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24.03.2017

Insgesamt 35 "Pfarreien der Zukunft" im Bistum Trier - Raumneugliederung wird diskutiert

Trier (red/boß) "Im Anfang war das Wort" - so beginnt das Evangelium nach Johannes. Und nach "Stunde Null" klingt auch der neue Raumgliederungsplan, den das Bistum Trier heute vorgestellt hat.

35 Pfarreien der Zukunft soll es künftig insgesamt nur noch geben. Der heutige Vorschlag soll einen erster Schritt zur Umsetzung der Diözesansynode darstellen.
Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg sagte, Ziel sei es, „neue Räume zu schaffen, die lokale Kirchenentwicklung diakonisch, missionarisch, gemeinschaftsstiftend, betend ermöglichen – offen für alle und orientiert an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Menschen sowie an den sozialräumlichen Gegebenheiten vor Ort“. Der Entwurf folge den Perspektivwechseln der Synode und sei keineswegs nur die Bearbeitung einer Strukturfrage. Plettenberg sagte, zwar gebe es noch keine „Pfarreien der Zukunft“, aber „die guten Erfahrungen der Synodalen aus vielen Bereichen der Kirche haben geholfen, dass es eine Skizze gibt in unseren Köpfen und Herzen davon, wo wir hinwollen“. So sollen die Pfarreien der Zukunft den Getauften einen geographisch und geistig weiten Raum für ihr Engagement bieten und auf Eigeninitiative bauen. Es soll neues kirchliches Leben entstehen, aber auch Abschied genommen werden dürfen. Und schließlich soll die Pfarrei der Zukunft ein Netzwerk mit vielen Knotenpunkten sein, die auch zur Entlastung von Verwaltungsaufgaben führt.
Das klingt nach Aufbruchstimmung und Urkirche. Doch hat man auch die Geschichte von 2.000 Jahren "am Bein", ein Schatz, aber auch jede Menge Ballast. Da braucht es engagierte Christen, die sich mit Herzblut auf das neue Abenteuer Kirche einlassen.

Wie kam es zu dem vorgestellten Raumordnungsplan? Die Teilprozessgruppe Raumgliederung hatte zu Beginn der Arbeit verschiedene Fachmeinungen und Einschätzungen zusammengetragen und mit den vorhandenen und zu erwartenden Rahmenbedingungen aus dem Bereich der Verwaltung, Finanzen und der Personalentwicklung abgeglichen. Nun geht die Gruppe mit ihrem Vorschlag der Gründung von 35 Pfarreien der Zukunft über den Synodenbeschluss hinaus, der von maximal 60 Pfarreien spricht: Es hat sich nämlich gezeigt, dass das Ziel der Synode, Pfarreien zu gründen, die langfristig handlungsfähig sind, die die wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten optimal nutzen und das vielfältige gesellschaftliche Leben abbilden, bei einer Zahl von 60 Pfarreien nicht zu erreichen ist.
Als Kriterien für den Entwurf zur Neugliederung wurden eine zusammenhängende Gestalt oder möglichst gleiche Größe und Komplexität der Pfarreien genannt. Die Gruppe hat auch je einen Pfarrort für die Pfarreien der Zukunft vorgeschlagen, als verlässlicher Anlaufpunkt mit gesicherter Präsenz von Seelsorge und Verwaltung. Dadurch soll eine ressourcenschonende Verwaltungsunterstützung für die Pfarreien der Zukunft möglich sein. "Es bedeutet jedoch nicht eine Zentralisierung des pastoralen Angebotes an einem Ort. Wie sich das pastorale Leben in den neuen Pfarreien gestalten wird, wird maßgeblich an den Beratungen und Entscheidungen vor Ort liegen“, so Dechant Clemens Grünebach, Leiter der Raumgliederungsgruppe.

Anja Peters, Mitglied der Steuerungsgruppe der Synodenumsetzung, stellte die Möglichkeiten der Rückmeldungen zu dem Entwurf vor. Es ist Wunsch der Bistumsleitung, dass der Entwurf in den kommenden Monaten möglichst breit diskutiert wird. Neben Veranstaltungen mit Bischof Dr. Stephan Ackermann im Mai und Juni ist ab dem 27. März für zwei Wochen ein „Resonanztelefon“ geschaltet, an dem Interessierte ihre Fragen persönlich stellen können. Das Resonanztelefon ist von 9 bis 17 Uhr besetzt und unter 0651-7105-777 erreichbar. Außerdem wird es einen Fragebogen geben, mit dem Räte und Gläubige ihre Rückmeldungen geben können. Auch vor Ort sollen Veranstaltungen stattfinden.

Die Teilprozessgruppe „Raumgliederung“ wird die Rückmeldungen aus der Resonanzphase auswerten und in die endgültige Raumplanung einbeziehen. Der überarbeitete Entwurf wird den Mitgliedern der Diözesanen Gremien, der Leitungskonferenz und dem Bischof erneut zur Beratung vorgelegt. Danach trifft der Bischof die Entscheidung über den Zuschnitt der Pfarreien der Zukunft; die Pfarreien der Zukunft sollen voraussichtlich Anfang 2020 gegründet werden.

Alle Informationen zu den Pfarreien der Zukunft sind unter www.herausgerufen.bistum-trier.de zu finden.

Quelle: Bistumspresse