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17.09.2018

Generalstaatsanwaltschaft Koblenz leitet Ermittlungsverfahren gegen Afghanen wegen Messerangriffs auf amerikanische Staatsbürger in Amsterdam ein

Koblenz/Ingelheim/Amsterdam (red/boß) Die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz (ZeT) hat gegen einen

zuletzt in Ingelheim am Rhein wohnhaften afghanischen Staatsangehörigen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat eingeleitet.
Der 19-Jährige ist dringend verdächtig, am 31.08.2018 einen religiös motivierten Messerangriff auf zwei Passanten auf dem Hauptbahnhof in Amsterdam verübt zu haben. Er befindet sich seitdem in den Niederlanden in Untersuchungshaft. Wegen dieser Straftat ist in den Niederlanden ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Bereits seit dem 31.08.2018 war die ZeT im Wege der Rechtshilfe für die niederländischen Behörden in die Ermittlungen in diesem Verfahren eingebunden. So erfolgten noch am Abend des 31.08.2018 unter Leitung der ZeT durch Kräfte des Landeskriminalamtes die Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen in Ingelheim und die Durchführung weiterer Ermittlungen. In den folgenden Tagen führten die ZeT und das Landeskriminalamt auf Bitten der niederländischen Behörden umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen und Zeugenvernehmungen durch. Am 06.09.2018 beteiligte sich die ZeT an einem eingehenden Informationsaustausch mit den niederländischen Behörden in Amsterdam. Die von den niederländischen Behörden hierbei übermittelten Erkenntnisse zu dem verwendeten Tatmesser und zu dem genauen Tatablauf ergaben, dass der Verdächtige das Messer am 30.08.2018 in Ingelheim gekauft hatte. Es wurde weiter bekannt, dass der Verdächtige alleine von Ingelheim mit dem Zug nach Amsterdam gefahren ist.
Der Umstand, dass der Verdächtige das Messer in Ingelheim erworben hat, begründet aus Sicht der Zet den Anfangsverdachts einer Straftat nach § 89a StGB. Sie hat deshalb ein Ermittlungsverfahren gegen den afghanischen Staatsangehörigen eingeleitet und das Landeskriminalamt mit den Ermittlungen beauftragt. Hinweise auf weitere Tatbeteiligte in Deutschland liegen derzeit ebenso wenig vor, wie Erkenntnisse, dass der Verdächtige in Deutschland einen Anschlag geplant haben könnte.

Presse Generalstaatsanwaltschaft Koblenz – Dr. Brauer