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15.02.2020

NABU meldet Rekordbeteiligung an der „Stunde der Wintervögel“ - INPUT-Medien startet Aktionsprogramm "Dufte Bienen"

Berlin / Mainz (red/boß) Neuer Rekord bei der „Stunde der Wintervögel“: Mehr als 143.000 Menschen haben deutschlandweit bei der Vogelzählaktion des NABU und seines bayerischen Partners Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitgemacht.

In Rheinland-Pfalz beteiligten sich 8.018 Vogelfreunde. „Noch nie haben sich so viele Vogelfans bundesweit und in Rheinland-Pfalz eine Stunde Zeit genommen und die Vögel in Garten, Park oder am Fenster gezählt. Das freut uns sehr“, so NABU-Landesgeschäftsführer Olaf Strub. Die diesjährigen Top-Five der Wintervögel in den Gärten von Rheinland-Pfalz sind Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Star.
Bundesweit wurden aus 97.000 Gärten insgesamt über 3,6 Millionen Vögel gemeldet. Pro Garten ergibt sich daraus ein Mittelwert von 37,3 Vögeln, ein Wert deutlich unter dem langjährigen Mittel von fast 40 Vögeln pro Garten. In Rheinland-Pfalz wurden aus über 5400 Gärten über 215.000 Vögel gezählt, durchschnittlich waren es 39,4 Vögel pro Garten. Insgesamt haben die Vogelexperten des NABU seit Beginn der Wintervogelzählungen im Jahr 2011 einen abnehmenden Trend festgestellt.
„Das muss nicht unbedingt beunruhigend sein. Die Daten aus inzwischen einem Jahrzehnt Stunde der Wintervögel zeigen, dass die Zahl der Vögel in den Gärten umso geringer ist, je milder und schneeärmer der Winter ist“, so Strub. „Weniger im Garten beobachtete Vögel sind wahrscheinlich eine Folge der langen Reihe milder Winter in den letzten Jahren.“ Erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Siedlungen, in denen sie zudem Futterstellen vorfinden.

Weitere Zählergebnisse können unter www.stundederwintervoegel.de  eingesehen werden.
Die nächste Vogelzählung steht vom 8. bis 10. Mai an. Dann werden bei der „Stunde der Gartenvögel“ die Brutvögel in unseren Gärten und Parks erfasst.

Hier einige Aktivitäten des NABU aus dem diesjährigen Mitgliederrundschreiben:

Volle Energie in die Energiepolitik
Nur mit einer naturverträglichen Energiewende kann die Erderhitzung gestoppt werden. Deshalb hat sich der NABU 2019 massiv eingebracht in die Debatte um Kohleausstieg, effiziente Energienutzung und den Umbau der Stromnetze. Und wie es gelingen kann, im Einklang mit dem Naturschutz komplett auf die naturverträglichen Erneuerbaren Energien umzusteigen, zeigten wir Politik und Öffentlichkeit in einer Studie auf.

Wald wetterfest machen
Wir stecken schon mitten drin in der Klimakrise. So hat der zweite Hitzesommer in Folge den Wald schwer geschädigt. Er muss widerstandsfähiger gegen die Wetterextreme werden. Der NABU mahnt daher in einem 12-Punkte-Papier zum ökologischen Waldumbau - etwa die Förderung der natürlichen Waldverjüngung - an und die Schaffung naturnaher Mischwälder.

Sind die Insekten noch zu retten?
Nach der schockierenden Nachricht vom großen Insektensterben 2018 nahm der NABU an der Erarbeitung des "Aktionsprogramms Insektenschutz"der Bundesregierung teil. Wir haben den "Insektensommer" eingeführt, unsere Mitmachaktion zur Zählung der Sechsbeiner, und zahlreiche Projekte angestoßen - darunter bedeutende Flächenkäufe seitens des NABU und ein großes Forschungsprojekt, das auch die möglichen Ursachen für den Insektentod erfasst.

Entgiftung der Agrarpolitik
Vor allem die intensive Landwirtschaft setzt die Vielfalt der Arten aufs Spiel. Daher haben wir uns für eine Ackerbaustrategie der Bundesregierung starkgemacht und für die Verringerung der Agrargifte. Außerdem sind wir mit unserer Beschwerde bei der EU durchgekommen, dass artenreiches Grünland in Deutschland nicht ausreichend geschützt wird.

Die Nachrichtenagentur INPUT-Medien startet ein Aktionsprogramm "Dufte Bienen" für das Anlegen von Wildblumenwiesen mit den Leserinnen und Lesern gestartet.