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05.02.2024

Bündnis fordert zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke

Trier/Gerolstein/Köln (red/boß) Stärkung der regionalen Wirtschaft durch bessere Erreichbarkeit, Förderung des Tourismus in der Eifel, Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene: Die Gründe für einen Ausbau der 2021

von der Hochwasserkatastrophe teilweise zerstörten Eifelstrecke sind vielseitig. Eine Stärkung des Schienenverkehrs trägt zur Nachhaltigkeit bei und senkt Emissionen im Verkehrssektor.
Mehr als 20 Unternehmen aus der Region aus Industrie, Logistik und Tourismus haben sich daher kürzlich zusammengeschlossen, um auf die Notwendigkeit einer gut ausgebauten Eifelstrecke hinzuweisen und ihren Forderungen an die Politik Gehör zu verschaffen.
163 Kilometer, von Köln-Hürth bis Trier-Ehrang, ist die größtenteils eingleisige Eifelstrecke lang. Damit ist sie für eine Region mit über 300.000 Einwohnern die wichtigste Anbindung an den Schienenverkehr. Seit dem Hochwasser im Juli 2021 sind weiterhin nicht alle Streckenabschnitte befahrbar und somit nicht alle Landkreise in der Eifel per Bahn erreichbar.
Doch nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Spritpreise und dem 49-Euro-Ticket erlebt der Bahnverkehr derzeit einen steigenden Zuspruch seitens der Bevölkerung. Für die Eifelstrecke bedeutet dies allerdings, dass die Kapazitätsgrenze bald erreicht sein wird. Bereits vor dem Hochwasser wurde die Auslastung der Gesamtstrecke mit 90-95 Prozent angegeben. Durch die geplante Elektrifizierung der Strecke kann die Reisezeit zwischen Trier und Köln bereits verringert werden. Eine nennenswerte Volumensteigerung wird damit nicht erreicht.
Dennoch gibt es keine verlässlichen Planungen oder politische Aussagen für den zweigleisigen Ausbau. Dies zu ändern und sich gemeinsam für die nachhaltige und zukunftsfähige Stärkung der Region als Wohnort, Wirtschaftsstandort sowie Erholungsregionund den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke einzusetzen, hat sich das Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke zum Ziel gesetzt.
„Wir fordern die Politik jetzt auf zu handeln“, sagt Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik des Gerolsteiner Brunnen. „Innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie des Gerolsteiner Brunnen spielt die Stärkung von Transporten auf der Schiene eine zentrale Rolle. Der zweigleisige Ausbau ist daher eine notwendige Voraussetzung, um Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen.“ Zudem weist Rust auf die Attraktivität der Region für Arbeitnehmer und eine positive Weiterentwicklung des regionalen Arbeitsmarktes hin, die mit einem Ausbau verbunden wäre.
„Besonders in Bereichen, in denen der Fachkräftemangel ohnehin zu spüren ist, verstärkt sich die Thematik durch eine schlechte Verkehrsanbindung der Ballungszentren an den ländlichen Raum.“
Ähnlich sieht es auch Rüdiger Meurer, Director Transportation bei der Molkereigenossenschaft Arla Foods: „Wir verfolgen eine ambitionierte Nachhaltigkeitsagenda vom Hof bis ins Kühlregal. Dazu gehört auch eine Optimierung der Logistik-Routen, um Kraftstoff einzusparen, und der Einsatz alternativer Lkw-Antriebe mit Biogas im Fuhrpark. Ein zusätzlicher Umschlag auf die Schiene vor den Toren unserer Molkerei würde uns eine optimale Umsetzung eines Intermodalverkehrs ermöglichen, derebenfalls Bestandteil unserer Agenda zur CO2-Reduzierung ist.“
Aus der Sicht der Tourismusregion Vulkaneifel spricht Vera Esch, Geschäftsführerin der GesundLand Vulkaneifel GmbH: „Der Ausbau der Eifelstrecke fördert den Tourismus und stärkt diesen für die Region wichtigen Sektor“. Die Reisedauer auf der Strecke von Köln nach Trier könne sich nach Fertigstellung der Elektrifizierung und einigen zweigleisigen Ausbauten um eine halbe Stunde reduzieren. Durch eine fast vollständige Zweigleisigkeit außerhalb von Tunnelbereichen sei eine weitere Reduzierung um 15 Minuten möglich. „Das nicht nur für Tagestouristen, sondern darüber hinaus auch für Pendler von großer Bedeutung“, so Esch.
Der kombinierte Verkehr (KV) aus Straße, Schiene und Wasserstraße ist für den Hafen Trier der Hebel zur Anbindung der regionalen Wirtschaft an die europäischen und interkontinentalen Güterverkehrsmärkte. Zur Zielerreichung wird die Hafengesellschaft als Betreiber des Logistik Hubs diesen in den nächsten fünf Jahren erweitern und modernisieren. Damit die Wirtschaft der Großregion ihren Beitrag zur Verkehrswende leisten kann, ist es begleitend zu den Bauaktivitäten im Hafen erforderlich, dass die benötigte Infrastruktur außerhalb seines Einflussbereichs ebenso ausgebaut wird. „Hierzu gehört auch die Verbesserung der Schienenanbindung aus und in den Hafen Trier,“ sagt Volker Klassen, Geschäftsführer der Trier Hafengesellschaft mbH. „Die Elektrifizierung und somit die Ertüchtigung der Eifelstrecke für den Güterverkehr ist dafür ein wichtiges Projekt.“

Für die nächsten Schritte hat das Bündnis ein Positionspapier formuliert, das die Forderungen an die Politik festhält. Nun sollen Gespräche mit der Kommunal- und Landespolitik sowie weiteren Bahn-Stakeholdern geführt werden.

Hintergrund über das Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke
Das Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke wurde im November 2023 von rund zwanzig Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Industrie, Logistik und Tourismus gegründet. Gemeinsam setzten sich die Mitglieder für die nachhaltige und zukunftsfähige Stärkung der Region entlang der Bahnverbindung Köln-Trier (Eifelstrecke) ein. Dabei geht es dem Bündnis um eine positive Weiterentwicklung der Eifel als Wohnort, Wirtschaftsstandort und Erholungsregion.
Im Fokus steht der Ausbau der Eifelstrecke, welcher nicht nur die Grundlage für eine Kapazitäts- und Geschwindigkeitserhöhung für den Personenverkehr schafft, sondern ebenso notwendig ist, um einen kontinuierlichen Schienengüterverkehr zu ermöglichen. Sowohl die Stärkung des Personen- als auch die des Güterverkehrs ermöglichen eine Senkung der Verkehrsemissionen.
Interessierte Unternehmen, die sich dem Bündnis anschließen möchten, können sich unter
dialogmitstern@gerolsteiner.com melden.

Quelle: Presse Gerolsteiner Brunnen