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18.06.2018

Experiment geglückt - Aufbruch mit „passend anders“ in der Pfarrkirche Schwirzheim

Schwirzheim bei Prüm (boß) „Aufbruch für alle, die noch Hoffnung haben“ war das Thema, das sich gestern beim ersten Gottesdienst der Initiative „passend anders“ in der Schwirzheimer Pfarrkirche durch den Abend zog.

Erste Überraschung:  Weit über 200 Menschen aus vielen Teilen des Prümer Landes waren gekommen und füllten die Dorfkirche bis auf den letzten Platz. Ein Zeichen dafür, dass neue Wege im und zum Glauben einen Widerhall bei den Eifelern finden.
Und manches war neu und anders an diesem Gottesdienst, von der verständlichen Sprache über die  eingängige Musik mit Rita und Joachim Grohs und meditative Elemente mit Atemübungen bis hin zu einem großen Schwall an schriftlich vor Ort formulierten Fürbitten, die Freude und Leid, Bitte und Dank der Anwesenden in Worte fassten.
Zu Beginn hatte Moderatorin Nicole Thielen erklärt, was die Initiative „passend anders“ will. Sie will zur katholischen Kirche passen, aber doch anders sein, näher an und mit den Menschen den Weg in die Kirche der Zukunft gehen.
Dass man das nicht alleine machen muss und kann, sondern Gott an seiner Seite hat, wusste Pastoralreferent Jörg Koch in einer interaktiven Predigt deutlich zu machen. Und nicht nur das, „Gott ist nicht nur an deiner Seite, er ist in dir. Du bist praktisch ein Abbild, ein 'Selfie' von Gott.“ Es gab also auch eine zeigemäße Sprache, was vor allem die vielen jungen Christen zu schätzen wussten, die den Kirchenraum füllten. Schon fast ein ungewohnter Anblick.
Thema der Predigt war auch der Zöllner Zachäus, dessen Leben durch Jesus eine so unverhoffte Wende nahm. Hier wurden die Anwesenden eingeladen, sich in diesen Mann hineinzuversetzen und auszudrücken, was er empfunden hat, als Jesus in sein Leben trat. Dialoge – auch etwas Neues im Raum der Predigt. Wieder  ging es um Aufbruch, um Umkehr.
Ein erster Gottesdienst mit vielen Impulsen, der auf positive Resonanz bei den Besuchern stieß. Als Sprecherin der Initiative lud Nicole Thielen alle zum Mitmachen ein und bat um konstruktive Kritik. Der herzliche Applaus zum Schluss brachte viel Zustimmung zum Ausdruck und auch den Dank dafür, dass sich hier Christen von der Basis angesichts eines rapiden Glaubensschwundes und Priestermangels für den Fortbestand des kirchlichen Lebens in den Eifeldörfern einsetzen.
Ein Beispiel des Fördervereins St. Margareta Schwirzheim, das zur Nachahmung einlädt.

Hilde Boßmann