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20.02.2017

Vorläufiges Aus für Gesundheitszentrum Neuerburg - Neuer Betreiber gesucht

Neuerburg (red/boß) Zwei Jahre nach der Schließung des Neuerburger St.-Josef-Krankenhauses ein neuer Schock für die Arbeitnehmer und die Bevölkerung der Westeifel. Nun hat die Marienhaus GmbH aus Waldbreitbach verlauten lassen, dass sie sich

aus der Trägerschaft des neu geschaffenen Gesundheitszentrums zurückziehen will.
Aufgebracht waren die Menschen im Neuerburger Land, als es 2014 hieß, das Krankenhaus muss zumachen. Um die medizinische Versorgung der Region sicherzustellen, sollte ein neues Gesundheitszentrum die entsprechenden Ärzte und Einrichtungen vorhalten. Die baulichen Voraussetzungen wurden mittlerweile mit Millioneninvestitionen geschaffen. Was fehlt, sind Ärzte, die sich in Neuerburg niederlassen oder zumindest stundenweise dort zur Verfügung stehen. Derzeit halten noch ein Ergotherapeut und ein Chirurg die Stellung, dem auch bereits gekündigt worden ist. Eine sogenannte Wachkoma-Station befindet sich noch im Hause.
Heute nun die Hiobsbotschaft - alles auf Anfang. Wie geht es jetzt in Neuerburg weiter? Ein neuer Träger wird gesucht. Der Eifelkreis wird dafür nicht infrage kommen, so Landrat Dr. Joachim Streit heute Morgen gegenüber input aktuell in einer ersten Reaktion.
Streit wörtlich: "Ich wurde in meiner Amtszeit noch nie so enttäuscht, wie von der Marienhaus GmbH! Von der Ankündigung der Schließung des Krankenhauses bis zum jetzigen Aus fühlte ich mich von dem Träger vorgeführt und im Stich gelassen. Über zwei Jahre haben wir mit einer Arbeitsgemeinschaft aus Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium, dem Träger und den Kommunen gemeinsam ein Konzept erarbeitet. Alle haben sich eingebracht. Der Kreis war bereit, fünf Jahre lang ein Defizit von 10% - maximal 50.000 Euro pro Jahr - zu übernehmen und das Land Rheinland-Pfalz hat 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert. Nun geht es darum, einen neuen Träger zu finden und ich habe bereits eine Organisation aus dem Saarland ins Gespräch gebracht. Diesbezüglich laufen zurzeit Verhandlungen", so Streit abschließend. "Nun müssen wir vor Ort wieder die Prügel einstecken, da die Bevölkerung und die Mitarbeiter sich zunächst natürlich an uns wenden."