15.04.2024
  zurück 
April, April - der macht, was er will


Jetzt ist typisches Aprilwetter angesagt. Denn der "Aprilsommer" legt eine längere Pause ein und das Wetter ändert sich. Kühle Luft setzt sich durch und bringt in den Bergen sogar einen Wintergruß. Ein munteres Auf und Ab

der Temperaturen ist im April ebenso üblich wie Schnee- und Schneeregenschauer, Graupelgewitter, Wolken oder Sonnenschein. Warum sind diese Wetterkapriolen eigentlich so typisch für den Frühlingsmonat?
Sonne satt und sommerliche Temperaturen, so startete der April 2024. Nun rutscht er auf ein übliches Aprilniveau ab. Wobei „normal“ im April wenig mit Beständigkeit zu tun hat. Wechselt das Wetter in relativ kurzer Zeit, spricht man von Aprilwetter. Auf Sonnenschein folgen Wolken mit kurzen Regen-, Schnee- oder Graupelschauern. Danach kommt die Sonne wieder zum Vorschein und das Spiel beginnt von neuem. Oft begleitet ein böiger Nordwestwind das schnelle Wechselspiel. Auch die Temperaturen fahren Achterbahn.
„Die Luft und das Wetter in der kommenden Woche sind ganz anders als in der ersten Monatshälfte. Nach dem Durchzug einer Kaltfront mit Schauern, Gewittern und Sturmböen am Montag gehen die Temperaturen zurück. Ab etwa 500 Metern Höhe können dann sogar Flocken fallen.
Die Höchsttemperaturen pendeln sich im Wochenverlauf auf Werte um 10 Grad ein. Dabei wechseln sich Sonne, Wolken und teils kräftige Schauer ab. Vereinzelt kann es auch blitzen und donnern. Außerdem sieht es aus heutiger Sicht nach einer Fortsetzung der wechselhaften Phase aus“, sagt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.

So entsteht Aprilwetter
Große Temperaturunterschiede sind für das klassische Aprilwetter verantwortlich. Während die Sonne im April schon richtig Kraft hat und den Boden kräftig erwärmt, ist die Luft in der Höhe nicht selten noch voll im Wintermodus. Dreht der Wind auf Nordwest, wird vor allem in wenigen Kilometern Höhe sehr kalte Luft herangeführt, die über der Nordsee zusätzlich Feuchtigkeit tankt. So werden die Temperaturunterschiede zwischen Boden und Höhe im Laufe des Tages immer größer. In der Folge schießen dicke Quellwolken in die Höhe und es bilden sich kräftige Schauer. Kommt der Wind dagegen aus südlichen Richtungen, bringt er oft schon frühsommerlich warme Luft aus Spanien oder vom Balkan mit.
Je nachdem, wie Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa hinwegziehen, kann sich die Windrichtung jedoch innerhalb eines Tages rasch ändern. Ein rasches Auf und Ab der Temperaturen ist die Folge.

Typisches Aprilwetter seltener
Seit etwa 20 Jahren ist ein typisch launischer April nur noch phasenweise zu beobachten. Zuletzt gab es sogar sehr trockene Perioden. In einigen Regionen Deutschlands fiel in diesem Monat in manchen Jahren nur sehr wenig Regen. So herrschte 2019 verbreitet große Trockenheit mit Waldbränden. Im Folgejahr war der April der dritttrockenste seit Messbeginn. Vor allem in der zweiten Monatshälfte erinnerte das Wetter in den vergangenen Jahren eher an den Frühsommer als an die für den April typischen Kaltlufteinbrüche. In diesem Jahr begann der April frühsommerlich. Die Bezeichnung „Aprilsommer“ scheint immer häufiger zutreffend zu sein.
Ob lange Trockenperioden im April Auswirkungen des Klimawandels sind, ist noch Gegenstand der Forschung. Es wird vermutet, dass ein schwächerer Jetstream Wetterextreme begünstigen kann.

www.wetteronline.de