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27.05.2019

Überraschung - Johannes Reuschen löst Mathilde Weinandy als Stadtbürgermeister von Prüm ab

Prüm (boß) Eine neue politische Ära hat begonnen. Der Jurist Johannes Reuschen (freier Kandidat) wird demnächst als Stadtbürgermeister von Prüm in das Haus des Gastes am neugestalteten Hahnplatz einziehen.

Er hat mit einem Vorsprung von immerhin 13,82 Prozent gegen die Amtsinhaberin und frühere Landtagsabgeordnete Mathilde Weinandy (CDU) gewonnen. Damit hat der 33-Jährige die alte Binsenweisheit durchbrochen: Man kann eine erfolgreiche Amtsinhaberin nicht besiegen.
Die einen nannten es Generationswechsel, die anderen waren aber auch für einen anderen Politikstil, obwohl in den vergangenen Jahren in Prüm immer die große Einigkeit im Stadtrat beschworen wurde.
Während in der Prümer Verbandsgemeindeverwaltung eifrig gezählt wurde und interessante Zwischenergebnisse aus den sieben städtischen Stimmbezirken an die Wand des kleinen Konferenzraumes geworfen wurden, wartete Johannes Reuschen in vertrauter Runde auf das Endergebnis. Dann war es kurz vor 20 Uhr soweit. Mit genau 56,91% gegen 43,09% gewann er überraschend hoch gegen Mathilde Weinandy. Mit dieser Deutlichkeit hatte auch Reuschen selbst nicht gerechnet. Seine erste Reaktion: „Ich bin überglücklich froh und merke bereits jetzt die Verantwortung.“

Mathilde Weinandy konnte nur im Stadtteil Weinsfeld hauchdünn gewinnen und musste sogar in ihrem Wohnbezirk Dausfeld mit annähernd 10% Differenz den Kürzeren ziehen. Eine bittere Pille für die 68-jährige Vollblut-Politikerin.
Aber sie hatte dennoch die Kraft, ihrem Nachfolger vor Ort im Rathaus zum Wahlsieg zu gratulieren, obwohl sie ihre tiefe Enttäuschung nicht verbergen konnte, dass ihre 15-jährige Arbeit von vielen Wählern nicht honoriert worden ist.

Eine weitere Überraschung bahnte sich auch noch in der Nacht zum Montag an. Die Fraktionsgemeinschaft „Prümer Bürgerbewegung“ (30,61 %) mit Neubürgermeister Johannes Reuschen an der Spitze und die freie Wählergruppe Maselter (21,71%) erhielten die absolute Mehrheit vor CDU (35,46%) und SPD (12,22 %).
Man darf nun gespannt sein, wie sich die Stadtpolitik zukünftig gestalten wird und welche neuen Akzente in der annähernd 6.000 Einwohner großen Waldstadt gesetzt werden.

Heinz-Günter Boßmann


Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein Tröpfchen in Ehren mit Freundin Katarina