zurück 
25.05.2020

Alles dreht sich um Insekten - NABU-Mitmachaktion vom 29. Mai bis 7. Juni

Mainz (red/boß) Wer im eigenen Garten oder Balkon mehr für Insekten tun möchte, der kann sich beim NABU über insektenfreundliche Gärten informieren. Schon mit kleinen Veränderungen, ein paar wilden Ecken

und heimischen Pflanzenarten, lässt sich für Insekten viel erreichen. Denn: Jedes Insekt zählt!
Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ startet der NABU ab dem 29. Mai wieder den ersten Teil seiner bundesweiten Mitmachaktion „Insektensommer“. Bis zum 7. Juni sind Naturbegeisterte in Rheinland-Pfalz dazu aufgerufen, das Summen und Krabbeln in ihrer Umgebung zu beobachten und unter www.insektensommer.de online zu melden.
 
Weltweit gibt es über eine Million verschiedene Insektenarten. 33.000 davon kommen auch in Deutschland vor. Sie sind unverzichtbar für unsere Ökosysteme, sie tragen zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei und sind Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. „Dass es um die Insekten hierzulande nicht allzu gut bestellt ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Hierzu ist es wichtig zu wissen, welche Insekten es eigentlich bei uns gibt und vor allem wie viele? Und genau diesen Fragen soll die NABU-Mitmachaktion ‚Insektensommer‘ auf den Grund gehen“, sagt Torsten Collet, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des NABU Rheinland-Pfalz. „Die Aktion möchte aber auch auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam machen und für ihren Schutz sensibilisieren.“ Und hier kann Jede*r mithelfen: Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und windstiller Tag. Notiert und anschließend online oder per App gemeldet werden alle Insekten, die innerhalb einer Stunde am Beobachtungsplatz – ob vor der Haustür, im Park, an Gewässern, im Garten oder auf dem Balkon – entdeckt werden konnten.
 
Wer genau hinsieht, merkt schnell, dass die Welt der Insekten äußerst vielfältig ist. „Wer sich bei der Bestimmung der gefundenen Insekten überfordert fühlt und befürchtet, etwas Falsches zu melden, kann sich von der kostenlosen NABU-App ‚Insektenwelt‘ mit fotografischer Erkennungsfunktion helfen lassen“, sagt Collet. „So können die Tiere einfach und schnell mit dem Smartphone fotografiert, automatisch erkannt und auch direkt gemeldet werden.“ Außerdem bietet die App zudem ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten, die in Deutschland vorkommen.
 
Damit vergleichbare Daten gesammelt werden können, hat der NABU acht Kernarten ausgewählt. Für die erste Zählung vom 29. Mai bis 7. Juni sind das die folgenden Arten: Tagpfauenauge, Admiral, Asiatischer Marienkäfer, Hainschwebfliege, Steinhummel, Lederwanze, Blutzikade und Gemeine Florfliege. Nach diesen acht Arten sollten die Teilnehmenden auf jeden Fall suchen. So kann am Ende erkannt werden, wo die eigentlich weit verbreiteten Arten möglicherweise gänzlich fehlen.

Die Daten der Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.
 

Hummel-Gebrumm

Achivfoto Julian Schröder-Gomez: Auch Schmetterlinge gehören zu den gefährdeten Arten