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15.11.2019

Kundgebung von verbandsneutralen Landwirten wirbt für Verhandlungen und Veränderungen

Prüm/Gerolstein/Daun (boß) Feuertaufe für den neuen Hahnplatz. Heute gab es dort eine Kundgebung verbandsneutraler Junglandwirte unter dem Motto „Miteinander statt übereinander reden“.  Sie kamen

aus der ganzen Region von Giesdorf bis Matzen, Habscheid und Erdorf und postierten sich mit zwei Traktoren, einem Zelt und gesunden Lebensmitteln vor der ehrwürdigen Abtei.

Der Sprecher Markus Hockertz aus Giesdorf: „Wir wollen mit den Bürgern auf diese Weise ins Gespräch kommen und rufen so zu Tisch. Denn es muss sich etwas ändern und die Verhandlungen zwischen den Landwirten sowie dem Landwirtschafts- und Umweltministerium endlich in Gang kommen, damit wir nicht zu drastischeren Mitteln greifen müssen.

Die Bewegung „Land schafft Verbindung“ ist erst kürzlich spontan entstanden und innerhalb kürzester Zeit haben sich Landwirte und Akteure der grünen Branche verbandsübergreifend zusammengeschlossen. „Denn gemeinsam wollen wir wieder“, so Hockertz, „mitgestalten und friedlich Lösungen finden. Lösungen, die ein Fortbestehen unserer Branche ermöglichen.

Wir fordern:
• realistische, praxisnahe Vorgaben mit zuverlässiger Rechtsprechung
• Abbau des bürokratischen Aufwandes
• keine Blockade bei der Umsetzung von rechtlichen Vorgaben durch weitere Behörden
• Vermeidung unnötiger, aufgeblähter Kosten durch Genehmigungsverfahren 

1. Praxisnahe, unbürokratische und mit anderen Rechtsgebieten abgestimmte Rechtsvorgaben. Diese Kriterien müssen im Agrarpaket und der Düngeverordnung transparent verankert werden.

2. Uns bewegt auch das gesellschaftliche Miteinander. In der Politik und vielen NGOs ist eine permanent negative Stimmungsmache und Bauernbashing verbreitet. Diskriminierung, Benachteiligung und Mobbing von Angehörigen gehören dadurch für viele landwirtschaftliche Betriebe zum Alltag. Wir  möchten einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander. Probleme sollten fach- und sachgerecht diskutiert werden, um praktikable Lösungen zu finden.

3. Mercosur-Handelsabkommen. Das Handelsabkommen mit Südamerika steht stellvertretend für den Import von Waren, die nicht unsere Standards von sicheren, qualitativ hochwertigen und geprüften Lebensmitteln einhalten. Ohne diese Standards ist eine kostengünstigere Herstellung möglich. Dieser Zusammenhang ist nirgendwo sichtbar. Wir möchten euch auch in Zukunft mit tollen Lebensmitteln versorgen, unabhängig von Auslandsimporten."

Heinz-Günter Boßmann

Weitere Kundgebungen finden demnächst in Gerolstein und Daun statt.