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15.06.2019

Die Führungsriege der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Gerolstein wurde neu aufgestellt - mit Interview

Gerolstein/Hillesheim/Jünkerath (boß/kf) Nach dem Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll hat die VG Gerolstein nun die größte Feuerwehr im Landkreis Vulkaneifel.

Diese besteht aus 38 Orts- und zwei Stadtfeuerwehren und hat damit eine mehr als die VG Daun.
Der Zusammenschluss machte die Wahl eines Wehrleiters und dessen drei Stellvertreter erforderlich, die kürzlich durch alle Wehrführer erfolgte.
Gewählt wurde als Wehrleiter: Sascha Löbens, Wehrleiter der VG Obere Kyll.
Als Stellvertreter wurden gewählt: Uwe May, stv. Wehrleiter der VG Gerolstein; Marco Schneider, Wehrführer der Feuerwehr Stadt Hillesheim und Olaf Templin, stv. Wehrleiter der VG Obere Kyll,
Die neue Führung wird am 16.06.2019 offiziell auf dem 1. Verbandsgemeinde Feuerwehrtag in Pelm vereidigt.

Wir haben mit dem neuen Wehrleiter ein Interview geführt.

Input: Herr Löbens, sie wurden von den Wehrführern der Verbandsgemeinde Gerolstein zum Wehrleiter gewählt. Ihnen sind drei Stellvertreter zur Seite gestellt, die ebenfalls von dem Gremium gewählt wurden. Diese neue Führungsspitze übernimmt eine große und sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wie werden Sie den wohl sehr hohen Arbeitsaufwand bewältigen?

Sascha Löbens: We Sie bereits erwähnten, ist die Verbandsgemeinde Gerolstein eine der größten in Rheinland-Pfalz. Insgesamt 58 Feuerwehren mit annähernd 1.300 Feuerwehrangehörigen stellen den abwehrenden Brandschutz für die 38 Gemeinden und zwei Städte sicher.
Wir sind uns bewusst, dass dies eine große Herausforderung mit nicht unerheblichem Arbeitsaufwand ist. Nach den Vorgesprächen in unserem Team sind wir uns einig gewesen, diese Aufgabe anzupacken und sehen der Zukunft sehr positiv entgegen.

Input: Bisher war es üblich, dass die Wehrleiter max. zwei Stellvertreter hatten. Warum wurden jetzt drei gewählt?

Löbens: Sie sprachen ja den Arbeitsaufwand an, der sicherlich nicht von einem ehrenamtlichen Wehrleiter alleine zu erfüllen ist. Daher haben wir im Vorfeld über die Verwaltungsgrenze hinausgeschaut und uns die Aufgabenteilung anderer Kommunen angesehen. Auch dort werden dem Wehrleiter mehrere Vertreter zur Seite gestellt um die Arbeitsbelastung abzumildern.
Mit Ausnahme der ehemaligen VG Obere Kyll gab es in den beiden anderen Gemeinden jeweils nur einen Stellvertreter. Daher lag es nahe, für die neue VG Gerolstein drei stellvertretende Wehrleiter zu wählen, um so den regionalen Bezug zu halten und den Feuerwehren einen bekannten Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Ganz wichtig ist uns auch, die örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten zu kennen. Dies geht bei einer neu formierten Verbandsgemeinde nicht so einfach, wie als neue Wehrleitung in eine laufende Struktur einzusteigen. Auch alle anderen Bereiche der neuen Verbandsgemeinde müssen erst zueinander finden.

Input: Die Feuerwehr der Verbandsgemeinde muss, wie die Gemeinden auch, zusammenwachsen. Wie beurteilen Sie die Situation? Rechnen Sie mit Schwierigkeiten oder Problemen der Wehren untereinander?

Löbens: Die Feuerwehren in allen drei Bereichen sind gut aufgestellt und ausgebildet. Daher mache ich mir keine Sorgen um die Arbeit der Wehren. Unsere Aufgabe ist es, eine gemeinsame Feuerwehr zu bilden und das Wir-Gefühl der neuen Feuerwehr der VG Gerolstein zu schaffen. Ganz wichtig ist uns dabei, die kleineren Einheiten einzubinden und eventuell vorhandene regionale Unterschiede anzupassen. Die Feuerwehrfrau und der Feuerwehrmann müssen in Bezug auf Ausbildung, persönlicher Ausstattung und in der Ausrüstung der Einheiten vergleichbar werden, dazu möchten wir transparente Strukturen schaffen um Probleme nicht bereits zu Beginn aufkommen zu lassen.

Input: Herr Löbens, als Wehrleiter müssen Sie bei sehr vielen Einsätzen anwesend sein. Das fordert die Akzeptanz der Arbeitgeber erheblich. Wie stehen die Arbeitgeber des Wehrleiterteams dazu? Wie wollen Sie die Einsatzbereitschaft des Teams sicherstellen, da nicht alle Ortsnahe Arbeitsstellen haben?

Löbens: Auch das ist ein Punkt, weshalb wir uns als Team aufgestellt haben. Man darf sicherlich nicht einem Arbeitgeber eine solche Menge an Abwesenheit seines Mitarbeiters aufbürden. Daher teilen wir uns dies in Zukunft auf. Durch den Schichtdienst bin ich sehr oft innerhalb der Woche verfügbar und kann auch die tagsüber anfallenden Verwaltungstermine wahrnehmen, ohne dass dies Auswirkungen auf meine berufliche Tätigkeit hat. Meine Stellvertreter sind ebenfalls durch Ihren Arbeitsort und ihre Arbeitszeiten sehr gut verfügbar, wodurch wir die Einsatzbereitschaft der Wehrleitung sicherstellen können.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Feuerwehren qualifizierte Führungskräfte vor Ort haben, sei es die Gruppenführer oder auch die Zugführer der jeweiligen Stützpunktbereiche. Der Großteil der Feuerwehreinsätze wird durch diese Führungskräfte eigenständig abgearbeitet.

Das Interview führte Klaus Finken