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30.05.2018

Günstige Konkunkturumfrage - IHKs fordern Steuerentlastungen und sinnvolle Investitionen

Mainz/Trier (red/boß) Die rheinland-pfälzische Wirtschaft setzt auch im Frühsommer 2018 ihren branchenübergreifenden Boom fort. Das belegt die aktuelle Konjunkturumfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs),

die auf einem repräsentativen Querschnitt der rheinland-pfälzischen Wirtschaft mit Antworten von mehr als 1000 Betrieben mit über 200 000 Beschäftigten basiert.
Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sowie der Geschäftserwartungen in einem Wert zusammenfasst, signalisiert zum Frühsommer 2018 mit 127 Punkten eine andauernde Wachstumsdynamik. Die Geschäftslage erreicht mit einem Saldenwert aus positiven und negativen Meldungen mit plus 44 Prozentpunkten ein neues historisches Rekordniveau. Zugleich bleiben auch die Geschäftserwartungen der Wirtschaft an die kommenden zwölf Monate zuversichtlich.
Aus Sicht der IHKs ist auch die insgesamt expansive Investitionsbereitschaft der rheinland-pfälzischen Unternehmen erfreulich. In den kommenden zwölf Monaten wollen 31 Prozent ihre Investitionen ausweiten, während lediglich zwölf Prozent damit rechnen, ihr investives Engagement zu verringern. Auch die Beschäftigungsabsichten legen gegenüber der Vorumfrage moderat zu. „Angesichts der positiven Investitions- und Beschäftigungsabsichten dürfte sich über den Jahresverlauf eine stabile Fortsetzung des Wirtschaftswachstums zeigen“, sagt Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Als begrenzender Faktor könnte sich jedoch der Fachkräftemangel zeigen. Bereits das vierte Mal in Folge haben die rheinland-pfälzischen Firmen den Fachkräftemangel als wichtigsten Risikofaktor für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung benannt. „Die expansive Beschäftigungsplanung findet ihre Grenzen zunehmend in der Verfügbarkeit geeigneter Fachkräfte. Dies kann in absehbarer Zeit die Wachstumsperspektiven einzelner Branchen und sogar ganzer Regionen begrenzen“, so Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Sorgen machen sich die Unternehmen ebenfalls um die Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Besonders letzteres schlägt sich, trotz anziehendem Wachstum im Welthandel, zunehmend in den Exporterwartungen nieder. Protektionistische Tendenzen sowie der beachtliche Aufbau von Handelshemmnissen und Zöllen im internationalen Umfeld bleiben von der stark exportorientierten Wirtschaft im Land nicht unbeachtet.
„Dass die rheinland-pfälzische Wirtschaft trotz Unsicherheiten im Auslandsgeschäft ihren Erfolgskurs hält, ist ausgesprochen erfreulich. Von Seiten der Politik sollte der gegenwärtig vorhandene und in den kommenden Jahren absehbare finanzielle Spielraum genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu stärken. Dazu braucht es keine Aufstockung von Ausgaben, sondern Steuerentlastungen und langfristig sinnvolle Investitionen“, so Rössel.

IHK Presse