zurück 
09.07.2018

Ausstellungseröffnung „200 Jahre Friedrich Wilhelm Raiffeisen“ rief viele Erinnerungen wach - mit Fotogalerie

Arzfeld (boß) Oh Wunder, oh Wunder! Friedrich Wilhelm Raiffeisen - alias Frank Leonardy aus Krautscheid und Vianden – kam persönlich zu der Ausstellungseröffnung anlässlich seines 200. Geburtstags nach Arzfeld gereist.

Der Westerwälder, immer noch rüstig und fit, gründete 1862 die ersten Genossenschaften und  Darlehenskassen-Vereine. Was über 150 Jahre bis zum heutigen Tag erfolgreich läuft, kann nur gut sein. Denn was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.
Und so ließ sich ein Ausstellungsbesucher auch zu der tiefschürfenden Feststellung hinreißen: „Was Raiffeisen für die Menschheit geleistet hat, ist gewinnbringender, als die Thesen von Karl Marx.“ Somit hat der ehemalige Bürgermeister einen festen Platz im Bewusstsein der Menschen bis zum heutigen Tage.
Bankvorstand Klaus Peters: „In seiner Zeit beschäftigte Raiffeisen sich nicht mit Wunschvorstellungen, nein, er war ein Mann der Tat. Er versuchte, mit seinen Ideen den Menschen konkret das Leben zu erleichtern. Er forderte sie auf: Entdecke, was in dir steckt! Oder einfacher formuliert: Du musst selbst die Ärmel hochkrempeln." Seine Idee „Hilfe zur Selbsthilfe“ breitete sich auch schnell in der Eifelregion aus, und aus vielen kleinen Genossenschaften sind nach und nach die Raiffeisenbanken und natürlich auch die Raiffeisenbank Westeifel und ihre Waren-Tochter entstanden.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass bereits 1884 in Eschfeld und Auw die Spar- und Darlehenskassenvereine erstmals erwähnt wurden. „1901 wurde der Arzfelder Spar- und Darlehenskassenverein gegründet und war somit die Keimzelle der heutigen Raiffeisenbank Westeifel“, so Peters.
Die vielen Schautafeln in der Arzfelder Geschäftsstelle lassen Erinnerungen wach werden und Personen erkennen, die sich in den letzten Jahrzehnten in den Dörfern der Westeifel für das Genossenschaftswesen verdient gemacht haben. Klaus Peters: „Den besten Überblick vermittelt auch die Landkarte, in der alle Vorgängerinstitute enthalten und dargestellt sind und die zeigt, wer heute noch im Geschäftsgebiet tätig ist.
Beim näheren Betrachten der Ausstellungswände kann man erkennen, dass ein Großteil der Gründungen um die Jahrhundertwende 1900 lag.
Mit derzeit 10.000 Mitgliedern ist heute jeder Zweite im Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank Westeifel Mitglied der Bank und bestätigt damit das genossenschaftliche Modell.
Es wurde aber nicht nur an den Aufbau des Bankwesens erinnert, sondern die Arzfelder Landfrauen servierten auch deftige Spezialitäten aus dem 19. Jahrhundert.
Die Ausstellung ist noch vier Wochen in der Geschäftsstelle in der Raiffeisenstraße 1 zu besichtigen.

Heinz-Günter Boßmann

Fotogalerie