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27.07.2017

Landwerke Eifel mit acht kommunalen Partnern gegründet - 1. Spatenstich für November geplant

Prüm/Bitburg/Trier (red/boß) Die Gründung der Landwerke Eifel AöR (LWE) ist der nächste Meilenstein in dem zukunftsweisenden Vorhaben ,Regionales Verbundprojekt Westeifel'. Unter dem Dach

der neuen Gesellschaft des öffentlichen Rechts werden die beteiligten kommunalen Partner zusammenarbeiten, um langfristig eine leistungsfähige und qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung und eine hochmoderne Versorgungsinfrastruktur für die Region sicherzustellen. Wie heute bei der Gründung der LWE prognostiziert wurde, ist der 1. Spatenstich für den Leitungsbau für Ende November 2017 geplant. 
Durch die Vernetzung der Infrastruktur, die erstmals Wasser, Erdgas, Biogas und Breitband bündelt, und das intelligente Zusammenspiel der unterschiedlichen Bereiche, soll außerdem ein regionaler Energieabgleich erreicht werden. "Das bringt regionale Wertschöpfung und neue Perspektiven für eine ländlich geprägte Region", erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Gründungsfeier der Landwerke Eifel. Das Umweltministerium hat dem Projekt über einen Zeitraum von acht Jahren eine Unterstützung von rund 26 Millionen Euro, das sind rund 60 Prozent der förderfähigen Baukosten, zum Aufbau der Trinkwasserinfrastruktur zugesagt.
Die Träger der LWE sind die Kommunale Netze Eifel (KNE) mit Sitz in Niederprüm, der Eifelkreis Bitburg-Prüm - Wasserversorgung Eifelkreis Bitburg Prüm, der Zweckverband Wasserwerk Trier-Land, der Zweckverband Wasserwerk Kylltal, die Verbandsgemeinde Bitburger-Land, die Stadtwerk Bitburg - Eigenbetrieb Stadtwerke Bitburg, die Südeifelwerke Irrel und die Verbandsgemeinde Speicher.
Zweck der neuen Gesellschaft ist der Bau und der Betrieb einer Trinkwassertransportleitung zwischen den oben genannten Partnern bis zu fest definierten Einspeisepunkten. Die Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger bleibt weiterhin die Aufgabe der einzelnen Träger.
"Neben den Aspekten der Trinkwasserversorgung sieht die Satzung der LWE auch weitere Betätigungsfelder wie beispielsweise die Planung und Realisierung von Wärmeprojekten oder den Bau und Betrieb von regionalen Stromerzeugungsanlagen mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien, aber auch Aufgaben der Abwasserreinigung und die Weiterentwicklung der Glasfaserinfrastruktur unter klar definierten Maßgaben vor. So haben wir die Möglichkeit, Synergien zu schaffen, Know-how zu bündeln und den demografischen Wandel in der Region zu meistern", erklärte Landrat Joachim Streit, der die Arbeit der neuen Gesellschaft als Vorsitzender des LWE-Verwaltungsrats begleiten wird. Als Vorstand der neuen Gesellschaft wurden Arndt Müller (Sprecher) und Monika Hau (KNE) im Rahmen der konstituierenden Sitzung gewählt.
Joachim Gerke von der der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) aus Koblenz konnte stellvertretend für seinen Präsidenten Dr. Ulrich Kleemann zur Gründungsfeier der LWE ankündigen, dass die Plangenehmigung für den ersten Bauabschnitt der Nord-Süd-Trasse Ende August erteilt wird. "Nach einer umfangreichen Überprüfung erfüllt dieses komplexe Projekt die erforderlichen wasserrechtlichen. naturschutzrechtlichen und immissionsschutzrechtlichen Anforderungen. Aus diesem Grund werden wir die Plangenehmigung für diesen Leitungsabschnitt erteilen", sagte Gerke. "Großes Lob an das Team der KNE und an die Planer. Dank der engen Abstimmung konnten wir perfekte Unterlagen in das Genehmigungsverfahren geben. Das macht uns nun die Arbeit leichter", so Gerke weiter. Ein kühner Sprung: Joachim Gehrke verglich das Projekt in der Eifel mit dem IT- und Hightech-Innovationszentrum Silicon Valley in den USA.
"Das freut und motiviert uns sehr, denn damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, dass wir die Arbeiten für die Nord-Süd-Trasse ausschreiben, die Aufträge vergeben werden und der Spatenstich im November erfolgen kann", erläuterte LWE-Vorstandssprecher Arndt Müller und übergab gleich das nächste Genehmigungsverfahren inform eines Wäschekorbes voll dicker Aktenordner an Gerke und sein Team: Nach den positiven Ergebnissen der vereinfachten raumordnerischen Prüfung der Ost-West-Trasse haben die Projektverantwortlichen auch die Plangenehmigungsunterlagen für diesen Trassenabschnitt fertiggestellt, die nun seitens der SGD überprüft und genehmigt werden müssen.
Auch Triers Oberbürgermeister und SWT-Verwaltungsratsvorsitzender Wolfram Leibe freute sich, dass Stadt und Region mit dieser Gesellschaft ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen: "Die Stadtwerke Trier sind über die KNE und den Zweckverband Wasserwerk Kylltal indirekt an der neuen Gesellschaft beteiligt. Damit rücken wir in der Region wieder einen großen Schritt zusammen, um die großen Themen Infrastruktur, dezentrale Energieerzeugung und  regionaler Energieabgleich erfolgreich weiterzuentwickeln."

Quelle Carsten Grasmück, SWT