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05.03.2024

Aktualisiert: Großeinsatz nach Bedrohungslage im Luisenhospital in Aachen beendet

Aachen (red/boß) Die Polizei hat einen mehrstündigen Großeinsatz im Luisenhospital in Aachen mit einem Notzugriff beendet und eine 65-jährige Frau aus Eschweiler vorläufig festgenommen. Die Ermittler gehen

nach aktuellem Stand der Ermittlungen davon aus, dass die Frau das Krankenhaus mit Suizidabsichten aufgesucht hat. Bei dem Zugriff erlitt sie schwere Verletzungen und wird aktuell medizinisch versorgt. Sie wird sich in einem Strafverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes verantworten müssen.

Chronologie des Einsatzes:
Die 65-Jährige soll das Luisenhospital gegen 17 Uhr mit einer Waffe, die sich erst später als Schreckschusswaffe herausstellte, einem auffallend großen Gürtel und einem weiteren, bislang unbekannten, Gegenstand betreten und Angestellte der Physiotherapiepraxis bedroht haben.
Nachdem es einem Mitarbeiter gelungen war, die Waffe aus der Gewalt der Frau zu entziehen, soll sie sich in ein Patientenzimmer zurückgezogen und anschließend einen pyrotechnischen Gegenstand entzündet und auf den Gang geworfen haben.
Um 22.38 Uhr verließ sie den Raum und versuchte, einen Gegenstand auf dem Gang abzubrennen. Hierbei trug sie dem optischen Anschein nach einen Sprengstoffgürtel, hielt einen verdächtigen Gegenstand in der Hand und bewegte sich auf die Einsatzkräfte zu.
Da die Frau nicht auf Ansprache reagierte, machten die Polizisten von der Schusswaffe Gebrauch, um die Gefahrenlage zu beenden.
Durch die Schüsse erlitt die Frau schwere Verletzungen. Rettungskräfte versorgten sie umgehend.
Wie sich später nach Untersuchung durch hinzugezogene Fachkräfte des LKA NRW herausstellte, handelte es sich bei dem Gürtel um eine Attrappe.
Im Laufe des Einsatzes war bekannt geworden, dass die Wohnung der Frau in Eschweiler am Nachmittag ausgebrannt war. Die Wohnungsinhaberin wird derzeit verdächtigt, den Brand selbst gelegt zu haben. Ermittler fanden einen mutmaßlich hinterlegten Brief.
Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Presse Polizei Köln (as/kk)

Hintergrund:
Insgesamt waren bei dem Einsatz knapp 400 Personen in Aktion. Dazu gehörten neben den Kräften vor Ort auch weitere Bereitschaften im Umfeld ebenso wie der 30-köpfige Stab in den Räumen der Feuerwehr.
73 betroffene Personen aus dem Luisenhospital wurden betreut. Vier Personen, die beatmet werden, mussten in andere Krankenhäuser verlegt werden.
270 Patienten konnten im Krankenhaus bleiben.
Die Notfallseelsorge ist mit 11 Personen im Einsatz.