zurück 
26.09.2017

235 Hektar des ehemaligen Militärgeländes "Schmidtenhöhe'" in Koblenz geht an den NABU

Koblenz/Westerburg/Saarburg (red/boß) Der Bund übergibt im Rahmen des „Nationalen Naturerbes“ drei wertvollen Naturflächen unentgeltlich an Naturschutzorganisationen, die künftig die Pflege

und Entwicklung der Flächen übernehmen. In Rheinland-Pfalz gelangen 2017 insgesamt 526 Hektar ehemalige Militärflächen in Obhut der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, darunter 235 Hektar der Schmidtenhöhe bei Koblenz, 153 Hektar bei Westerburg und 138 Hektar bei Saarburg. Viele Soldaten der Koblenzer Kasernen und Polizisten der ehemaligen Bereitschaftspolizei auf dem Asterstein kennen teilweise jeden Strohhalm auf der Schmidtenhöhe durch Marschieren, Robben und Gleiten sowie Schießen aus allen Rohren. Und das bei jedem Wetter - bis zur Unkenntlichmachung der betroffenen Personen durch Schlamm und Dreck. Kaum zu glauben, dass heute ein einzigartiges Naturparadies für Pflanzen und Tiere hier entstanden ist und den Schießgeräuschen Platz gemacht hat.

Hintergrund:
Vele ehemalige Militärgebiete gelten heute als wertvolle Naturrefugien im dicht besiedelten Deutschland, weil sie kaum von Straßen zerschnitten werden und oftmals große Flächen umfassen. Zudem wurden sie über Jahrzehnte nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt und mit Dünger oder Pestiziden belastet. So entwickelte sich auch der ehemals von der Bundeswehr genutzte Panzerübungsplatz „Schmidtenhöhe“ bei Koblenz zu einem einzigartigen Naturparadies für viele seltene Arten wie Wendehals, Gelbbauchunke oder das stark gefährdete Übersehene Knabenkraut. Auch die streng geschützte Wildkatze durchzieht regelmäßig und ungestört das einstige Militärgebiet.