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28.05.2019

Institut für Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt wird gegründet

Trier/Köln/Lantershofen (red/boß) Ab dem 15. September 2019 nimmt das Institut für Prävention und Aufarbeitung (IPA) von sexualisierter Gewalt im kirchlichen Bereich seine Arbeit auf. Das Institut unterstützt

alle deutschen Bistümer und soll gemeinsam mit Wissenschaftlern, Fachorganisationen, Akteuren der Präventions- und Interventionsarbeit und Betroffenen von sexualisierter Gewalt Impulse und Standards für den Umgang mit dem Thema Missbrauch entwickeln und damit ein einheitliches Vorgehen in allen Bistümern fördern.
Der federführende Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes, betonte die Bedeutung einheitlicher Standards in allen deutschen Bistümern und das gemeinsame Vorgehen zur Vermeidung sexualisierter Gewalt: „Durch die aktuelle Diskussion und durch unsere Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Missbrauch lernen wir, wie wichtig die nationale wie internationale Vernetzung und die Kooperation mit allen kirchlichen, gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Gruppierungen und Einrichtungen ist.“
Eine zentrale Aufgabe des IPA wird darin bestehen, gemeinsam mit allen „Netzwerkpartnern“, Instrumente für ein umfassendes Monitoring von Präventions- und Aufarbeitungsprojekten zu entwickeln. Darüber hinaus soll es Qualitätssicherungsinstrumente für die bereits implementierten Präventionsmaßnahmen der Katholischen Kirche in Deutschland auf den Weg bringen. Außerdem soll durch dieses interdisziplinäre Projekt eine breite gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Missbrauch befördert werden. Die Einrichtung des IPA ist eine der Konsequenzen aus der sogenannten MHG-Studie, durch die die Katholische Kirche in Deutschland Verantwortung für ihr eigenes zukünftiges Handeln übernehmen will.
Den Aufbau und die Leitung des neuen Instituts übernimmt der langjährige Präventions- und Interventionsbeauftragte des Erzbistums Köln, Oliver Vogt. Er hatte im Erzbistum Köln unter anderem vorgeschlagen, einen Betroffenenbeirat einzurichten und eine unabhängige Untersuchung zur Aufklärung auf den Weg zu bringen. Auch in seiner neuen Aufgabe wird das Erzbistum ihn unterstützen.
Das Institut wird seinen Sitz in der Nähe von Bonn auf Burg Lantershofen, Grafschaft, haben.

BIP