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10.08.2020

Leserservice: Waldbrandgefahr nimmt zu

In Deutschland herrscht fast überall große und stellenweise sogar sehr große Waldbrandgefahr. Bricht ein Feuer aus, so ist es nur schwer zu bekämpfen. Doch wie kann man das Risiko mindern?

Die seit Anfang des Jahres in einigen Landesteilen fehlenden Niederschläge und die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Wochen haben die Waldböden stark austrocknen lassen. Da die obere Waldbodenschicht rasch austrocknet, ist einem Feuer schnell der Boden geebnet. Kommen noch trockene Winde hinzu, können sich die Flammen rasant ausbreiten. Stark gefährdet sind reine Nadelwälder, denn die harzigen Nadeln sind nach längerer Trockenheit besonders leicht entflammbar. Durch das deutschlandweite Fichtensterben verschärft sich die Situation in dieser Hinsicht noch erheblich, denn zum Teil bestehen ganze Waldflächen aus toten und somit zundertrockenen Bäumen. Altes Reisig und trockene Grasflächen erhöhen die Brandgefahr zusätzlich. Hier reicht ein Funke, um einen Brand auszulösen.
Natürliche Auslöser für einen Waldbrand sind Blitzeinschläge. Diese spielen aber im Vergleich zur Brandursache Mensch nur eine sehr geringe Rolle. Der weitaus größte Teil der Waldbrände in Deutschland entsteht durch Unachtsamkeit und Brandstiftung. Durch richtiges Verhalten kann der Mensch Waldbrände vermeiden.

Aufmerksamkeit ist das A und O zur Vermeidung von Waldbränden, denn Gedankenlosigkeit kann fatale Folgen haben. Bei höchster Warnstufe (Gefahren-Index 5) besteht eine sehr große Gefahr, das Betreten des Waldes ist dann in der Regel verboten. Nicht gestattet ist es, im Wald zu rauchen oder Zigarettenstummel in die Natur zu werfen. Zigaretten sollten auch nicht auf die Straße geworfen werden, da sie vom Wind leicht in die trockene Vegetation geweht werden können, wo sie binnen Sekunden ein Feuer entzünden. Verboten ist offenes Feuer - auch das romantische Lagerfeuer am Abend. Flaschen, Glasscherben und jeglicher sonstige Müll, der das Sonnenlicht bündeln könnte, dürfen nicht im Wald zurückgelassen werden. Zwar wird der Brennglaseffekt als Waldbrandursache kontrovers diskutiert, doch in einigen Fällen war er tatsächlich schon für den Ausbruch von Feuern verantwortlich. Autos und Motorräder niemals auf Wiesen und Feldern oder am Waldrand parken. Der heiße Katalysator oder der Auspuff des Fahrzeugs können trockenes Unterholz und Gras leicht entzünden.

Was ist zu tun, wenn man einen Waldbrand entdeckt?
Wer Rauchentwicklung als Anzeichen für einen Waldbrand entdeckt, alarmiert sofort die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 und gibt an, von welcher Stelle der mutmaßliche Brand beobachtet wird, wo es brennt und ob das Feuer am Boden wütet oder bereits die Baumwipfel ergriffen hat. Wird man selbst von einem Waldbrand überrascht, so flüchtet man seitlich zur Windrichtung vom Feuer weg in eine Region mit möglichst wenig brennbarem Bewuchs.

Ob die Trockenheit anhält, erfährt man unter anderem auf www.wetteronline.de