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03.09.2018

Ergebnisdienst: Bestes Hillclimbing aller Zeiten im ostbelgischen Andler

St. Vith - Andler/B. (boß/rf) Am vergangenen Wochenende stand Andler mal wieder Kopf. Action, Fun und jede Menge Adrenalin standen im Mittelpunkt. Selbst Wettergott Petrus zeigte sich dieses Jahr

von seiner  besten Seite, was man bekanntlich nicht jedes Jahr behaupten kann.
Wenn man den Meinungen der Fahrer und den vielen Zuschauern Glauben schenken darf, fand dieses Jahr das schönste und spannendste Hillclimbing-Rennen in den 20 Jahren des Bestehens statt. Sieben Mal wurde während des Rennens und ein Mal während des Trainings der Red-Bull-Triumpfbogen durchfahren. Jede Menge atemberaubende Abgänge konnten die vielen Zuschauer  bestaunen.

Bereits am Samstag während des Trainings deutet es sich an, dass dieses Jahr Rekorde gebrochen würden, nachdem der Belgier Roel Geurts beim freien Training die Strecke meisterte. Während des Flutlichtrennens zeigte der Preischeider Udo Schäler seinen Kollegen, wie es funktioniert. Er durchfuhr den Redbullbogen. Leider konnte er bei den drei weiteren Läufen nicht mehr an sein gutes Resultat anknüpfen und musste sich in der Serienklasse mit dem 9. PLatz zufrieden geben.
Beim Superfinale der Serienklasse warf er seine Maschine auf 90,10 Meter. Das war Platz 8.

Am Sonntag ging  es dann Schlag auf Schlag. Insgesamt 61 waagemutige Piloten und Pilotinnen waren am Start, die vier Wertungsläufe absolvieren mussten. Viele mussten aber mit technischem KO aufgeben. Auch Lokalmatador Alexander Brodel  blieb nicht verschont, musste seine Honda nach einem  spektakulären Abflug in die Ecke stellen und  wurde zum Zuschauen verdammt. So hatte er sich das Wochenende nicht vorgestellt. 
Beim 2. Lauf in der Serienklasse machte  der "fliegende Holländer" Hans Dussmann seinem Namen alle Ehre und flog mit seinem Feuerstuhl durch den Zielbogen. Im 3. Wertungslauf eiferten der in Genk wohnhafte Roel Geurts, der 27-jährige Kfz-Mechatroniker Stephan Knein aus Strauch bei Simmerath sowie Hillclimbing-Urgestein Wolfgang Loibnegger aus Österreich ihm nach. Schließlich konnte der Laventhaler Loibnegger seine ganze Erfahrung in den Ring werfen und gewann die Serienklasse vor dem Limburger Roel Geurts, der überhaupt zum ersten Mal in Andler antrat. Dritter wurde Stephan Knein, der auf einer Yamaha 450 startete. Daniel Zeimens aus Hölzchen, der nur an Spaß an der Freude teilnahm, wurde 19.

In der Spezialklasse wurde standesgemäß auch um jeden Zentimeter gefahren. Wie von einer Tarantel gestochen, fegten Stephan Gerstner und Michael Gail den Steilhang empor und warfen ihr Gefährt durch  das Ziel. Es gab förmlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden. Schließlich konnte sich der 33-jährige Stefan Gerstner durchsetzen und gewann vor Michael Gail. Oliver Hermann aus Hollerath beendete das Rennen auf einem dritten Platz.
Beim Superfinale, wo die zehn Besten der jeweiligen Klasse bei nur einem Lauf gegeneinander antraten, gab es kein Hantieren mehr, sondern es musste alles gegeben werden. Gestartet  wurde in der umgekehrten Reihenfolge. Zum Schluss kam es zu einem drei Länderkampf in der Serienklasse zwischen Belgien, Deutschland und  Österreich. Am Ende gewann Roel Geurts, der seine Suzuki auf 99,20 Meter prügelte. Trotz einer demolierten KTM  konnte Wolfgang Loibnegger noch mit 97,40 Meter den 2. Platz einheimsen. Dritter wurde der 22-jährige Fliesenleger Daniel Pfeiffer aus Mittenaar/D, der auch mit einer KTM 520 EXC an den Start ging. Er wirbelte seinen KTM auf 94,50 Meter und war nur knappe 10 cm besser als Hans Dussmann.

Doppelsieg für Stefan Gerstner
Beim Superfinale der Spezialklasse gab Karosseriebaumeister Stefan Gerstner seinem Feuerstuhl nochmals die Sporen und fuhr mit 92,30 Meter einen weiteren Sieg ein. Der letztjährige Zweite ließ seiner Konkurrenz keine Chance. Der 49-jährige Straßenbauer und Titelverteidiger aus der deutschen Eifel, Oliver Hermann, gab sein bestes, konnte  aber nur auf 90,60 Meter fahren und musste sich geschlagen geben. Das bedeutete den 2. Platz.  Dritter im Bunde wurde Michael Gail mit 90,10 Meter.
Bei den Junioren siegte Georg Popp (81,00 m) vor dem in Hemmeres/D wohnhaften Fynn Schmitz (80,50m). Dritter wurde Falk Conner Liebherz (81,20m)
In der 125er Klasse siegte Christopher Götz (80,60m) vor Falk Conner Lieberz (79,90m).  Den dritten Platz sicherte sich René Hubertz (71,10 m)

Bei den Damen fuhren die Siegerin aus dem Jahr 2015, Bettina Scheuern aus Winterscheid/D, und Marion Groß aus Nahlbach um den Sieg. Beim Flutlichtrennen hatte die 28-jährige Erzieherin und Hobbymalerin einen spektakulären Abflug gemacht. Zwar wurde ihre Höllenmaschine stark beschädigt, konnte aber noch rechtzeitig von Freunden repariert werden. Und so konnte Bettina am Geschehen noch einmal teilnehmen, aber an die tolle Leistung der 27-jährige Marion Groß (82,40m) kam sie mit ihren 81,80m nicht mehr heran. Dritte wurde Bianca Gails (72m). (In Klammern jeweils der beste Lauf)
Im Anschluss überreichte der scheidende  Bürgermeister Christian Krings die heißgegehrten Pokale. In seiner Laudatio lobte er die tolle Veranstaltung und wünschte den Teilnehmer und Organisatoren noch viele schöne und erfolgreiche Jahre. Abschließend versicherte er, dass er auch noch  während seiner Pensionierung diese Veranstaltung besuchen kommen wird.

Robert Frauenkron