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16.01.2018

Vermisstges Baby Yasmina in den Niederlanden aufgefunden

Gransee/Mayen (red/boß) Die seit dem 31.12.2017 vermisste, inzwischen zehn Monate alte Yasmina wurde am gestrigen Tag durch niederländische Polizeibeamte unversehrt in Obhut genommen.

Hintergrund des Vermisstenfalls ist ein offenbar eskalierter Sorgerechtsstreit zwischen der 18 Jahre alten Mutter und dem 39 Jahre alten Kindsvater. Beide Personen sind als Asylbewerber aus unterschiedlichen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen. Yasmina ist in Deutschland geboren.
Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand hatte die Kindsmutter dem Vater die kleine Yasmina Ende Dezember 2017 für einen Ausflug übergeben und er hat das Kind danach nicht zurückgegeben. Dazu machten beide unterschiedliche Angaben, so dass intensive Ermittlungen zum Aufenthaltsort erforderlich wurden. Diese gestalteten sich auch deshalb kompliziert, weil der Kindsvater in der Zwischenzeit seinen regelmäßigen Aufenthaltsort in Rheinland-Pfalz hat und beide Personen zahlreiche Kontaktpersonen und Verwandte im jeweils größeren örtlichen Umfeld haben.
Im Zuge intensiver kriminalpolizeilicher Ermittlungen des Kriminalkommissariats Oberhavel und Dank der besonderen Unterstützung durch das Kriminalkommissariat Mayen des Polizeipräsidiums Koblenz konnte Yasmina dann am gestrigen Tage in Herwijen (Niederlande) bei der 37-jährigen Schwester des Kindsvaters lokalisiert und in Obhut genommen werden. Das Jugendamt Oberhavel hat jetzt das Sorgerecht beantragt und wird sich um die Rückführung des Kindes kümmern. Wegen des Verdachts der Kindesentführung ins Ausland hat zudem die Staatsanwaltschaft Neuruppin einen Haftbefehl gegen den Kindsvater beantragt, der durch den Richter am Amtsgericht Neuruppin erlassen und dem 39-Jährigen heute durch einen Richter am Amtsgericht Koblenz verkündet wurde.
Insgesamt waren zeitweise bis zu 120 Beamte im Einsatz, um Yasmina zu finden; davon ein großer Teil im Bereich Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aufgrund der Nähe zum väterlichen Wohnsitz. Aber auch in Berlin und Brandenburg wurden umfangreiche Ermittlungen geführt. Zudem wurde im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung mit Plakaten in sechs Sprachen in zahlreichen Asylbewerberunterkünften und Behörden nach dem kleinen Mädchen gesucht.

Presse Polizeipräsidium Koblenz