zurück 
12.01.2018

Bis 2020 wollen fast die Hälfte aller Hausärzte im Eifelkreis ihre Praxis abgeben

Bitburg-Prüm (red/boß) Im Eifelkreis bildet die zukünftige Versorgung der Bevölkerung mit ärztlichen Leistungen eine Herausforderung im Bereich der Kreisentwicklung. Bei den zugelassenen Hausärzten

rechnet die Kassenärztliche Vereinigung damit, dass bis 2020 26 Hausärzte und somit rund 43 % der Hausärzte im Kreis altersbedingt ihre Praxis abgeben. Mit einer Nachfolge durch ärztlichen Nachwuchs im früheren Umfang ist nicht mehr zu rechnen.
Landrat Dr. Streit: „Um diesem Trend zu begegnen, sind wir bereits seit Jahren aktiv und haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen“. So verweist Streit auf den eingerichteten „Arbeitskreis medizinische Versorgung“, ein kontinuierlich arbeitendes Gremium, in dem alle Fachakteure beteiligt sind. In den Verbandsgemeinden Arzfeld, Prüm und Speicher wurden im Rahmen des landesweiten Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020“ bereits lokale Zukunftswerkstätten zur Sicherung der ärztlichen Grundversorgung durchgeführt.
2016 bewarb sich der Eifelkreis erfolgreich im Modellvorhaben „Langfristige Sicherstellung von Versorgung und Mobilität“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur als Pilotraum. In diesem Projekt konnte mit der Ärztegenossenschaft Medicus Eifeler Ärzte e.G. eine neue Organisationsstruktur geschaffen werden, um jungen Ärzten attraktive Beschäftigungsmodelle auf dem Land anbieten zu können.
„Bei all diesen Bemühungen ist ganz entscheidend, dass es uns gelingt, mehr Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen“, so Joachim Streit. „In unserem Arbeitskreis ist deshalb die Idee entstanden, ehemalige Mitbürger, die Medizin studieren oder schon als Mediziner außerhalb des Kreises tätig sind, zu einer Informationsveranstaltung in den Eifelkreis einzuladen.“ Die Veranstaltung in der Heimat soll Gelegenheit bieten Kontakte zu knüpfen, persönliche Beziehungen in der Eifel wieder zu aktivieren und sich über die Möglichkeiten und Vorteile für Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Personal und deren Angehörige und Familien im Eifelkreis, zu informieren. Die Aktion zur Ärztegewinnung plant der Eifelkreis gemeinsam mit allen Akteuren der Gesundheitswirtschaft im Kreis, insbesondere den Krankenhäusern, den Ärztenetzwerken und den Caritativen Verbänden.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass aus wirtschaftlichen Gründen das Krankenhaus in Neuerburg geschlossen werden musste und auch im St. Joseph-Krankenhaus Prüm nach einigen strukturellen Veränderungen diesbezüglich Gerüchte im Umlauf sind.
Insbesondere die ärztliche und Krankenhaus-Versorgung, das schnelle Internet und das Bildungsangebot sind für viele Familien Entscheidungskriterien bei der Wohnortwahl.
Um das Projekt planen zu können, benötigt die Kreisverwaltung im ersten Schritt die Kontaktdaten von Medizinern mit Wurzeln im Eifelkreis. Und genau hier bittet Landrat Dr. Joachim Streit die Bevölkerung und die Ortsgemeinden um Mithilfe.
Bitte übersenden Sie der Kreisverwaltung die Kontaktdaten von Medizinern oder Medizinstudenten, die in der Eifel groß geworden sind oder hier gewohnt haben und jetzt außerhalb des Kreises arbeiten.

Bitte richten Sie Ihre Antwort an: E-Mail: kreisentwicklung@bitburg-pruem.de oder per Post an
Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Amt 04, Stichwort Arzt, Maria-Kundenreich-Straße 7, 54634 Bitburg
Telefon: 06561/15 -5112 oder 15-5134.