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23.01.2018

Ordensgemeinschaft für Kloster Himmerod gesucht - Kirche wird am 10.6. wiedereröffnet

Großlittgen/Trier (red/boß) Auch nach dem Weggang des Konvents der Zisterzienser aus Kloster Himmerod geht das Leben dort weiter. Das haben der Beauftrage des Bistums Trier für Himmerod, Domkapitular Prof. Dr. Reinhold Bohlen,

und der emeritierte Abt des Klosters, Pater Dr. Johannes Müller, am 22. Januar in Himmerod mitgeteilt. Als sichtbares Zeichen dafür wird die Klosterkirche, die nach einem Brand saniert werden musste, am 10. Juni vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann feierlich wiedereröffnet.
Im Oktober 2017 war der Konvent durch Beschluss der Mehrerauer Kongregation (ein Zusammenschluss von rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Zisterzienser-Klöstern) aufgehoben worden. „Das erklärte Ziel ist es, Himmerod als geistlichen Ort zu erhalten“, betonte Bohlen, der von Bischof Ackermann mittlerweile zum Rektor der Abteikirche ernannt wurde und damit für die Feier der Gottesdienste und die Spendung der Sakramente in Himmerod die Verantwortung übernimmt.
Die bestehenden Rechtsverhältnisse hätten sich nicht geändert, sagte Pater Müller. Zivilrechtlicher Träger des Klosters sei weiterhin der Verein Kloster Himmerod OCist e.V., dem nach wie vor die Mönche angehören, die bisher in Himmerod lebten und dessen erster Vorsitzender Müller ist. „Der Trägerverein soll bestehen bleiben, jedoch nach einer Satzungsänderung auch juristische Personen aufnehmen können.“ Neue Mitglieder könnten etwa das Bistum Trier und die Zisterzienser-Abtei Marienstatt (Westerwald) sein, von der aus 1923 die Wiederbegründung der Abtei erfolgt ist.
Bohlen bekräftigte, mittelfristig sei es das Ziel des Bischofs von Trier, eine neue Ordensgemeinschaft zu gewinnen, die das Kloster belebt. „Bevor hier keine Entscheidung gefallen ist, werden keine investiven Maßnahmen in Angriff genommen werden.“ Durch die Wirtschaftsbetriebe und das Engagement des Fördervereins Abtei Himmerod OCist e.V. scheine es jedoch realistisch, für eine begrenzte Zeit bauerhaltende Maßnahmen zu finanzieren.
Bohlen erläuterte, die durch einen Brand notwendig gewordene Renovierung der Kirche und der Orgel würden voraussichtlich im Mai 2018 abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt können wieder regelmäßige Gottesdienste in der Kirche und im Oratorium des Klosters gefeiert und Sakramente gespendet werden. Bis dahin gibt es gottesdienstliche Angebote im Oratorium. „Das Gäste- und Exerzitienhaus steht wie bisher allen zur Verfügung, die im Kloster Himmerod Ruhe und geistliche Impulse suchen“, sagte Bohlen. P. Stephan Senge OCist werde auch im Jahr 2018 die bisher von ihm verantworteten Angebote in Abstimmung mit Rektor Bohlen weiterführen. Ebenso führten die Kunst- und Buchhandlung, die Klostergaststätte, die Klostergärtnerei sowie die Klosterfischerei ihren Betrieb uneingeschränkt weiter und stünden zu den jeweiligen Öffnungszeiten Kunden und Gästen gerne zur Verfügung.
Auch die kulturellen Veranstaltungen wie das Himmeroder Forum oder die Orgelkonzerte, zu denen vornehmlich der Förderverein Abtei Himmerod e.V. einlädt, finden weiter statt. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Dennis Junk, sagte in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, es sei eine „Herzensangelegenheit, dass Himmerod eine Zukunft hat“. Mit der Auflösung des Konvents stehe der Förderverein durchaus vor einer schwierigen Situation, zumal laut Satzung eines der Ziele auch die Unterstützung des Konvents sei. „Aber vielleicht bietet die Situation ja auch Chancen, sich neu aufzustellen.“ Von Himmerod sei immer Mut und Hoffnung ausgegangen, und so wolle der Förderverein auch die neue Situation gemeinsam mit dem Bistum angehen und nach Lösungen suchen. Die Angebote und Veranstaltungen für 2018 fänden wie geplant statt, sagte Junk, und kündigte für die Karnevalstage das Erscheinen des „Himmeroder „(B)Engel“ an, der Infozeitung des Fördervereins.

Informationen rund um das Kloster Himmerod sind auch unter www.abteihimmerod.de zu finden.