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14.07.2019

70 Jahre: Spannendes Interview zur Explosionskatastrophe am 15. Juli 1949 in Prüm - Sabotage oder Unglücksfall?

Prüm (boß) Waren die Gendarmeriebeamten die wahren Helden der Prümer Explosionskatastrophe und was war deren Ursache? Das schreckliche Ereignis im Westwallbunker auf dem Kalvarienberg

ist im kommenden Jahr, am 15. Juli 2019, bereits 70 Jahre her (Archivbericht siehe www.pruem-aktuell.de ).
Bis zum heutigen Tage gibt es bei den Zeitzeugen immer noch traumatische Erscheinungsformen, da die traurige Bilanz 12 Tote, 60 Verletzte, 237 zerstörte bzw. beschädigte Häuser und 1000 Obdachlose war. Die nach dem Krieg im Aufbau befindliche Stadt lag wieder in Trümmern.
Hätte die damalige Gendarmerie, deren Dienststelle oberhalb der heutigen Bertradagrundschule lag, die Bevölkerung aufgrund ihres Hintergrundwissens nicht rechtzeitig gewarnt und die Stadt evakuiert, hätte es gut und gerne tausend Tote geben können.
Bis heute wird immer noch gerätselt, ob es sich um Sabotage, einen Unglücksfall oder vorsätzliche Brandstiftung der ungarischen Wachmannschaft des französischen Sprengstofflagers gehandelt hat.
Auch eine Initiative der Nachrichtenagentur INPUT-Medien über den einstigen Verteidigungsminister Rudolf Scharping bei seinem französischen Amtskollegen brachte keine Aufklärung. Die Archive sind wohl noch geschlossen.
Bereits im Jahr 2001 hat der in Prüm aufgewachsene Jounalist Manfred Trost – seine Eltern wohnten  in der Kalvarienbergstraße -  den am Katastrophentag 29-jährigen Zeitzeugen und Einsatzkraft Gendarmeriehauptwachtmeister Albert Gerhartz zu den schrecklichen Stunden vor und nach der Explosion interviewt. Der Satz des ungarischen Wachkommandeurs zu Albert Gerhartz  „Lieber tot wie Kriegsgericht“ könnte der Wahrheit ein wenig näher kommen, wie Gerhartz in dem Interview ausführt.
Übrigens, der Ungar kam kurz darauf durch herumfliegendes Geröll ums Leben, sowie auch ein weiterer Gendarmeriemeister namens Max Oberg und sein Schwager.
Die Gendarmeriebeamten waren wohl neben vielen freiwilligen Helfern die Helden und der Satz „Lieber tot wie Kriegsgericht“ klärt nicht auf, lässt aber eine entsprechende Interpretation zu.

Heinz-Günter Boßmann

Zum Interview:

https://youtu.be/fFdicFHHtKA