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21.08.2019

Großkontrolle der Polizei und Staatsanwaltschaft Trier - 24 tatverdächtige Dealer ermittelt

Trier (red/boß) Am Dienstagnachmittag ab 16 Uhr kontrollierte die Polizei mit einem großen Kräfteaufgebot den Trierer Palastgarten und den Bereich des Hauptbahnhofs. Ziel der konzertierten Maßnahme war die Bekämpfung

der Rauschgiftkriminalität in diesem Bereich. Dem Einsatz gingen intensive Ermittlungen in den vergangenen Monaten voraus. Auf Basis der bisher gewonnenen Erkenntnisse und Ermittlungen wurden gezielt Personenkontrollen durchgeführt. Weitere Taten sollten unterbunden und bislang unbekannte Täter identifiziert werden. Darüber hinaus sollen offene Haftbefehle vollstreckt und mehrere Wohnungen nach Beweismitteln durchsucht werden.
Für einen Zeitraum von ca. zwei Stunden hatten Polizeikräfte den Palastgarten teilweise abgeriegelt. Insgesamt wurden dort 29 angetroffene Personen kontrolliert und durchsucht. Im Bereich des Trierer Hauptbahnhofs kontrollierten die Beamt*innen 22 Verdächtige.
Tatsächlich gelang es den Fahndern, im Rahmen der aktuellen Kontrollen und Überprüfungen sieben Haftbefehle zu vollstrecken. Eine weitere Person wurde vorläufig festgenommen, sechs Wohnungen haben die Beamt*innen durchsucht. Illegale Drogen wurden nur in geringen Mengen sichergestellt.
Im Rahmen der Kontrollen am Bahnhof wurde eine vermisste 15-Jährige angetroffen und konnte ihren Erziehungsberechtigten überstellt werden. Außerdem stellten die Polizisten zwei gestohlene Fahrräder sicher.

Rückblick und Zwischenbilanz:
Die Hinweise aus der Bevölkerung sowie eigene Ermittlungs- und Kontrollergebnisse zu Rauschgifthandel in Palastgarten und am Bahnhof veranlassten die Polizei Trier unter Federführung der Kriminaldirektion Trier, eine eigene Ermittlungsgruppe (EG) zur Aufklärung der Sachverhalte einzusetzen. Am 20. Mai 2019 nahm die "EG Straße" ihre Arbeit zur gezielten Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Trierer Innenstadtbereich, mit den Schwerpunkten Palastgarten und Bahnhofviertel, auf. Dabei wurde sie regelmäßig von Einsatzkräften der Polizeiinspektion Trier und anderer Dienststellen des Polizeipräsidiums, der Bereitschaftspolizei und des LKA Rheinland-Pfalz unterstützt. Sehr eng war hierbei die Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Trier.
Bis zum gestrigen Dienstag leitete die Staatsanwaltschaft ca. 200 Ermittlungsverfahren wegen verschiedener Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) ein. Darüber hinaus werden gegen einen Teil der Tatverdächtigen auch Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Ladendiebstahles geführt. Ein großer Anteil der Betäubungsmittel-Verfahren bezieht sich dabei auf die "Kunden" der Dealer, die sich des Erwerbs und Besitzes von Betäubungsmitteln strafbar gemacht haben.
Das Hauptaugenmerk der Ermittlungen richtet sich jedoch derzeit gegen 24 tatverdächtige Dealer, allesamt mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Staaten. Gegen fünfzehn von ihnen hat die Staatsanwaltschaft Trier bereits Haftbefehle beim Amtsgericht Trier erwirkt, da ihnen Verbrechenstatbestände im Sinne des BtmG vorgeworfen wurden.
Ihnen wird angelastet, Betäubungsmittel an Minderjährige abgegeben, gewerbsmäßigen Handel betrieben sowie unter 18-Jährige zum Verkauf von Betäubungsmitteln bestimmt (Anm.: i. S. v. benutzt) zu haben. Vier Haftbefehle hatte die Polizei zeitnah schon vor dem heutigen Einsatz vollstrecken können.
Auffallend viele Minderjährige und Heranwachsende wurden als Abnehmer der Drogen ermittelt, darunter viele Schüler aus innerstädtischen Schulen. Erschreckend für die Kriminalbeamten war, dass viele der beschuldigten jungen Käufer keinerlei Unrechtsbewusstsein zeigten und teilweise wiederholt nach Käufen überführt wurden.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

Quelle Kripo Trier