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22.02.2019

Vor 80 Jahren: Aufwendiger Westwallbau durch die Eifel

Großkampenberg (boß/js) Der Westwall war ein militärisches Verteidigungssystem, entlang der westlichen Grenze Deutschlands, somit auch voll durch die Eifel. Von den Alliierten „Siegfried-Linie“ genannt,

gehörte die Verteidigungslinie zu den umfangreichsten Bauvorhaben des Dritten Reiches. Das Bauwerk bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen, Panzersperren - genannt Höckerlinien -, Gräben und verlief über insgesamt 630 km von der niederländischen bis an die Schweizer Grenze. Der Westwall reiht sich in andere Verteidigungslinien wie die Maginot-Linie und dem Atlantikwall ein.
Die Planung lief ab 1936, die Durchführung der immensen Arbeiten erfolgte 1938/39. Die Gesamtkosten bezifferten sich auf rund 3,5 Milliarden Reichsmark.
Als am 11. September 1944 amerikanische Truppen die kleine Westeifelgemeinde Großkampenberg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) an der Grenze zu Belgien besetzten, geriet der Ort unter Beschuss der amerikanischen Artillerie, ist auf einer Gedenktafel zur Erinnerung an den Bau des Westwalls zu lesen. Auf Befehl der amerikanischen Armee wurden daraufhin die Bewohner nach Belgien evakuiert. Am frühen Morgen des 16.12.1044 stießen deutsche Truppen im Rahmen der Rundstedt-Offensive von Kesfeld nach Großkampenberg vor. Nach hartnäckigem Widerstand der Amerikaner gelang es ihnen am 17.12. den Ortsteil Berg zu besetzen und dann weiter nach Belgien vorzudringen. Ende Dezember 1944 kehrten die geflüchteten Bewohner wieder von Belgien zurück. Sie fanden ihre Häuser zerstört und ausgebrannt vor. Nach dem Scheitern der Rundstedt-Offensive lag die Region Ende Januar erneut im Kampfgebiet, so dass die Bevölkerung nochmals evakuiert werden musste. Mitte Februar 1945 wurde Großkampenberg von amerikanischen Truppen erobert, die dann durch den Westwall weiter ins Innere Deutschlands vordrangen.

   
Archiv INPUT-Medien: Westwallbunker in der Schneifel und Höckerlinie an der deutsch-belgischen Grenze