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19.06.2018

Fachtagung „Rund um die Kita“ brachte gute Ergebnisse für Kinder und Familien

Bitburg-Prüm (boß/PS) Die 2. Fachtagung  „Rund um die Kita“ fand im Rahmen einer ganztägigen Jugendhilfe-Ausschusssitzung (JHA), in der Karolingerhalle in Prüm statt. Josef Winandy, Leiter des Jugendamtes

in der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm hatte die Tagung organisiert.  Der Vorsitzende des JHA, Michael Billen (MdL) begrüßte die Teilnehmer*innen und Referent*innen. Moderator war Heinz Müller vom Institut für sozialpädagogische Forschung in Mainz (ISM).
Referenten aus Praxis und Wissenschaft beleuchteten die unterschiedlichen Themen des Tages, die sich um das Konzept „Familienzentrum des Eifelkreises Bitburg Prüm“ drehten. Aus der Praxis berichteten Claudia Schmitz von der Kita Neuerburg und Evelin Adam von der Jugendhilfestation Bitburg über Erfolge des Modells „Von der Kita zum Familienzentrum“ in der Kindertagesstätte Neuerburg.
Wichtige Knotenpunkte im lokalen Netzwerk der familienbezogenen Akteure sind die Kita!Plus-Fachkräfte und Koordinator*Innen. Als Partner für Bildung, Gesundheit und sozioökonomische Sicherheit von Eltern und Kindern bieten sie in Neuerburg bereits ein Frühwarnsystem für Bedarfe, die erkannt werden. Im Rahmen der Projektevaluation und Konzeptentwicklung hat sich gezeigt, dass die Idee eines Familienzentrums einen Mehrwert für die im ländlich strukturierten Eifelkreis lebenden Familien in ihrem jeweiligen Sozialraum darstellt und der Zielsetzung, den Zugang zu Angeboten und Diensten möglichst niedrigschwellig zu gestalten, Rechnung trägt.

Ergebnisse ihrer Forschungsaktivitäten von Juni 2017 bis März 2018 aus der Evaluation der vier Kindertagesstätten des Eifelkreises Bitburg Prüm berichteten Dr. Jörgen Schulze-Krüdener und Michaela May  von der Universität Trier.
Aus ihren Recherchen und teilnehmenden Beobachtungen aus 165 Elterngesprächen, Gruppendiskussionen, 35 projektbegleitenden Studierenden, 18 Interviews mit Erzieherinnen und Standortleitungen, 19 Selbstreports von Fachkräften der Familienbildung, Gruppengesprächen mit Elternausschuss-Mitgliedern, einem Interview mit der Jugendamtsleitung und Fachstelle Kommunale Fachberatung Kita können wichtige Aspekte/Maßnahmen herausgebildet werden, die für eine gelingende Arbeit von großem Wert sind. Erkennbar, wie wichtig die Einbindung der Akteure aus den Bereichen Erziehung, Bildung, Betreuung Förderung der Entwicklung ist.
Dies ist im Konzept „Familienzentrum des Eifelkreises Bitburg-Prüm", welches von Elisabeth Schmutz (ISM) vorgestellt wurde, optimal abgebildet. Die Stärkung der Prävention zahle sich durch frühzeitige Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote auch ökonomisch aus, so Frau Schmutz, die die zentralen Elemente des Konzepts Familienzentrum und auch die Qualitätsstandards darstellte.

Am Ende des Tages sprach sich der JHA für die Umsetzung und Fortführung des Konzeptes „Familienzentren im Eifelkreis - zum Aufbau einer landkreisweiten Versorgungs- und Unterstützungsstruktur für Familien mit (kleinen) Kindern“ in 10 Kindertagesstätten im Eifelkreis, ab dem 01.01.2019 aus. Der Jugendhilfeausschuss beschloss den flächendeckenden Ausbau des Angebots der Familienbildungsstätten zu verstetigen und gab somit grünes Licht für die finanziellen Ausstattungen mit 60.000 EURO pro Familienbildungsstätte, die bisher überwiegend projektbezogen mit Bundesmittel finanziert wurden. 
Weitere Projekte, die positiv beschlossen wurden, waren die Umverteilung der 0,5 Stelle der flächendeckenden Sozialarbeit von der Außenstelle der Otto-Hahn-Realschule plus in Speicher hin zu der St. Mattias Schule in Bitburg. Die Aufstellung der Vorschlagslisten für die Wahl der Jugendschöffen und Jugendhilfsschöffen wurde beschlossen. Das Schulzentrum Speicher kann sich freuen, die Sanierung des Tennenplatzes steht auf Platz 1 der Prioritätenliste des Kreises. Die Aufnahme in die Sportanlagenförderung des Landes dürfte somit gesichert sein. Zudem erklärte der Jugendhilfeausschuss vorbehaltlich der Erfüllung förderrechtlicher Voraussetzungen seine grundsätzliche Bereitschaft, die Sanierung des Freizeit- und Erlebnisbades Cascade zu gegebener Zeit durch Aufnahme in die Prioritätenliste zu unterstützen.
 
Paula Sonnen