noch die CDU auf den Zug auf. Das ist aus unserer Sicht auch sehr begrüßenswert. Denn jeder hat ein Recht auf Irrtum. Wenn ich aber noch an die Zeit meiner Korrespondenz, im Vorfeld des Antrags von 02.09.2019 im Kreistag, mit Herrn Gordon Schnieder zurückdenke, bin ich doch erneut sehr erstaunt. Aus einem der glühensten Verfechter des Modells Trier Plus ist zumindest ein nachdenklicher, skeptischer Mensch geworden. Respekt !
Auf die Parteien Die Grünen/Bündnis 90 und FWG möchte ich da erst gar nicht eingehen. Aber danke für die Kehrtwende.
Dann eine weitere Frage an Herrn Landrat Thiel. Sie schlagen eine Bürgerbefragung vor. Wie ist da der Ablauf? Ich kenne so etwas leider nicht. Oder haben Sie sich nur unglücklich ausgedrückt und meinen doch den Bürgerentscheid, der ja zwingend auf unser Bürgerbegehren folgen sollte. Das heißt, wenn es vorher nicht zu einer einvernehmlichen Einigung kommt. Ich bin ja gerne zu einem Gespräch mit Ihnen bereit. Der Termin über wann und wo wäre dann noch festzulegen. Er sollte auf jeden Fall nach dem 09.01.2020 liegen. Da hatte der von Ihnen beauftragte Dezernent der Abfallwirtschaft des Kreises, Herr Dederichs, mich ja um einen Aufschub zur Beantwortung meiner 3 Fragen bis 16:00 Uhr, an eben diesem 09.01.2020 gebeten. Dem habe ich zugestimmt. Die weitere Korrespondenz sollte aber in der Schriftform geführt werden. Das wurde von Herrn Dederichs auch akzeptiert. Meine Frage, wann der Landrat mir die Mitteilung vorlegt, dass er uns, "Mehr Bürgerwille", informiert hat, solle der Landrat mir dann persönlich beantworten.

06.01.2020: Zuschrift von J. Gendrung zum Thema Bio-Tüten im Landkreis Vulkaneifel:
Heute habe ich meinen Biomüll zur der Sammelstelle im Dauner Sudetenweg hinbringen wollen, jedoch ist die Tonne nicht mehr da. Bei A.R.T. geht keiner ans Telefon und bei der KV kann der Herr Blum nicht weiterhelfen. Das ist doch alles nicht normal. Ein alter Mensch läuft dann mit der Tüte hin und wieder zurück.