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29.03.2020

Heilige Luzia, bitte für uns

Kevelaer/Region (red/boß) Im Zeitalter von Corona kann man es wieder in Erinnerung rufen, denn längst in Vergessenheit geraten ist die Verehrung der Heiligen Luzia bei Seuchenkrankheiten.

Als 1811 zwischen Maas und Rhein die „rote Ruhr“ ausbrach, suchte man Zuflucht bei der heiligen Luzia. Sehr lebendig war ihre Verehrung am Niederrhein. Von Kevelaer aus pilgerte man zur Kapelle der Heiligen nach Walbeck (Kreis Kleve).
Gegen die seuchenhaft auftretenden Krankheiten wurden rote Seidenfäden gesegnet. Diese Segnung war insbesondere in der westlichen und südlichen Eifel bis in die 1920er Jahre verbreitet. Zu Ehren der Heiligen wurden die gesegneten Seidenfäden, im Volksmund „Luzienfäden“ genannt, als Schutzmittel gegen alle Epidemien betrachtet. Der Faden wurde um den Hals gelegt und vorne zugeknotet. Man trug ihn während des ganzen Tages und bewahrte ihn im Gebetbuch oder der Brieftasche auf. Männer trugen ihn im Hutband.

Joachim Schröder