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06.11.2016

KATWARN-Probealarme werden jeweils an den ersten Montagen im Dezember, April und August ausgelöst

Mainz/Region (boß) Bei dem im August 2016 mit dem Katastrophen-Warnsystem KATWARN durchgeführten Probealarm der Kreise und kreisfreien Städte wurde in sechs Bereichen die Probealarmierung

nicht zum in der Presse angekündigten Termin durchgeführt.
Das geht aus einem Schreiben des Ministeriums des Inneren hervor, welches der Nachrichtenagentur INPUT-Medien vorliegt. Dies führte dazu, dass im Support-Bereich von Fraunhofer FOKUS mehrere hundert Anfragen wegen fehlender Probealarmierung eingingen, die nicht technischer Natur waren und die einzeln am Telefon oder per E-Mail abgearbeitet werden mussten.
Zur Vermeidung einer weiteren Anfragenflut und zur Verhinderung von Negativwerbung wurden folgende Vereinbarungen erarbeitet:
- Das Land Rheinland-Pfalz löst an jedem ersten Montag im Dezember durch die ADD Trier einen landesweiten Probealarm KATWARN aus. Beim landesweiten Probealarm 2016 werden zusätzlich die neuen KATWARN-Strukturen in Verbindung mit den Hochwasser-Warnungen bewarnt.
- Die Landkreise und kreisfreien Städte lösen an jedem ersten Montag im April eines Jahres selbstständig KATWARN-Probealarme in ihrem Zuständigkeitsbereich aus.
- Die mit der Auslösung von KATWARN beauftragten integrierten Leitstellen in Rheinland-Pfalz lösen an jedem ersten Montag im August eines Jahres Probealarme in ihren Zuständigkeitsbereichen aus.
- Alle Probealarme werden an den vereinbarten Terminen jeweils um 11 Uhr ausgelöst. Frühestens nach einer Stunde soll entwarnt werden.

Hintergrund:
KATWARN = Katastrophen-App des Warndienstes für Mobiltelefone.
- Bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen, Naturkatastrophen oder Terroranschlägen ist es wichtig, die Bevölkerung rasch und umfassend zu informieren. Deshalb ist das Bevölkerungswarnsystem KATWARN, das vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) entwickelt wurde, ans Netz gegangen.

- KATWARN ist ein vernetztes Warnsystem, das verschiedenste Endgeräte anspielen kann. Derzeit ist es ausgelegt für Mobiltelefone: iOS, Android, Windows sowie SMS und E-Mail (letztes ist natürlich nicht an Mobiltelefone gebunden, aber kann nur über SMS abonniert werden). Weitere Anwendungen sind in einigen Städten schon umgesetzt oder in Planung: zb digitale Fahrpläne an zb Bushaltestellen und Werbeschildern, Gebäudetechnologie (zb Fenster und Türen automatisch schließen etc), Sirenen mit Voice-over, Integration in Bordelektronik von PKWs uvm.
- die KATWARN-App ist weltweit verfügbar in den entsprechenden Stores und für deutsch und englisch ausgelegt. Warnungen werden derzeit aber nur von deutschen Behörden eingestellt und die Warntexte selbst sind entsprechend in deren "Behördensprache", also deutsch. KATWARN ist explizit ausgelegt, um Risikobereiche und (zb "Seveso"-Betriebe) zu berücksichtigen - dazu zählt auch der Kontext Cattenom.

Niklas Reinhardt, Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme FOKUS, Berlin

www.katwarn.de